Ich finde diese Diskussion ziemlich interessant.
Ich bin nach 6 Jahren Flaschen vor ca. 2 Jahren auf Kegs umgestiegen und sehe sowohl die Vor- als auch die Nachteile...
Ich versuche mal die einzelnen Punkte aufzuführen:
Flaschen
+ ich kann mir aus meinem Flaschenbierlager immer eine andere Sorte aussuchen
+ leicht mitzubringen als Geschenk oder zur Verkostung
+ Anschaffung preisgünstig und keine laufenden Kosten zum Trinken notwenig (CO2, etc.)
- Reinigung der Flaschen nervt
+ keine laufende Reinigung von Hähnen, Schläuchen, etc...
- suerstoffarm Abfüllen schwierig
- Bodensatz; Schöabber, bäääh
- Tournaround-Time lange (m.E. mind. 2-3 Wochen)
= Platz im Kühlschrank nötig
- Abfüllen aufwändig
Kegs
+ Umzapfen auf ein anders Keg je nach System 1 min und 0-0,2l Verlust
- als Mitbringsel muss ich immer in einen Growler oder eine Flasche umfüllen (ich benutze KEINEN Gegendruckabfüller, da Verlust durch lange Schläuche und Reinigungshölle)
- Hohe einmalige Kosten für Geraffel (Kegs, Hähne, CO2 Geraffel und evtl. Durchlaufkühler); laufende Kosten für CO2
+ Reinigung der Kegs geht so (wenn man mehrere auf einmal ...)
- laufende Reinigung von Hähnen, Schläuchen, etc...
+ suerstoffarm Abfüllen klappt
+ sehr wenig/kein Bodensatz
+ Tournaround-Time kurz (<=1 Woche)
= Platz im Kühlschrank nötig oder Durchlaufkühler
+ Abfüllen easy
Hier meine persönliche Lösung:
Ich habe 7x9L Kegs, einen Pygmy 25 und zusätzlich einen Steckhahn. Keinen Kühlschrank!
Ich braue 20L Sude und fülle jeden in 2 Kegs und die Reste in Flaschen. Ich mache Zwangskarbonisierung sofort nach dem Abfüllen (durch 5 min Keg-.Rollen gleich CO2 reinpressen bis es passt). Ich kann durch einen Spezialaufsatz auf eine Probeflasche gleich beim Abfüllen probieren, wie es scheckt und evtl. das CO2 anpassen.
Meine 7 Kegs reichen aus für komplette 4 Sude (da ein Keg vom ältesten Sud immer schon leer ist!), was eine Lagerkapazität von 4 Monaten bedeutet, da ich monatlich braue.
Im Winter (Draussen <= 8°C) habe ich 2-3 Fässer auf dem Balkon stehen und ich kann mir nach Lust und Laune mit Wechseln des Steckhahns aussuchen, was ich möchte. Beim Wechsel und nach dem letzten Zapfen spüle ich den Hahn gleich durch; dauert <1min.
Im Sommer (Draussen > 8 °C) benutze ich den Durchlaufkühler im Keller. Wenn ich ein Bier möchte, schalte ich diesen ein (5min bis kalt...) gehe in den Keller und zapfe.... Nach dem letzten Zapf spüle ich den Hahn mit Blasebalg kurz durch (<1min).
Umzapfen auf ein anderes Keg ist aufwändiger, da im Bierschlauch noch das "alte" Bier steht und ich muss dann noch 1 Glas "Altes" zapfen und trinken (oder wegschütten). Dann kommt 1 Glas Mischmach -> Weg. Erst dann passt gibt es das andere Bier.
Problem beim meiner Konfiguration mit Durchlaufkühler im Keller ist, dass das Bier und die Schläuche warm stehen und das mit CO2 und dem Schaum am Hahn eine sagen wir mal Herausforderung ist. Ich karbonisiere im Sommer eher weniger ;-)
Wenn ich ein Mitbringsel brauche, dann füllr ich direkt vom Hahn gekühlt in ein passendes Gefäss. Braucht. Geduld.Da. Schaum. aber geht.
Den Durchlaufkühler reinige ich so zwei Mal richtig pro Saision, das dauert dann auch so 1 Stunde, da ich diesen erst mal aus dem Keller is 2. OG holen muss und in der Küche alles anschliessen und reinigen. Geht aber....
Für mich gibt es keinen Weg zurück zu Flaschen!
[ gestern in geisiger Umnachtung in den falschen Thread geschrieben. Sollte nach
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... 3&p=410070 ]