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Was lief da schief?
Verfasst: Mittwoch 16. Dezember 2020, 18:07
von masseur81
So ein Mist. Mein Bier nach der Hauptgärung. Mangelhafte Desinfektion? Zu viel Sonne?
Re: Was lief da schief?
Verfasst: Mittwoch 16. Dezember 2020, 18:13
von masseur81
Ich les grad. Kahmhaut. Sauerstoff an der Oberfläche. Problem 1: Die Hefe sorgt anfangs für ein Blubbern, aber viel passiert nicht. Habt Ihr Tipps? Problem 2: Ich denke, ich hätte zwischendrin nicht schwenken sollen.

Re: Was lief da schief?
Verfasst: Mittwoch 16. Dezember 2020, 18:16
von masseur81
Ach so, und das Gärfass war nur zur Hälfte gefüllt.

Re: Was lief da schief?
Verfasst: Mittwoch 16. Dezember 2020, 18:34
von Bilbobreu
Moin,
das sieht für mich sehr nach Kahmhaut aus. Da werkeln jetzt irgendwelche unliebsamen Mikroorganismen. Mein Beileid. Ich würde es entsorgen und anschließend das Gärfass sehr gründlich (basisch und sauer und alles auseinanderbauen) reinigen.
Gruß
Stefan
Re: Was lief da schief?
Verfasst: Mittwoch 16. Dezember 2020, 18:40
von hyper472
Mein Beileid.
Was Stefan meint ist: erst basisch, dann sauer reinigen. Auf keinen Fall die Reinigungsmittel mischen!
Es gehört immer etwas mangelnde Reinigung und Pech dazu. Wenn dann der KopfRaum zu groß ist, dauert es noch länger, bis der Sauerstoff verdrängt ist und Fremdkeime es schwerer haben.
sei ehrlich: wie oft hast du den Bottich geöffnet während der Gärung?
lasse ihn in Zukunft zehn Tage lang geschlossen, dann kannst du messen und wärmer stellen, nach vier weiteren Tagen kannst du dann in der Regel abfüllen.
Viele Grüße, Henning
Re: Was lief da schief?
Verfasst: Mittwoch 16. Dezember 2020, 19:07
von masseur81
Geöffnet hatte ich ihn gar nicht. Wie gesagt, geschwenkt. In Kombination mit der vielen Luft war das vermutlich stark begünstigend.
Re: Was lief da schief?
Verfasst: Mittwoch 16. Dezember 2020, 20:21
von Yanbalayan
So oder so ist eine Infektion mit Kahmhefen ein Hygieneproblem.
Wobei sie sehr wahrscheinlich während der Gärung aus der Umgebungsluft eingebracht wurden, wie auch immer das passiert sein kann, dafür bräuchte es mehr Informationen über dein "Hygienekonzept" und Verhalten während der Gärung.
Was das mit dem Schütteln soll, erschließt sich mir erstmal nicht, jedenfalls solange es keine Anzeichen auf eine stockende Gärung gab.
Doofe Frage zum Ende: Du hast schon einen Gäraufsatz/Spundung benutzt, oder?
Re: Was lief da schief?
Verfasst: Mittwoch 16. Dezember 2020, 20:29
von masseur81
Ja, hab ich.

Es war mein zweiter Brauversuch. Der erste war soweit gut verlaufen.
Re: Was lief da schief?
Verfasst: Mittwoch 16. Dezember 2020, 20:47
von hyper472
masseur81 hat geschrieben: Mittwoch 16. Dezember 2020, 20:29
Ja, hab ich.

Es war mein zweiter Brauversuch. Der erste war soweit gut verlaufen.
Dumm gelaufen, das passiert. Aufstehen, Krönchen richten, weiterbrauen. Also erstmal putzen

Re: Was lief da schief?
Verfasst: Mittwoch 16. Dezember 2020, 21:06
von Räuber Hopfenstopf
War zufälligerweise ein Hahn am Gärbehälter? Das habe ich mir schnell abgewöhnt. Der kommt erst dran, wenn umgeschlaucht wird. Selbstverständlich frisch montiert und gereinigt. Das können echte Keimschleudern sein.
Re: Was lief da schief?
Verfasst: Mittwoch 16. Dezember 2020, 21:54
von qwe
Räuber Hopfenstopf hat geschrieben: Mittwoch 16. Dezember 2020, 21:06
War zufälligerweise ein Hahn am Gärbehälter? Das habe ich mir schnell abgewöhnt. Der kommt erst dran, wenn umgeschlaucht wird. Selbstverständlich frisch montiert und gereinigt. Das können echte Keimschleudern sein.
Vielleicht steh ich grad einfach auf der Leitung, aber: Wie montiert man einen Hahn an einem vollen Gärbehälter? Da müsste man doch zuerst den Verschluss abschrauben um dann wieder einen Hahn dranmachen zu können.

Re: Was lief da schief?
Verfasst: Mittwoch 16. Dezember 2020, 21:59
von Räuber Hopfenstopf
Da muss man einfach verdammt schnell sein

Re: Was lief da schief?
Verfasst: Mittwoch 16. Dezember 2020, 22:03
von bwanapombe
Oder ganz ohne Hahn schlauchen. Ist meine Präferenz.
Dirk
Re: Was lief da schief?
Verfasst: Mittwoch 16. Dezember 2020, 22:05
von Räuber Hopfenstopf
Quatsch. Ist ganz einfach. Ich habe einige Speidel Fässer. Da gibt es ja Hahn und Verschluss mit gleichem Durchmesser. Bei der Gärung ist oben der Gärspund und unten ein Verschluss. Wenn die HG durch ist, mache ich oben mit einem Verschluss dicht, lege das Fass auf den Rücken und montiere unten den Hahn. Dann wird es wieder hingestellt. Vorn lege ich eine Leiste unter, damit sich alles hinten absetzen kann und der Hahn sauber bleibt. Nach einem Tag Ruhe wird umgeschlaucht.
Gruß
Björn
Re: Was lief da schief?
Verfasst: Mittwoch 16. Dezember 2020, 22:48
von Brandergartenbier
Räuber Hopfenstopf hat geschrieben: Mittwoch 16. Dezember 2020, 22:05
Quatsch. Ist ganz einfach. Ich habe einige Speidel Fässer. Da gibt es ja Hahn und Verschluss mit gleichem Durchmesser. Bei der Gärung ist oben der Gärspund und unten ein Verschluss. Wenn die HG durch ist, mache ich oben mit einem Verschluss dicht, lege das Fass auf den Rücken und montiere unten den Hahn. Dann wird es wieder hingestellt. Vorn lege ich eine Leiste unter, damit sich alles hinten absetzen kann und der Hahn sauber bleibt. Nach einem Tag Ruhe wird umgeschlaucht.
Gruß
Björn
Habe heute mein Refraktometer bekommen, und bis jetzt immer einen Hahn dran gehabt um Proben für die Spindel zu ziehen.
Ich bleibe fest dabei:
Dass Fass von oben aufzuschrauben, mit meiner Hand darein zu greifen und dann Bier zu entnehmen sehe ich als unglaublich riskant.
Die Probe aus dem Hahn geht ohne Probleme, danach den Hahn nach oben drehen, mit ISO fluten, kurz warten, wieder nach unten und alles ist Tod und sauber.
Re: Was lief da schief?
Verfasst: Mittwoch 16. Dezember 2020, 23:19
von afri
Brandergartenbier hat geschrieben: Mittwoch 16. Dezember 2020, 22:48
Die Probe aus dem Hahn geht ohne Probleme, danach den Hahn nach oben drehen, mit ISO fluten, kurz warten, wieder nach unten und alles ist Tod und sauber.
Das sehe ich ein wenig anders. Hähne sind und bleiben ein Infektionsrisikogebiet.
Als ich noch mit dem Hahn abfüllte, habe ich ihn gereinigt ans Gärfass geschraubt und ihn genau einmal benutzt, nämlich zur Abfüllung. Kann jeder halten, wie er will, ich ginge das Risiko nicht erneut ein, mir darüber was einzufangen. Iso hin oder her.
Achim
Re: Was lief da schief?
Verfasst: Mittwoch 16. Dezember 2020, 23:35
von Brandergartenbier
afri hat geschrieben: Mittwoch 16. Dezember 2020, 23:19
Brandergartenbier hat geschrieben: Mittwoch 16. Dezember 2020, 22:48
Die Probe aus dem Hahn geht ohne Probleme, danach den Hahn nach oben drehen, mit ISO fluten, kurz warten, wieder nach unten und alles ist Tod und sauber.
Das sehe ich ein wenig anders. Hähne sind und bleiben ein Infektionsrisikogebiet.
Als ich noch mit dem Hahn abfüllte, habe ich ihn gereinigt ans Gärfass geschraubt und ihn genau einmal benutzt, nämlich zur Abfüllung. Kann jeder halten, wie er will, ich ginge das Risiko nicht erneut ein, mir darüber was einzufangen. Iso hin oder her.
Achim
Servus,
das lese ich immer wieder! Aber wer schreibt denn Mal was zu der Hand die oben in das Fass geht?
Würde mich Mal brennend interessieren. Handschuhe an, die Hände desinfizieren, Pipette desinfizieren, hoffen, dass nichts reinfällt. Ganzes CO2 Polster ist weg etc.
Re: Was lief da schief?
Verfasst: Donnerstag 17. Dezember 2020, 05:28
von Commander8x
Wieso soll das CO2 ausfließen? Das ist schwerer als Luft, und wenn man seine Hand + Arm desinfiziert und den Rüssel nicht genau über die Öffnung hält, klappt das schon. Langsame Bewegungen. Natürlich muß auch die Pipette oder sonstige Probenahme steril sein.
Re: Was lief da schief?
Verfasst: Donnerstag 17. Dezember 2020, 06:14
von Räuber Hopfenstopf
So lange ich nicht grünschlauchen möchte, ist es doch völlig wurscht ob das Bier 2, 3, oder 4 Restextrakt hat. Ich lasse das schön zu Ende gären, warte noch drei Tage, nehme dann eine Probe mit einer neuen Pipette. Einfach so, ohne Desinfektion.

Ist ja schließlich Bier, keine Würze. Das kommt dann auch in saubere, nicht desinfizierte Flaschen bzw. Kegs. Die Hände werden gewaschen. Das muss reichen. Ich tauche ja die Pipette ein und nicht die Hand bis zum Handgelenk. Unter Hähnen habe ich eigentlich ständig Pfützen wegwischen müssen. Und wenn man eine Probe zieht, muss von oben ja auch Luft nachströmen. Hahn? Nein Danke.
Gruß
Björn
Re: Was lief da schief?
Verfasst: Donnerstag 17. Dezember 2020, 06:19
von Räuber Hopfenstopf
Die Probe aus dem Hahn geht ohne Probleme, danach den Hahn nach oben drehen, mit ISO fluten, kurz warten, wieder nach unten und alles ist Tod und sauber.
Nimm das Ding mal auseinander und schau Dir die Ritzen und Kanten an. Da kommt das Iso niemals überall hin. Ich zerlege die mittlerweile ständig und lagere die Plastikhähne und auch meine Kugelhähne als Bausatz.
Re: Was lief da schief?
Verfasst: Donnerstag 17. Dezember 2020, 07:35
von flatflo
Räuber Hopfenstopf hat geschrieben: Donnerstag 17. Dezember 2020, 06:19
Die Probe aus dem Hahn geht ohne Probleme, danach den Hahn nach oben drehen, mit ISO fluten, kurz warten, wieder nach unten und alles ist Tod und sauber.
Nimm das Ding mal auseinander und schau Dir die Ritzen und Kanten an. Da kommt das Iso niemals überall hin. Ich zerlege die mittlerweile ständig und lagere die Plastikhähne und auch meine Kugelhähne als Bausatz.
Habe auch angefangen den Plastikhahn zu zerlegen. Wir dann nochmals sauber gemacht und kommt dann ans Gärgefäß. Benutzt wird er dann nur einmal; beim Abfüllen. Davor lasse ich den Hahn eher waagerecht stehen, damit möglichst wenig rein kommt. Vor der Abfüllung drehe ich den Hahn nach oben und spüle ihn (natürlich noch zugedreht) mit heißem (nein, nicht kochend) kurz und drehe ihn dann gleich nach unten. Sollte ja reichen oder? Ist mittlerweile ja Jungbier und nicht mehr so anfällig wie Würze?
Re: Was lief da schief?
Verfasst: Donnerstag 17. Dezember 2020, 08:42
von Brandergartenbier
Die Diskussion wird es hier auch ewig weiter geben.
Ich glaube das Problem ob Hahn oder Pipette ist einfach Ungeduld. Die Aussagen oben treffen beim Hahn ja auch mehr oder weniger zu. Vor 10-14 Tagen bei meinem UG Bier mache ich auch nichts am Hahn. Dann ist es ja auch schon Bier und keine Würze. Ich habe so noch nie Probleme gehabt, habe eher das Problem, dass mein Gärfass fast bis zur Decke des Kühlschrankes geht und ich von oben so da gar nicht dran komme.
Re: Was lief da schief?
Verfasst: Donnerstag 17. Dezember 2020, 08:49
von qwe
Bzgl. dem Desinfizieren der Pipette nach der Hauptgärung frag ich mich auch immer wie das da mit der Zeckmäßigkeit aussieht. Viele Leute machen die Nachgärung ja einfach mit Haushaltszucker und Dosierlöffel. Das heißt der Zucker, der tagelang im Supermarkt nur in Papier verpackt und dann womöglich noch Wochenlang halbgeöffnet in der Küche steht, kommt dann ganz undesinfiziert

ins Junbier? Aber die Pipette, die (wenn man mit Refraktometer misst) ca. 2 Sekunden vielleicht 1cm tief im Jungbier steckt muss davor desinfiziert werden?
Ich meine ich mach das eigentlich auch genauso, einfach weil das Desinfizieren der Pipette quasi Null Aufwand ist, aber ein bisschen heuchlerisch komm ich mir dabei schon vor.
Re: Was lief da schief?
Verfasst: Donnerstag 17. Dezember 2020, 09:16
von bwanapombe
Der Unterschied liegt zwischen Würze und Bier. Ein schlecht zu reinigender und möglicherweise infizierter Hahn in Kontakt mit Würze ist etwas anderes als derselbe oder eine Pipette in Kontakt mit Bier. Das ist ein ganz anderes Risiko. Deshalb macht auch der Zucker nichts.
Die CO2-Decke ist da auch überschätzt. Mit einer ordentlichen offenen Gärung kann das Infektionsrisiko auch managen.
Dirk
Re: Was lief da schief?
Verfasst: Donnerstag 17. Dezember 2020, 11:17
von schwarzwaldbrauer
Jetzt komm ich nochmal mit meiner Methode, für die ich hier im Forum fast gesteinigt wurde:
Nach 1 Woche (og) oder 2 Wochen (ug) desinfiziere ich die Hände, Spindel und Bottichdeckel an der Öffnungstelle mit Wasserstoffperoxid aus einer Sprayflasche. Dann mach ich auf, übergieße die Spindel mit kochendem Wasser und tauche sie ins Bier.
So geht das seit 106 Suden ohne Infektion oder explodierende Spindel.
Der Gärbottich hat keinen Hahn, schlauche vor dem Abfüllen von oben her um.
Grüßle Dieter
Re: Was lief da schief?
Verfasst: Donnerstag 17. Dezember 2020, 12:32
von Commander8x
qwe hat geschrieben: Donnerstag 17. Dezember 2020, 08:49
Das heißt der Zucker, der tagelang im Supermarkt nur in Papier verpackt und dann womöglich noch Wochenlang halbgeöffnet in der Küche steht, kommt dann ganz undesinfiziert

ins Junbier?
Kein Problem. Zucker ist autosteril, dh darauf können keine Mikroorganismen wachsen, die sterben da drauf.
Gruß Matthias
Re: Was lief da schief?
Verfasst: Donnerstag 17. Dezember 2020, 12:38
von ggansde
Räuber Hopfenstopf hat geschrieben: Donnerstag 17. Dezember 2020, 06:19
Die Probe aus dem Hahn geht ohne Probleme, danach den Hahn nach oben drehen, mit ISO fluten, kurz warten, wieder nach unten und alles ist Tod und sauber.
Nimm das Ding mal auseinander und schau Dir die Ritzen und Kanten an. Da kommt das Iso niemals überall hin. Ich zerlege die mittlerweile ständig und lagere die Plastikhähne und auch meine Kugelhähne als Bausatz.
Moin,
die Methode mit dem ISOprop funktioniert aber tatsächlich. Die Ritzen und Kanten liegen nämlich innen und kommen nicht mit aussen in Berührung. Den Hahn nach oben drehen und fluten desinfiziert das äussere Rohr und den aussen liegenden Teil des Kückens ausreichend.
Dazu muss der Hahn aber grundsätzlich saubr und keimarm sein. D.h. nach dem Abfüllen macht das Auseinanderbauen wirklich Sinn.
VG, Markus