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M47 Belgian Abbey Gärprofil
Verfasst: Mittwoch 7. Juli 2021, 12:38
von haefner
Hallo zusammen,
ich hab mein erstes Dubbel gebraut und auch zum ersten Mal ne dementsprechende Hefe (siehe Titel) im Einsatz. Ich war der Meinung, belgische Hefen seien sehr schnell und hochvergärend. Daher verunsichert mich gerade mein Gärprozess etwas.
Angestellt wurde vor 10 Tagen, gegärt hat es quasi sofort. Ein ganzes Päckchen auf 11l mit 15,2°P. Kombirast 67° 60min. Gärtemperatur 21°C.
Nach 2 Tagen waren die Kräusen weg und man hat erst mal nichts mehr beobachten können, dachte schon, das sei durch habs aber nicht angerührt. Habe dann heute die erste Messung genommen und war überrascht. Erstens ist das Jungbier extrem trüb und ich merke deutlich eine leichte Karbonisierung auf der Zunge. Ich kann mir nicht so recht vorstellen, dass es noch gärt, aber der SEVG von nun 72% wäre doch etwas mager! Was meint ihr, was unternehmen (aufrühren, Hefe nachfüttern?) oder noch 1-2 Wochen abwarten? Bin jetzt etwas enttäuscht
Gruß Micha
Re: M47 Belgian Abbey Gärprofil
Verfasst: Mittwoch 7. Juli 2021, 12:50
von Shenanigans
Laut Hersteller 73 bis 77% ist normal.
https://mangrovejacks.com/products/belg ... -yeast-10g
Wenn moeglich wuerde ich es ein paar Grad warmer stellen und sehen ob noch was geht.
Re: M47 Belgian Abbey Gärprofil
Verfasst: Mittwoch 7. Juli 2021, 14:20
von DerDallmann
Ich hab dei Hefe schon mehrfach benutzt, unter anderem auch in einem Dubbel.
VG war eher zwischen 76-80% und trüb wars auch nicht.
Mir haben alle Biere mit der Hefe gut gefallen.
Re: M47 Belgian Abbey Gärprofil
Verfasst: Mittwoch 7. Juli 2021, 17:36
von Juergen_Mueller
Ich hab die Hefe zweimal in einem Dubbel verwendet. Dass sie loslegt wie die Feuerwehr ist mir auch aufgefallen. Ich habe dann mit Zucker karbonisiert, wie üblich bei mir, mit der Dosierhilfe. Nach der Reifung und einiger Zeit der Lagerung, waren beide Biere leicht überkarbonisiert. Daher denke ich, die Hefe schläft zum Ende hin doch ziemlich ein. Trüb waren meine Biere beide außerdem.
Mein Tipp also: Warte noch, vlt klärt sich das Jungbier bis dahin auch noch.
Re: M47 Belgian Abbey Gärprofil
Verfasst: Mittwoch 7. Juli 2021, 20:13
von haefner
Danke euch, dann pack ich den Gäreimer mal auf 23°C.
73-77% ist zwar laut Hersteller normal, aber bei dem Overpitching und Temperatur hätte ich mir wenigstens die Mitte von der Angabe gewünscht. Das ist schon enttäuschend, sollte es so bleiben.
Re: M47 Belgian Abbey Gärprofil
Verfasst: Freitag 6. August 2021, 12:52
von Johnny Eleven
haefner hat geschrieben: ↑Mittwoch 7. Juli 2021, 20:13
Danke euch, dann pack ich den Gäreimer mal auf 23°C.
73-77% ist zwar laut Hersteller normal, aber bei dem Overpitching und Temperatur hätte ich mir wenigstens die Mitte von der Angabe gewünscht. Das ist schon enttäuschend, sollte es so bleiben.
Hallo Micha,
darf ich fragen, ob das Wärmerstellen etwas genutzt hat und bei welchem Vergärungsgrad Du letztlich gelandet bist?
Ich benutze gerade auch zum ersten Mal die M47 in ähnlich (hoher) Dosierung wie Du. Und nach sehr schnellem und heftigem Start (Anstell- und Gärtemperatur 19 Grad) sind die Kräusen schnell verschwunden und die Hefe scheint jetzt seit einer Weile etwas zu "hängen" (laut Tilt 4,1 RE/71,29% Vergärungsgrad). Habe den Inkbird bereits von 19 auf 21 Grad hochgestellt.
Viele Grüße
Johannes
Re: M47 Belgian Abbey Gärprofil
Verfasst: Freitag 6. August 2021, 15:52
von haefner
Johnny Eleven hat geschrieben: ↑Freitag 6. August 2021, 12:52
haefner hat geschrieben: ↑Mittwoch 7. Juli 2021, 20:13
Danke euch, dann pack ich den Gäreimer mal auf 23°C.
73-77% ist zwar laut Hersteller normal, aber bei dem Overpitching und Temperatur hätte ich mir wenigstens die Mitte von der Angabe gewünscht. Das ist schon enttäuschend, sollte es so bleiben.
Hallo Micha,
darf ich fragen, ob das Wärmerstellen etwas genutzt hat und bei welchem Vergärungsgrad Du letztlich gelandet bist?
Ich benutze gerade auch zum ersten Mal die M47 in ähnlich (hoher) Dosierung wie Du. Und nach sehr schnellem und heftigem Start (Anstell- und Gärtemperatur 19 Grad) sind die Kräusen schnell verschwunden und die Hefe scheint jetzt seit einer Weile etwas zu "hängen" (laut Tilt 4,1 RE/71,29% Vergärungsgrad). Habe den Inkbird bereits von 19 auf 21 Grad hochgestellt.
Viele Grüße
Johannes
Servus Johannes,
es hat nichts mehr gebracht. Auch mit langsam aufrühren etc.. die Hefe war fertig. Wie war Dein Maischprogramm? Ich bin ne Kombirast gefahren.
Gruß Micha
Re: M47 Belgian Abbey Gärprofil
Verfasst: Freitag 6. August 2021, 16:54
von Johnny Eleven
Hallo Micha,
danke für die schnelle Antwort.
Tilt zeigt aktuell 3,8 RE, was 73,08 % EVG entspricht. Insofern bin ich zumindest laut Tilt jetzt gerade so im üblichen Rahmen der Hefe gemäß Herstellersangabe. Ob's am Wärmerstellen gelegen hat, keine Ahnung... Mal sehen, ob noch was geht und was der exakte Endwert nach präziser Messung ist. Ich werde berichten.
Rezept war im Wesentlichen das hier:
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... =bookmarks
Mein Maischprogramm: Einmaischen 65 Grad, Maltoserast 64 Grad 45 min., Verzuckerungsrast 73 Grad 30 min., Abmaischen bei 78 Grad.
Viele Grüße
Johannes
Re: M47 Belgian Abbey Gärprofil
Verfasst: Freitag 13. August 2021, 16:01
von Johnny Eleven
So, habe jetzt, nachdem sich der Tilt-Wert mehrere Tage nicht mehr geändert hatte, exakt gemessen und dann abgefüllt: Laut Messung mit EasyDens ein Restextrakt von 3,5, was einem Endvergärungsgrad von 75% entspricht. Das liegt genau im Mittelfeld der Herstellerangabe von 73% bis 77% und dürfte daher passen.
Insgesamt kann ich den Eindruck vom Gärverhalten bestätigen: Die Hefe legt bei einer Gärtemperatur von 19 Grad los "wie die Feuerwehr" (laut Tilt ging es von 14,1 StW auf 4,1 RE binnen drei Tagen, davon der Großteil binnen zwei Tagen erledigt, nämlich von 14,1 auf 6,1), aber gegen Ende zieht es sich (trotz Wärmerstellen auf 21 Grad) etwas (der letztlich stabile Endwert des Tilts wurde nach ca. 10,5 Tagen erreicht).
Viele Grüße
Johannes
Re: M47 Belgian Abbey Gärprofil
Verfasst: Dienstag 24. August 2021, 17:09
von Juergen_Mueller
Ich habe gerade mein Jungbier (Belgisches Blond Ale) mit Karamellsirup versetzt und will nun zweitvergären. Dabei habe ich den KVGs gemessen, 74% und das in 2 Tagen! Ich hatte am Sonntag Nachmittag mit 0,7g/L bei 21,5 Grad angestellt. Die Hefe legte sofort los und über Nacht war das Hochkräusenstadium bereits erreicht. Heute klärte sich das Jungbier bereits leicht.
Hoffentlich schafft die Hefe den Sprung auf den Sirup überhaupt noch....
Re: M47 Belgian Abbey Gärprofil
Verfasst: Montag 8. August 2022, 13:57
von Pale_Rider
Hi, ich wärme den Thread mal wieder auf :-)
Habe auch gestern ein Belgium Blonde gebraut mit ner Eiweissrast am Anfang für 10 min und dann ne 60 min Kombirast, abgemaischt bei 80°.
Selbige Hefe verwendet 2 Tütchen bei 50l Würze. Wie alle schreiben legte nach 4h los wie die Sau. Nach nun 24h nach dem Ansetzen habe ich laut Ispindle (Relativ genau Kalibriert) von 16°P auf 7°P vergärt.
Was bei mir anders is als bei meinen Vorrednern, bedingt durch die aktuell hohe Aussentemperatur konnte ich via Kühlspirale die Würze nur auf 25°C Kühlen. Habe dann die Hefe rein nun sagt meine Ispindle das die Temperatur bereits auf 29,9°C gestiegen ist.
Ich habe mein letztes Blonde und auch mein TIPA ähnlich hoch vergoren, habe nur keine Referenz oder vergleich mit niedrigeren Temperaturen.
Wie wirkt sich die hohe Temperatur denn geschmacklich aus? Speziell bei der M47? Oder auch generell, sollte ja die Esternoten zunehmen, right?
Re: M47 Belgian Abbey Gärprofil
Verfasst: Dienstag 9. August 2022, 06:59
von Frommersbraeu
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... 70#p145870
Genau diese Frage hatte ich mir vor kurzem auch gestellt. Der link erklärt alles schön, inklusive der zu erwartenden Temperatur
Re: M47 Belgian Abbey Gärprofil
Verfasst: Dienstag 9. August 2022, 18:41
von Pale_Rider
sehr schön vielen Dank, nur noch die offene Frage wie sich das auf den Geschmack auswirkt
Re: M47 Belgian Abbey Gärprofil
Verfasst: Dienstag 9. August 2022, 19:35
von Frommersbraeu
Pale_Rider hat geschrieben: ↑Dienstag 9. August 2022, 18:41
sehr schön vielen Dank, nur noch die offene Frage wie sich das auf den Geschmack auswirkt
Das musst du mit der Hefe klären

Ich hab jetzt nur würzig, fruchtig phenolisch bei Brouwland im Hefeführer gefunden. Dieser Charakter wird durch höhere Temperaturen unterstützt. Also würde ich mal von einem ordentlichen Fruchtaroma ausgehen.