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Versuch Bockbier mit Pilshefe gescheitert

Verfasst: Donnerstag 12. März 2015, 10:18
von Tobieras
Mojn Leute,
weil ich nach meinem letzten Sud einen guten Liter ziemlich gärfreudige WLP800(Urquell) geerntet hatte, entschied ich mich kurzerhand, damit ein experimentelles dunkles Bockbier zu brauen. Leider hatte ich mich auf der White Labs-Seite bei der Alkohol-Toleranz verlesen und habe die Stammwürze etwas hoch angesetzt(weit über 17°P). Nun ist nach bei ca. 9°P Schluss :zzz. Experiment gescheitert... :redhead

Wie würdet ihr da jetzt weiter vorgehen? Es mit einer anderen Hefe probieren? Wenn ja, welche eignet sich für sowas?
Ich dachte auch daran, evtl nochmal mit 1-2 Litern Wasser zu verdünnen. Ist das empfehlenswert?

Gruß

Re: Versuch Bockbier mit Pilshefe gescheitert

Verfasst: Donnerstag 12. März 2015, 10:20
von ggansde
Wurde der Restextrakt mit der Spindel oder dem Refraktometer gemessen?
VG, Markus

Re: Versuch Bockbier mit Pilshefe gescheitert

Verfasst: Donnerstag 12. März 2015, 10:23
von Tobieras
Den Restextrakt messe ich mit der Spindel.
Gruß

Re: Versuch Bockbier mit Pilshefe gescheitert

Verfasst: Donnerstag 12. März 2015, 10:49
von BrauFuchs
Nichts verdünnen!
Wie lange läuft das Experiment denn schon (HG)?
Wenn sich keine Aktivität mehr zeigt dann "Kräusen geben" und das geht in deinem Fall vermutlich nur mit neuer Hefe.

Da sind dann andere gefragt...

Gruß

Lukas

Re: Versuch Bockbier mit Pilshefe gescheitert

Verfasst: Donnerstag 12. März 2015, 11:07
von hutschpferd
hmmm, was haltet ihr von der saison für dieses experiment?

Re: Versuch Bockbier mit Pilshefe gescheitert

Verfasst: Donnerstag 12. März 2015, 11:09
von Horsti
Wieviel hefe hast du denn gegeben?
Bei welcher Temperatur? Und bei welcher Temp. steht der Sud jetzt?
Wie alt war die Hefe? Wie hast du sie vorbereitet? Starter?
Rezeptdetails? Genaue Stammwürze? "Weit über 17°P" kann einiges sein ;)
Hast du eine Schnellvergärprobe gezogen?

Meine schnellen Tipps:
- Sud wärmer stellen
- Neue Hefe dazu? GGf. eine zuverlässig vergärende OG-Hefe wie die Notti. Solte geschmacklich nicht allzuviel ändern.

Gruß
Simon

Re: Versuch Bockbier mit Pilshefe gescheitert

Verfasst: Donnerstag 12. März 2015, 11:31
von Tobieras
Horsti hat geschrieben:Wieviel hefe hast du denn gegeben?
Bei welcher Temperatur? Und bei welcher Temp. steht der Sud jetzt?
Wie alt war die Hefe? Wie hast du sie vorbereitet? Starter?
Rezeptdetails? Genaue Stammwürze? "Weit über 17°P" kann einiges sein ;)
Hast du eine Schnellvergärprobe gezogen?

Meine schnellen Tipps:
- Sud wärmer stellen
- Neue Hefe dazu? GGf. eine zuverlässig vergärende OG-Hefe wie die Notti. Solte geschmacklich nicht allzuviel ändern.

Gruß
Simon

Wie gesagt war die WLP800 frisch geerntet und ist bei ca. 10°C in 2-3 Stunden angekommen. Gab die ersten Tage auch ein ziemlich wüstes Feuerwerk, genug Hefezellen waren es also sicher.
Sud steht gerade bei ca. 10,5°C
Stammwürze lag bei um 17,5-17,8°P, so genau kann ich das leider nicht messen.
Das Rezept hatte zugegebenermaßen schon einen erheblichen Caraanteil (ca. 17%,Special B,Carawheat,Cararoma) und etwas Röstmalz(1%), der Rest PIMA. Maltoserast lag bei ca. einer Stunde. Auf 5-6°P sollte er bei einer solchen Schüttung aber schon runterkommen mit einer entsprechenden Hefe.

Es tut sich schon noch minimal etwas. Denke, dass ich im besten Fall, mit Warmstellen, Aufschütteln auf 8°P runterkomme, aber das ist mir dann immer noch viel zu süß.
Schnellvergärprobe ist allerdings ne Idee. Das werde ich später mal machen.

Es sollte eine UG-Hefe sein, ich bin da seeeeehr pingelig, sonst würde ich mir die Mühe mit der kalten Vergärung nicht machen. Selbst eine Notti vergäre ich meistens bei ~14°C.


hutschpferd hat geschrieben:hmmm, was haltet ihr von der saison für dieses experiment?
Wie gesagt, ne OG Hefe kommt mir da nicht ins Haus. Oder nur in absoluten Notfällen.

Grüße

Re: Versuch Bockbier mit Pilshefe gescheitert

Verfasst: Donnerstag 12. März 2015, 12:04
von morpheus_muc
Ich würde auf jeden Fall nochmal Hefe geben. Hast Du eine Möglichkeit an frische Brauereihefe zu kommen? Das wäre das sicherste, ansonsten vielleicht mit etwas von Deinem Jungbier - auf 12°P verdünnt und abgekocht - einen Starter machen (z.B. 34/70) und ausgären lassen (ggf. Magnetrührer). Mit Stammwürzen bis 20 Plato müsste sie eigentlich zurecht kommen... Und bei 12-14°C erneut anstellen und nicht danach wieder runter kühlen! Zu diesem Zeitpunkt macht die Temperatur eher nicht mehr so viel aus (eine abgewürgte Gärung ist jedenfalls schlimmer)...

Viele Grüße
Michael

Re: Versuch Bockbier mit Pilshefe gescheitert

Verfasst: Donnerstag 12. März 2015, 12:09
von aegir
Ich hab mit der 34/70 schon gute Erfolge als Notfallhefe gehabt. Ansonsten dem ganzen etwas Zeit geben. Mir ist eine Gaerung auch schon nach einer Woche wieder automatisch angesprungen.

Gruss Hotte

Re: Versuch Bockbier mit Pilshefe gescheitert

Verfasst: Donnerstag 12. März 2015, 12:55
von Wormel
Wenn Fässer vorhanden verschneiden und eventuell jetzt noch verdünnen.

Ja, ich frage mich manchmal wo die Rezepte mit 17% Caraanteil herkommen. Bei 5% ist bei meinen Schluss. In einem super Hoppe IPA mag das gut sein... Ug wohl eher nicht.

Re: Versuch Bockbier mit Pilshefe gescheitert

Verfasst: Donnerstag 12. März 2015, 13:12
von Tobieras
Wormel hat geschrieben:Wenn Fässer vorhanden verschneiden und eventuell jetzt noch verdünnen.

Ja, ich frage mich manchmal wo die Rezepte mit 17% Caraanteil herkommen. Bei 5% ist bei meinen Schluss. In einem super Hoppe IPA mag das gut sein... Ug wohl eher nicht.
Wie gesagt, habe ich etwas "herumexperimentiert", sollte etwas schweres, malziges und dunkles ergeben. Habe sogar schon sehr schmackhafte Biere mit bis 20% Caraanteil gebraut und Ich bin wahrlich kein Freund süßer Biere.

Re: Versuch Bockbier mit Pilshefe gescheitert

Verfasst: Donnerstag 12. März 2015, 14:21
von Rudiratlos
Wie lange "steht" denn die Gärung nun schon bei 9°P?

Von knappen 18 auf 9 Grad Plato runter ist ja wirklich sehr bescheiden. Das sind ja nur um die 5vol% Alkohol, das kann doch eine Bierhefe, egal welche, noch nicht schlapp machen?!

Wie lange "steht" die Gärung denn schon bei den 9°P? Vielleicht bist du ja nur zu ungeduldig.

Ich würde mal vorsichtig umrühren, damit wieder mehr Hefe in Schwebe kommt, und vielleicht ein Grad höher gehen...

Re: Versuch Bockbier mit Pilshefe gescheitert

Verfasst: Donnerstag 12. März 2015, 14:44
von Horsti
Sud steht gerade bei ca. 10,5°C
Na dann, wärmer stellen! Das macht geschmacklich nicht mehr viel Unterschiede. Wichtig ist, dass untergärige Hefe kalt angestellt wird. Wird sie zu warm angestellt, können Fehlaromen entstehen. Ist die Gärung allerdings schon weit fortgeschritten, schadet ein Erwärmen nichts.

Re: Versuch Bockbier mit Pilshefe gescheitert

Verfasst: Donnerstag 12. März 2015, 14:50
von BrauFuchs
Bin auch ein befürworter vom hohen caraanteil. Viele rezepte sind mit 20% angegeben. Grade beim bockbier sind diese hilfreich, wenn man auf die mühsame dekoktion verzichtet!

Lukas

Re: Versuch Bockbier mit Pilshefe gescheitert

Verfasst: Donnerstag 12. März 2015, 15:12
von Seed7
Es gibt gruende warum eine hefe stockt, meistens fehlt es ihr an etwas.

Zu wenig sauerstoff: einen teil von der hefe (1/4?) vorsichtig abziehen und damit einen grossen, sehr gut beluefteten starter machen und zum bier geben (nicht zu weit decantieren). Das bier jetzt nicht mehr belueften!

Zu wenig Zinc: Zinctabletten hohlen, sind 50 mg Zinc Zitrate. Zerkleinern und etwa 0,15-0,3 mg/l dosieren.

Zu wenig FAN: Viel cara's, moeglich wenig FAN. Naehrsalz zugeben.

Da die chance gross ist das einer dieser fehlt hilft das dazu geben von neue hefe nicht.

Die vergaerbarheit von cara's ist nur marginal weniger als normales malz.

Wenn du den starter machst kann das naehrsalz und zinc da auch herein, ein wenig extra magnesium scheint die hefe auch zu helfen.

Ingo

Re: Versuch Bockbier mit Pilshefe gescheitert

Verfasst: Donnerstag 12. März 2015, 15:19
von Tobieras
BrauFuchs hat geschrieben:Bin auch ein befürworter vom hohen caraanteil. Viele rezepte sind mit 20% angegeben. Grade beim bockbier sind diese hilfreich, wenn man auf die mühsame dekoktion verzichtet!

Lukas
Ob man damit wirklich eine Dekoktion ersetzen kann, ist fraglich, aber meine Erfahrung sagt mir, dass mit hohen Caraschüttungen wirklich interessante Biere zu verwirklichen sind.
Der Trick ist eine lange Lagerung von oftmals einigen Monaten. Nach ein paar Wochen kann man da noch kein gutes, ausgeglichenes Bier erwarten, auch bei OG nicht.

Ich muss allerdings schon zugeben, dass meine 17% hier eher eine Exot unter meinen sonstigen Rezepten, die sich immer so zwischen 6 und 12 aufhalten ist.

Habe eben mal nachgemessen, der Sud hat von gestern auf heute nochmal 0,2 Plato gemacht. Also wenn`s in dem Tempo weitergeht, ist das Bier dann wenigstens an Weihnachten fertig.
Habe mal auf 15°C wärmer gestellt, mal sehen was noch rauszuholen ist.



Seed7 hat geschrieben:Es gibt gruende warum eine hefe stockt, meistens fehlt es ihr an etwas.

Daran habe ich noch gar nicht gedacht! Ich habe noch Hefenahrung, die könnte ich benutzen.

Re: Versuch Bockbier mit Pilshefe gescheitert

Verfasst: Donnerstag 12. März 2015, 15:51
von flying
Bockbierwürzen erzeugen von Haus aus mehr Gärungsnebenstoffe und das vertragen Böcke auch. Also hoch mit der Temp.

Re: Versuch Bockbier mit Pilshefe gescheitert

Verfasst: Freitag 13. März 2015, 09:57
von Tobieras
Gestern Nachmittag ordentlich Hefenahrung drauf gekippt und heute Morgen den Zinken drüber gehalten und erstmal einen CO2-Schock bekommen. Drinnen sind es jetzt 14°C und der Sud hat wieder dichte Kräusen. Wird glaube ich ein richtig geiles Bier. :thumbsup

Danke an alle :Drink