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Kalthopfung Anfängerfrage
Verfasst: Dienstag 31. August 2021, 20:59
von Rose
Hallo liebe Brauer!
Ich habe eine Frage zur Kalthopfung.. . Oder auch 2...
1. Wie bekommt ihr denn die Aromen am besten ins Bier?
Gleich nach dem Kochen in die Würze? Direkt mit der Hefe rein? (Hopfen meine ich natürlich), oder nach der Gärung?
2. Ich habe einen Brauer dabei beobachtet, dass er auf dem "Kühl Schiff" Den Aromahopfen rein hat, also zwischen Kochen und Hefe Zugabe. Ich frage mich, ob das Aroma mit dem Co2, das bei der Gaerung fuer die spätere Carbonisierung aufgefangen wird, in die Flasche zurückgegeben wird. Beim Gaeren gehen die ätherischen Öle doch verloren, oder?
Es kann natürlich total dumm sein, was ich da geschrieben hab. Ich freue mich auf schöne Antorten/Tipps. ;)
LG Wastl
Re: Kalthopfung Anfängerfrage
Verfasst: Dienstag 31. August 2021, 21:28
von Schoki
1. Kalthopfung wird oft auch als "Hopfenstopfen" bezeichnet und das macht man normalerweise nach der Gärung, damit eben möglichst wenig Aromen durch CO2 ausgetrieben werden und um die Aromen ins Bier zu bekommen, die man bei "heißen" Hopfengaben nicht bekommt. Manchmal wird auch direkt mit der Hefe gestopft und dann nochmal nach der Gärung, aber klassischerweise nur danach.
2. Das dürfte dem entsprechen, was wir Hobbybrauer in Form einer Whirlpoolgabe nach Kochende oder sogar erst nach Kühlen auf <80°C erreichen. Ja, es gehen hierbei einige Aromen durch die Gärung verloren, aber auch nur mit einer Whirlpoolgabe lässt sich ein schönes Hopfenaroma erzielen. Wenn man stopft, dann macht man meist auch zusätzlich eine Whirlpoolhopfung.
Re: Kalthopfung Anfängerfrage
Verfasst: Dienstag 31. August 2021, 22:18
von Sura
Letztendlich kommt es immer drauf an was du an Geschmack willst. Jeder Hopfen schmeckt anders, je nachdem wann du ihn gibst. Und nicht jedes Aroma geht mit dem CO2 raus.
Welches Aroma möchtest du denn gern, und wie intensiv soll's sein?
Re: Kalthopfung Anfängerfrage
Verfasst: Mittwoch 1. September 2021, 07:02
von Spittyman
Rose hat geschrieben: Dienstag 31. August 2021, 20:59
Hallo liebe Brauer!
Ich habe eine Frage zur Kalthopfung.. . Oder auch 2...
1. Wie bekommt ihr denn die Aromen am besten ins Bier?
Gleich nach dem Kochen in die Würze? Direkt mit der Hefe rein? (Hopfen meine ich natürlich), oder nach der Gärung?
2. Ich habe einen Brauer dabei beobachtet, dass er auf dem "Kühl Schiff" Den Aromahopfen rein hat, also zwischen Kochen und Hefe Zugabe. Ich frage mich, ob das Aroma mit dem Co2, das bei der Gaerung fuer die spätere Carbonisierung aufgefangen wird, in die Flasche zurückgegeben wird. Beim Gaeren gehen die ätherischen Öle doch verloren, oder?
Es kann natürlich total dumm sein, was ich da geschrieben hab. Ich freue mich auf schöne Antorten/Tipps. ;)
LG Wastl
Hi Wastl,
ich rate dir, kauf dir ein Anfängerbuch zum Thema brauen. Du brauchst zunächst mal einen Überblick über das wichtigste Wissen, welches man zum Brauen benötigt. Wenn du dir alles hier im Forum zusammensuchst, wirst du viel Zeit investieren müssen, um alles zu durchforsten. Im Prinzip geht da erstmal jedes Anfängerbuch. Manche sind halt besser als andere. Ich selbst habe mit dem von Hagen Rudolph angefangen, welches nicht ganz zu Unrecht aufgrund einiger falscher bzw. unsinniger Informationen kritisiert wird. Letztlich ist aber auch das für den Anfang Ok, soweit ich weiß ist es bisher immer Bier geworden. Am Anfang wird man so oder so noch Fehler machen und die Routine fehlt, sodass sich bei jedem Brautag mindestens ein oder zwei "Fehler" einschleichen (so war es bei mir). Einzig bei sicherheitsrelevanten Fragen würde ich sehr aufpassen. So lass dir zwei Sachen schon mal gesagt sein:
1. Flaschen werden nicht im Ofen "sterilisiert", sondern einfach heiß ausgespült und maximal zur Grundreinigung mit unparfümiertem Geschirreiniger gereinigt.
2. Bier muss zu Ende gären, du darfst es nicht vorher abfüllen und solltest bei der Karbonisieren auf Zucker und besser nicht auf Speise (unvergorene Würze, die du dem vergorenen Bier dazugibst) zurückgreifen. Grade hier zählt Genauigkeit und die Zuhilfenahme von Literatur bzw. eines Rechners, der dir sagt, wie viel Zucker du brauchst. Alles andere kann in explodierenden Flaschen enden.
In diesem Sinne, viel Spaß!
Grüße
Fabian
Re: Kalthopfung Anfängerfrage
Verfasst: Mittwoch 1. September 2021, 08:30
von Rose
Hallo Fabian!
Ich braue schon jahrelang ganz gutes Bier. Bücher hab ich auch schon genug gelesen. Es geht mir hier nur ums Hopfen stopfen. Vg
Re: Kalthopfung Anfängerfrage
Verfasst: Mittwoch 1. September 2021, 08:32
von Rose
Schoki hat geschrieben: Dienstag 31. August 2021, 21:28
1. Kalthopfung wird oft auch als "Hopfenstopfen" bezeichnet und das macht man normalerweise nach der Gärung, damit eben möglichst wenig Aromen durch CO2 ausgetrieben werden und um die Aromen ins Bier zu bekommen, die man bei "heißen" Hopfengaben nicht bekommt. Manchmal wird auch direkt mit der Hefe gestopft und dann nochmal nach der Gärung, aber klassischerweise nur danach.
2. Das dürfte dem entsprechen, was wir Hobbybrauer in Form einer Whirlpoolgabe nach Kochende oder sogar erst nach Kühlen auf <80°C erreichen. Ja, es gehen hierbei einige Aromen durch die Gärung verloren, aber auch nur mit einer Whirlpoolgabe lässt sich ein schönes Hopfenaroma erzielen. Wenn man stopft, dann macht man meist auch zusätzlich eine Whirlpoolhopfung.
Das mit der Whirlpool Hopfung kannte ich noch nicht, danke!
Re: Kalthopfung Anfängerfrage
Verfasst: Mittwoch 1. September 2021, 08:37
von Rose
Sura hat geschrieben: Dienstag 31. August 2021, 22:18
Letztendlich kommt es immer drauf an was du an Geschmack willst. Jeder Hopfen schmeckt anders, je nachdem wann du ihn gibst. Und nicht jedes Aroma geht mit dem CO2 raus.
Welches Aroma möchtest du denn gern, und wie intensiv soll's sein?
Hallo! Ich habe mehrere Aromahopfen hier.. . Z. B aus Ariana oder MandarinaBavaria, die fruchtigen Aromen. Was würdest dh empfehlen? Ich habe gelesen, dass durch das Kalt Hopfen das Bittere wieder verloren gehen kann. Also ganz schon kompliziert das Ganze! :) vg
Re: Kalthopfung Anfängerfrage
Verfasst: Mittwoch 1. September 2021, 12:00
von bBrauer
Rose hat geschrieben: Dienstag 31. August 2021, 20:59
Hallo liebe Brauer!
Ich habe eine Frage zur Kalthopfung.. . Oder auch 2...
Hier findest du bestimmt einige Infos.
Ich habe vor kurzem eine Testreihe
nach diesem Rezept mit drei Hopfensorten gebraut:
Simcoe, Mosaic, Mandarina Bavaria (Reihenfolge so, wie es mir am besten schmeckt)
Zusätzlich zu den im Rezept genannten Hopfengaben habe ich auch noch eine Whirlpoolhopfung gemacht.
Re: Kalthopfung Anfängerfrage
Verfasst: Mittwoch 1. September 2021, 13:27
von Rose
bBrauer hat geschrieben: Mittwoch 1. September 2021, 12:00
Rose hat geschrieben: Dienstag 31. August 2021, 20:59
Hallo liebe Brauer!
Ich habe eine Frage zur Kalthopfung.. . Oder auch 2...
Hier findest du bestimmt einige Infos.
Ich habe vor kurzem eine Testreihe
nach diesem Rezept mit drei Hopfensorten gebraut:
Simcoe, Mosaic, Mandarina Bavaria (Reihenfolge so, wie es mir am besten schmeckt)
Zusätzlich zu den im Rezept genannten Hopfengaben habe ich auch noch eine Whirlpoolhopfung gemacht.
Und viele hast du wann die Kalthopfung nach Rezept gemacht? War das Ergebnis gut. Simcoe, M. B. Hab ich sogar noch vorrätig. Vg
Re: Kalthopfung Anfängerfrage
Verfasst: Mittwoch 1. September 2021, 13:49
von bBrauer
Rose hat geschrieben: Mittwoch 1. September 2021, 13:27
Und viele hast du wann die Kalthopfung nach Rezept gemacht? War das Ergebnis gut. Simcoe, M. B. Hab ich sogar noch vorrätig. Vg
Ich bin zur Ermittlung der Hopfenmengen auf die
Hopfenrechnerseite von Müggeland gegangen, weil ich zumindest theoretisch den gleichen Bitterwert und Aromaölanteil für den Geschmacksvergleich haben wollte.
Gestopft habe ich am Ende der Hauptgärung, also nach etwa 5 Tagen für nochmal 5 Tage.
Ergebnis ist sehr gut: die verschiedenen Hopfenaromen kommen sehr schön raus, sowohl in der Nase, als auch im Geschmack. Am besten gefällt mir der Simcoe, weil zwar einen intensiven Geschmack hat, aber nicht aufdringlich ist. Der Mandarina Bavaria ist mir dagegen etwas zu fruchtig.
Im Anhang die Hopfenberechnungen für die drei Hopfensorten, die ich verwendet habe.
Re: Kalthopfung Anfängerfrage
Verfasst: Mittwoch 1. September 2021, 16:13
von Rose
bBrauer hat geschrieben: Mittwoch 1. September 2021, 13:49
Rose hat geschrieben: Mittwoch 1. September 2021, 13:27
Und viele hast du wann die Kalthopfung nach Rezept gemacht? War das Ergebnis gut. Simcoe, M. B. Hab ich sogar noch vorrätig. Vg
Ich bin zur Ermittlung der Hopfenmengen auf die
Hopfenrechnerseite von Müggeland gegangen, weil ich zumindest theoretisch den gleichen Bitterwert und Aromaölanteil für den Geschmacksvergleich haben wollte.
Gestopft habe ich am Ende der Hauptgärung, also nach etwa 5 Tagen für nochmal 5 Tage.
Ergebnis ist sehr gut: die verschiedenen Hopfenaromen kommen sehr schön raus, sowohl in der Nase, als auch im Geschmack. Am besten gefällt mir der Simcoe, weil zwar einen intensiven Geschmack hat, aber nicht aufdringlich ist. Der Mandarina Bavaria ist mir dagegen etwas zu fruchtig.
Im Anhang die Hopfenberechnungen für die drei Hopfensorten, die ich verwendet habe.
Okay, vielen Dank! Das ist doch schon einmal ein Versuch Wert. Also erstmal schön gären lassen, und wenns kaum noch gast den Hopfen rein. Also mit Simcoe hab ich schon gute Erfahrung gemacht. LG Wastl
Re: Kalthopfung Anfängerfrage
Verfasst: Mittwoch 1. September 2021, 23:23
von Spittyman
Rose hat geschrieben: Mittwoch 1. September 2021, 08:30
Hallo Fabian!
Ich braue schon jahrelang ganz gutes Bier. Bücher hab ich auch schon genug gelesen. Es geht mir hier nur ums Hopfen stopfen. Vg
Sorry, aber ich bin jetzt davon ausgegangen, dass das Wissen ums Stopfen gängiges Brauerwissen ist, welches auch in den meisten Burgen behandelt wird. No Front!
Grüße
Fabian