Seite 1 von 1

Hopfen und feine Sachen - Das ewige Betttuch

Verfasst: Sonntag 22. März 2015, 12:53
von Balu
Tüdelü Bierfans,
gestern wars mal wieder soweit. Sud Nr.6 - Doppelmärzen. Hefe gibs morgen von der Brauerei nebenan.
Nicht nur dass ich mich immer wunder wie denn so ein Helles gebraut wird, denn bei mir wirds iwie immer dunkel... brennt mir das an?
hab ich mal eben meinen Raum mit circa 5-10 ltr Würze geflutet.
Schuld war wohl das Drama mit dem Tuch. Habe spaßeshalber auch mal gerührt wie ein Irrer und es "ausrollen" lassen, aber von einem Trubkegel oder ähnlichem kann nicht die Rede sein. um denn dann in irgend einer weiße eine Art Whirlpoolverfahren zu tätigen.
Liegt das an den thermischen gegebenheiten, da das ganze in einem Schlachtkessel ist, welcher ja vom Hopfenkochen dann noch ziemlich gut warm ist?
Weil so langsam habe ich die keine Lust mehr meine 60 ltr durch ein Lacken zu drücken. Da muss es doch eine angenehmere Lösung geben. ABer kein Trubkegel auch keine Vorbereitung auf Whirly...
Pellets verwende ich seit Sud Nr. 2 nicht mehr. Sagt mir einfach nicht zu. Bin doch kein Industriepanscher xD nein Ernsthaft:
Durch die Verwendung von Dolden sind so kleine feine Schwebstoffe im Bier die mal garnicht appetitlich ausschauen. (Bei der Verwendung von Hopfensäckchen werden es sogar so eklig klibrige Fäden)
Nehme an dass das die Harze sind. Müssen die zwanghaft raus? Denn drin lassen und absetzen lassen wäre wohl das einfachste.
Bedenken habe ich eben auch wegen Geschmack oder aber Kopfwehbildung. Weil die Dolden würde ich Grob durch einen Kartoffeldämpfer oder ählichem ja locker lässig leicht rausbekommen.

Freue mich von euch zu hören =)

Re: Hopfen und feine Sachen - Das ewige Betttuch

Verfasst: Sonntag 22. März 2015, 13:13
von uli74
Mein lieber Balu,

Du bist seit fast einem Jahr hier angemeldet. In dieser Zeit gabs unzaählige Threads übers Läutern, Stoffwindeln, Whirlpool, Hopfenkochen, Filterbeutel... Du hast 126 Beiträge geschrieben, hast Du denn überhaupt nicht gelesen?

Übers Hopfenkochen mit der Läuterhexe (die Du ja anscheinend besitzt) gabs hier schon ettliche Berichte, und das was Du über Hopfensäckchen schreibst... Gibs zu, dieser Thread ist nicht ernstgemeint, oder?

Re: Hopfen und feine Sachen - Das ewige Betttuch

Verfasst: Sonntag 22. März 2015, 13:14
von St3ffen
Hallo,

hier mein Trubkegel mit Dolden, meiner Meinung nach geht das mit Dolden sogar noch besser wie mit Pellets. Vor den Ablauf lege ich dann noch einen Edelstahlschwamm:
http://ecx.images-amazon.com/images/I/6 ... SX466_.jpg
(rechts unten zu sehen)

Danach lasse ich es noch durch ein Tuch laufen wobei da kaum was hängen bleibt.

Mit etwas Gedult entsteht normal immer ein Trubkegel.

Gruß Steffen

Re: Hopfen und feine Sachen - Das ewige Betttuch

Verfasst: Sonntag 22. März 2015, 13:26
von Rudiratlos
Balu hat geschrieben: ... aber von einem Trubkegel oder ähnlichem kann nicht die Rede sein. um denn dann in irgend einer weiße eine Art Whirlpoolverfahren zu tätigen.
Liegt das an den thermischen gegebenheiten, da das ganze in einem Schlachtkessel ist, welcher ja vom Hopfenkochen dann noch ziemlich gut warm ist?
Ich braue auch in einem holzbefeuerten, ausschamottierten Kessel, der die Hitze sehr gut hält.
Wichtig ist es, mit dem Andrehen des Whirlpools zu warten, bis sich die Konvektionsströme gelegt haben, das kann bei mir schon mal eine gute dreiviertel Stunde dauer.

Ich mach es so: flame out, Deckel drauf und warten, bis sich alles beruhigt hat (wie schon geschrieben durchaus 45min). Dann Andrehen, wieder Deckel drauf und 10min warten. Anschließend vom Rand abziehen, einen extra Filter verwende ich schon lange nicht mehr.

Re: Hopfen und feine Sachen - Das ewige Betttuch

Verfasst: Montag 23. März 2015, 21:11
von Balu
Rudiratlos: Dankeschön! Das werde ich so mal ausprobieren. Und natürlich gut vorbereiten um das dann auch abziehen zu können. Weiterhin ganz nach dem Motto: In der Ruhe liegt die Kraft =)

uli74: bevor ich sowas schreiben würde, würde ich es mir einfach verkneifen. Das war alles absolut mein Ernst... aber naja, egal... Iwo muss dein Frust ja hin ;) vllt eins mehr oder weniger trinken ;)
und ich lese fast täglich irgend etwas, aba mir ist dieses Thema nunmal ein undurchsichtiges. Da sind mir chemische Formeln lieber.... aba okay ;) eine Rechtfertigung gegenüber dir ist ja iwo auch nicht nötig, du weißt ja mehr über mich, als ich von mir selbst :D

Rest: Warum mein Bierlee dunkel wird, ist mir da dann aber immernoch ein Rätsel

Re: Hopfen und feine Sachen - Das ewige Betttuch

Verfasst: Montag 23. März 2015, 23:20
von uli74
Balu hat geschrieben: uli74: bevor ich sowas schreiben würde, würde ich es mir einfach verkneifen. Das war alles absolut mein Ernst... aber naja, egal... Iwo muss dein Frust ja hin ;) vllt eins mehr oder weniger trinken ;)

Rest: Warum mein Bierlee dunkel wird, ist mir da dann aber immernoch ein Rätsel
Keine Sorge, ich hab keinen Frust.

Die dunkle Farbe kommt von sehr wallendem Kochen und/oder von Sauerstoffeintrag durch Geplätscher beim Maischen, Kochen, Läutern...

Re: Hopfen und feine Sachen - Das ewige Betttuch

Verfasst: Montag 20. April 2015, 10:34
von Balu
Rudiratlos hat geschrieben:Ich braue auch in einem holzbefeuerten, ausschamottierten Kessel, der die Hitze sehr gut hält.
Wichtig ist es, mit dem Andrehen des Whirlpools zu warten, bis sich die Konvektionsströme gelegt haben, das kann bei mir schon mal eine gute dreiviertel Stunde dauer.
Dann ist aber Aromahopfengabe und ggf. die allgemeine Gabe zu korrigieren oder nicht? Wie machst du das?

Re: Hopfen und feine Sachen - Das ewige Betttuch

Verfasst: Montag 20. April 2015, 11:35
von jemo
Bei mir klappt der Strudel auch nie, was aber an der vorhandenen Konvektion liegt. Aufgrund der Nachisometrierung habe ich einfach nicht die Geduld, eine halbe Stunde zu warten, bis sich die Würze beruhigt hat. Insbesondere wenn noch eine Strudelgabe Hopfen ansteht, ist das ein echtes Problem...
Ich filtere jetzt einfach über Mikrofilamentfilter ab und gut ist. Wobei es hilfreich ist, wenn man mindestens zwei Filter einsetzt, weil sie sich dann recht schnell zusetzen.
Alternativ könnte man die Würze vor dem Strudeln auch aktiv kühlen, in einem Einkocher ist das aber schlecht zu realisieren, der ist beim Hopfenkochen ja so voll, das er mit einer Kühlspirale dann überläuft.

Re: Hopfen und feine Sachen - Das ewige Betttuch

Verfasst: Montag 20. April 2015, 11:51
von TrashHunter
Moin :Greets

Es ist doch so einfach.... das größte Problem ist einfach nur die Geduld :puzz

Hopfen nach Plan in die kochende Würze. Ich bevorzuge Hopfensäckchen, weil die das Thema Nachisomerisierung vereinfachen. Und dabei ist es egal, ob es Dolden oder Pellets sind. Dolden benötigen lediglich mehr Platz, qualitativ gibt es keinen Unterschied.
Nach dem FlameOut den Deckel drauf und für die geplante Nachisomerisierungszeit ruhen lassen.
Nach der Nachisomerisierung die Hopfensäckchen aus der Würze fischen. Hier wirkt der Vorteil der Säckchen, man kann den Hopfen "termingerecht" aus der Würze holen.
Deckel wieder drauf, bis die Konvektionen in der Würze zum Erliegen kommen. Ideal ist es, wenn die Temperatur in der Würze auf 60°C fällt, denn dann sind die Konvektionen nahezu gleich Null.
Whirlpool andrehen und Deckel wieder auf den Kessel.
Warten bis der Whirlpool sich nicht mehr dreht.
Hopfenseihen durch einen feinen textilen Filter mit mäßiger Geschwindigkeit, am besten durch einen tief liegenden Ablasshahn.
Verfährt man solcher Art, hat man einen stabilen Trubkegel und nahezu Null Schmodder, welcher den Filter belasten könnte und demnetsprechend sehr klare Würze.

Das Alles erfordert lediglich die höchste Tugend des Brauers... GEDULD :thumbup

Greets Udo :Drink

Re: Hopfen und feine Sachen - Das ewige Betttuch

Verfasst: Montag 20. April 2015, 14:24
von Rudiratlos
Bei den Hopfengaben muss natürlich die lange Zeit zwischen flame-out und Whirlpool berücksichtigt werden.
Mit bisschen Erfahrung können aber auch späte Hopfengaben und deren Auswirkung auf Aroma und Bittere gut abgeschätzt werden.

Was mir gerade noch eingefallen ist: Die Pfanne sollte einigermaßen im Wasser stehen, dann funktioniert der Whirlpool auch besser.

Re: Hopfen und feine Sachen - Das ewige Betttuch

Verfasst: Montag 20. April 2015, 14:31
von Boludo
Schmeiß halt den Hopfen erst rein, wenn Du den Whirlpool andrehst und nicht wenn du die Heizung ausmachst.
Dann isomerisiert er eventuell auch gar nicht mehr, da Du bei 80°C bist.

Stefan

Re: Hopfen und feine Sachen - Das ewige Betttuch

Verfasst: Mittwoch 22. April 2015, 10:19
von Balu
TrashHunter hat geschrieben:Moin :Greets

Es ist doch so einfach.... das größte Problem ist einfach nur die Geduld :puzz

Hopfen nach Plan in die kochende Würze. Ich bevorzuge Hopfensäckchen, weil die das Thema Nachisomerisierung vereinfachen. Und dabei ist es egal, ob es Dolden oder Pellets sind. Dolden benötigen lediglich mehr Platz, qualitativ gibt es keinen Unterschied.
Nach dem FlameOut den Deckel drauf und für die geplante Nachisomerisierungszeit ruhen lassen.
Nach der Nachisomerisierung die Hopfensäckchen aus der Würze fischen. Hier wirkt der Vorteil der Säckchen, man kann den Hopfen "termingerecht" aus der Würze holen.
Deckel wieder drauf, bis die Konvektionen in der Würze zum Erliegen kommen. Ideal ist es, wenn die Temperatur in der Würze auf 60°C fällt, denn dann sind die Konvektionen nahezu gleich Null.
Whirlpool andrehen und Deckel wieder auf den Kessel.
Warten bis der Whirlpool sich nicht mehr dreht.
Hopfenseihen durch einen feinen textilen Filter mit mäßiger Geschwindigkeit, am besten durch einen tief liegenden Ablasshahn.
Verfährt man solcher Art, hat man einen stabilen Trubkegel und nahezu Null Schmodder, welcher den Filter belasten könnte und demnetsprechend sehr klare Würze.

Das Alles erfordert lediglich die höchste Tugend des Brauers... GEDULD :thumbup

Greets Udo :Drink
Am Herrentag wird es zur Prämiere kommen ;) hört sich gut an, hoffe es klappt =)