Dinkelbier - Probleme beim Maischen
Verfasst: Montag 4. Oktober 2021, 09:33
Guten Morgen zusammen,
ich bräuchte mal eure Hilfe zu unserem gestrigen Brautag, den wir leider als gescheitert abschließen mussten.
Am Ende hatten wir lediglich viel verkleisterten Brei, der natürlich nicht jodnormal war und an Läutern war eh nicht zu denken.
Siehe Bilder unten. Die Farbe wurde im Laufe der Zeit immer dunkler, anfänglich passte es zu den geplanten 10 EBC.
Aber zurück zum Start (Rezept).
- Maischen in modifiziertem Klarstein Mundschenk / CBPi4
Wasseraufbereitung (gemäß Schlupfs Excel Tabelle):
- 23L Stadtwerke-Wasser
- 13L Umkehrosmose-Wasser
- 7,5ml Milchsäure 80%
- 8ml CaCl 33%
Wasserprofil am Ende:
- Calcium 63 mg/L
- Magnesium 12 mg/L
- Natrium 19 mg/L
- Hydrogencarbonat 13 mg/L
- Chlorid (CL) 76 mg/L
- Sulfat (SO4) 27 mg/L
- Phosphat 0 mg/L
- Lactat 200 mg/L (etwas hoch, passt aber normalerweise für mich)
Schüttung:
- 55% Dinkelmalz
- 40% Pilsenermalz
- 2,5% Carapils
- 2,5% Carawheat
- insgesamt ca. 5,5kg
- angepeilter Maische-pH 5,6 (am Ende waren es mit einem 40€ Schätzeisen gemessen 5,5)
Schrotung:
- mit Sascha's Brauhardware.de Malzmühle
- Walzenabstand ~1,2mm (seit vielen Suden unverändert)
- Gerstenmalz haben wir mit 2% Wasser vorkonditioniert, so dass viele "ganze" Körner herauskamen, die sich alle leicht zerdrücken ließen
- Dinkelmalz haben wir ohne Konditionierung gebrochen, hatte aber viele ganze Körner dabei, weshalb es 2x durch den Vorgang durfte.
- Bilder des Schrotbilds habe ich leider nicht, würde aber sagen, dass der Mehlanteil normal war
Hauptguss: 22L, Nachguss: 8L plus X, ich stoppe normalerweise bei erreichter Konzentration für den Kochstart
Angepeilte SHA 55% (Malzrohrsystem)
Angepeilte Ausschlagmenge 23L
Maischeplan:
- Einmaischen: 47°C (ich glaub es waren am Ende 48,5°C)
- in Portionen eingemaischt, permanent umgerührt (ca. 10-15 Minuten), keine sichtbaren Stärke-Nester
- Weizenrast: 45°C, 20min
- Maltoserast: 63°C, 40min
- Verzuckerungsrast: 72°C, 20min (haben wir später auf eine Ewigkeit ausgedehnt, ohne Effekt, bis zum Abbruch)
- Abmaischen: 76°C, 0min
In den niedrigen Temperaturregionen (45-63°C) heize ich relativ langsam hoch (0,3K je Minute), damit im Topf nicht soviel Stärke anbrennt.
Stufenmaischen sind ja nicht gerade die Spezialität der Malzrohrsysteme.
Das klappte insgesamt zunächst auch recht gut (wie immer quasi). Allerdings setze sich das Malzrohr irgendwann während der Maltoserast immer weiter zu, so dass wir den Zufluss herunterregeln mussten.
Zum Ende hin ging dann kaum noch was ohne Rühren. Die Würze wurde auch nicht klar und blieb trüb.
Wir haben längere Zeit probiert zu retten was ging, aber es ist uns nicht gelungen.
Zwischendurch haben wir eine Probe für's Refraktometer genommen und haben 15,3 Brix gemessen, es schmeckte auch sehr süss.
Meine Vermutung war, dass die Thermometer vielleicht defekt sind (ich messe am Boden neben der Heizung und oben auf dem Blech aufliegend).
Beide Thermometer (PT100) lagen aber nie weit auseinander, wenn der Durchfluss mal gewährleistet war. Eine Gegenprobe mit einem Grillthermometer lieferte ähnliche Werte.
Ich kann mir zwar vorstellen, dass durch das langsame Fließen und Rückstau auf dem Malzkorb etwas Hitze am Topfboden entstanden ist (weshalb die unten gemessene Temperatur auch schon mal kurzzeitig gegen 70°C geschossen ist (mangels Masse), aber nie über 80 °C),
aber kann das eine derartige Auswirkung auf den Sud gehabt haben? Ein Diagramm füge ich mal bei.
Ähnliche Sude (mit "normalem" Weizen anstatt Dinkel) habe ich mehrfach so durchgeführt. Hätte dem Dinkelmalz, wie Roggenmalz, eine Glucanaserast gut getan? Habe ich zuviel Dinkelmalz verwendet?
Was haben wir falsch gemacht und wie verhindere ich das ganze bei einem Wiederholungssud?
Danke euch schon mal für eure Einschätzung.
VG
Andre
ich bräuchte mal eure Hilfe zu unserem gestrigen Brautag, den wir leider als gescheitert abschließen mussten.
Am Ende hatten wir lediglich viel verkleisterten Brei, der natürlich nicht jodnormal war und an Läutern war eh nicht zu denken.
Siehe Bilder unten. Die Farbe wurde im Laufe der Zeit immer dunkler, anfänglich passte es zu den geplanten 10 EBC.
Aber zurück zum Start (Rezept).
- Maischen in modifiziertem Klarstein Mundschenk / CBPi4
Wasseraufbereitung (gemäß Schlupfs Excel Tabelle):
- 23L Stadtwerke-Wasser
- 13L Umkehrosmose-Wasser
- 7,5ml Milchsäure 80%
- 8ml CaCl 33%
Wasserprofil am Ende:
- Calcium 63 mg/L
- Magnesium 12 mg/L
- Natrium 19 mg/L
- Hydrogencarbonat 13 mg/L
- Chlorid (CL) 76 mg/L
- Sulfat (SO4) 27 mg/L
- Phosphat 0 mg/L
- Lactat 200 mg/L (etwas hoch, passt aber normalerweise für mich)
Schüttung:
- 55% Dinkelmalz
- 40% Pilsenermalz
- 2,5% Carapils
- 2,5% Carawheat
- insgesamt ca. 5,5kg
- angepeilter Maische-pH 5,6 (am Ende waren es mit einem 40€ Schätzeisen gemessen 5,5)
Schrotung:
- mit Sascha's Brauhardware.de Malzmühle
- Walzenabstand ~1,2mm (seit vielen Suden unverändert)
- Gerstenmalz haben wir mit 2% Wasser vorkonditioniert, so dass viele "ganze" Körner herauskamen, die sich alle leicht zerdrücken ließen
- Dinkelmalz haben wir ohne Konditionierung gebrochen, hatte aber viele ganze Körner dabei, weshalb es 2x durch den Vorgang durfte.
- Bilder des Schrotbilds habe ich leider nicht, würde aber sagen, dass der Mehlanteil normal war
Hauptguss: 22L, Nachguss: 8L plus X, ich stoppe normalerweise bei erreichter Konzentration für den Kochstart
Angepeilte SHA 55% (Malzrohrsystem)
Angepeilte Ausschlagmenge 23L
Maischeplan:
- Einmaischen: 47°C (ich glaub es waren am Ende 48,5°C)
- in Portionen eingemaischt, permanent umgerührt (ca. 10-15 Minuten), keine sichtbaren Stärke-Nester
- Weizenrast: 45°C, 20min
- Maltoserast: 63°C, 40min
- Verzuckerungsrast: 72°C, 20min (haben wir später auf eine Ewigkeit ausgedehnt, ohne Effekt, bis zum Abbruch)
- Abmaischen: 76°C, 0min
In den niedrigen Temperaturregionen (45-63°C) heize ich relativ langsam hoch (0,3K je Minute), damit im Topf nicht soviel Stärke anbrennt.
Stufenmaischen sind ja nicht gerade die Spezialität der Malzrohrsysteme.
Das klappte insgesamt zunächst auch recht gut (wie immer quasi). Allerdings setze sich das Malzrohr irgendwann während der Maltoserast immer weiter zu, so dass wir den Zufluss herunterregeln mussten.
Zum Ende hin ging dann kaum noch was ohne Rühren. Die Würze wurde auch nicht klar und blieb trüb.
Wir haben längere Zeit probiert zu retten was ging, aber es ist uns nicht gelungen.
Zwischendurch haben wir eine Probe für's Refraktometer genommen und haben 15,3 Brix gemessen, es schmeckte auch sehr süss.
Meine Vermutung war, dass die Thermometer vielleicht defekt sind (ich messe am Boden neben der Heizung und oben auf dem Blech aufliegend).
Beide Thermometer (PT100) lagen aber nie weit auseinander, wenn der Durchfluss mal gewährleistet war. Eine Gegenprobe mit einem Grillthermometer lieferte ähnliche Werte.
Ich kann mir zwar vorstellen, dass durch das langsame Fließen und Rückstau auf dem Malzkorb etwas Hitze am Topfboden entstanden ist (weshalb die unten gemessene Temperatur auch schon mal kurzzeitig gegen 70°C geschossen ist (mangels Masse), aber nie über 80 °C),
aber kann das eine derartige Auswirkung auf den Sud gehabt haben? Ein Diagramm füge ich mal bei.
Ähnliche Sude (mit "normalem" Weizen anstatt Dinkel) habe ich mehrfach so durchgeführt. Hätte dem Dinkelmalz, wie Roggenmalz, eine Glucanaserast gut getan? Habe ich zuviel Dinkelmalz verwendet?
Was haben wir falsch gemacht und wie verhindere ich das ganze bei einem Wiederholungssud?
Danke euch schon mal für eure Einschätzung.
VG
Andre