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Füllgrad und Größe Holzfass

Verfasst: Freitag 5. März 2021, 12:14
von Räuber Hopfenstopf
Hallo zusammen,
als experimentierfreudiger Mensch und Nicht-Pils-und-Weizen-Trinker reizen mich die Themen Fasslagerung und Sauerbiere ungemein. Sowohl Stout und Porter aus einem vorbelegten Fass als auch alles, was mit einer wilden Mischung vergoren wurde, schmeckt mir immer besser. Das Problem ist, dass die handelsüblichen Fässer (190 bzw. 225 Liter) nicht zu meinen Trinkgewohnheiten und dem Ausstoss meiner "Anlage" (eher Sammlung von Töpfen und Behältern mit Heizmöglichkeit") passen.
Jetzt bin ich (bei Eder) über ein kleines 40 Liter Fass gestolpert, dass mal mit Rye belegt war. Davor war Sherry drin. Die Frage ist, ob man mit diesen Spielzeugfässern etwas anfangen kann oder ob der Einfluss des Holzes und der Oxidation auf eine relativ kleiner Füllmenge ab einer bestimmten "Größe" doch zu heftig wird. Es soll ja aber kein Helles rein, mit einem gewissen Maß an Oxidaton muss man dann leben. Und wie voll darf man das überhaupt machen? Was kann ich einem 40er Fass zumuten? Wenn es irgendwas zwischen 32 und 38 Liter wäre, würde das gut passen. Ich habe schon öfter von 50 Liter Fässern gelesen. Es muss also auch mit kleineren gehen. Aber vielleicht hat hier ja jemand Informationen aus erster Hand.

Viele Grüße
Björn

Re: Füllgrad und Größe Holzfass

Verfasst: Freitag 5. März 2021, 14:47
von §11
Hier gibt es einen sehr guten Überblick was es zu beachten gilt.
http://www.milkthefunk.com/wiki/Barrel

Re: Füllgrad und Größe Holzfass

Verfasst: Freitag 5. März 2021, 15:09
von Räuber Hopfenstopf
Super, danke. Die Lektüre für heute Abend.

Re: Füllgrad und Größe Holzfass

Verfasst: Freitag 5. März 2021, 21:05
von Räuber Hopfenstopf
Ich bin fleißig am lesen. Zu der Frage des maximalen Füllstandes für eine Fasslagerung (nicht Gärung im Fass) konnte ich aber nichts finden. Um unnötige Oxidation zu vermeiden, sollte das Fass wahrscheinlich sicherlich möglichst voll sein.

Re: Füllgrad und Größe Holzfass

Verfasst: Freitag 5. März 2021, 21:17
von marsabba
Korrekt, so voll wie möglich. Bei 40 Liter Fassvolumen sind 38 grad genug.
Rechne damit, das nach Befüllen nochmal so was wie eine Gärung einsetzen kann, und dir die SUppe aus dem Gärspund rauskommen kann.
Über die Monate wird der "Angels Share" immer größer bzw der Füllstand im Fass wird abnehmen. Ich bin mir nicht sicher, ob Nachfüllen oder "In Ruhe Lassen" die bessere Option ist; ich hab beides Ausprobiert und keinen Unterschied bemerkt.

Grüße
Martin

Re: Füllgrad und Größe Holzfass

Verfasst: Freitag 5. März 2021, 21:24
von Bierjunge
Wir hatten unseres bis zum Stehkragen vollgemacht. Also gar keine Luft darin.

Moritz

Re: Füllgrad und Größe Holzfass

Verfasst: Freitag 5. März 2021, 21:53
von Räuber Hopfenstopf
Den Artikel habe ich mit Genuss gelesen. Das Problem ist, dass ich hier kaum Mitstreiter aktivieren kann. Deswegen lieber eine Nummer kleiner. Ich wollte erst ein Porter, Old Ale oder Stout reinfüllen, dann ein Saison (mit Hallertau Blanc) und dann, wenn die Aromen etwas nachlassen, auf „everybody in the pool“ umstellen.

Re: Füllgrad und Größe Holzfass

Verfasst: Samstag 6. März 2021, 12:37
von Bierwisch
Die gleichen Überlegungen hatte ich auch schon vor ein paar Jahren gemacht und bin beim Recherchieren auf einen Tip in einem amerikanischen Forum gestoßen.
Dort empfahl jemand, ein rundgedrechseltes Stück Eichenholz (in dem Fall war es ein altes Tischbein) durch den Hals eines Glasbehälters zu stecken, um Holz- und Luftkontakt zu kombinieren.

Selbst ausproBIERt habe ich es nicht, aber vielleicht wäre das ja eine sinnvolle Alternative zu einem kleinen Faß.

Gruß
Bierwisch

Re: Füllgrad und Größe Holzfass

Verfasst: Samstag 6. März 2021, 18:42
von Räuber Hopfenstopf
Das gibt es bei Wein ja auch als „inner staves“. Als gelernter Tischler mit Drechselbank wäre das sogar technisch kein Problem. Mich reizt allerdings so ein Fass mehr. Gerade, wenn da schon mal etwas drin war.