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Das wollte ich schon immer mal tun, diese beiden Böcke vergleichen. Ich hatte immer unterstellt, dass sich die beiden Böcke gar nicht unterscheiden, sondern der Mai-Ur-Bock lediglich ein anderes Etikett bekommt. Um es vorweg zu nehmen: STIMMT NICHT!

Aber der Reihe nach. Von den Angaben her befinden sich auf beiden Etiketten exakt die gleichen Angaben, das Etikettendesign unterscheidet sich (natürlich):

Der Farbvergleich der Biere zeigt dann sehr deutlich, dass es unterschiedliche Biere bzw. Schüttungen sind:

Der Schaumvergleich nach etwa 1 Minute zeigt ebenfalls signifikante Unterschiede:

Geruch: Der Ur-Bock hell kommt im Vergleich zum Mai-Ur-Bock deutlich frischer, hopfiger und (angenehmer) bockiger und angenehm malzig daher. Der Malz-und Hopfengeruch fehlt beim Maibock völlig. Im direkten Vergleich kommt auch eine leicht spritige, etwas weinige Note zum Vorschein, die ich beim letzten Maibocktest vor einigen Tagen nicht bemerkt habe. Andere Charge? Tagesform? Ich weiß es nicht.

Geschmack: Wow! Das ist mal ein ECHTER Unterschied: Der Ur-Bock hell ist gibt sich - trotz der gleichen Alkoholkonzentration - doch irgendwie "leicht" und frisch. Sehr angenheme, würzige (im wahrsten Sinne, denn er erinnert an den Geruch aus dem Sudhaus, wenn der Sud mit Hopfen gekocht wird) Noten, vereint mit wunderbaren hopfenwürzigen Noten umschmeicheln die Zunge. Das kommt aber mal so richtig gut! Die Bittere des Ur-Bock hell ist DEUTLICH stärker ausgeprägt und hält sich recht lange angenehm auf der Zunge. Jetzt komme ich ins spekulieren und humunkeln, aber das müssen satte 35 IBU sein. Der Mai-Ur-Bock ist dagegen tatsächlich nur ein recht müder Abklatsch (wie auch eben im Maiböcke thread bemerkt wurde).

Fazit: Klarer Gewinner und das mit Abstand ist der Ur-Bock hell. Wer also einen wirklich frischen, hopfig-herben, würzig-malzigen Maibock haben möchte, dem empfehle ich den Ur-Bock hell! Ich finde den Mai-Ur-Bock nach wie vor nicht schlecht, aber im direkten Vergleich hat er absolut keine Chance. Der Ur-Bock hell übertrumpft sogar meine bisherige Referenz unter den Maiböcken, den Altenmünster Maibock.

Viele Grüße
Michael

Also ist der Ur-Bock Hell der eigentliche Maibock. Zumindest scheint er das zu sein, was ich unter einem Maibock verstehe. Altenmünster Maibock ist auch meine Referenz, einer der besten Maiböcke überhaupt, finde ich. Muss ich mir also dringend mal besorgen, das Zeug. Prost.

EDIT: Da fällt mir auf, das heute der 13.MÄRZ ist!? Ich trinke Maibock eigentlich immer im April/Mai.

Das zumindest behaupte ich...aber wer bin ich schon...probiert es einfach selbst

EDIT: Getz werdens abba ma nich komisch, der Herr! Man muss doch schließlich wissen, was man seinen Gästen im Mai anbieten kann!

Der Ur-Bock hell hat aber den charmanten Vorteil, dass er ganzjährig verfügbar ist...hüstel...

Das die Einbecker gute Biere brauen können haben sie ja in der
Vergangenheit bewiesen. Meine Favoriten sind seit Jahren Mai-
Ur-Bock, bzw. Ur-Bock dunkel und Brauherren-Pils waren es. 2005
bei einer Verkostung im einem Braukurs in Einbeck schmeckte es
als typischer Vertreter eines gutgehopften Pils nicht nur mir sehr
gut. Beim öffnen der Flasche diese duftige Hopfenblume - herrlich.
Drei Jahre später bei einer Verkostung die (nicht) bittere
Enttäuschung - keine Hopfenblume. Brauherren-Pils es war einmal
- für mich gestorben. Der dunkle Ur-Bock hat mir vor vielen Jahren
auch gut geschmeckt - habe ich aber schon sehr lange nicht mehr
getrunken. Der Mai-Ur-Bock schwankt extrem im Geschmack - liegt
das an den Brauern oder etwa -ich befürchte - an den Vorgaben
der Marketing-Fuzzis ? Auch der Winter-Bock war beim ersten Mal
nach meinem Geschmack am besten. Habe das Gefühl die
Einbecker Biere - soweit ich sie getrunken habe - werden immer
flacher. Absicht ? Marktanpassung - nach welchen Vorgaben ?
Auch meine Mai-Böcke sind nicht immer gleich. Aber immer gut
gehopft. Nach dem ersten Frühlingsbock kommt als nächstes ein
Mai-Bock gebraut. So sei es.

Hopfen und Malz rein in den Hals

Allzeit Gut Sud

Jürgen

Jürgen, dann probier doch mal den Ur-Bock hell, der müsste Deinen Vorstellungen von Einbecker Bieren eigentlich recht nahe kommen.

Gruß
Michael

Michael, der helle ist nicht so mein Geschmack. Ich trinke lieber etwas dunklere malzigere Biere gern - so wie der Mai-Ur-Bock vor vier Jahren - köstlich. Genau mein Geschmack. Passt leider nicht ins Einbecker Marketing.

Hopfen und Malz rein in den Hals

Allzeit Gut Sud

Jürgen

Bielsteinbraeu hat geschrieben:Der Mai-Ur-Bock schwankt extrem im Geschmack

Genau das habe ich auch immer gedacht, im Glauben, dass ich selbst spinne. Aber das scheint ja offenbar noch mehreren so zu gehen. Ob das am Marketing oder an den Rohstoffen liegt, vermag ich nicht zu beurteilen, möchte letzteres jedoch ausschließen. Im Jahr 2015 sollte jede Brauerei in der Lage sein, ein stets gleich schmeckendes Produkt zu fabrizieren. Umso unverständlicher also die offensichtliche Tatsache, dass der Mai-Ur-Bock dieser Brauerei jedes Jahr anders ist.

Trinken kann ich es nicht mehr in Mengen, davon bekomme ich Dünnpfiff, aber generell lege ich inzwischen hohe Maßstäbe an Kaufbier an, seit ich selbst braue. Die Maiböcke konnten mich daher in den letzten Jahren nicht mehr überzeugen, habe also auch lange keine mehr gekauft. Mein eigenes ist bald trinkreif, es ist mit viel Celeia gehopft und gestopft und wird sicher besser sein, als die Produkte aus Einbeck, aber dazu gehört in Hobbybrauerkreisen nicht viel, nur ein eigenes Sudhaus :-)
Achim

Der Maibock soll doch nur ein Zusatzgeschäft sein, einen Kasten mehr für den Feiertag verkauft, für etwas mehr Geld.
Versprecht Euch nicht zu viel davon.

Auch ich dachte, dass der Eibecker vor etlichen Jahren besser geschmeckt hat, aber eventuell liegt es nur an unserem Geschmack, welcher sich mit der Zeit etwas abgestumpft hat.
Leider konnte ich die diesjährigen Sorten in Sachsen noch nicht erstehen.

Der beste Bock der Einbecker, für meinen Geschmack, ist der Winterbock. Malzaromatisch, kräftig, karamellig, leichte Süße und eine gut eingebundene Bittere. Schön gewärmt hat er auch!