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Barley Wine auf Bourbon-Chips - Vorgehen?
Verfasst: Donnerstag 22. April 2021, 08:31
von Elpaso
Seit 2 Tagen läuft in einem 19l NC-KEG die Gärung eines Barley Wine mit 22,5Plato und einer Wyeast London Ale auf Hochtouren. Ursprünglich habe ich geplant den Sud mit Bourbon-Chips zu aromatisieren. Jetzt sind mir mitten im Vorhaben ein paar mögliche Probleme eingefallen und ich wollt mal andere Meinungen oder Ideen abfragen:
Hab geplant die Holzchips in einem Edelstahlmesh in die abklingende Gärung zu schmeissen und das dann ausgären und beginnend reifen zu lassen. Nun benutze ein Floating-Tube (so ne Schwimmende Kogel die den Schlauch am Getränkedegen unter dem Bierspiegel hält). Mir kam der Gedanke, dass nun der Stopfbehälter wahrscheinlich das Umschlauchen durch Behinderung der Kugel verkomplizieren wird.
Wenn ich nun die Chips erst nach dem Umschlauchen in ein frisches KEG in Kontakt mit dem Bier bringen will, hab ich so richtig keine Idee, wie das ohne Sauerstoffeintrag geschehen kann. Da das Bier lange lagern wird, bin ich hier bezüglich Oxidation sehr sensibel.
Nun stehe ich vor der Wahl entweder das Aromatisieren bleiben zu lassen (sicherheitshalber) oder vielleicht nochmal im neuen Behälter die Chips vorzulegen und nochmal Zucker hinzuzufügen, damit die Hefe nochmal loslegt und den eingebrachten Sauerstoff reduziert.
Wie würdet Ihr das handhaben?
Vg
Oli
Re: Barley Wine auf Bourbon-Chips - Vorgehen?
Verfasst: Donnerstag 22. April 2021, 09:33
von Bierchem
Wenn du umschlauchst in ein frisches Keg, leg doch in diesem die Holzchips vor. Flute das Keg gefüllt mit den Chips mit CO2 und dann das Bier drauf.
Re: Barley Wine auf Bourbon-Chips - Vorgehen?
Verfasst: Freitag 23. April 2021, 06:24
von Räuber Hopfenstopf
In den Chips ist sowieso recht viel Sauerstoff. Die Zellen sind ja voller Luft. Ich habe die Chips in einem Säckchen gehabt, dann das Bier draufgeschlaucht und hinterher den Kopfraum 3-4x mit CO2 gespült.
Re: Barley Wine auf Bourbon-Chips - Vorgehen?
Verfasst: Freitag 23. April 2021, 08:45
von Elpaso
Räuber Hopfenstopf hat geschrieben: Freitag 23. April 2021, 06:24
In den Chips ist sowieso recht viel Sauerstoff. Die Zellen sind ja voller Luft....
Naja genau das ist ja meine Überlegung. Durch das Fluten mit CO2 werde ich den Sauerstoff aus den Holzchips ja nicht los, denke ich. Und insofern keine Gäraktivität in Folge mehr stattfindet (Variante nochmalige Zuckerzugabe) müsste ich mit dem Eintrag leben.
Hattest Du denn Hinweise für Oxidation bei Deinem Versuch? Wielange haste du gelagert/gereift?
Vg
Oli
Re: Barley Wine auf Bourbon-Chips - Vorgehen?
Verfasst: Freitag 23. April 2021, 09:10
von DrFludribusVonZiesel
Wenn man eine Isi Flasche/Sahnespender hat, könnte man mittels Druck (zwei Kapseln) Flüssigkeit in das Holz treiben und so den Sauerstoff verdrängen. Ich habe sowas leider nicht und habe bei meinem Flanders Red Ale Rotwein in die Holzchips durch Aufkochen und ziehen lassen gebracht. Sicherlich nicht völlig sauerstofffrei, aber in Verbindung mit CO2-Fluten bestimmt ein gangbarer Weg.
Re: Barley Wine auf Bourbon-Chips - Vorgehen?
Verfasst: Freitag 23. April 2021, 09:12
von glassart
Ich habe den Sauerstoff durch imprägnieren mit Whisky im ISI "ausgetrieben", evt. würde der Stickstoff auch ohne zusätzlichen Alkohol das bewirken
Mir war eher die Aromaeinbringung ( Whisky oder auch schon mit Rum) und Keimreduktion wichtig aber mitunter könnte es auch zur O² Reduktion beitragen.
Ich habe mir leider durch Sherry Oloroso Chips Brettanomyces "eingefangen" und seit dem Erlebnis sterilisiere ich im Dampf + dann noch ISI -Behandlung.
Vielleicht dezent übertrieben aber so sehr ich die Brett´s im Flanders Red Ale liebe , so sehr verabscheue ich sie bei anderen Stilen
lg Herbert

Re: Barley Wine auf Bourbon-Chips - Vorgehen?
Verfasst: Freitag 23. April 2021, 09:18
von glassart
DrFludribusVonZiesel hat geschrieben: Freitag 23. April 2021, 09:10
Wenn man eine Isi Flasche/Sahnespender hat, könnte man mittels Druck (zwei Kapseln) Flüssigkeit in das Holz treiben und so den Sauerstoff verdrängen. Ich habe sowas leider nicht und habe bei meinem Flanders Red Ale Rotwein in die Holzchips durch Aufkochen und ziehen lassen gebracht. Sicherlich nicht völlig sauerstofffrei, aber in Verbindung mit CO2-Fluten bestimmt ein gangbarer Weg.
ah, hatten wir zeitgleich den selben Gedanken - und das noch dazu in AT
lg Herbert
Re: Barley Wine auf Bourbon-Chips - Vorgehen?
Verfasst: Freitag 23. April 2021, 09:29
von Räuber Hopfenstopf
Ich habe drei Monate im Keg gelagert. Einmal mit Boubon- und einmal mit Rumcubes. Jeweils 5 g/l in einem Stoffsäckchen, unten mit Kabelbinder am Steigrohr befestigt. Wichtig ist, dass die Dinger untertauchen. Ich denke, bei solchen Bieren ist ein gewisses Maß an Oxidaton zu tolerieren. Bei dem Imperial Strout, das jetzt für weitere 1-2 Monate im Holzfass liegt, verschwindet in der Zeit auch ein guter Liter Bier. Auf dem gleichen Wege kommt Sauerstoff an das Bier. Aber solche Sachen macht man ja mit Barley Wine, Imperial Stout und Porter, kräftigen Brown Ales und flämischen Bieren. Eher nicht mit Pils (obwohl das Jam Session von Buddelship schon sehr gut ist) und Müchner Hell. Von daher passt das schon. Bier lange mit Holz rumdümpeln lassen und dann exzessive Oxidationsvermeidung betreiben wird schon schwierig.
Viele Grüße
Björn
Re: Barley Wine auf Bourbon-Chips - Vorgehen?
Verfasst: Freitag 23. April 2021, 09:38
von DrFludribusVonZiesel
glassart hat geschrieben: Freitag 23. April 2021, 09:18
DrFludribusVonZiesel hat geschrieben: Freitag 23. April 2021, 09:10
Wenn man eine Isi Flasche/Sahnespender hat, könnte man mittels Druck (zwei Kapseln) Flüssigkeit in das Holz treiben und so den Sauerstoff verdrängen. Ich habe sowas leider nicht und habe bei meinem Flanders Red Ale Rotwein in die Holzchips durch Aufkochen und ziehen lassen gebracht. Sicherlich nicht völlig sauerstofffrei, aber in Verbindung mit CO2-Fluten bestimmt ein gangbarer Weg.
ah, hatten wir zeitgleich den selben Gedanken - und das noch dazu in AT
lg Herbert
und noch dazu mit FRA Referenz.
Gruß und Prost nach OÖ.
LG, Mario
Re: Barley Wine auf Bourbon-Chips - Vorgehen?
Verfasst: Freitag 23. April 2021, 09:45
von Elpaso
Ich glaub ich hab mich entschieden ;) Ich lass die Chips im Schrank und brau das gleiche einfach nochmal in zwei bis drei Monaten. Dann wird das Ganze auf Holzchips gelagert und in 12 Monaten vergleiche dann und bin schlauer ;P
Danke für die Anregungen,
Oli