Warten oder Wegkippen - Porter schmeckt nicht.
Verfasst: Samstag 5. Dezember 2020, 21:14
Hallo liebe Mitbrauende,
Vor einigen Wochen habe ich ein (London-)Porter nach dem Rezept von David Heath gebraut. Dabei musste ich natürlich einige Anpassungen vornehmen, da nicht alle Malze von den dort genannten Herstellern hier verfügbar sind (Habe bei David nachgefragt, er meinte, meine Auswahl wäre ok.). Gebraut habe ich wie folgt.
Klarstein Brauheld Pro 35L: 73% Ausbeute (bezogen auf vergärbare Menge)
Sudgröße: 25 L
Kochzeit: 60 min
Maischwasser: 21.67 L
Nachgusswasser: 14.31 L
Wasser gesamt: 35.98 L
Kochvolumen: 30.58 L
Stammwürze vor Kochen: 1.046 / 11.4 °P
Eckdaten
Stammwürze: 1.052 / 12.9 °P
Restextrakt (Fortg.): 1.015 / 3.8 °P
IBU (Tinseth): 33
Farbe: 51.5 EBC
Maischen
Einmaischtemp — 69.8 °C
Temperatur — 65 °C — 60 min (Jodprobe normal)
Mash Out — 75 °C — 10 min
Malze (5.78 kg)
4.39 kg (76%) — Weyermann Pale Malt — Braumalz — 6.5 EBC
700 g (12.1%) — Crisp Brown Malt — Braumalz — 128 EBC (bzw. das was man bei Braumischung.de bekommt)
570 g (9.9%) — Weyermann Special W — Braumalz — 300 EBC
120 g (2.1%) — Weyermann Carafa Special III — Braumalz — 925 EBC
Hopfen (82 g)
68 g (31 IBU) — East Kent Goldings (EKG) 4.5% — Kochen — 60 min
14 g (2 IBU) — East Kent Goldings (EKG) 4.5% — Kochen — 10 min
Gekühlt mit Immersion-Chiller auf 32°C, Kveik aufgestreut, innerhalb von 3 Std. heftige Gärung.
Luftarm mit Schlauch zum Boden des Gärgefäßes durch einen Monofilamentfilter eingefüllt.
Sonstige Zutaten
0.5 g — Baking Soda (NaHCO3) — Maischen
2.6 g — Calcium Chloride (CaCl2) — Maischen
2.5 g — Epsom Salt (MgSO4) — Maischen
1.62 g — Calcium Chloride (CaCl2) — Nachguss
1.56 g — Epsom Salt (MgSO4) — Nachguss
1.35 ml — Lactic Acid 80% — Nachguss
Hefe
1 Pckg — Lallemand (LalBrew) Voss Kveik 77% Kveik aufgestreut, innerhalb von 3 Std. heftige Gärung
Gärung
Primär — 35 °C — 7 Tage (War nach 2,5Tagen durch)
Karbonisierung: 4.7 g/L
Wasserprofil
Ca2+ 74 Mg2+ 16 Na+ 19 Cl- 80 SO42- 102 HCO3- 76
Das Bier kam ziemlich trübe aus dem Gäreimer, abgefüllt mit Dosierhilfe in Flaschen und jeweils die Hälfte bei 35°C und die andere bei Raumtemperatur 14 Tage konditioniert, mein Flaschenbarometer war noch in Betrieb, daher zwei Flaschen mit Bügelverschluss zu Kontrolle zwischendurch geöffnet, Bier hat angemessen Druck aufgebaut.
So, nach Coldcrush für 1 Woche und Verkostung kann ich nur sagen - widerlich. Das Bier schmeckt sehr säuerlich (pH 4,3) und extrem unrund. Kaffenoten stark im vordergrund, malzig aber unangenehm, Toffee und Caramel gehen komplett unter. Entfernt erinnert es an das Hanse-Porter von Störtebecker, was prima wäre, aber nur im Abgang. (In etwa so, als wenn ich versuche einen Picasso zu malen - wenn man das Bild daneben hält, weiss man gerade noch, was gemeint ist.)
Ausserdem ist es auch jetzt noch kalt ziemlich trübe (gemahnt an Schlammpfütze - und schmeckt auch so).Bei Raumtemperatur bis >10°C habe ich starkes Gushing aus der Flasche. Ergebnis ist leider mit mehreren Flaschen gut reproduzierbar.
Meine Fragen, erstens: besteht noch irgendeine Chance auf Besserung (pH ist mit meinem Kauf-Guinness vergleichbar (4,5)) oder ist es hoffnungslos und es liegt ein Prozessfehler oder eine Infektion vor, den/die ich übersehen habe?
Zweitens: flaschenkonditionierung mit Kveik, mache ich die heiss( 32-35°C) oder kalt (18-22°C)?
Ich reinige/desinfiziere meistens doppelt (dreifach) nach Braugang mit Soda+Oxi (bei 67°) zweitens vor dem Anstellen mit Soda+Oxi (Handwarm) und anschliessend noch mit Starsan. Alle Gegenstände und meine Hände werden regelmässig mit Starsan keimarm gemacht. Der Chiller kocht die letzten 15 Minuten mit, die verwendeten Schläuche auch, habe ich was übersehen?
Wäre für Rat dankbar...
Vor einigen Wochen habe ich ein (London-)Porter nach dem Rezept von David Heath gebraut. Dabei musste ich natürlich einige Anpassungen vornehmen, da nicht alle Malze von den dort genannten Herstellern hier verfügbar sind (Habe bei David nachgefragt, er meinte, meine Auswahl wäre ok.). Gebraut habe ich wie folgt.
Klarstein Brauheld Pro 35L: 73% Ausbeute (bezogen auf vergärbare Menge)
Sudgröße: 25 L
Kochzeit: 60 min
Maischwasser: 21.67 L
Nachgusswasser: 14.31 L
Wasser gesamt: 35.98 L
Kochvolumen: 30.58 L
Stammwürze vor Kochen: 1.046 / 11.4 °P
Eckdaten
Stammwürze: 1.052 / 12.9 °P
Restextrakt (Fortg.): 1.015 / 3.8 °P
IBU (Tinseth): 33
Farbe: 51.5 EBC
Maischen
Einmaischtemp — 69.8 °C
Temperatur — 65 °C — 60 min (Jodprobe normal)
Mash Out — 75 °C — 10 min
Malze (5.78 kg)
4.39 kg (76%) — Weyermann Pale Malt — Braumalz — 6.5 EBC
700 g (12.1%) — Crisp Brown Malt — Braumalz — 128 EBC (bzw. das was man bei Braumischung.de bekommt)
570 g (9.9%) — Weyermann Special W — Braumalz — 300 EBC
120 g (2.1%) — Weyermann Carafa Special III — Braumalz — 925 EBC
Hopfen (82 g)
68 g (31 IBU) — East Kent Goldings (EKG) 4.5% — Kochen — 60 min
14 g (2 IBU) — East Kent Goldings (EKG) 4.5% — Kochen — 10 min
Gekühlt mit Immersion-Chiller auf 32°C, Kveik aufgestreut, innerhalb von 3 Std. heftige Gärung.
Luftarm mit Schlauch zum Boden des Gärgefäßes durch einen Monofilamentfilter eingefüllt.
Sonstige Zutaten
0.5 g — Baking Soda (NaHCO3) — Maischen
2.6 g — Calcium Chloride (CaCl2) — Maischen
2.5 g — Epsom Salt (MgSO4) — Maischen
1.62 g — Calcium Chloride (CaCl2) — Nachguss
1.56 g — Epsom Salt (MgSO4) — Nachguss
1.35 ml — Lactic Acid 80% — Nachguss
Hefe
1 Pckg — Lallemand (LalBrew) Voss Kveik 77% Kveik aufgestreut, innerhalb von 3 Std. heftige Gärung
Gärung
Primär — 35 °C — 7 Tage (War nach 2,5Tagen durch)
Karbonisierung: 4.7 g/L
Wasserprofil
Ca2+ 74 Mg2+ 16 Na+ 19 Cl- 80 SO42- 102 HCO3- 76
Das Bier kam ziemlich trübe aus dem Gäreimer, abgefüllt mit Dosierhilfe in Flaschen und jeweils die Hälfte bei 35°C und die andere bei Raumtemperatur 14 Tage konditioniert, mein Flaschenbarometer war noch in Betrieb, daher zwei Flaschen mit Bügelverschluss zu Kontrolle zwischendurch geöffnet, Bier hat angemessen Druck aufgebaut.
So, nach Coldcrush für 1 Woche und Verkostung kann ich nur sagen - widerlich. Das Bier schmeckt sehr säuerlich (pH 4,3) und extrem unrund. Kaffenoten stark im vordergrund, malzig aber unangenehm, Toffee und Caramel gehen komplett unter. Entfernt erinnert es an das Hanse-Porter von Störtebecker, was prima wäre, aber nur im Abgang. (In etwa so, als wenn ich versuche einen Picasso zu malen - wenn man das Bild daneben hält, weiss man gerade noch, was gemeint ist.)
Ausserdem ist es auch jetzt noch kalt ziemlich trübe (gemahnt an Schlammpfütze - und schmeckt auch so).Bei Raumtemperatur bis >10°C habe ich starkes Gushing aus der Flasche. Ergebnis ist leider mit mehreren Flaschen gut reproduzierbar.
Meine Fragen, erstens: besteht noch irgendeine Chance auf Besserung (pH ist mit meinem Kauf-Guinness vergleichbar (4,5)) oder ist es hoffnungslos und es liegt ein Prozessfehler oder eine Infektion vor, den/die ich übersehen habe?
Zweitens: flaschenkonditionierung mit Kveik, mache ich die heiss( 32-35°C) oder kalt (18-22°C)?
Ich reinige/desinfiziere meistens doppelt (dreifach) nach Braugang mit Soda+Oxi (bei 67°) zweitens vor dem Anstellen mit Soda+Oxi (Handwarm) und anschliessend noch mit Starsan. Alle Gegenstände und meine Hände werden regelmässig mit Starsan keimarm gemacht. Der Chiller kocht die letzten 15 Minuten mit, die verwendeten Schläuche auch, habe ich was übersehen?
Wäre für Rat dankbar...