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Filtrierung
Verfasst: Sonntag 9. Mai 2021, 10:58
von Doktor Hirnlos
Hallo zusammen,
ich habe mal - eigentlich ganz einfache - Fragen, die ich mir gestellt habe:
Bei den naturtrüben Kaufbieren steht immer "unfiltriert" drauf. An welcher Stelle ist denn genau der Filtrier-Schritt, der weggelassen wird?
Und warum sind die selbstgebrauten Biere, z.B. Pils, nicht naturtrüb, obwohl dort gar kein besonderer Filtrier-Schritt bei ist? Bzw. wie kann ich dann gezielt ein naturtrübes Bier selbst machen? Denn eine Filtrierung, die ich gar nicht mache, kann ich ja auch nicht weglassen.
Gruß und Danke für alle Antworten.
Re: Filtrierung
Verfasst: Sonntag 9. Mai 2021, 13:37
von MaxKw03
Hallo,
Das geht kurz gesagt zum einen mit einer Hefe die nicht gut sedimentiert oder mit einer gezielten Dauertrübung (kolloidale Trübung).
Lg Max
Re: Filtrierung
Verfasst: Sonntag 9. Mai 2021, 14:20
von Proximus
Du musst hier einige Dinge unterscheiden. Das was die Industrie als naturtrüb deklariert, heißt ja nicht, dass es nicht trotzdem geklärt sein kann. Bierklärung erfolgt in der Regel durch Sedimentation oder Separation (bspw. in einer Zentrifuge). Häufig auch durch eine Kombination aus beidem. Lediglich das Filtrieren (d.h. das Bier zu 100% glanzfein zu machen) fehlt. Natürtrübe Biere, die länger lagern und keine nennenswerte Trübung durch Eiweiß haben, können fürs Auge auch fast klar sein. Ebenso ist das ja bei uns als Hobbybrauer. „Geduld klärt Bier“.
Als weitere Variable kommt noch eine mögliche Kältetrübung hinzu, d.h. eine im Regelfall reversible Trübung bei kaltem Bier, die mit steigender Temperatur wieder abnimmt.
Willst Du eine bewusste Trübung erzeugen, dann nimm eine Hefe die langsam/mäßig sedimentiert, sorge dafür dass Eiweiße im Bier verbleiben und lass das Bier nicht übermäßig lange lagern. Aufschwenken (egal ob Keg oder Flasche) des Sediments hilft natürlich auch, allerdings will man den Bodensatz ja meistens nicht unbedingt im Glas haben.
Re: Filtrierung
Verfasst: Sonntag 9. Mai 2021, 18:46
von coyote77
Rohfrucht in der Schüttung fördert auch eine Trübung
Re: Filtrierung
Verfasst: Sonntag 9. Mai 2021, 18:50
von rakader
Proximus hat geschrieben: Sonntag 9. Mai 2021, 14:20
Du musst hier einige Dinge unterscheiden. Das was die Industrie als naturtrüb deklariert, heißt ja nicht, dass es nicht trotzdem geklärt sein kann. Bierklärung erfolgt in der Regel durch Sedimentation oder Separation (bspw. in einer Zentrifuge). Häufig auch durch eine Kombination aus beidem. Lediglich das Filtrieren (d.h. das Bier zu 100% glanzfein zu machen) fehlt. Natürtrübe Biere, die länger lagern und keine nennenswerte Trübung durch Eiweiß haben, können fürs Auge auch fast klar sein. Ebenso ist das ja bei uns als Hobbybrauer. „Geduld klärt Bier“.
Als weitere Variable kommt noch eine mögliche Kältetrübung hinzu, d.h. eine im Regelfall reversible Trübung bei kaltem Bier, die mit steigender Temperatur wieder abnimmt.
Willst Du eine bewusste Trübung erzeugen, dann nimm eine Hefe die langsam/mäßig sedimentiert, sorge dafür dass Eiweiße im Bier verbleiben und lass das Bier nicht übermäßig lange lagern. Aufschwenken (egal ob Keg oder Flasche) des Sediments hilft natürlich auch, allerdings will man den Bodensatz ja meistens nicht unbedingt im Glas haben.

Re: Filtrierung
Verfasst: Sonntag 9. Mai 2021, 21:55
von Doktor Hirnlos
Hey, danke für die Antworten!