Brauen in der Puppenfabrik!
Verfasst: Samstag 18. September 2021, 17:45
Moin, Moin!
Wir (Johanna und ich; unsere Vorstellung: https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... 73#p371673) haben Ende 2016 mit dem Brauen angefangen. Anfänglich waren wir in der „Einkocher-Klasse“ unterwegs und haben in unserer Küche gebraut. Der nervigste Teil des Brautages war der Auf- und Abbau des ganzen Equipments, welches in unserem Keller lagerte. Nach dem Wechsel zu einer HERMS-Anlage war relativ schnell klar, dass das Brauen in der Küche für uns keine Zukunft mehr hat…
Zu unserem Glück steht auf dem Grundstück meiner Eltern noch ein Gebäude meines Großvaters. In diesem Gebäude betrieb mein Großvater früher eine Manufaktur für Puppenzubehör – daher auch der Titel des Threads . In den letzten Jahren haben meine Eltern das Gebäude hauptsächlich als Lager- und Gartenschuppen genutzt. Einen der Räume konnten wir daher für unsere Brauerei haben.
Die „Puppenfabrik“:
Die Gebäudesubstanz ist noch relativ gut in Schuss, da das Gebäude mittelfristig aber ohnehin abgerissen werden wird, mussten wir wenig Rücksicht nehmen. Allerdings mussten wir eine neue Unterverteilung, Wasserleitungen und Abwasser installieren.
So sah es vorher aus:
Für Warmwasser sorgt jetzt ein Boiler:
Schon unglaublich, was ein neuer Bodenbelag alles ausmacht:
Mit einer großen Gastrospüle bringt das Saubermachen zwar immer noch keinen Spaß, es geht allerdings deutlich einfacher von der Hand und kostet weniger Nerven!
Die Tischplatte des Brautisches besteht aus einer Edelstahlwanne (im Internet auf Maß bestellt) und einer OSB-Trägerplatte. Die Tischplatte sollte eigentlich ein Untergestell aus verschweißten Vierkantrohren auf Rollen erhalten. Die Vorarbeit ist auch schon gemacht:
Ich musste jedoch einsehen, dass WIG-Schweißen etwas komplizierter ist, als es in den Youtube-Videos immer aussieht Johanna hat sich also „erbarmt“ und mir einen Schweißkurs zum Geburtstag geschenkt. Da ich mit Wasserkästen als Unterbau nicht länger leben wollte und der Schweißkurs Corona-bedingt noch etwas warten muss, musste ein Provisorium aus Holz her:
Ich habe extra die billigsten sägerauen Balken aus dem Baumarkt genommen, um mich zu motivieren das Provisorium baldmöglichst auszutauschen. Aber bekanntlich hält ja nichts länger, als das Provisorium…
Den Counterflow-Chiller haben wir unter einen IKEA-Hocker montiert. Dadurch ist er gut geschützt und kann problemlos im Raum platziert werden:
Und so sieht die eingerichtete Brauerei aus:
Brautisch mit HERMS-Anlage (die HERMS-Anlage besteht aus einem als HLT umgebauten Weck-Einkochtopf und Steuerbox (zum Umbau: https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?t=24613), einer Ss Brewtech InfuSsion Mash Tun, einem Ss Brewtech Brew Kettle, einer Induktionsplatte und einer Blichmann Riptide Pumpe):
Hier der Counterflow-Chiller:
Die Gärung und Karbonisierung erfolgt in einem 7 gal Ss Brewtech Unitank nebst Glykolkühlung:
Eimer, Schläuche, Kleinkram, Malzlager und alles, was man noch so braucht:
In der Brauerei steht eine 10kg CO2-Flasche. Für die Abfüllung und Karbonisierung haben wir zwei Leitungen mit NC-Anschlüssen:
Jetzt noch ein paar Impressionen von einem Brautag. Zunächst wird das Malz geschrotet:
Danach geht es ans Einmaischen:
In einem HERMS-System zirkuliert die Dünnmaische durch eine Spirale im HLT. Durch die Wassertemperatur im HLT wird die Rasttemperatur gesteuert:
Am Anfang ist die Dünnmaische noch relativ trüb:
Da der Treber jedoch eine Filterschicht bildet, durch die die Dünnmaische kontinuierlich durchgepumpt wird, klärt sie sich im Laufe des Maischvorgangs:
Noch einmal prüfen, ob wir auch die Zielstammwürze richtig getroffen haben:
Dann geht es ans Kochen:
Nach dem Kochende wird mit dem Counterflow-Chiller heruntergekühlt:
Wir sind von der Leistung des Exchilerator Counterflow-Chillers immer noch begeistert. Kein Vergleich zu unserem früheren Eintauchkühler! Ich hatte zwischendurch einmal überlegt, einen Counterflow-Chiller selbst zu bauen. Allerdings sind schon die Materialien nicht ganz billig und ich hatte Sorge, dass ich das System nicht wirklich dicht bekomme. Respekt für alle, die sich einen funktionierenden Conterflow-Chiller selbst gebaut haben!
Nach dem Whirlpool geht es durch den Counterflow-Chiller direkt in den Unitank. Ein kleiner Tipp nach unserem letzten Brau-Desaster: Wenn man den Unitank von unten befüllt und dann den Schlauch abzieht, sollte man vorher daran denken, das Scheibenventil zu schließen
Nach der Gärung und Karbonisierung wird in 19 L NC-Kegs abgefüllt. Das Reinigen eines Kegs ist halt deutlich entspannter, als 40 Flaschen zu reinigen (insbesondere mit CIP):
Das Fass ist frisch gereinigt und mit CO2 vorgespannt. Dadurch kommt das fertige Bier mit möglichst wenig Sauerstoff in Kontakt. Eine Waage hilft beim Befüllen:
Jetzt geht es direkt in den Zapfkühlschrank:
Das soll es für heute gewesen sein! und viele Grüße!
Johanna & Lutz
Wir (Johanna und ich; unsere Vorstellung: https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... 73#p371673) haben Ende 2016 mit dem Brauen angefangen. Anfänglich waren wir in der „Einkocher-Klasse“ unterwegs und haben in unserer Küche gebraut. Der nervigste Teil des Brautages war der Auf- und Abbau des ganzen Equipments, welches in unserem Keller lagerte. Nach dem Wechsel zu einer HERMS-Anlage war relativ schnell klar, dass das Brauen in der Küche für uns keine Zukunft mehr hat…
Zu unserem Glück steht auf dem Grundstück meiner Eltern noch ein Gebäude meines Großvaters. In diesem Gebäude betrieb mein Großvater früher eine Manufaktur für Puppenzubehör – daher auch der Titel des Threads . In den letzten Jahren haben meine Eltern das Gebäude hauptsächlich als Lager- und Gartenschuppen genutzt. Einen der Räume konnten wir daher für unsere Brauerei haben.
Die „Puppenfabrik“:
Die Gebäudesubstanz ist noch relativ gut in Schuss, da das Gebäude mittelfristig aber ohnehin abgerissen werden wird, mussten wir wenig Rücksicht nehmen. Allerdings mussten wir eine neue Unterverteilung, Wasserleitungen und Abwasser installieren.
So sah es vorher aus:
Für Warmwasser sorgt jetzt ein Boiler:
Schon unglaublich, was ein neuer Bodenbelag alles ausmacht:
Mit einer großen Gastrospüle bringt das Saubermachen zwar immer noch keinen Spaß, es geht allerdings deutlich einfacher von der Hand und kostet weniger Nerven!
Die Tischplatte des Brautisches besteht aus einer Edelstahlwanne (im Internet auf Maß bestellt) und einer OSB-Trägerplatte. Die Tischplatte sollte eigentlich ein Untergestell aus verschweißten Vierkantrohren auf Rollen erhalten. Die Vorarbeit ist auch schon gemacht:
Ich musste jedoch einsehen, dass WIG-Schweißen etwas komplizierter ist, als es in den Youtube-Videos immer aussieht Johanna hat sich also „erbarmt“ und mir einen Schweißkurs zum Geburtstag geschenkt. Da ich mit Wasserkästen als Unterbau nicht länger leben wollte und der Schweißkurs Corona-bedingt noch etwas warten muss, musste ein Provisorium aus Holz her:
Ich habe extra die billigsten sägerauen Balken aus dem Baumarkt genommen, um mich zu motivieren das Provisorium baldmöglichst auszutauschen. Aber bekanntlich hält ja nichts länger, als das Provisorium…
Den Counterflow-Chiller haben wir unter einen IKEA-Hocker montiert. Dadurch ist er gut geschützt und kann problemlos im Raum platziert werden:
Und so sieht die eingerichtete Brauerei aus:
Brautisch mit HERMS-Anlage (die HERMS-Anlage besteht aus einem als HLT umgebauten Weck-Einkochtopf und Steuerbox (zum Umbau: https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?t=24613), einer Ss Brewtech InfuSsion Mash Tun, einem Ss Brewtech Brew Kettle, einer Induktionsplatte und einer Blichmann Riptide Pumpe):
Hier der Counterflow-Chiller:
Die Gärung und Karbonisierung erfolgt in einem 7 gal Ss Brewtech Unitank nebst Glykolkühlung:
Eimer, Schläuche, Kleinkram, Malzlager und alles, was man noch so braucht:
In der Brauerei steht eine 10kg CO2-Flasche. Für die Abfüllung und Karbonisierung haben wir zwei Leitungen mit NC-Anschlüssen:
Jetzt noch ein paar Impressionen von einem Brautag. Zunächst wird das Malz geschrotet:
Danach geht es ans Einmaischen:
In einem HERMS-System zirkuliert die Dünnmaische durch eine Spirale im HLT. Durch die Wassertemperatur im HLT wird die Rasttemperatur gesteuert:
Am Anfang ist die Dünnmaische noch relativ trüb:
Da der Treber jedoch eine Filterschicht bildet, durch die die Dünnmaische kontinuierlich durchgepumpt wird, klärt sie sich im Laufe des Maischvorgangs:
Noch einmal prüfen, ob wir auch die Zielstammwürze richtig getroffen haben:
Dann geht es ans Kochen:
Nach dem Kochende wird mit dem Counterflow-Chiller heruntergekühlt:
Wir sind von der Leistung des Exchilerator Counterflow-Chillers immer noch begeistert. Kein Vergleich zu unserem früheren Eintauchkühler! Ich hatte zwischendurch einmal überlegt, einen Counterflow-Chiller selbst zu bauen. Allerdings sind schon die Materialien nicht ganz billig und ich hatte Sorge, dass ich das System nicht wirklich dicht bekomme. Respekt für alle, die sich einen funktionierenden Conterflow-Chiller selbst gebaut haben!
Nach dem Whirlpool geht es durch den Counterflow-Chiller direkt in den Unitank. Ein kleiner Tipp nach unserem letzten Brau-Desaster: Wenn man den Unitank von unten befüllt und dann den Schlauch abzieht, sollte man vorher daran denken, das Scheibenventil zu schließen
Nach der Gärung und Karbonisierung wird in 19 L NC-Kegs abgefüllt. Das Reinigen eines Kegs ist halt deutlich entspannter, als 40 Flaschen zu reinigen (insbesondere mit CIP):
Das Fass ist frisch gereinigt und mit CO2 vorgespannt. Dadurch kommt das fertige Bier mit möglichst wenig Sauerstoff in Kontakt. Eine Waage hilft beim Befüllen:
Jetzt geht es direkt in den Zapfkühlschrank:
Das soll es für heute gewesen sein! und viele Grüße!
Johanna & Lutz