Weizenbock - Lösungsmittelgeschmack
Verfasst: Sonntag 7. März 2021, 12:31
Hallo zusammen,
ich habe vor einigen Wochen meinen 7. Sud gebraut.
Es ist ein Weizenbock nach Hanghofer.
Es sollten 20 Liter werden mit folgenden Zutaten:
3 kg Weizenmalz
1,5 kg PiMA
1,5 kg MüMa
Rasten wie im Buch, jedoch hab ich mich für Dekoktion entschieden.
Einmaischen bei 50°C, Weizenrast 30 min. bei 43°C, dann Dekoktion auf 65°C Maltoserast 30 min. und Verzuckerung bei 71 und 75 °C (je 15 min.), anschließend Abmaischen.
Die Stammwürze war genau 18°P.
Hopfen Tettnanger 18 gr. VW und 18 g bei 70 Minuten.
Beim Brauen lief alles glatt; ich hatte keine Zwischenfälle.
Nach dem Kochen auf 20°C abgekühlt und die Hefe rein.
Es ist die Zymoferm W68, von der ich 250 ml reingekippt habe.
Nach etwa 2 Stunden war eine weiße Schaumdecke zu sehen, nach weiteren 2 Stunden ging die Gärung richtig ab.
Nach 3 Tagen hab ich mal gespindelt: 5,5 °P, was einem RE von etwa 5,5% entspricht.
EVG wären knapp 70%
Der RE wäre mir zu hoch, allerdings dachte ich, dass ich zu viel nichtvergärbaren Zucker produziert habe.
Dieser Wert hat sich allerdings 2 Wochen lang nicht mehr geändert.
2 Wochen lang waren auch wilde Kräusen zu sehen - die waren aber dann plötzlich weg.
Beim Öffnen des Edelstahlgärbehälters schlug mir ein beißender Geruch entgegen - ich dachte zunächst, dass es sich um CO2 handelt.
Ich habe dann in Flaschen abgefüllt, mit Zucker karbonisiert auf 6,5 CO2.
Das Flaschenmanometer ist nach 2 Tagen auf 0,2 bar gestiegen, dann allerdings hat es sich eine Woche Zeit gelassen um schlussendlich bei 0,35 stehen zu bleiben. So blieb es dann 2 Wochen lang.
Ja, Geduld ist des Brauers beste Eigenschaft, aber ich habe mich dann entschlossen, eine Flasche zu öffnen.
Bäh! Es schmeckt nach Lösungsmittel, das Bier ist (nachdem ich es 1 Tag kalt bei 7°C gestellt hatte) irgendwie milchig-trüb. Ungenießbar.
Was ist schief gelaufen?
Mir schwant, dass es vielleicht an der Gärtemperatur lag.
Der Sud hatte 20°C als ich anstellte und ich hab das Gärgefäß in einen Raum mit 21 °C gestellt.
Da ich bei meiner Recherche nun feststellen musste (was ich irgendwie die letzten Jahre nicht auf dem Schirm hatte) ist, dass die Gärung ja eine exotherme Reaktion ist, bei der der Kern des Sudes durchaus ein paar Grade wärmer ist.
Auf einer Seite im Netz, welche Ursachen für Fehlaromen beschreibt, stieß ich auf die Möglichkeit der zu warmen Vergärung.
Dabei fiel mir ein, dass als ich zum Spindeln das Gefäß öffnete, mir ein deutlich wahrnehmbarer Wärmestrom entgegen kam.
Wie stelle ich dann korrekt an? Sud hat 20°C, aber ich stell ihn in einen Raum der so 17°C hat? Und dann nach der stürmischen Phase wärmer stellen?
Ich habe damals zusammen mit einem Kumpel das gleiche Bier gebraut. Die Zutaten stammen alle aus der gleichen Quelle, wir haben sie geteilt.
Bei ihm zeigt das Flaschenmanometer jetzt 3,2 bar, er hat auf meine Misere hin eine Flasche geöffnet und kann nichts Falsches feststellen.
Noch nicht richtig fertig, da es erst noch kalt gestellt werden muss und reifen, aber nicht ungenießbar.
Er hat mit Speise karbonisiert. Mir ist durchaus bewusst, dass ein Haushaltszucker eine etwas andere Mahlzeit für die Hefe ist und die vielleicht ihre Ernährung erst mal umstellen muss.
Ist der Sud verloren?
Oder brauch ich einfach noch mehr Geduld? Aber da läuft ja in den Flaschen nix mehr.
Infektion könnte ja auch ein Thema sein, allerdings konnte ich auf dem Sud vor dem Abfüllen keine negativen Erscheinungen feststellen.
Zudem arbeite ich schon hygienisch.
Vielen Dank wenn mir jemand ein paar Gedanken zuwerfen könnte!
ich habe vor einigen Wochen meinen 7. Sud gebraut.
Es ist ein Weizenbock nach Hanghofer.
Es sollten 20 Liter werden mit folgenden Zutaten:
3 kg Weizenmalz
1,5 kg PiMA
1,5 kg MüMa
Rasten wie im Buch, jedoch hab ich mich für Dekoktion entschieden.
Einmaischen bei 50°C, Weizenrast 30 min. bei 43°C, dann Dekoktion auf 65°C Maltoserast 30 min. und Verzuckerung bei 71 und 75 °C (je 15 min.), anschließend Abmaischen.
Die Stammwürze war genau 18°P.
Hopfen Tettnanger 18 gr. VW und 18 g bei 70 Minuten.
Beim Brauen lief alles glatt; ich hatte keine Zwischenfälle.
Nach dem Kochen auf 20°C abgekühlt und die Hefe rein.
Es ist die Zymoferm W68, von der ich 250 ml reingekippt habe.
Nach etwa 2 Stunden war eine weiße Schaumdecke zu sehen, nach weiteren 2 Stunden ging die Gärung richtig ab.
Nach 3 Tagen hab ich mal gespindelt: 5,5 °P, was einem RE von etwa 5,5% entspricht.
EVG wären knapp 70%
Der RE wäre mir zu hoch, allerdings dachte ich, dass ich zu viel nichtvergärbaren Zucker produziert habe.
Dieser Wert hat sich allerdings 2 Wochen lang nicht mehr geändert.
2 Wochen lang waren auch wilde Kräusen zu sehen - die waren aber dann plötzlich weg.
Beim Öffnen des Edelstahlgärbehälters schlug mir ein beißender Geruch entgegen - ich dachte zunächst, dass es sich um CO2 handelt.
Ich habe dann in Flaschen abgefüllt, mit Zucker karbonisiert auf 6,5 CO2.
Das Flaschenmanometer ist nach 2 Tagen auf 0,2 bar gestiegen, dann allerdings hat es sich eine Woche Zeit gelassen um schlussendlich bei 0,35 stehen zu bleiben. So blieb es dann 2 Wochen lang.
Ja, Geduld ist des Brauers beste Eigenschaft, aber ich habe mich dann entschlossen, eine Flasche zu öffnen.
Bäh! Es schmeckt nach Lösungsmittel, das Bier ist (nachdem ich es 1 Tag kalt bei 7°C gestellt hatte) irgendwie milchig-trüb. Ungenießbar.
Was ist schief gelaufen?
Mir schwant, dass es vielleicht an der Gärtemperatur lag.
Der Sud hatte 20°C als ich anstellte und ich hab das Gärgefäß in einen Raum mit 21 °C gestellt.
Da ich bei meiner Recherche nun feststellen musste (was ich irgendwie die letzten Jahre nicht auf dem Schirm hatte) ist, dass die Gärung ja eine exotherme Reaktion ist, bei der der Kern des Sudes durchaus ein paar Grade wärmer ist.
Auf einer Seite im Netz, welche Ursachen für Fehlaromen beschreibt, stieß ich auf die Möglichkeit der zu warmen Vergärung.
Dabei fiel mir ein, dass als ich zum Spindeln das Gefäß öffnete, mir ein deutlich wahrnehmbarer Wärmestrom entgegen kam.
Wie stelle ich dann korrekt an? Sud hat 20°C, aber ich stell ihn in einen Raum der so 17°C hat? Und dann nach der stürmischen Phase wärmer stellen?
Ich habe damals zusammen mit einem Kumpel das gleiche Bier gebraut. Die Zutaten stammen alle aus der gleichen Quelle, wir haben sie geteilt.
Bei ihm zeigt das Flaschenmanometer jetzt 3,2 bar, er hat auf meine Misere hin eine Flasche geöffnet und kann nichts Falsches feststellen.
Noch nicht richtig fertig, da es erst noch kalt gestellt werden muss und reifen, aber nicht ungenießbar.
Er hat mit Speise karbonisiert. Mir ist durchaus bewusst, dass ein Haushaltszucker eine etwas andere Mahlzeit für die Hefe ist und die vielleicht ihre Ernährung erst mal umstellen muss.
Ist der Sud verloren?
Oder brauch ich einfach noch mehr Geduld? Aber da läuft ja in den Flaschen nix mehr.
Infektion könnte ja auch ein Thema sein, allerdings konnte ich auf dem Sud vor dem Abfüllen keine negativen Erscheinungen feststellen.
Zudem arbeite ich schon hygienisch.
Vielen Dank wenn mir jemand ein paar Gedanken zuwerfen könnte!