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Probe für Messung
Verfasst: Dienstag 27. April 2021, 13:59
von Doktor Hirnlos
Hallo zusammen,
ich bin gerade dabei mein erstes (untergäriges) Bier zu vergären. Jetzt würde ich gerne alle paar Tage mit der Spindel eine Kontrollmessung machen. Kann ich das Bier dafür über den Zapfhahn am Plastikeimer ablassen, oder hole ich mir damit Keime rein? Falls es geht, wie säubere ich das denn danach im Hahn? Man kommt ja nicht wirklich da rein...
Oder macht man das besser anders?
Gruß,
Philipp.
Re: Probe für Messung
Verfasst: Dienstag 27. April 2021, 14:24
von Vestenrunner
Ich habe dafür einen extra Probenahme Hahn. Den Hahn über den ich das Bier dann schlauche benutze ich nicht. Kannst auch eine deisifizierte Schöpfkelle nehmen.
Re: Probe für Messung
Verfasst: Dienstag 27. April 2021, 14:29
von Doktor Hirnlos
OK, danke, dann mache ich das mit einer Kelle. Ich hatte vermeiden wollen den Tank überhaupt zu öffnen.
Re: Probe für Messung
Verfasst: Dienstag 27. April 2021, 14:36
von DerDallmann
Ein Refraktometer macht da vieles einfacher. Man braucht nur ein paar Tropfen für eine Messung.
Ich entnehme die durch das Loch für den Gärspund mit einem Strohhalm, den ich vorab desinfiziert habe.
Re: Probe für Messung
Verfasst: Dienstag 27. April 2021, 14:59
von Doktor Hirnlos
Na, wenn der Sud jetzt gut wird, kann ich mir ja für das nächste Mal eins kaufen...
Re: Probe für Messung
Verfasst: Dienstag 27. April 2021, 17:05
von Doktor Hirnlos
Hi,
da habe ich direkt eine weitere Frage:
So sieht mein Bier nach 48h aus.
Im Rezept stand 10-12°C, aber mein Kühlschrank kann nur bis 9° maximal, daher habe ich das bei 9° stehen.
Die Hefe ist "Diamond Lager", zwei Tüten Trockenhefe. Rehydriert habe ich, die Stammwürze war 13°.
Lohnt sich hier schon zu messen, oder sollte ich noch etwas warten, weil eh noch nichts passiert ist? Das Gärröhrchen blubbert natürlich nicht
Oder sollte das nach 48h anders aussehen?
Danke für jede Hilfe!
Re: Probe für Messung
Verfasst: Dienstag 27. April 2021, 17:24
von schwarzwaldbrauer
Nennt man überweissen.
0ptimal. Würde das für min. die nächsten 5 Tage verschlossen lassen.
Die Temperatur des gärenden Bieres ist ein paar °C höher als die Umgebung.
Grüßle Dieter
Edit: Satz hinzu
Re: Probe für Messung
Verfasst: Dienstag 27. April 2021, 17:26
von Doktor Hirnlos
Yeah, die Antwort wollte ich hören, danke!
Re: Probe für Messung
Verfasst: Dienstag 27. April 2021, 17:43
von Vestenrunner
Viel Erfolg!
Re: Probe für Messung
Verfasst: Dienstag 27. April 2021, 21:24
von integrator
DerDallmann hat geschrieben: Dienstag 27. April 2021, 14:36
Ein Refraktometer macht da vieles einfacher. Man braucht nur ein paar Tropfen für eine Messung.
Ich entnehme die durch das Loch für den Gärspund mit einem Strohhalm, den ich vorab desinfiziert habe.
Kann man gut und nachhaltig auch mit einer Glaspipette machen. Die Menge reicht auch für ein digitales Refraktometer.
Re: Probe für Messung
Verfasst: Dienstag 27. April 2021, 21:32
von Doktor Hirnlos
OK, dann beim nächsten Mal! Jetzt kommen auch die ersten Bläschen.
Kann man eigentlich quasi jede untergärige Hefe bei 9° C anstellen, oder zicken da manche mehr? Ich kann die kühl Gefrierkombination nicht extern regeln, daher kann ich nur bis 9° hoch.
Re: Probe für Messung
Verfasst: Dienstag 27. April 2021, 21:57
von coyote77
9°C ist gut, manche Stellen auch bei 8°C an. Faustregel: je tiefer die Temperatur, desto mehr vitale Hefezellen.
Re: Probe für Messung
Verfasst: Dienstag 27. April 2021, 22:02
von schwarzwaldbrauer
Doktor Hirnlos hat geschrieben: Dienstag 27. April 2021, 21:32
OK, dann beim nächsten Mal! Jetzt kommen auch die ersten Bläschen.
Kann man eigentlich quasi jede untergärige Hefe bei 9° C anstellen, oder zicken da manche mehr? Ich kann die kühl Gefrierkombination nicht extern regeln, daher kann ich nur bis 9° hoch.
Habe beste Erfahrungen mit den Weihenstephan - Hefen W34/70 sowie Mangrove Jack's M84 für Anstelltempatur 9°.
Allerdings solltest du gegen Ende der Hauptgärung, zwecks Diacetylabbau langsam auf 14° steigern. Das sollte so in schätzungsweise einer guten Woche sein.
Grüßle Dieter
Re: Probe für Messung
Verfasst: Dienstag 27. April 2021, 22:44
von renzbräu
integrator hat geschrieben: Dienstag 27. April 2021, 21:24
DerDallmann hat geschrieben: Dienstag 27. April 2021, 14:36
Ein Refraktometer macht da vieles einfacher. Man braucht nur ein paar Tropfen für eine Messung.
Ich entnehme die durch das Loch für den Gärspund mit einem Strohhalm, den ich vorab desinfiziert habe.
Kann man gut und nachhaltig auch mit einer Glaspipette machen. Die Menge reicht auch für ein digitales Refraktometer.
Genau und schön einen
Peleusball auf die Pipette , dann kann man es gut kontrollieren.
Re: Probe für Messung
Verfasst: Mittwoch 28. April 2021, 06:31
von Doktor Hirnlos
schwarzwaldbrauer hat geschrieben: Dienstag 27. April 2021, 22:02
Allerdings solltest du gegen Ende der Hauptgärung, zwecks Diacetylabbau langsam auf 14° steigern. Das sollte so in schätzungsweise einer guten Woche sein.
Grüßle Dieter
Hi, danke für die Vorschläge. Das Diacetyl wollte ich ggf. einfach bei der Flaschengärung loswerden.
Re: Probe für Messung
Verfasst: Mittwoch 28. April 2021, 06:35
von Spittyman
Doktor Hirnlos hat geschrieben: Dienstag 27. April 2021, 13:59
Hallo zusammen,
ich bin gerade dabei mein erstes (untergäriges) Bier zu vergären. Jetzt würde ich gerne alle paar Tage mit der Spindel eine Kontrollmessung machen. Kann ich das Bier dafür über den Zapfhahn am Plastikeimer ablassen, oder hole ich mir damit Keime rein? Falls es geht, wie säubere ich das denn danach im Hahn? Man kommt ja nicht wirklich da rein...
Oder macht man das besser anders?
Gruß,
Philipp.
Also ich zapfe einfach was über den normalen Hahn am Gärfass in die Spindel und Spüle diesen dann 2 bis 3 Mal mit einer Sprühflasche und Starsan. Wenn du ein Refraktometer nutzen willst, vergiss nicht, den gemessenen Wert zu korrigieren. Refraktometer sind eigentlich nur für unvergorene Würze valide, wenn mann keine Korrektur vornimmt.
Re: Probe für Messung
Verfasst: Mittwoch 28. April 2021, 07:52
von DerDallmann
integrator hat geschrieben: Dienstag 27. April 2021, 21:24
DerDallmann hat geschrieben: Dienstag 27. April 2021, 14:36
Ein Refraktometer macht da vieles einfacher. Man braucht nur ein paar Tropfen für eine Messung.
Ich entnehme die durch das Loch für den Gärspund mit einem Strohhalm, den ich vorab desinfiziert habe.
Kann man gut und nachhaltig auch mit einer Glaspipette machen. Die Menge reicht auch für ein digitales Refraktometer.
Definitiv. Muss ich mir mal besorgen. Gibt's die in passender Länge?
Re: Probe für Messung
Verfasst: Mittwoch 28. April 2021, 09:49
von renzbräu
DerDallmann hat geschrieben: Mittwoch 28. April 2021, 07:52
Definitiv. Muss ich mir mal besorgen. Gibt's die in passender Länge?
Voll- oder Messpipetten sind so um die 30cm lang. Da kommt man dann gut rein (20 Liter Klasse).
Gibt auch kürzere, die Finger ich aber unpraktisch, da man dann den deutschen ganz auf machen muss und mit der Hand soweit rein kommt....
Re: Probe für Messung
Verfasst: Samstag 1. Mai 2021, 11:59
von Doktor Hirnlos
Hi nochmal,
bis heute ist es von 13°P auf 11°P gesunken. Das sind jetzt 4-5 Tage, die Probe Sprudelt aber sehr aktiv und auf dem Bottich ist ordentlich Schaum. Alles im grünen Bereich, oder?
Re: Probe für Messung
Verfasst: Samstag 1. Mai 2021, 13:07
von Frommersbraeu
Hi,
hört sich gut an. Jetzt am besten mal 10 Tage einfach did Finger davon lassen. Die Hefe arbeitet am besten wenn sie Ruhe hat

(oder halt wegen Sauerstoff, Keime,....)
Re: Probe für Messung
Verfasst: Samstag 1. Mai 2021, 13:36
von Doktor Hirnlos
Abwarten und Kaufbier trinken...
Re: Probe für Messung
Verfasst: Sonntag 16. Mai 2021, 09:44
von Doktor Hirnlos
Hi zusammen, also 10 Tage waren am Mittwoch ca. rum, da war der Restextrakt bei 7°P. Das Gärröhrchen blubbert immer noch gleich (langsam) wie zu Beginn. Ziel ist nach Rezept ca. 2-3°P. Ich sollte wohl noch einfach weiter abwarten, richtig?
Ist das normal, dass die Untergärigen so langsam sind?
Re: Probe für Messung
Verfasst: Sonntag 16. Mai 2021, 10:32
von Ernie
Doktor Hirnlos hat geschrieben: Sonntag 16. Mai 2021, 09:44
Hi zusammen, also 10 Tage waren am Mittwoch ca. rum, da war der Restextrakt bei 7°P. Das Gärröhrchen blubbert immer noch gleich (langsam) wie zu Beginn. Ziel ist nach Rezept ca. 2-3°P. Ich sollte wohl noch einfach weiter abwarten, richtig?
Ist das normal, dass die Untergärigen so langsam sind?
ja, ruhig Brauner....
GEDULD
Re: Probe für Messung
Verfasst: Sonntag 16. Mai 2021, 10:43
von Doktor Hirnlos
Ich hab aber Durst... 🤪
Re: Probe für Messung
Verfasst: Sonntag 16. Mai 2021, 10:51
von riegelbrau
Das Stichwort "Schnellvergärprobe" kam noch gar nicht. Dazu nimmst du nach dem Anstellen eine kleine Würzemenge ab und stellst sie bei Zimmertemperatur hin. Die SVP vergärt bei Zimmertemperatur entsprechend schneller, so dass du nach relativ kurzer Zeit den Ziel-Restextrakt für deine Würze und deine Hefe ablesen/messen kannst.
Gruß Christoph
Re: Probe für Messung
Verfasst: Sonntag 16. Mai 2021, 10:53
von Ernie
Doktor Hirnlos hat geschrieben: Sonntag 16. Mai 2021, 10:43
Ich hab aber Durst... 🤪
...und reifen sollte Dein Bier auch noch.....
...fahr zur Tanke....

Re: Probe für Messung
Verfasst: Mittwoch 26. Mai 2021, 16:42
von Doktor Hirnlos
Hallo, nochmal eine Frage dazu, Christoph, du hattest es erwähnt: spricht etwas dagegen die Schnellvergärprobe erst zum Ende hin zu machen? Ich habe von der 5°P Messung das Bier einfach in der Küche stehen lassen, es scheint sich bei 4°P eingependelt zu haben. Sollte sich der Wert nicht mehr ändern, wäre das doch mein "Endwert", oder nicht?
Gruß, Philipp.
Re: Probe für Messung
Verfasst: Mittwoch 26. Mai 2021, 17:09
von riegelbrau
Ja, das geht so auch. Die SVP stellt man zimmerwarm, also gut so. Wenn sich der Restextrakt auch nach mindestens 3 Tagen nicht mehr ändert, dürfte das dein Zielwert sein.
Damit kann man vermeiden, andauernd zu messen. Nach der ersten Messung weißt du, wie weit das Bier noch weg ist vom Ziel.
Gruß Christoph
Re: Probe für Messung
Verfasst: Dienstag 22. Juni 2021, 10:38
von Doktor Hirnlos
So, hallo zusammen. Danke erst einmal für die Hilfe hier. Auch wenn alles gären deutlich länger gedauert hat, als überall steht, ist das Bier jetzt mit Kohlensäure (3bar) in der Flasche. Ich habe schon zwei getrunken und es schmeckt, auch ohne Lagerung, super. Ein leckeres Helles, trifft genau meinen Geschmack und das direkt beim ersten Versuch.