Hobbybrauer.de

Hallo,

ich habe nach meinem letzten Sud (ca. 6 Wochen her) die SW 34/70 zum sechsten mal geerntet (ca. 800ml)

Da sie bei dem genannten Sud schon nur sehr schwer in Gang kam (ankommen>65 Stunden) bin ich mir unschlüssig wie ich es für den nächsten Sud besser machen kann. Die Hefe kommt nach der Ernte in ein desinfiziertes/ausgekochtes Guekenglas und direkt in den KS bei 4°. Angestellt wird bei 8°, heißt, wenn der Sud ins Gärfass gefüllt wurde (meist mit 20°) kommen beide Gebinde in den auf 8° eingestellen KS und es wird nach ca 24 Stunden unter umrühren zusammengefügt.

GIbt es eine Möglichkeit die nun schon in 6ter Führung befindliche Hefe aktiver zu machen oder sind selbst 60 Stunden noch ok für das ankommen?
Kann ich die gesamten 800ml einfach in den 25l Sud geben oder ist das schon ein overpitching - wohlwissend nicht zu wissen wieviele Lebenzellen vorhanden sind.



Gruß
Mario

60 Stunden sind vollkommen inakzeptabel.
Du kannst jetzt höchstens mit einen kleinen Teil der Hefe einen richtigen Starter machen und hoffen, dass der noch mikrobiologisch ok ist. Dazu brauchst du aber entsprechendes Nährmedium, einen Magnetrührer und am besten noch eine Möglichkeit sterile Luft einzutragen.
Oder du kaufst dir neue Hefe oder am allerbesten hol dir welche aus der Brauerei.
An der Hefe sparen ist immer die allerdümmste Idee. Das wirkt sich viel mehr auf den Geschmack aus als irgendwelche Rastzeiten.

Stefan

also das Bier ist geschmacklich gut geworden.

Aber dann würde ich sagen...weg mit der SW34/70 und beim nächsten Sud neue Hefe ansetzen, da mir Magnetrührer usw. fehlen.

Aber evtl. erklärt das die schlechte Schaumstabilität bei meinem Pils und meinem letzten Weißbier (war auch geerntete Hefe, allerdings erst das 2te mal und eben auch obergärig)

Gruß
Mario

Stubbi_33 hat geschrieben: Dienstag 6. Juli 2021, 16:31 also das Bier ist geschmacklich gut geworden.

Aber dann würde ich sagen...weg mit der SW34/70 und beim nächsten Sud neue Hefe ansetzen, da mir Magnetrührer usw. fehlen.

Gruß
Mario

Eine Frage noch: Belüftest du beim Anstellen ausreichend? Das ist bei Erntehefe sehr wichtig.

https://www.braupartner.de/Zymoferm-TYP ... sighefe-ug

Hol dir das falls du keine Brauerei in der Nähe hast, die Hefe hergibt. Billiger als Trockenhefe und es ist auch ausreichend dosiert.

Brauerei "WELDE" in der Nähe...mal Fragen ob die was abgeben...ansonsten schaue ich mir deinen link mla gene an.

@Boludo

Ich hatte es kräftigst untergerührt und "gequirlt" das gut Blasen auf dem Sud waren beim/während mit dem Anstellen.

Gruß
Mario

Ug Hefe sollte man nicht öfter als 5x ernten und wiederverwenden.
Og Hefen dagegen können prinzipiell unendlich oft geerntet werden.
Grüßle Dieter

schwarzwaldbrauer hat geschrieben: Dienstag 6. Juli 2021, 17:00 Ug Hefe sollte man nicht öfter als 5x ernten und wiederverwenden.
Og Hefen dagegen können prinzipiell unendlich oft geerntet werden.
Grüßle Dieter

Warum genau sollte diese Faustregel jetzt sinnvoll sein?

hkpdererste hat geschrieben: Dienstag 6. Juli 2021, 21:43

schwarzwaldbrauer hat geschrieben: Dienstag 6. Juli 2021, 17:00 Ug Hefe sollte man nicht öfter als 5x ernten und wiederverwenden.
Og Hefen dagegen können prinzipiell unendlich oft geerntet werden.
Grüßle Dieter

Warum genau sollte diese Faustregel jetzt sinnvoll sein?

Weil hier eine untergärige Hefe in der sechsten Führung schlapp gemacht hat?

Ja hier in dem Fall. Aber daraus sofort eine Regel abzuleiten... Was machen wir dann wenn nächste Woche eine UG in der dritten Führung aufgibt?

Vitale obergärige Hefen werden Dank Sprosssenverbund vom CO2 nach oben getrieben und können dort geerntet werden. Untergärig geht alles nach unten, dort sind dann auch alte und tote Hefen und es ist nicht möglich, nur aktive Hefen zu ernten.

Boludo hat geschrieben: Dienstag 6. Juli 2021, 21:56

hkpdererste hat geschrieben: Dienstag 6. Juli 2021, 21:43

schwarzwaldbrauer hat geschrieben: Dienstag 6. Juli 2021, 17:00 Ug Hefe sollte man nicht öfter als 5x ernten und wiederverwenden.
Og Hefen dagegen können prinzipiell unendlich oft geerntet werden.
Grüßle Dieter

Warum genau sollte diese Faustregel jetzt sinnvoll sein?

Weil hier eine untergärige Hefe in der sechsten Führung schlapp gemacht hat?

Da gibt es keine Faustregel, die man benörgeln könnte. Nur einschlägige Erfahrungen. Man könnte das am Nachlassen des sEVG merken, aber wer macht schon eine Schnellvergärprobe, oder braut gar sechsmal hintereinander das exakt gleiche Bier...?

Gruß Matthias

hkpdererste hat geschrieben: Dienstag 6. Juli 2021, 23:45 Ja hier in dem Fall. Aber daraus sofort eine Regel abzuleiten... Was machen wir dann wenn nächste Woche eine UG in der dritten Führung aufgibt?

Das wird sie wohl nicht.
Aber es macht für mich keinen Sinn solange weiter zu ernten bis man merkt dass sie schwächelt. Dann ist es zu spät.

Grüßle Dieter

Commander8x hat geschrieben: Mittwoch 7. Juli 2021, 06:24

Boludo hat geschrieben: Dienstag 6. Juli 2021, 21:56

hkpdererste hat geschrieben: Dienstag 6. Juli 2021, 21:43

Warum genau sollte diese Faustregel jetzt sinnvoll sein?

Weil hier eine untergärige Hefe in der sechsten Führung schlapp gemacht hat?

Da gibt es keine Faustregel, die man benörgeln könnte. Nur einschlägige Erfahrungen. Man könnte das am Nachlassen des sEVG merken, aber wer macht schon eine Schnellvergärprobe, oder braut gar sechsmal hintereinander das exakt gleiche Bier...?

Gruß Matthias

Ich...und sEVG und Schnellvergärprobe sind ok..also sEVG waren beim letzten Bier, auch wenn die Hefe erst nach 60 Stunden ankam, genau wie davor bei 84lt. MMuM - STW 12.4 Brix, Extrakt Jungbier 5,2 Brix.

Gruß
Mario

Bin zu faul, das jetzt umzurechnen. Werde nicht begreifen, was an einem Refraktometer so sexy ist, wenn man auch spindeln kann...

Gruß Matthias

Um auf die Eingangsfrage zu kommen: 60 Stunden sind nicht okay. Lieber eine frische Hefe anziehen.

Gruß Matthias

Commander8x hat geschrieben: Mittwoch 7. Juli 2021, 16:00 Bin zu faul, das jetzt umzurechnen. Werde nicht begreifen, was an einem Refraktometer so sexy ist, wenn man auch spindeln kann...

Gruß Matthias

Habe keine Spindel und finde es auch "unschön" ummer diese 200ml oder wieviel es auch sein mögen zu "verbrauchen".

Aber das andere habe ich nun auch so mitgenommen und werd entweder den nächsten Sud mit Brauereihefe (anfrage läuft) oder eben wieder mit Trockenhefe neu ansetzen und diese dann wieder paarmal ernten.

Danke euch allen für die Tipps und Anregungen.
Gruß
Mario

Commander8x hat geschrieben: Mittwoch 7. Juli 2021, 16:00 Werde nicht begreifen, was an einem Refraktometer so sexy ist, wenn man auch spindeln kann...

Weil man bei der "SVP in der Spritze" so schlecht Spindeln kann und wenn man vor Ungeduld jeden Tag dreimal spindelt zuviel Bier weg kommt
Biegeschwinger sind einfach zu teuer

Refraktometer sind für Limo.
Was ist so schwierig daran, vorab die Brix in °P umzurechnen?

Gruß Matthias