Restextrakt zu hoch - Gärung eingeschlafen?
Verfasst: Dienstag 1. Dezember 2020, 19:48
Hallo zusammen,
bin gerade ein wenig am Zweifeln bei meinem aktuellen Sud was das Gärende angeht. Hier mal die Eckdaten:
Gebraucht wurde ein Böhmisches Pilsener mit 4.680 g Böhmischem Pilsener Malz auf 20 l Haupt- und 8 l Nachguss.
Einmaischen bei 45°
1. Rast bei 55° für 10 min
2. Rast bei 63° für 30 min
3. Rast bei 72° für 20 min
Nach dem Hopfenkochen 12,25° Plato Stammwürze, direkt runtergekühlt auf ca. 20° und dann über Nacht in die Kühltruhe auf 9,5° Anstelltemperatur.
Als Hefe die Wyeast 2278 Czech Pilsner Yeast im Smackpack. Gesmackt am Brautag, bei Zimmertemperatur ein paar Stunden stehen lassen, anschließend ein paar Stunden in den Keller und dann über Nacht mit in die Kühltruhe um die Hefe auf dieselbe Anstelltemperatur kommen zu lassen. Beutel war auch deutlich angeschwollen.
Am 30.10. die Hefe angestellt bei den 9,5°C - vorerst drucklos vergoren
1. Spindeln am 12.11. mit 7°P
Am 12.11. Temperatur erhöht auf 11° - ab hier unter Druck vergoren mit Zielkarbonisierung ca. 5 g CO2/l
2. Spindeln am 17.11. mit 5,6°P und Temperatur erhöht auf 12°
3. Spindeln am 22.11. mit unverändert 5,6°P
4. Spindeln am 24.11. mit unverändert 5,6°P --> skeptisch geworden aufgrund des hohen Restextrakts und daher leicht aufgeschüttelt und auf 19° Zimmertemperatur gestellt
5. Spindeln am 27.11. mit 4,7°P
6. Spindeln am 29.11 mit unverändert 4,7°P --> Hefesatz nochmal stark aufgeschüttelt
7. Spindeln am 01.12. mit unverändert 4,7°P
Damit wäre ich bei einem sEVG von 61,63%, das kommt mir reichlich wenig vor. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass nach einer Woche Vergärung bei Zimmertemperatur und insgesamt über 4 Wochen Gärung da noch so sonderlich viel passiert.
4 Fragen:
1. Meint ihr ich kann da gefahrlos abfüllen? Ein Flaschenmanometer ist vorhanden und die Hälfte geht sowieso ins Keg, da kommt ein Spundventil dran.
2. Mir ist bewusst, dass ich hier eigentlich einen Starter hätte machen sollen da ein Smackpack auf ca. 20 Liter Würze ziemlich knapp bemessen ist (hatte ich nur zeitlich nicht mehr geschafft). Aber ich hätte gedacht, dass sich das nur in einer verlängerten Gärung äußert, die Gärung deswegen aber nicht einschläft. Nicht erklären kann ich mir vor allem den Sprung von 5,6°P auf 4,7°P nach dem dann aber auch nichts mehr passiert ist. Gibt es neben der zu geringen Anstellmenge noch andere Punkte die im Prozess nicht passen?
3. Kann das Ganze mit dem Brauwasser zu tun haben? Da hängt eine Ionenaustausch-Enthärtungsanlage dran. Habe aber den pH-Wert der Würze gemessen und mit 80%-Milchsäure auf ca. 5,6 eingestellt.
4. Kann ich die Hefe ernten und für den nächsten Sud nehmen oder macht das bei so einem Gärverlauf eher keinen Sinn?
Vielen Dank schonmal im Voraus und Grüße,
Lukas
bin gerade ein wenig am Zweifeln bei meinem aktuellen Sud was das Gärende angeht. Hier mal die Eckdaten:
Gebraucht wurde ein Böhmisches Pilsener mit 4.680 g Böhmischem Pilsener Malz auf 20 l Haupt- und 8 l Nachguss.
Einmaischen bei 45°
1. Rast bei 55° für 10 min
2. Rast bei 63° für 30 min
3. Rast bei 72° für 20 min
Nach dem Hopfenkochen 12,25° Plato Stammwürze, direkt runtergekühlt auf ca. 20° und dann über Nacht in die Kühltruhe auf 9,5° Anstelltemperatur.
Als Hefe die Wyeast 2278 Czech Pilsner Yeast im Smackpack. Gesmackt am Brautag, bei Zimmertemperatur ein paar Stunden stehen lassen, anschließend ein paar Stunden in den Keller und dann über Nacht mit in die Kühltruhe um die Hefe auf dieselbe Anstelltemperatur kommen zu lassen. Beutel war auch deutlich angeschwollen.
Am 30.10. die Hefe angestellt bei den 9,5°C - vorerst drucklos vergoren
1. Spindeln am 12.11. mit 7°P
Am 12.11. Temperatur erhöht auf 11° - ab hier unter Druck vergoren mit Zielkarbonisierung ca. 5 g CO2/l
2. Spindeln am 17.11. mit 5,6°P und Temperatur erhöht auf 12°
3. Spindeln am 22.11. mit unverändert 5,6°P
4. Spindeln am 24.11. mit unverändert 5,6°P --> skeptisch geworden aufgrund des hohen Restextrakts und daher leicht aufgeschüttelt und auf 19° Zimmertemperatur gestellt
5. Spindeln am 27.11. mit 4,7°P
6. Spindeln am 29.11 mit unverändert 4,7°P --> Hefesatz nochmal stark aufgeschüttelt
7. Spindeln am 01.12. mit unverändert 4,7°P
Damit wäre ich bei einem sEVG von 61,63%, das kommt mir reichlich wenig vor. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass nach einer Woche Vergärung bei Zimmertemperatur und insgesamt über 4 Wochen Gärung da noch so sonderlich viel passiert.
4 Fragen:
1. Meint ihr ich kann da gefahrlos abfüllen? Ein Flaschenmanometer ist vorhanden und die Hälfte geht sowieso ins Keg, da kommt ein Spundventil dran.
2. Mir ist bewusst, dass ich hier eigentlich einen Starter hätte machen sollen da ein Smackpack auf ca. 20 Liter Würze ziemlich knapp bemessen ist (hatte ich nur zeitlich nicht mehr geschafft). Aber ich hätte gedacht, dass sich das nur in einer verlängerten Gärung äußert, die Gärung deswegen aber nicht einschläft. Nicht erklären kann ich mir vor allem den Sprung von 5,6°P auf 4,7°P nach dem dann aber auch nichts mehr passiert ist. Gibt es neben der zu geringen Anstellmenge noch andere Punkte die im Prozess nicht passen?
3. Kann das Ganze mit dem Brauwasser zu tun haben? Da hängt eine Ionenaustausch-Enthärtungsanlage dran. Habe aber den pH-Wert der Würze gemessen und mit 80%-Milchsäure auf ca. 5,6 eingestellt.
4. Kann ich die Hefe ernten und für den nächsten Sud nehmen oder macht das bei so einem Gärverlauf eher keinen Sinn?
Vielen Dank schonmal im Voraus und Grüße,
Lukas