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Diamant Hopfen - Erfahrungen, Rezepte?
Verfasst: Freitag 19. Februar 2021, 10:21
von schlupf
Moin,
Ich habe mittlerweile eine Packung von der nicht mehr ganz so neuen Hopfensorte Diamant zu liegen und würde damit gerne in die Rezeptentwicklung einsteigen, ein schön hopfenwürziger Maibock wäre im Prinzip an der Reihe.
Allerdings gibt es bis auf die alten Ankündigungen und das Sortendatenblatt nicht viele Informationen dazu, geschweige denn Rezepte.
Habt ihr den Hopfen schon verwendet?
Taugt der als Ersatz für die alten Landsorten?
In hellen Lagerbieren nehme ich gerne eine Kombination von Mittelfrüh und Tettnanger, wie ist der Diamant so im Vergleich?
Über eure Erfahrungen oder Hinweise zum neuen Hopfen würde ich mich freuen!
Viele Grüße
Sebastian
Re: Diamant Hopfen - Erfahrungen, Rezepte?
Verfasst: Freitag 19. Februar 2021, 13:31
von Jomsviking
Servus,
den Diamant Hopfen find ich super =)
Der ist klassisch Deutsch und hat ne leicht Blumige Note.
Das Bier kam aufjedenfall so gut an sodass ich direkt eins nachbrauen musste
Ich hab ein Helles lagerbier mit Pilsner Malz (95%) und Cara hell (5%) gemacht.
Das Wasser aufbereitet (Ra um die 2)
Maltoserast 40min
Verzuckerung 30 min
Gekocht wurde für 60 min mit zwei Hopfengaben (Diamant 7,3% Alpha)
1. VWH 55% des Hopfens
2. WP (ohne runter kühlen) 45% des Hopfens
Raus kamen 12.2°P mit ca. 30 IBU und 7 EBC und 5,1%Vol
Das ganze wurde mit der 34/70 vergoren.
Ich kann mir super vorstellen, wenn das stärker eingebraut wird (bei Gleicher Hopfenmenge) das ein super süffiger Maibock werden könnte.
Das Fertige Bier hat eine deutliche Hopfenblume (Blumig)
Rückmeldung die ich bekommen haben waren:
Schmeckt bei jedem schluck interessant und super lecker und macht lust auf mehr.
Normal und doch anders.
Brauchst du genauer Rezeptdaten?
Re: Diamant Hopfen - Erfahrungen, Rezepte?
Verfasst: Freitag 19. Februar 2021, 14:00
von Beerkenauer
schreit für mich nach nem Single Hop Bier (oder zumindest für die Aroma und Flavour Gabe)
Aromen laut Braureka:
"blumig, hopfig, kräuterig, würzig, Zitrusfrüchte"
würde da auch nur mit hellen Malzen arbeiten und einer Hefe, die neutral vergärt (UG/OG).
Könnt ein richtig feines Frühlingsbier werden.
my 5 cents
Stefan
Re: Diamant Hopfen - Erfahrungen, Rezepte?
Verfasst: Samstag 20. Februar 2021, 12:01
von schlupf
Jomsviking hat geschrieben: Freitag 19. Februar 2021, 13:31
Gekocht wurde für 60 min mit zwei Hopfengaben (Diamant 7,3% Alpha)
1. VWH 55% des Hopfens
2. WP (ohne runter kühlen) 45% des Hopfens
Raus kamen 12.2°P mit ca. 30 IBU und 7 EBC und 5,1%Vol
Das ganze wurde mit der 34/70 vergoren.
Das Fertige Bier hat eine deutliche Hopfenblume (Blumig).
Brauchst du genauer Rezeptdaten?
Klingt ja schon sehr vielversprechend.
Ein paar mehr Daten wären super. Entspricht WP ohne Kühlung dann der amerikanischen Flame Out Gabe?
Wie viel war die 2. Gabe denn so in g/L? Wie lange war deine Nachisomerisierungszeit? Und wo würdest du die Intensität der Hopfennase auf einer Skala von Weizen bis NEIPA einordnen?
Re: Diamant Hopfen - Erfahrungen, Rezepte?
Verfasst: Samstag 20. Februar 2021, 19:08
von Rumborak
HI,
ich habe den Diamant aktuell als Single Hop in einem Wiener Lager.
Ich bin sensorisch jetzt nicht die Kanone, aber der Diamant bindet sich harmonisch in die leichte Malzigkeit des Wiener Lagers ein.
Der Hopfen passt soooo gut zum Wiener Lager, dass ich mir gerade wieder frischen Diamant bestellt habe.
Das Hopfenschema ist recht klassisch: 90, 45 und 5min zu je 1/3.
Absolute Empfehlung meinerseits...
VG
Re: Diamant Hopfen - Erfahrungen, Rezepte?
Verfasst: Montag 22. Februar 2021, 11:17
von Coint
Habe auch gerade ein Pils in der Reifung.
SMASH mit rein Pilsner und Diamant Hopfen, vergoren mit der Diamond Lager Hefe von Lallemand.
(11,5 °P; 31 IBU; druckvergoren bei 12°C; sEVG 78%; 4,8 %/Vol.)
Wollte soviel Diamant wie möglich ins Bier bringen, da mein Etikett und der Name (11,5 Carat ;-)) schon feststanden...
Das Ganze ist jetzt seit 4 Wochen bei 1°C in der Kühlung.
Der Hopfen unterstreicht das cleane Malzprofil und hat eine recht schöne, leicht florale Blume. Die Bittere ist gut eingebunden und erzeugt eine leichte Würze beim Antrunk. Im Abgang schmecke ich eine ganz leichte Zitrusnote raus.
Mir schmeckt er sehr gut.
Für ein Pils ist er wegen der leichten Zitrone vielleicht eher untypisch (aber sehr erfrischend), in einem Wiener Lager oder einem Hellen könnte ich ihn mir aber super vorstellen.
Freundliche Grüße
Stefan
Re: Diamant Hopfen - Erfahrungen, Rezepte?
Verfasst: Montag 22. Februar 2021, 11:32
von schlupf
Klingt, als wäre für Pils dann eher die andere neue Sorte "Arum" geeignet. Ist eine Tochter vom Tettnanger mit angeblich weniger Zitrusnoten als der Diamant. Und da "Aurum" ja auch zu "Gold" übersetzt, würde der Hopfen sogar zum Namen passen.
Aber auch für Aurum findet man noch keine Rezepte. Eigentlich sollten wir als Hobbybrauer uns doch zuerst auf solche Neuheiten stürzen...
Re: Diamant Hopfen - Erfahrungen, Rezepte?
Verfasst: Montag 22. Februar 2021, 13:26
von Coint
schlupf hat geschrieben: Montag 22. Februar 2021, 11:32
Klingt, als wäre für Pils dann eher die andere neue Sorte "Arum" geeignet. Ist eine Tochter vom Tettnanger mit angeblich weniger Zitrusnoten als der Diamant. Und da "Aurum" ja auch zu "Gold" übersetzt, würde der Hopfen sogar zum Namen passen.
Aber auch für Aurum findet man noch keine Rezepte. Eigentlich sollten wir als Hobbybrauer uns doch zuerst auf solche Neuheiten stürzen...
Vom Aurum habe ich noch gar nichts gelesen.
Danke für den Input. Da werde ich mal die Augen offen halten.
Hast du evtl. einen Bezugsquelle?
So gänzlich unpassend ist der Diamant jetzt für ein Pils nicht. Er gibt dem Bier halt einen ungewohnten Abgang.
Wie gesagt, ich find es sehr lecker.
Kann aber auch verstehen, wenn es einem die für ein Pils gewünschte "Reintönigkeit" vergrätzt.
Ist halt, wie so oft, Geschmackssache.
Re: Diamant Hopfen - Erfahrungen, Rezepte?
Verfasst: Montag 22. Februar 2021, 13:41
von schlupf
Coint hat geschrieben: Montag 22. Februar 2021, 13:26
Vom Aurum habe ich noch gar nichts gelesen.
Danke für den Input. Da werde ich mal die Augen offen halten.
Hast du evtl. einen Bezugsquelle?
Scheint bei schneller Google-Suche eigentlich recht breit verfügbar, allerdings verweise ich natürlich auf den Shop vom Forumskollegen Holledauer:
http://www.hopfenhandel-resch.de/epages ... 762%5B1%5D
Ich habe gesehen, dass der sogar den dritten relativ ignorierten neuen Hopfen "Tango" als NECTAR-Pellets hat. Den werde ich mir auf jeden Fall das nächste Mal mitbestellen und ihn in 'nem Pale Ale oder so versenken.
Re: Diamant Hopfen - Erfahrungen, Rezepte?
Verfasst: Montag 22. Februar 2021, 14:15
von Jomsviking
schlupf hat geschrieben: Samstag 20. Februar 2021, 12:01
Jomsviking hat geschrieben: Freitag 19. Februar 2021, 13:31
Gekocht wurde für 60 min mit zwei Hopfengaben (Diamant 7,3% Alpha)
1. VWH 55% des Hopfens
2. WP (ohne runter kühlen) 45% des Hopfens
Raus kamen 12.2°P mit ca. 30 IBU und 7 EBC und 5,1%Vol
Das ganze wurde mit der 34/70 vergoren.
Das Fertige Bier hat eine deutliche Hopfenblume (Blumig).
Brauchst du genauer Rezeptdaten?
Klingt ja schon sehr vielversprechend.
Ein paar mehr Daten wären super. Entspricht WP ohne Kühlung dann der amerikanischen Flame Out Gabe?
Wie viel war die 2. Gabe denn so in g/L? Wie lange war deine Nachisomerisierungszeit? Und wo würdest du die Intensität der Hopfennase auf einer Skala von Weizen bis NEIPA einordnen?
Servus,
ja, der WP ist wie die Flame out Gabe.
Ich schmeiß den Hopfen rein und lass die WP Pumpe Laufen.
Nach 15 Minuten gehts ab durch den PWT in den Gärbehälter.
Die Nachisomerisierung ist mit 20 Minuten gerechnet gewesen.
Als VW waren es ca 1,1,15 g/L.
Im WP waren es 1g/L .
Die Hopfennase würde auf der Skala eher im Mittlerem unterem Bereich (4) stehen.
Mehr als ein Export, Pils, Kellerbier. Weniger als ein Pale Ale,
Viele Grüße
Felix
Re: Diamant Hopfen - Erfahrungen, Rezepte?
Verfasst: Montag 22. Februar 2021, 14:47
von Coint
schlupf hat geschrieben: Montag 22. Februar 2021, 13:41
Scheint bei schneller Google-Suche eigentlich recht breit verfügbar, allerdings verweise ich natürlich auf den Shop vom Forumskollegen Holledauer:
http://www.hopfenhandel-resch.de/epages ... 762%5B1%5D
Ich habe gesehen, dass der sogar den dritten relativ ignorierten neuen Hopfen "Tango" als NECTAR-Pellets hat. Den werde ich mir auf jeden Fall das nächste Mal mitbestellen und ihn in 'nem Pale Ale oder so versenken.
Vielen Dank.
Den Tango habe ich tatsächlich erst als NECTAR überlegt zu kaufen.
Da ist mir der Aurum im Shop gar nicht aufgefallen.
Um aber zum Thema zurück zu kommen.
Erprobte Rezepte mit Diamant hab ich seinerzeit leider auch nicht gefunden.
Auf MMuM gibt es ihn nicht mal in der Drop Down Liste und die Müggelland Brauerei weißt ihn zwar als Suchkriterium aus, hat dann aber kein Rezept parat.
Wann braust du denn?
Sonst könnte ich dir ein paar Gramm abzwacken und kannst dir einen Kaltauszug machen.
Dann hättest du zumindest eine kleine Ahnung ob er dir schmeckt oder für dich gänzlich uninteressant ist.
Freundliche Grüße
Stefan
Edit:
Hab gerade nachgeschaut und leider nichts mehr da. Hab damals auf 34 IBU gehopft und dabei die ganzen 100g verbraten (viel Aromagabe im WP...)
Sorry
Re: Diamant Hopfen - Erfahrungen, Rezepte?
Verfasst: Montag 22. Februar 2021, 14:58
von schlupf
Hey Stefan,
Danke für das Angebot. Den Diamant habe ich schon da. Der wandert jetzt am Wochenende in einen Maibock 0,5 g/l für 10min und 1,5 g/l als Flame Out.
Angestrebte Werte sind 17 Plato und die Bittere auf 30 IBU mit Polaris als VWH komplettiert. 100%PiMa im Zweimischverfahren (ich mag's hell und schlank), vergoren mit VLB RH Erntehefe.
Das Tango Pale Ale werde ich vermutlich erst nächstes Jahr brauen oder vielleicht mal spontan zwischendurch, weil ich mir für dieses Jahr vorgenommen habe, endlich mal mehr Lagerbiere zu machen, die auch andere Leute trinken. Meine Umgebung ist da sehr traditionell eingestellt, da geht nix über Holsten Edel, mit meinem bitteren, fruchtigen obergärigen Kram finde ich da leider keine Freunde...