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Erster Sud der ordentlich durchlief
Verfasst: Sonntag 22. März 2015, 16:34
von Greg0r
Hallo werte Hobbybrauer!
Ich komme aus der Soester Börde und Samstag war, wie angekündigt, schlechtes Wetter und der Brautag konnte wie geplant statt finden.
Es sollte der 3 Sud überhaupt werden, allerdings mit neuem verbessertem Equipment.
Da der Mai vor der Tür steht habe ich mich für ein Maibock entschieden.
Letzte Woche wurden die Zutaten und die neue Läuterhexe bei Hum bestellt, da mir diese Läutertücher nicht wirklich gefielen
und sehr viel Frust beim läutern entstand.

- Der neue Kocher. Gut sichtbar die Heizspiralen und die perfekt eingepasste, wie gekauft Läuterhexe :-) Das Wasser wird auf Einmaischtemperatur gebracht.
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- Das Malzschrot nimmt ein Bad beim einmaischen. Im Moment ist noch Handarbeit angesagt und bei den verschiedenen Rasten gut gerührt. Leider ist doch etwas angebrannt. Habe ich etwas unterschätzt.
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- Ich bin doch sehr überrascht wie gut der Profi Cook die Temperatur regelt und hält. Und der Zeitzähler war sehr hilfreich. Mein alter Einkochtopf hat beim letzten Hopfenkochen wohl eine Heizspirale verloren, zog nur noch 900W von den angegeben 2000W.
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- Die ersten 2 Liter beim Läutern habe ich oben wieder drauf gegeben. Eigentlich war nur der erste Liter etwas trüb! Die Läuterhexe arbeitet super! Der Hahn war ca 50% geöffnet. Es lief gut durch und nach ca 40 Minuten war mit 9l Nachguss alles gegessen. Kein Vergleich mit den Tüchern oder dem selbstgebauten Läuterbottich.

- Hier noch sehr trüb, der erste Liter

- Der 3 Liter durch die Läuterhexe unglaublich klar und das ohne Sauerei! Das Geld war gut investiert!

- Da ich irgendwo mal gelesen habe, das bis nach dem Hopfen kochen sowenig wie möglich Sauerstoff dem Sud zugeführt werden soll, schön mit dem Schlauch bis zum Boden den Sud geläutert.

- Leider hatte ich trotzdem im Schlauch häufig so Gasblasen. Ist das schlimm oder kann man das irgendwie vermeiden?

- Der Nachguss wurde mit einem Sieb relativ ruhig nach geschüttet.

- Keine Würze mehr, nur der ausgewaschene Treber

- Das ganze wieder sehr ruhig zurück in den Kocher, man sieht da 2-3 kleine Stellen wo das Malz angebrannt ist. Naja hinter her ist man schlauer.

- Das bisschen kam durch die Läuterhexe durch! Find ich ziemlich beeindruckend, wie gut diese Stahlspirale arbeitet!

- Hopfen kocht. 1. von 3 Hopfen beigaben. Der Kessel ist noch gut gefüllt!

- Nach 90 Minuten Kochen, der Pegel ist etwas gesunken. Ich brauchte aber nur mit 1 Liter Wasser auffüllen. Dies habe ich mit Eis getan um schneller abzukühlen. Danach gings noch ne Stunde in die Badewanne zum abkühlen!

- Der Wirlpool hat auch ganz gut funktioniert.

- Bleibt immer soviel Flüssigkeit zurück nach dem Wirlpool zurück? Ich habe das Jungbier aber noch durch ein Tuch gefiltert um auch wirklich allen Hopfen zu Filtern. Ist das eine schlechte Idee?

- Habe die Hefe mit abgekochten Zuckerwasser angestellt. War zwischendurch mal etwas Kuchen essen :-)

- Bevor ich die Hefe zugegeben habe, habe ich die Würze sehr sehr gut belüftet. Habe ich in einem Buch gelesen. Sollte man auch noch mal mit der Hefe nach 1-2 Tage belüften?

- Die Hefe gibt alles. 1 Tag nach dem die Hefe zugegeben habe.
Mit diesem Sud hatte ich richtig Freude an der Sache, insbesondere weil es mit der Läuterhexe keine Sauerei war und alles nach Plan lief.
Es kommt dann doch auch auf das Equipment an. Ich hatte auch die genauen Würzegehalte nach dem Spindeln. Hatte ich bei meinen ersten 2 Suden
mit dem Klosterbräu nicht. Hat trotzdem allen geschmeckt!
Den Treber gebe ich leider in den Biomüll, unsere gefiederten Weihnachtsbraten gucken nur blöd, was ich denen das hin kippe. Ok, ist ja auch nix mehr an Nährstoffen drin, sind ja nicht blöd.
Hoffe sind nicht zu viele Bilder ;-) und ist euch nicht langweilig zu gucken.
Re: Erster Sud der ordentlich durchlief
Verfasst: Sonntag 22. März 2015, 16:47
von saschabouchon
Hi,
Das sieht Top aus

. Meinetwegen können es ruhig noch mehr Bilder sein.
Bei der Hexe bleibt nun mal so viel Flüssigkeit über. Du kannst den Kocher dann abkippen oder wie du es gemacht hast einfach durchs Sieb. Mache ich auch so! Ist eine feine Sache die Läuterhexe
Gruß
Sascha
Re: Erster Sud der ordentlich durchlief
Verfasst: Sonntag 22. März 2015, 17:00
von Ricard0
Schöne Kräusen macht deine Hefe da - scheint sich wohl zu fühlen.
Ist dein Schlauch temperaturbeständig? Immerhin läuterst du ca. 80°C heiße Flüssigkeit da durch.
Re: Erster Sud der ordentlich durchlief
Verfasst: Sonntag 22. März 2015, 17:02
von gulp
Sauberer Bericht!
Gruß
Peter
Re: Erster Sud der ordentlich durchlief
Verfasst: Sonntag 22. März 2015, 17:19
von Beerbrouer
Toller Bericht, Respekt!
Zu deiner Frage:
Bevor ich die Hefe zugegeben habe, habe ich die Würze sehr sehr gut belüftet. Habe ich in einem Buch gelesen. Sollte man auch noch mal mit der Hefe nach 1-2 Tage belüften?
Das war sicher eine obergärige Trockenhefe, richtig? Trockenhefe braucht gar nicht belüftet werden, weil sie auf eine spezielle Art vorbehandelt ist, so dass sie direkt nach dem Rehydrieren loslegen kann.
Viele Grüße
Gerald
Re: Erster Sud der ordentlich durchlief
Verfasst: Sonntag 22. März 2015, 17:23
von Liquidminer
Schöner Bericht

, ich würde mal checken bis zu welcher Temperatur Dein PVC Schlauch als lebensmitteltauglich gilt. Per Ferndiagnose würde würde ich mal vermuten bis 60°C, da der ist ja eigentlich eher für den Gebrauch im Kaltbereich vorgesehen ist. Ich persönlich würde da eher einen Silikonschlauch zum Läutern empfehlen.
Re: Erster Sud der ordentlich durchlief
Verfasst: Sonntag 22. März 2015, 18:32
von wwwcom
Schöner Bericht danke!
Hat ja alles prima geklappt.
Gruß Manu
Re: Erster Sud der ordentlich durchlief
Verfasst: Sonntag 22. März 2015, 18:41
von Greg0r
Ach super!
Leider hat man vor Ort kein Feedback und muss selber testen, wie man es am besten hinbekommt. Aber nach jedem Sud gehts besser.
Dann kann ich auch so langsam das Buch "Bier brauen, das Praxisbuch" wieder zurück in die Bücherei bringen
Ich habe grade mal geschaut, der Silikonschlauch soll bis 220 Grad ab können. Wurde extra fürs Bier brauen angepriesen.
Ok, mit der Hefe weiß ich dann Bescheid. Ich werde wohl in naher Zukunft nur obergärige Hefe einsetzten. In diesem Fall Danstar Nottingham Ale Hefe.
Achja, so richtig blubbern tut es aber nicht beim Hopfen kochen. Ist nur gut Bewegung im Topf drin. Ich denke das ist ausreichen, Thermometer zeigt 100 Grad an.
Re: Erster Sud der ordentlich durchlief
Verfasst: Sonntag 22. März 2015, 18:57
von Ricard0
Greg0r hat geschrieben:Ich habe grade mal geschaut, der Silikonschlauch soll bis 220 Grad ab können.
Ich würde behaupten, dass der beim Läutern auf dem Bild gezeigte Schlauch (SK 021.037) aus PVC gefertigt wurde und dann nur bis 60°C als lebensmitteltauglich bescheinigt wird.
Ist nicht böse gemeint, aber prüf' das lieber nochmal. Neben gesundheitlichen bedenken könnte sich ja auch ein unangenehmer Geschmack daraus ergeben wenn sich da durch die Hitze doch etwas herauslöst.
Beste Grüße
Ricardo
Re: Erster Sud der ordentlich durchlief
Verfasst: Sonntag 22. März 2015, 19:19
von Lehabraeu
Gratuliere zum gelungenen Sud. Unsere Hühner haben den Treber immer gefressen. Warscheinlich ist meine Sudhausausbeute geringer.

Re: Erster Sud der ordentlich durchlief
Verfasst: Sonntag 22. März 2015, 20:27
von Phoenixntb
Sehr gelungener Bericht. Vielen Dank, dass du das mit uns geteilt hast.
Zu dem Schlauch würde ich Dir auch raten, nimm ein Silikonschlauch. Das ist besser für die Gesundheit
Bin sehr gespannt auf meine Läuterhexe. Habe bisher im Thermoport geläutert. In der 10 Liter Klasse werde ich die Läuterhexe einsetzten.

Danke für die tolle Beschreibung.
Mfg
Re: Erster Sud der ordentlich durchlief
Verfasst: Sonntag 22. März 2015, 22:42
von grüner Drache
Hi !
Gib Deinem Federvieh noch was Zeit. Ich habe meine Treber an zwei verschiedene Hühnerhalter gegeben, beide berichteten mir unabhängig von einander, dass die Tiere erst mal missmutig dran herumgepickt haben, aber nach ner Zeit doch drüber hergefallen sind.
Viel Erfolg noch für Dein Bier, netter Bericht !
Allzeit gut Sud !
Ciao, Alex
Re: Erster Sud der ordentlich durchlief
Verfasst: Sonntag 3. Mai 2015, 14:48
von Greg0r
So, nach 6 Wochen Gärzeit, davon gut 4 in den Flaschen konnte ich passend zum 1 Mai den Maibock zur Maiwanderung mitnehmen.
Hier noch ein paar Fotos die den Brautag vervollständigen.

- Nach 9 Tagen, tut sich nix mehr mit der Würze. Von 16.5 auf 5 runter.

- Hefe war gut am werkeln.

- 90g Zucker in minimalem kochendem Wasser aufgelöst und dann zum abfüllen umgeschlaucht.

- Flachen sind gespült und haben sich zum abfüllen bereitgestellt. Rechts sieht man noch meine Sprühflasche mit 99% Alkohol, womit ich die Gummidichtungen der Flaschen desinfiziere, kurz warte bis es verdunstet ist und dann die Flasche zu mache. Damit desinfiziere ich auch alles nach dem Hopfen kochen. Habe ich in einer kleinen Brauerei so gesehen, wenn besondere Biere in ganz kleinen Mengen abgefüllt werden.

- Von der Farbe her sieht es schonmal nicht schlecht aus

- So fülle ich das ganze in Flaschen. Funktioniert ganz gut.

- Das ganze stand dann 3 Wochen im Bad, da hatte ich die konstantesten Temperaturen, ca. 20 Grad. Danach noch ne Woche in die Garage, ca 9 Grad aktuell.

- Und so sah es am 1 Mai aus. War etwas sehr spritzig, aber unheimlich lecker. Das stieg auch fix in Kopf. Meine Freunde waren sehr begeistert und möchten gerne mehr von mir haben :-)
Ich habe das Rezept von Maische Malz und mehr.
http://www.maischemalzundmehr.de/index. ... rtype=DESC
Ich kann den Maibock empfehlen. Sehr süffig mit ein paar % mehr (gerechnet 7,4)
In diesem Sinne, allzeit guten Sud.
Mein nächster Sud wird das Obama Honig Bier. Ich hoffe das der Honig gut durchkommt. Da freue ich mich schon drauf! Dann werde ich sogar noch ein Rührwerk aus Holz haben

Re: Erster Sud der ordentlich durchlief
Verfasst: Sonntag 3. Mai 2015, 15:09
von Boludo
Du solltest den Alkohol auf 70% verdünnen. Dann wirkt er viel besser.
Stefan
Re: Erster Sud der ordentlich durchlief
Verfasst: Mittwoch 8. Juli 2015, 09:10
von inem
Noch mal zu den Trebern - Beim ersten Mal waren die Hühner die ihn bekommen haben sehr misstrauisch, beim zweiten Mal dann schon ganz wild drauf.
Re: Erster Sud der ordentlich durchlief
Verfasst: Dienstag 21. Juli 2015, 22:56
von AndreasMueller
Meine Hühner mögen den Treber, ist für sie eine nette Abwechslung. Vielleicht kannst du ja bei deinem Federvieh nachhelfen: lass sie doch mal einen Tag lang hungern und gib ihnen den Treber nach dem Brautag am Abend. :-)
Kleiner Tipp beim Abfüllen: Diese kleine Abfüllpistole hat mir das Leben sehr vereinfacht:
http://www.brauundrauchshop.ch/100/con_ ... aller=list
Kannst genau gleich wie dein Röhrchen anschliessen, hast kein Gekleckere mehr. Und falls du Kleinkinder im Haus hast, fahren die auch voll drauf ab.
Ich überlege mir auch eine Läuterhexe zu kaufen. Wie funktioniert das mit der Reinigung? Müsst ihr die jedes Mal ausbauen, rausschrauben? Oder gibts da ein elegantes Klick-System? Oder reicht es die etwas anzuheben und darunter zu spühlen?
Re: Erster Sud der ordentlich durchlief
Verfasst: Mittwoch 22. Juli 2015, 11:46
von Borni94
Auf deine Frage, ob du deine gärende Würze nochmal belüften solltest:
Nein. Dann stellt die Hefe wieder auf Atmung um. Kann man versuchen, wenn deine Gärung stecken geblieben ist:)
Gruß
Jan