Die 5 Liter Klasse - Erfahrungsbericht
Verfasst: Montag 16. März 2015, 17:31
Hallo zusammen,
ich möchte hier kurz und gerne meine Erfahrungen in der 5-Liter-Klasse (gibt’s ja inzwischen auch fertige Starter Kits) wiedergeben. Ist vor allem für Einsteiger interessant, da man eigentlich vieles an Zubehör zuhause hat, der Aufwand doch geringer ist und man es eben in der Küche machen kann.
Normalerweise braue ich im Einkocher 20 Liter, hatte also schon viele Utensilien parat.
Also Gerätschaften dienten ein 10 Liter Topf aus Schweden, zwei 4 Liter Töpfe (geht auch nur mit einem), Nudelsieb, Hopfensäckchen, Thermometer, 5-Liter-Glasflasche inkl. Stopfen/Gärröhrchen, Trichter, Stoffwindeln, Spindel.
Es ging los mit dem Maischen und sollte ein leichtes Pale Ale mit Cascade/Magnum werden. Hier wählte ich, um es wirklich einfach zu machen, eine Kombirast (68°-70°C). Hier war meine größte Sorge, alle 5 Minuten neu heizen zu müssen, da der Topf die Temperatur nicht hält. Allerdings schaffte der Topf es, die Temperatur auf 2°C 10-15 Minuten zu halten. Liegt sicher daran, dass es nicht reines Wasser ist und das Cerankochfeld (Induktion) auch nicht sofort kalt wird. So war das Maischen wirklich sehr entspannt. Während des Abmaischens habe ich im zweiten Topf den Nachguss vorbereitet.
Jetzt kam der zweite Punkt, welcher mir dubios vorkam, das Läutern (ist je eine Wissenschaft für sich). Also das Nudelsieb mit einem Hopfensäckchen bespannt und über Topf Nummer 3 gestellt. Maische eingefüllt und nach dem ersten groben Abtropfen auf den 10 Liter Eimer umgepackt. Dann die Würze nochmal durch den Treber geschickt. Immer ganz langsam mit einer Schöpfkelle. Und hier war schon erstaunlich, wie „klar“ das beim zweiten Durchlauf wurde. Dann den ersten Hopfen als VWH dazu, den Nachguss durchlaufen lassen und schön auf die Markierung im Topf gespitzelt was die Menge angeht. Während das Rezept auf MMuM knappe 3 Liter Nachguss angab, hatte der kleine Brauhelfer 4 Liter errechnet.
Nachdem die 3 Liter durch waren, hatte ich ca. 5,8 Liter Würze. Das Spindeln ergab irgendwas um die 8° Plato. Entsetzt über die geringe Stammwürze hörte ich also mit dem Läutern auf und ging ans Kochen. Erfreulich schnell bekommt man sprudelndes (! Vorsicht !) kochen hin. Eiweiß abgeschöpft, Bitterhopfen dazu und 60 Minuten gekocht.
Jetzt zeigte sich, dass der kleine Brauhelfer im Recht war. Im Nachhinein hätte ich den extra Liter noch nutzen sollen, da die Verdampfung Rate im Topf enorm ist. Übrig blieben (hatte zum Schluss den Deckel halb aufgelegt) dann irgendwas um die 4,2 Liter mit einer Stammwürze von ca. 13,5%. Also verdünnt ich noch etwas um in etwa die 5 Liter zu erhalten bzw. dann irgendwas bei 12°P (nagelt mich auf die Werte nicht fest, wollte das extra alles einfach halten). Wie dem auch sei, war meine Ausbeute bei einem Kilo Malz, laut fabier, bei um die 60% und das finde ich für so ein „Nudelsiebläuterblech“ sehr gut, oder?
Nach dem Kochen stellte ich dann den Topf (mit Deckel) in die wassergefüllte Spüle samt Eis und tauschte nach einigen Minuten das Wasser. So kühlte der Topf sehr schnell und ich konnte nach kurzer Zeit in die Gärflasche umfüllen. Hier steckte ich noch eine dreimal gefaltete und abgekochte Stoffwindel in den Trichter, die den Hopfenschmodder filterte. Dann noch die geerntete Notti vom Sud vor zwei Wochen rein, schütteln und fertig.
Jetzt blubbert es schon schön (toll ist auch, dass man endlich mal dem Bier ungestört beim gären zuschauen kann) und ich berichte dann noch wie das Bier schmeckt.
Zusammengefasst: Ich habe gegen ein Uhr angefangen und war kurz nach fünf Uhr mit allem inkl. putzen fertig. Ist also wirklich auch was, was man unter Woche zum Feierabend machen kann. Ob der Aufwand sich für 10-15 Flaschen lohnt, muss jeder selber beurteilen (Geschmack muss sich auch erst noch zeigen). Auf jeden Fall kann hier jeder mal seine ersten Versuche mit dem Brauen (sogar Vollmaische) machen ohne gleich ein Vermögen auszugeben.
Ich werde das, je nach Ergebnis des Endprodukts, sicher öfters zum Experimentieren machen und die Hefe aus dem Hauptsud einfach für den Minisud aufheben. Anbei noch zwei Bilder meines Sudhaus ;-).
Freue mich natürlich auf einen Erfahrungsaustausch, da es hier sicher auch viel Optimierungspotential gibt :-).
ich möchte hier kurz und gerne meine Erfahrungen in der 5-Liter-Klasse (gibt’s ja inzwischen auch fertige Starter Kits) wiedergeben. Ist vor allem für Einsteiger interessant, da man eigentlich vieles an Zubehör zuhause hat, der Aufwand doch geringer ist und man es eben in der Küche machen kann.
Normalerweise braue ich im Einkocher 20 Liter, hatte also schon viele Utensilien parat.
Also Gerätschaften dienten ein 10 Liter Topf aus Schweden, zwei 4 Liter Töpfe (geht auch nur mit einem), Nudelsieb, Hopfensäckchen, Thermometer, 5-Liter-Glasflasche inkl. Stopfen/Gärröhrchen, Trichter, Stoffwindeln, Spindel.
Es ging los mit dem Maischen und sollte ein leichtes Pale Ale mit Cascade/Magnum werden. Hier wählte ich, um es wirklich einfach zu machen, eine Kombirast (68°-70°C). Hier war meine größte Sorge, alle 5 Minuten neu heizen zu müssen, da der Topf die Temperatur nicht hält. Allerdings schaffte der Topf es, die Temperatur auf 2°C 10-15 Minuten zu halten. Liegt sicher daran, dass es nicht reines Wasser ist und das Cerankochfeld (Induktion) auch nicht sofort kalt wird. So war das Maischen wirklich sehr entspannt. Während des Abmaischens habe ich im zweiten Topf den Nachguss vorbereitet.
Jetzt kam der zweite Punkt, welcher mir dubios vorkam, das Läutern (ist je eine Wissenschaft für sich). Also das Nudelsieb mit einem Hopfensäckchen bespannt und über Topf Nummer 3 gestellt. Maische eingefüllt und nach dem ersten groben Abtropfen auf den 10 Liter Eimer umgepackt. Dann die Würze nochmal durch den Treber geschickt. Immer ganz langsam mit einer Schöpfkelle. Und hier war schon erstaunlich, wie „klar“ das beim zweiten Durchlauf wurde. Dann den ersten Hopfen als VWH dazu, den Nachguss durchlaufen lassen und schön auf die Markierung im Topf gespitzelt was die Menge angeht. Während das Rezept auf MMuM knappe 3 Liter Nachguss angab, hatte der kleine Brauhelfer 4 Liter errechnet.
Nachdem die 3 Liter durch waren, hatte ich ca. 5,8 Liter Würze. Das Spindeln ergab irgendwas um die 8° Plato. Entsetzt über die geringe Stammwürze hörte ich also mit dem Läutern auf und ging ans Kochen. Erfreulich schnell bekommt man sprudelndes (! Vorsicht !) kochen hin. Eiweiß abgeschöpft, Bitterhopfen dazu und 60 Minuten gekocht.
Jetzt zeigte sich, dass der kleine Brauhelfer im Recht war. Im Nachhinein hätte ich den extra Liter noch nutzen sollen, da die Verdampfung Rate im Topf enorm ist. Übrig blieben (hatte zum Schluss den Deckel halb aufgelegt) dann irgendwas um die 4,2 Liter mit einer Stammwürze von ca. 13,5%. Also verdünnt ich noch etwas um in etwa die 5 Liter zu erhalten bzw. dann irgendwas bei 12°P (nagelt mich auf die Werte nicht fest, wollte das extra alles einfach halten). Wie dem auch sei, war meine Ausbeute bei einem Kilo Malz, laut fabier, bei um die 60% und das finde ich für so ein „Nudelsiebläuterblech“ sehr gut, oder?
Nach dem Kochen stellte ich dann den Topf (mit Deckel) in die wassergefüllte Spüle samt Eis und tauschte nach einigen Minuten das Wasser. So kühlte der Topf sehr schnell und ich konnte nach kurzer Zeit in die Gärflasche umfüllen. Hier steckte ich noch eine dreimal gefaltete und abgekochte Stoffwindel in den Trichter, die den Hopfenschmodder filterte. Dann noch die geerntete Notti vom Sud vor zwei Wochen rein, schütteln und fertig.
Jetzt blubbert es schon schön (toll ist auch, dass man endlich mal dem Bier ungestört beim gären zuschauen kann) und ich berichte dann noch wie das Bier schmeckt.
Zusammengefasst: Ich habe gegen ein Uhr angefangen und war kurz nach fünf Uhr mit allem inkl. putzen fertig. Ist also wirklich auch was, was man unter Woche zum Feierabend machen kann. Ob der Aufwand sich für 10-15 Flaschen lohnt, muss jeder selber beurteilen (Geschmack muss sich auch erst noch zeigen). Auf jeden Fall kann hier jeder mal seine ersten Versuche mit dem Brauen (sogar Vollmaische) machen ohne gleich ein Vermögen auszugeben.
Ich werde das, je nach Ergebnis des Endprodukts, sicher öfters zum Experimentieren machen und die Hefe aus dem Hauptsud einfach für den Minisud aufheben. Anbei noch zwei Bilder meines Sudhaus ;-).
Freue mich natürlich auf einen Erfahrungsaustausch, da es hier sicher auch viel Optimierungspotential gibt :-).