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BIAB —Dimensionierung

Verfasst: Sonntag 10. Oktober 2021, 17:43
von proton
Hallo,

Ich möchte dazu übergehen im Freien zu brauen (ev.auch in einem Nebengebäude/Garage).
Ich bleibe in der 20—30 Liter Klasse und dachte daran mir einfach einen ausreichend großen Topf mit ca. 50 L zuzulegen, das ganztägig einen Hockerkocher zu stellen und im Sack zu brauen— einfach als Kombirast. Den Topf würde ich einfach möglichst gut isolieren.
Für komplexere Rasten/Temperaturfürhungen habe ich noch meinen Braumeister, ich möchte aber einfacher und schneller brauen—auch mit Problemschüttungen bzw sehr hohen Stammwürzen.

Wo liegen die Probleme/Fehlerquellen — kann da ein gutes Bier rauskommen oder ist meine Idee zu stark vereinfacht? Reicht die Isolierung?

Lg Florian

Re: BIAB —Dimensionierung

Verfasst: Sonntag 10. Oktober 2021, 18:31
von renzbräu
Hallo Florian!

Das a und o bei BIAB ist - abgesehen vom Sack - eine gute Isolierung. Zum Nachheizen müsste man den Sack rausheben (oder im wörtlichen Sinne) Infusion betreiben und kochendes Wasser nachschütten. Für die Volumenberechnungen gibt es verschiedene BIAB Rechner.
Ob aber ein BIAB-Brautag wesentlich schneller ist als mit dem Braumeister, glaube ich nicht.

Grüße
Johannes

Re: BIAB —Dimensionierung

Verfasst: Sonntag 10. Oktober 2021, 18:36
von San
Bei sehr hohen Stammwürzen kann die Ausbeute bei BIAB ziemlich leiden. Man kann das mit Nachgüssen hinbiegen, aber das widerspricht dann auch wieder etwas dem oft gestellten Anspruch an Einfachheit. Vielleicht wäre ein großer Thermoport mit Läuterspirale eine Überlegung wert - dann müsste man auch Nachgießen, aber hat einen schon zeimlich gut isolierten Bottich vorhanden.

Re: BIAB —Dimensionierung

Verfasst: Sonntag 10. Oktober 2021, 19:01
von proton
Tatsächlich geht es mir in erster Linie darum den Abschwasch einfach abzukürzen und die Aufheizzeiten zu reduzieren. Deshalb auch Gas.
Ich möchte mich mehr mit Hefe und Gärführung beschäftigen als mit der Würzebereitung.

Nachgieße beihalb hochgezogenen Sack kann ich mir gut vorstellen, sexy finde ich eben das problemlose „Abläutern“

Re: BIAB —Dimensionierung

Verfasst: Sonntag 10. Oktober 2021, 20:09
von DerDallmann
Ich heize nicht nach, sondern brühe zu. Das ist einfacher.
Man muss halt etwas Platz im Topf lassen.

Re: BIAB —Dimensionierung

Verfasst: Montag 11. Oktober 2021, 08:45
von DerDallmann
Hier noch meine Tipps für einen möglichst einfachen und schnellen BIAB-Brautag.

Maischesack
Ich empfehle den brewbag, gibt's zb bei Amihopfen. Super solide.

Direkt bei Rasttemperatur einmaischen.
Das braucht etwas Erfahrung, kann aber auch grob mit diversen Rechnern im Netz berechnet werden. Man muss so nicht nachheizen, sondern ist direkt bei Kombirast-Temperatur und fertig. Falls die Temperatur nicht stimmt, ggf. mit kalten Wasser verdünnen oder heiß zubrühen. Gleiches gilt für Temperaturverlust während des Maischens. Ich würde in dem Fall immer Hefenahrung benutzen.

Vorher Gedanken machen, wie das "Maischesack Ziehen" funktionieren soll. Der Sack ist nämlich schon recht schwer.
Es ist am einfachsten, wenn man ihn über der Maische abtropfen lassen kann. Parallel kann man mit dem Aufheizen beginnen.

Grundsätzlich kann man mit BIAB super Biere brauen. Ich kombiraste jedes Bier, für mich ist das absolut ausreichend.
Ich habe per BIAB schon Biere für Wettbewerbe gemacht, die durchaus gut abgeschnitten haben.

Ein 50l Topf mit entsprechendem Maischesack ist ne gute Idee. Da kann man flexibel 20-40l Sude machen, 50l sind auch kein Problem mit etwas high gravity.

Re: BIAB —Dimensionierung

Verfasst: Montag 11. Oktober 2021, 09:01
von DrFludribusVonZiesel
DerDallmann hat geschrieben: Montag 11. Oktober 2021, 08:45Vorher Gedanken machen, wie das "Maischesack Ziehen" funktionieren soll. Der Sack ist nämlich schon recht schwer.
Es ist am einfachsten, wenn man ihn über der Maische abtropfen lassen kann. Parallel kann man mit dem Aufheizen beginnen.
:achtung :achtung

Absolut, bin da schon ein paar Mal gescheitert weil ich dachte, die paar Kilo gehen schon per Hand. Nix da. Bis maximal 2,5kg Schüttung gehts noch halbwegs, darüber nicht mehr.

Wenn man den Treber mit einem Siebschöpfer oä rausschöpft, schenkt man auch einiges an Würze her. Somit bin ich nun dazu übergegangen, immer ein bisschen mehr Schüttung und Wasser zu geben, um das auszugleichen.
Flaschenzug hab ich leider auch keinen, das wär wohl die beste Lösung.

Re: BIAB —Dimensionierung

Verfasst: Montag 11. Oktober 2021, 09:12
von DerDallmann
Ich schütte immer 10kg+, gern auch mal 17 kg (zb beim 12BOC Stout).
Das ist dann schon recht heavy. Ich hab direkt über dem Topf einen Haken angebracht an dem ich eine Rolle einhänge. Ich brauche zum Sack ziehen immer eine 2. Person, die das Seil an einem 2. Haken einhängt.

Re: BIAB —Dimensionierung

Verfasst: Montag 11. Oktober 2021, 13:25
von Shenanigans
7 bis 8 KG geht bei mir ohne grosse Probleme aber dann wirds schwierig.
Eine Treppe hilft auch.
Die Sack ist einfacher rauszuholen wenn der Topfrand ca.um die Höhe deines Bauchnabels ist.

Edit:

Meine 1000th message :thumbsup :Drink

Re: BIAB —Dimensionierung

Verfasst: Montag 11. Oktober 2021, 19:10
von proton
muss zugeben, dass ich als Jäger die perfekte Lösung im Garten habe: einen Galgen, den ich zum aus der Decke schlagen von reh, hirsch und sau brauche- mit seilwinde und co :)

Re: BIAB —Dimensionierung

Verfasst: Montag 11. Oktober 2021, 20:24
von DerDallmann
Na dann läufts doch...

Re: BIAB —Dimensionierung

Verfasst: Montag 11. Oktober 2021, 20:35
von Barney Gumble
Ich mache selbst mittlerweile auch mehr biab (in Suden nicht in Litern) je 10 L, als mit meiner 50 L Anlage. Was mich neben der Ausbeute stört, ist das ewige Nachtropfen, da fällt die Temperatur im Sack, welcher ziemlich engmaschig ist, schon ganz schön.. weitmaschiger würde den Trub ins Unermessliche erhöhen..
VG
Shlomo

Re: BIAB —Dimensionierung

Verfasst: Dienstag 12. Oktober 2021, 06:31
von proton
Drückst du den Sack nicht aus - das würde das Nachtropfen ja wohl reduzieren?

Re: BIAB —Dimensionierung

Verfasst: Dienstag 12. Oktober 2021, 07:07
von DerDallmann
Ich drücke den Sack nicht aus, das treibt zu viel Trub mit aus.
Ich lasse über dem Sud abtropfen bis es nur noch mäßig tropft, dann lege ich den Sack in eine Ikea-Kiste. Was dann noch raus läuft gebe ich noch wieder zurück kurz vor Kochbeginn.