Seite 1 von 1
Triclamp
Verfasst: Mittwoch 3. März 2021, 12:05
von tauroplu
Moin, zusammen,
ich werde mein Gärequipment auf Triclamp umstellen. Den Brewpaganda Gärpott mit einem 1" Triclampstutzen habe ich heute bekommen. Nun möchte ich da natürlich einen zerlegbaren Kugelhahn mit Schlauchtülle drandengeln. Soweit so gut.
Ich habe aber zu diesen Klemmen bzw. den Dichtungen ein paar Fragen, vielleicht kann mir da jemand von Euch ja weiterhelfen. An dem Stutzen befindet sich ja eine Nut, in die eine Dichtung kommt.
Nun die Fragen:
- Es gibt einerseits PFTE und andererseits Silikon, Grundsatzentscheidung oder ist das Material erstmal egal?
- Es gibt Ringdichtungen wie diese hier:

- PTFE_Ring.jpg (6.46 KiB) 1886 mal betrachtet
und Flächendichtungen wie die hier:

- PTFE_Flach.jpg (13.32 KiB) 1886 mal betrachtet
Auch eine Grundsatzentscheidung oder ist das ebenfalls egal?
Dann habe ich gesehen, dass diese Triclamp-Schraubzwingen oft mit einer Ringdichtung angeboten werden, von der ich aber jetzt mal annehme, dass diese Dichtungen in die Triclampstutzennut gehören oder?
Für jede Hilfe wäre ich sehr dankbar!
Re: Triclamp
Verfasst: Mittwoch 3. März 2021, 12:19
von Braufex
Servus Michael,
habe zwar keine Triclamp, aber wenn Du die auf den Leitungsquerschnitt passende Flächendichtung benutzt, bist Du zwischen den Flansch-Flächen praktisch totraumfrei.
Gruß Erwin
Re: Triclamp
Verfasst: Mittwoch 3. März 2021, 12:25
von fctriesel
Ich würde PFTE-Flächendichtungen nehmen. Silikon wird mit der Zeit unschön und sollte getauscht werden, mit PFTE fällt das weg.
Re: Triclamp
Verfasst: Mittwoch 3. März 2021, 12:29
von tauroplu
Uuuhhhh...Totraum, ja, das ist in der Tat ein sehr wichtiger Punkt, gerade beim Gären. Ok, super, vielen Dank für die schnelle Antwort!
Und...äh...gleich noch eine Frage...hüstel...ursprünglich hatte ich vor, mir einen zerlegbaren Kugelhahn dafür zuzulegen. Nun habe ich aber einen sog. Probehahn entdeckt (bisher noch nicht in 1" Version, aber da suche ich noch), sieht so aus das Teil:

- Probehahn.jpg (70.33 KiB) 1848 mal betrachtet
Das wäre in meinen Augen die "schmalste" Lösung, denn so ein zerlegbarer Kugelhahn nimmt ja doch einen entsprechenden Raum ein.
Re: Triclamp
Verfasst: Mittwoch 3. März 2021, 12:29
von tauroplu
Danke für den PTFE Tipp!
Re: Triclamp
Verfasst: Mittwoch 3. März 2021, 12:39
von Ladeberger
Moin Michael,
- Es gibt einerseits PFTE und andererseits Silikon, Grundsatzentscheidung oder ist das Material erstmal egal?
Ich denke für Hobbyzwecke ist das rein von den Eigenschaften her einerlei, alle sollten gegen die bei uns üblichen (Reinigungs-)Medien und Temperaturen beständig sein. Zu beachten ist bei PTFE natürlich der hohe Preis und die hohe Härte, da braucht man einiges an Anpressdruck. Die Triclamp-PTFE-Dichtungen werden teilweise auch nur als Ummantelung ausgeführt mit elastischerem (u. billigerem) Kern.
EPDM ist auch recht hart, Viton/FKM ist i.d.R. besser. Es gibt hier aber auch unterschiedliche Formulierungen, am besten beim Händler nachfragen. Silikon ist auf dem Papier ein guter Allrounder: Günstig, gut verformbar, hohe Resistenz. Für meinen Geschmack aber etwas zu weich, da findet man den optimalen Anpressdruck nicht so gut. Und die transparente Ausführung verfärbt sich schnell.
Gruß
Andy
Re: Triclamp
Verfasst: Mittwoch 3. März 2021, 12:42
von tauroplu
Danke, Andy...wobei...Viton ja auch PTFE ist...haben wir bei uns im Betrieb sehr oft im Einsatz.
Re: Triclamp
Verfasst: Mittwoch 3. März 2021, 12:51
von thosch
tauroplu hat geschrieben: ↑Mittwoch 3. März 2021, 12:42
Danke, Andy...wobei...Viton ja auch PTFE ist...haben wir bei uns im Betrieb sehr oft im Einsatz.
Viton ist nicht PTFE. Viton ist ein Flourkautschuk, während PTFE (PolyTetraFlourEthylen) ein fluorierter Kunststoff ist.
Grüße
Thorsten
Re: Triclamp
Verfasst: Mittwoch 3. März 2021, 12:54
von tauroplu
Hallo, Thorsten,
interessant, vielen Dank für die Info und Korrektur. Sorry, Andy! Aber da muss ich ja mal den Betriebsmeister vors Schienbein treten, der mir das immer erzählt hat...
Re: Triclamp
Verfasst: Mittwoch 3. März 2021, 13:17
von Räuber Hopfenstopf
Viton ist elastisch, PTFE nicht. Viton und EPDM kann man oft beide verwenden. Die Beständigkeit von Viton ist in bestimmten Betriebsumgebungen besser. EPDM kann bei höheren Temperaturen verspröden. Für unsere Anwendungen ist das aber alles nachrangig. Alle Elastomere werden funktionieren. Bei 180 Grad und 12 bar Dampfdruck in abrasiver Umgebung (z. B. Stator in Exzenterschneckenpumpen) ist das was anderes. Brauerei ist eher unproblematisch.
Viele Grüße
Björn
Re: Triclamp
Verfasst: Mittwoch 3. März 2021, 13:56
von §11
Ich hab da mal was vorbereitet. Das beantwortet deine Frage ob Flächendichtung (kein metallischer Anschlag) oder O-Ring
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... 35#p416735
Re: Triclamp
Verfasst: Mittwoch 3. März 2021, 14:13
von tauroplu
Oh, Klasse, Jan, sehr schöner link und Beispiele. Ganz lieben Dank!
Re: Triclamp
Verfasst: Mittwoch 3. März 2021, 15:03
von konkret
Du mußt die Dichtung passend zu deinem Flansch wählen, d.h. der Außendurchmesser und der Innendurchmesser müssen mit dem TC-Flansch übereinstimmen. Ansonsten hast du Hohlräume in der Verbindung. Gleiches gilt für die Anbauteile der Flansche.
Es gibt drei übliche Baureihen DIN 32676 A / B / C auch landläufig DIN/ ISO/ ASME genannt.
hier gibts einen schönen Überblick der Größen:
https://mtec-shop.de/dichtungen_1
Am häufigsten kommen wohl TCs mit 50,5 mm Teller zum Einsatz (1 bzw. 1,5").
Aus meiner persönlichen Erfahrung würd ich zu Silikondichtungen greifen, falls nicht spezielle Anforderungen etwas anderes erfordern.
Re: Triclamp
Verfasst: Mittwoch 3. März 2021, 15:17
von JackFrost
tauroplu hat geschrieben: ↑Mittwoch 3. März 2021, 12:54
Hallo, Thorsten,
interessant, vielen Dank für die Info und Korrektur. Sorry, Andy! Aber da muss ich ja mal den Betriebsmeister vors Schienbein treten, der mir das immer erzählt hat...
Die Ummantelten Viton Dichtungen nennt man FEP. Wir sind damit nicht glücklich geworden. Die sind uns zu stark verflossen. Wir haben entweder PTFE oder FFKM.
Letzteres willst du als Hobbybrauer nicht bezahlen.
PTFE fließt unter Druck und unter 19‘C ändert PTFE die Struktur und die Dichte steigt. Daher muss man PTFE auch öfters nachziehen.
NBR sofern du eines für Lebensmittel hast ist auch noch gut. Ich meine das hat 70 Shore wie FKM ( Viton ) und geht bis 135‘C
Beim MTEC-Shop kostet eine NBR Dichtung in FDA Qualität DN20 2,89€.
Gruß JackFrost