Erster Sud mit Hindernissen
Verfasst: Montag 25. Januar 2021, 14:48
Hallo in die Runde
,
am Wochenende war es endlich soweit, nach einiger Planung und Vorbereitung habe ich meinen ersten Sud gekocht, dabei hatte ich einige Probleme bzw. Fragen aber darauf komm ich später noch.
Es sollte das "Anfänger" Pale Ale aus dem Buch von Ferdinand Laudage werden.
Hier das Rezept:
Malz:
5kg Pale Ale Malz
500 Gramm Karamellmalz
Hopfen:
Was mit leider erst am Brautag aufgefallen ist, der lokale Shop für Braubedarf hat nicht den Alphasäuregehalt auf dem Hopfen angegeben und ich hatte vergessen danach zu fragen. Habe dann mit 6% die Hopfengabe berechnet, sollte ca 32 IBU haben
24 Gramm Cascade zur Vorderwürze
31 Gramm Cascade zweite Hopfengabe
Hefe:
Safale US-05
Wasser:
18L Hauptguss
12L Nachguss
Und dann gings am Samstagmorgen gut gelaunt und hochmotivert los.
Einmaischen lief ziemlich Problemlos ab. Wasser in den Einkocher, auf 74 Grad erhitzt, Einkocher abgeschaltet und das Malz in kleinen Portionen und unter rühren hineingeschüttet.
Temperatur ist dann auch auf 67 Grad gefallen und dann wurde ohne groß Nachheizen zu müssen eine Kombirast für 60 Minuten gefahren.
Jodprobe sah auch gut aus nach der Stunde: Danach dann auf 78 Grad erhitzt und abgemaischt bzw. umgeschüttet in den Läuter/Gäreimer der mit einer Läuterhexe ausgestattet war.
Während der Läuterruhe dann den Einkocher sauber gemacht und die erste Hopfengabe zur Vorderwürze in den Einkocher gegeben und einen großen Kochtopf mit dem Nachguss auf den Herd gesetzt. Dann ging das eigentliche Läutern los. Die ersten paar Liter Vorlauf wieder zurück in den Läutereimer und nach Klarlauf den Trichter mit Schlauch (den Tipp hab ich natürlich aus dem Forum :)) drangehangen und den Hahn leicht aufgemacht. Die Würze Plätscherte dann langsam in den Einkocher und das Nachguss Wasser war auf Temperatur. Den Treber konnte ich auch rechtzeitig erkennen und habe dann das Nachgusswasser aufgebracht als noch gut 3-4 cm Wasser über dem Treber waren.
Konnte dann relativ entspannt immer mal wieder den Nachguss aufbringen und habe dann den Einkocher bis ca 5 CM bzw. bis zur "MAX" Markierung des Einkochers gefüllt.
Nachguss war auch aufgebraucht und später beim Trockenlaufen des Trebers war vielleicht noch 1 Liter ca vorhanden. Lief also aus meiner Sicht alles Top.
Vor dem Hopfenkochen habe ich noch die Stammwürze gemessen, lag bei 11 Grad Plato also voll im Soll.
Und dann kam das Hopfenkochen und damit die Probleme :(
Im Vorfeld habe ich mal getestet ob mein Einkocher überhaupt wallend kochen kann, den Test hatte er nicht bestanden und daraufhin habe ich ihm eine Isolierung verpasst sowie einen Tauchsieder mit 2 kW bestellt.
Also dann den Einkocher auf Max gestellt sowie den Tauchsieder in den Einkocher gehängt.
Da ich in der Küche gebraut habe dachte ich mir, ich stelle den Einkocher für die Zeit des Kochen unter die Abzugshaube.
Gekocht hat das ganze dann recht schnell und laut Rezept sollte das ganze 70 Minuten dauern, also warten. Da die Würze doch recht stark gekocht hat, ist die Abzugshaube nicht mehr hinter hergekommen und es hat sich Kondenswasser gebildet. So nach ca der Hälfte der Zeit ist mir dann aufgefallen das durch den heißen Dampf das Fett aus der Abzugshaube in die Würze getropft ist...
Fand ich schon mal nicht so geil, habe dann den Einkocher dann neben das geöffnete Fenster umgestellt und erst kurz überlegt ob das Bier später noch trinkbar ist. Da ich aber erstmal keine Fehltöne riechen (auch bis heute nicht) konnte, dachte ich mir das wird schon passen, kocht ja noch ne Weile.
Kochen war dann durch also zweite Hopfengabe rein, Whirlpool und abwarten. Noch war ich guter Dinge denn außer dem kleinen Malheur mit der Abzugshaube lief alles wunderbar bisher.
Nachdem sich der Whirlpool gelegt hat machte ich mich ans Hopfenseihen. Hier kamen dann zwei Dinge die mich etwas aus der Bahn geworfen haben.
Ich hatte den Plastikeimer vom Läutern gereinigt und zum Gäreimer umgebaut und auf einem gepolsterten Stuhl platziert damit es nicht so plätschert bzw. ich keine Sauerei mache beim Seihen.
Tja nur hab ich nicht bemerkt das die Dichtung beim Hahn undicht war. Da hat mich meine Freundin drauf aufmerksam gemacht und das hat mich aus dem Konzept gebracht. Dachte erst ich kann alles wegschütten da die Würze ja jetzt hoch sensibel ist und ich ja schlecht in die Würze greifen kann um den Hahn und die Gegenmutter fest zuziehen.
Gottseidank konnte meine Freundin einen kühlen Kopf bewahren und gab mir den Tipp doch einfach alles in den Kochtopf vom Nachguss umzufüllen.
Gesagt getan, da ich noch nicht fertig war mit abseihen musste ich also pausieren und das was bisher im Gäreimer gelandet ist in den Kochtopf umfüllen.
Dann habe ich den Hahn so festgezogen wie ich konnte, den Behälter gereinigt und dann wieder die Würze in den Gäreimer geschüttet.
Ich hoffe das hin und her schütten hat keinen Einfluss auf das Bier später
Dann ging es weiter mit dem abseihen. Als der Einkocher dann leer war staunte ich nicht schlecht, ich hatte nur 12 Liter im Gäreimer.
Als ich die Stammwürze mass bin ich nochmal erschrocken: 20 Grad Plato
Hab dann erstmal überlegt was ich machen kann bis ich dann hier im Forum gelesen habe die Würze mit Kochendem Wasser zu "verdünnen" bis der gewünschte Grad erreicht ist.
Das hat nur leider ewig gedauert, Wasser rein in die Würze, Probe ziehen, abwarten bis die 20 Grad hat, feststellen das es noch zu viel Plato sind und das ganze nochmal von vorne.
Das Manöver hat mich locker 1-1.5 Stunden (und sehr viele Nerven) gekostet. Werde mir dafür ein Refraktometer besorgen weil die Warterei mich sehr genervt hat.
Als ich dann endlich auf 12 Grad Plato verdünnt hatte, waren auch wieder ca 20 Liter im Gäreimer. Der wanderte dann in den Keller zum abkühlen.
Am nächsten Tag hatte er dann 19 Grad und die Hefegabe konnte starten.
Dafür habe ich sie mit 29 Grad warmem Wasser rehydriert. Also erst die Hefe in die Tasse mit dem abgekochten und abgekühltem Wasser gestreut, 5 Minuten gewartet und umgerührt. Dann 20 Minuten gewartet und ab in die Würze. Habe nach 24 Stunden mal nachgesehen und sieht jetzt so aus:
Während ich die Zeilen schreibe fängt auch das Blubbern im Gährröhrchen an, zumindest ab und zu
Die Strapazen scheinen sich also zu lohnen
Ein paar Fragen hätte ich aber an euch, evtl könnt ihr mir helfen:
- Macht das mit dem Fett das in die Würze getropft ist wirklich nichts?
- Ist es normal das ca 8 Liter Wasser beim Hopfenkochen verdampfen und man so viel Wasser nachgießen muss? Ich vermute das die Kombination aus Isolierung und das der Tauchsieder die komplette Kochzeit im Sud war dazu geführt haben. Nächstes mal mache ich ihn raus wenn die Würze kocht. Was meint ihr dazu?
- Ich hatte erst noch Angst das die Hefe nicht ankommt aber ich glaube das Thema hat sich erledigt?
Viele Grüße
Matze
Die Bilder hat’s leider nicht korrekt hochgeladen, sind alle nicht richtig gedreht obwohl sie am iPad korrekt rum sind

am Wochenende war es endlich soweit, nach einiger Planung und Vorbereitung habe ich meinen ersten Sud gekocht, dabei hatte ich einige Probleme bzw. Fragen aber darauf komm ich später noch.
Es sollte das "Anfänger" Pale Ale aus dem Buch von Ferdinand Laudage werden.
Hier das Rezept:
Malz:
5kg Pale Ale Malz
500 Gramm Karamellmalz
Hopfen:
Was mit leider erst am Brautag aufgefallen ist, der lokale Shop für Braubedarf hat nicht den Alphasäuregehalt auf dem Hopfen angegeben und ich hatte vergessen danach zu fragen. Habe dann mit 6% die Hopfengabe berechnet, sollte ca 32 IBU haben
24 Gramm Cascade zur Vorderwürze
31 Gramm Cascade zweite Hopfengabe
Hefe:
Safale US-05
Wasser:
18L Hauptguss
12L Nachguss
Und dann gings am Samstagmorgen gut gelaunt und hochmotivert los.

Einmaischen lief ziemlich Problemlos ab. Wasser in den Einkocher, auf 74 Grad erhitzt, Einkocher abgeschaltet und das Malz in kleinen Portionen und unter rühren hineingeschüttet.
Temperatur ist dann auch auf 67 Grad gefallen und dann wurde ohne groß Nachheizen zu müssen eine Kombirast für 60 Minuten gefahren.
Jodprobe sah auch gut aus nach der Stunde: Danach dann auf 78 Grad erhitzt und abgemaischt bzw. umgeschüttet in den Läuter/Gäreimer der mit einer Läuterhexe ausgestattet war.
Während der Läuterruhe dann den Einkocher sauber gemacht und die erste Hopfengabe zur Vorderwürze in den Einkocher gegeben und einen großen Kochtopf mit dem Nachguss auf den Herd gesetzt. Dann ging das eigentliche Läutern los. Die ersten paar Liter Vorlauf wieder zurück in den Läutereimer und nach Klarlauf den Trichter mit Schlauch (den Tipp hab ich natürlich aus dem Forum :)) drangehangen und den Hahn leicht aufgemacht. Die Würze Plätscherte dann langsam in den Einkocher und das Nachguss Wasser war auf Temperatur. Den Treber konnte ich auch rechtzeitig erkennen und habe dann das Nachgusswasser aufgebracht als noch gut 3-4 cm Wasser über dem Treber waren.
Konnte dann relativ entspannt immer mal wieder den Nachguss aufbringen und habe dann den Einkocher bis ca 5 CM bzw. bis zur "MAX" Markierung des Einkochers gefüllt.
Nachguss war auch aufgebraucht und später beim Trockenlaufen des Trebers war vielleicht noch 1 Liter ca vorhanden. Lief also aus meiner Sicht alles Top.
Vor dem Hopfenkochen habe ich noch die Stammwürze gemessen, lag bei 11 Grad Plato also voll im Soll.
Und dann kam das Hopfenkochen und damit die Probleme :(
Im Vorfeld habe ich mal getestet ob mein Einkocher überhaupt wallend kochen kann, den Test hatte er nicht bestanden und daraufhin habe ich ihm eine Isolierung verpasst sowie einen Tauchsieder mit 2 kW bestellt.
Also dann den Einkocher auf Max gestellt sowie den Tauchsieder in den Einkocher gehängt.
Da ich in der Küche gebraut habe dachte ich mir, ich stelle den Einkocher für die Zeit des Kochen unter die Abzugshaube.
Gekocht hat das ganze dann recht schnell und laut Rezept sollte das ganze 70 Minuten dauern, also warten. Da die Würze doch recht stark gekocht hat, ist die Abzugshaube nicht mehr hinter hergekommen und es hat sich Kondenswasser gebildet. So nach ca der Hälfte der Zeit ist mir dann aufgefallen das durch den heißen Dampf das Fett aus der Abzugshaube in die Würze getropft ist...

Fand ich schon mal nicht so geil, habe dann den Einkocher dann neben das geöffnete Fenster umgestellt und erst kurz überlegt ob das Bier später noch trinkbar ist. Da ich aber erstmal keine Fehltöne riechen (auch bis heute nicht) konnte, dachte ich mir das wird schon passen, kocht ja noch ne Weile.

Kochen war dann durch also zweite Hopfengabe rein, Whirlpool und abwarten. Noch war ich guter Dinge denn außer dem kleinen Malheur mit der Abzugshaube lief alles wunderbar bisher.
Nachdem sich der Whirlpool gelegt hat machte ich mich ans Hopfenseihen. Hier kamen dann zwei Dinge die mich etwas aus der Bahn geworfen haben.

Ich hatte den Plastikeimer vom Läutern gereinigt und zum Gäreimer umgebaut und auf einem gepolsterten Stuhl platziert damit es nicht so plätschert bzw. ich keine Sauerei mache beim Seihen.
Tja nur hab ich nicht bemerkt das die Dichtung beim Hahn undicht war. Da hat mich meine Freundin drauf aufmerksam gemacht und das hat mich aus dem Konzept gebracht. Dachte erst ich kann alles wegschütten da die Würze ja jetzt hoch sensibel ist und ich ja schlecht in die Würze greifen kann um den Hahn und die Gegenmutter fest zuziehen.
Gottseidank konnte meine Freundin einen kühlen Kopf bewahren und gab mir den Tipp doch einfach alles in den Kochtopf vom Nachguss umzufüllen.
Gesagt getan, da ich noch nicht fertig war mit abseihen musste ich also pausieren und das was bisher im Gäreimer gelandet ist in den Kochtopf umfüllen.
Dann habe ich den Hahn so festgezogen wie ich konnte, den Behälter gereinigt und dann wieder die Würze in den Gäreimer geschüttet.
Ich hoffe das hin und her schütten hat keinen Einfluss auf das Bier später

Dann ging es weiter mit dem abseihen. Als der Einkocher dann leer war staunte ich nicht schlecht, ich hatte nur 12 Liter im Gäreimer.
Als ich die Stammwürze mass bin ich nochmal erschrocken: 20 Grad Plato
Hab dann erstmal überlegt was ich machen kann bis ich dann hier im Forum gelesen habe die Würze mit Kochendem Wasser zu "verdünnen" bis der gewünschte Grad erreicht ist.
Das hat nur leider ewig gedauert, Wasser rein in die Würze, Probe ziehen, abwarten bis die 20 Grad hat, feststellen das es noch zu viel Plato sind und das ganze nochmal von vorne.
Das Manöver hat mich locker 1-1.5 Stunden (und sehr viele Nerven) gekostet. Werde mir dafür ein Refraktometer besorgen weil die Warterei mich sehr genervt hat.
Als ich dann endlich auf 12 Grad Plato verdünnt hatte, waren auch wieder ca 20 Liter im Gäreimer. Der wanderte dann in den Keller zum abkühlen.
Am nächsten Tag hatte er dann 19 Grad und die Hefegabe konnte starten.
Dafür habe ich sie mit 29 Grad warmem Wasser rehydriert. Also erst die Hefe in die Tasse mit dem abgekochten und abgekühltem Wasser gestreut, 5 Minuten gewartet und umgerührt. Dann 20 Minuten gewartet und ab in die Würze. Habe nach 24 Stunden mal nachgesehen und sieht jetzt so aus:
Während ich die Zeilen schreibe fängt auch das Blubbern im Gährröhrchen an, zumindest ab und zu

Die Strapazen scheinen sich also zu lohnen

Ein paar Fragen hätte ich aber an euch, evtl könnt ihr mir helfen:
- Macht das mit dem Fett das in die Würze getropft ist wirklich nichts?
- Ist es normal das ca 8 Liter Wasser beim Hopfenkochen verdampfen und man so viel Wasser nachgießen muss? Ich vermute das die Kombination aus Isolierung und das der Tauchsieder die komplette Kochzeit im Sud war dazu geführt haben. Nächstes mal mache ich ihn raus wenn die Würze kocht. Was meint ihr dazu?
- Ich hatte erst noch Angst das die Hefe nicht ankommt aber ich glaube das Thema hat sich erledigt?
Viele Grüße
Matze
Die Bilder hat’s leider nicht korrekt hochgeladen, sind alle nicht richtig gedreht obwohl sie am iPad korrekt rum sind
