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Mein erster Sud: Pale Ale frei nach brauanleitung.de
Verfasst: Mittwoch 25. März 2015, 18:06
von StJack
Hallo,
am 19.03. war mein erster "richtiger" Brautag, nach drei Versuchen mit Extrakten. Ich habe die Anleitung von brauanleitung.de etwas abgewandelt und mit diesem Rezept gekreuzt.
Allerdings bin ich mit den Angaben für den Hopfen bei meinen Extraktversuchen schon mal auf die Schnauze gefallen, deshalb habe ich mir einen neuen Plan fürs Hopfenkochen auf MMuM gebastelt. 1. Hopfengabe vor dem Hochheizen 25 g Target 2. Hopfengabe nach dem Kochen 25g Willamette, beides Pellets
Geschrotet hatte ich schon am Vorabend:
6,7 kg Maris Otter
350g Cara Hell
350g Cara Dunkel
Mit 20 Liter Wasser bei 70° eingemaischt war der ProfiCook randvoll.
Heizen ging trotzdem gut, Rühren von Hand, mein selbstgebasteltes Rührwerk hat direkt mit Netzteilüberhitzung aufgegeben. Neues, kräftigeres ist schon bestellt. Die Rührerei muss ich echt nicht haben.
Kombirast bei 66°C 90 Minuten. Ich habe abweichend von der Brauanleitung eine Jodprobe gemacht und weil sich das doch noch arg verfärbte, habe ich eine zusätzliche Verzuckerungsrast bei 72°C für 30 Minuten eingelegt. Danach war alles prima und es ging ans Läutern im Thermoport mit Läuterhexe.
Ich finde, das sieht aus wie aus dem Bilderbuch.
Dass ich mit den Nachgüssen beim Läutern vielleicht ein bisschen früh aufgehört habe, habe ich erst am Ende des Kochens gemerkt, als nur noch 19,5 Liter im Topf waren.
Mein ProfiCook schafft übrigens locker, es beim Kochen wallen zu lassen. Ob es da eine Serienstreuung gibt?

- 2015-03-25 18.14.30.gif (4.81 MiB) 9295 mal betrachtet
Whirlpool auch wie er sein soll.
Aber wie erwähnt, am Ende waren nur 19,5 Liter im Eimer und das mit 20° Plato, das war mir dann doch bisschen viel, deshalb habe ich mit Wasser auf 26,5 Liter verdünnt.
Hätte ich wohl besser sein lassen, na ja man lernt ja dabei. Ein Liter ist als Schaum durch das Gärröhrchen geblubbert und aufgewischt worden. Hefe war übrigens Nottingham Ale trocken und im Lauf des Nachmittags mit abgekochtem Wasser und ein bisschen braunem Zucker reaktiviert. Agekühlt im Gäreimer bei 7°C im Freien, habe ich die Hefe dann so um Mitternacht dazu gegeben und am nächsten Tag mittags rief mich meine Frau und sagt, der Eimer ist so prall. Da war das Gärröhrchen mit Hefe verstopft und der Deckel wäre bestimmt nicht mehr lange drauf geblieben.
Mittlerweile gärt es noch ganz ruhig vor sich hin, heute war es bei 3°Plato und blubbert immer noch. Ich denke mal, morgen werde ich es in zwei 18 Liter Eimer verteilen und mit verschiedenen Aromahopfen (ich habe Citra und Centennial da) noch eine Woche kalt stellen.
Das war es erst mal, wie gesagt, mein erster Versuch mit Maische, Bilder vom Schroten hatte ich schon in den Braugerätschaften, bis hierhin bin ich sehr zufrieden, den weiteren Verlauf kenne ich ja aus den Extraktversuchen.
Grüße Klaus
Re: Mein erster Sud: Pale Ale frei nach brauanleitung.de
Verfasst: Mittwoch 25. März 2015, 18:24
von Matthias H
Sehr schön!

Re: Mein erster Sud: Pale Ale frei nach brauanleitung.de
Verfasst: Mittwoch 25. März 2015, 18:31
von StJack
Danke, das freut mich jetzt wirklich sehr

Re: Mein erster Sud: Pale Ale frei nach brauanleitung.de
Verfasst: Mittwoch 25. März 2015, 18:35
von grüner Drache
Ja, Herzlichen Glückwunsch !
Das mit dem Deckel war natürlich etwas kritisch
Ich hab in meinen Anleitungen gelesen, dass es sich empfiehlt den Deckel am ersten Tag nur aufzulegen, um einem plötzlichen Druckaufbau vorzugeugen. Bin ich auch immer gut mit gefahren.
Allzeit gut Sud !
Ciao !
Alex
Re: Mein erster Sud: Pale Ale frei nach brauanleitung.de
Verfasst: Mittwoch 25. März 2015, 18:52
von cyme
StJack hat geschrieben:Aber wie erwähnt, am Ende waren nur 19,5 Liter im Eimer und das mit 20° Plato, das war mir dann doch bisschen viel, deshalb habe ich mit Wasser auf 26,5 Liter verdünnt.
> 7kg Schüttung auf 20l sind auch eine Hausnummer. Aber muss ja nicht schlechtes sein
Hefe war übrigens Nottingham Ale trocken und im Lauf des Nachmittags mit abgekochtem Wasser und ein bisschen braunem Zucker reaktiviert.
Den Zucker kannst du dir sparen. Er hilft der Hefe bei der Gärung in etwa soviel, wie es einem Profiboxer hilft wenn du ihm vor dem Kampf eine klatscht.
Re: Mein erster Sud: Pale Ale frei nach brauanleitung.de
Verfasst: Mittwoch 25. März 2015, 18:57
von saschabouchon
Sieht Top aus
Wie hast du denn das video eingebunden? Muss das ein spezielles Format sein?
Beste Grüße
Sascha
Re: Mein erster Sud: Pale Ale frei nach brauanleitung.de
Verfasst: Mittwoch 25. März 2015, 18:59
von omitz
Sehr frei

aber prima wenn die Anleitung geholfen hat! Top!
Wenn du Anregungen hast dann gib gerne Bescheid.
Timo
Re: Mein erster Sud: Pale Ale frei nach brauanleitung.de
Verfasst: Mittwoch 25. März 2015, 19:10
von StJack
saschabouchon hat geschrieben:
Wie hast du denn das video eingebunden? Muss das ein spezielles Format sein?
Ich habe ein Programm auf dem IPhone, das erzeugt bis zu 5 Sekunden GIFs aus den Videos. Und die kann man hier einfach einbinden wie jpeg.
Re: Mein erster Sud: Pale Ale frei nach brauanleitung.de
Verfasst: Mittwoch 25. März 2015, 19:19
von StJack
omitz hat geschrieben:Sehr frei

aber prima wenn die Anleitung geholfen hat! Top!
Wenn du Anregungen hast dann gib gerne Bescheid.
Timo
Na ja aber im Grund habe ich Punkt für Punkt nach Deiner Anleitung (pdf ausgedruckt) abgearbeitet. Menge der Schüttung nach dem dänischen Rezept, Hopfen nach meinen Extraktversuchen bischen variiert.
Die Diskussion über Jodprobe habt ihr ja in Deinem Trööt schon gehabt, ich wäre da ein Befürworter. Kann aber sein dass das nur bei so einer Dickmaische nötig ist.
Grüße Klaus
Re: Mein erster Sud: Pale Ale frei nach brauanleitung.de
Verfasst: Mittwoch 25. März 2015, 19:27
von reib
saschabouchon hat geschrieben:Sieht Top aus
Wie hast du denn das video eingebunden? Muss das ein spezielles Format sein?
Beste Grüße
Sascha
Suche mal nach animiertes Gif. In der Anfangszeit des Internets wurden die oft verwendet.
Re: Mein erster Sud: Pale Ale frei nach brauanleitung.de
Verfasst: Mittwoch 25. März 2015, 19:33
von saschabouchon
StJack hat geschrieben:saschabouchon hat geschrieben:
Wie hast du denn das video eingebunden? Muss das ein spezielles Format sein?
Ich habe ein Programm auf dem IPhone, das erzeugt bis zu 5 Sekunden GIFs aus den Videos. Und die kann man hier einfach einbinden wie jpeg.
Danke! Wie heißt denn die app?
Re: Mein erster Sud: Pale Ale frei nach brauanleitung.de
Verfasst: Mittwoch 25. März 2015, 19:47
von StJack
saschabouchon hat geschrieben:
Danke! Wie heißt denn die app?
„5SecondsApp - Animated GIF Create & Search“ von Eric Marschner
https://appsto.re/de/5ZkiH.i
5sGif
Grüße Klaus
Re: Mein erster Sud: Pale Ale frei nach brauanleitung.de
Verfasst: Mittwoch 25. März 2015, 20:05
von Beerbrouer
grüner Drache hat geschrieben:
Das mit dem Deckel war natürlich etwas kritisch
Ich hab in meinen Anleitungen gelesen, dass es sich empfiehlt den Deckel am ersten Tag nur aufzulegen, um einem plötzlichen Druckaufbau vorzugeugen. Bin ich auch immer gut mit gefahren.
Allzeit gut Sud !
Ciao !
Alex
Dann wäre die Suppe nicht durchs Gärröhrchen gekommen, sondern über den Eimerrand gekleckert.
Aber wie sollte sich da ein plötzlicher Druckaufbau ergeben, wenn man einen Gärspund benutzt? Das habe ich noch nie gehört. Ein Gärspund ist ja gerade dafür gemacht, den Druck abzulassen.
Sehr schöner Bericht übrigens!
Gruß
Gerald
Re: Mein erster Sud: Pale Ale frei nach brauanleitung.de
Verfasst: Mittwoch 25. März 2015, 21:42
von Phoenixntb
Wow Klasse! Danke für die tollen Bilder!
Man lernt beim Brauen nie aus ;-)
Bericht bitte

Re: Mein erster Sud: Pale Ale frei nach brauanleitung.de
Verfasst: Mittwoch 25. März 2015, 23:14
von StJack
Beerbrouer hat geschrieben:
Dann wäre die Suppe nicht durchs Gärröhrchen gekommen, sondern über den Eimerrand gekleckert.
Aber wie sollte sich da ein plötzlicher Druckaufbau ergeben, wenn man einen Gärspund benutzt? Das habe ich noch nie gehört. Ein Gärspund ist ja gerade dafür gemacht, den Druck abzulassen.
Genau das habe ich ja auch gedacht und als meine Frau mich angerufen hat, habe ich als erstes gesagt, da kann nix passieren. Aber in den Hochkräusen sind ja schon mal diese dunklen Teile drin, die auch an der Wand vom Gäreimer pappen. Die haben tatsächlich das Röhrchen so verstopft, dass da nix mehr durchkam. Der Deckel war schon deutlich nach außen gewölbt und das Gärröhrchen eben dicht. Ich denke mal, da der Deckel viel mehr Druck auf der großen Fläche als die vielleicht drei Quadratmillimeter, die das Röhrchen Querschnitt hat, wäre tatsächlich der Deckel irgendwann fliegen gegangen.
Phoenixntb hat geschrieben:Bericht bitte

Ähm worüber soll ich noch berichten? Wie es weiter geht oder wie es schmeckt? Mach ich natürlich gerne, wenn es einen interessiert.

Re: Mein erster Sud: Pale Ale frei nach brauanleitung.de
Verfasst: Donnerstag 26. März 2015, 06:54
von grüner Drache
Beerbrouer hat geschrieben:
Aber wie sollte sich da ein plötzlicher Druckaufbau ergeben, wenn man einen Gärspund benutzt? Das habe ich noch nie gehört. Ein Gärspund ist ja gerade dafür gemacht, den Druck abzulassen.
Weil das Gärröhrchen unter Umständen einfach zu eng ist.
Re: Mein erster Sud: Pale Ale frei nach brauanleitung.de
Verfasst: Donnerstag 26. März 2015, 09:24
von Beerbrouer
grüner Drache hat geschrieben:
Weil das Gärröhrchen unter Umständen einfach zu eng ist.
Ich denke, wir sind uns einig, dass die Kleckerei hier durch ein Überfüllen des Gäreimers zustande kam. Im Normalfall - sprich bei ausreichendem Steigraum - kann das wohl kaum passieren, dass der Gärspund "zu eng" ist, um das entstandene CO2 abzulassen. Nicht umsonst kommen hier so häufig Fragen auf, weshalb es nicht "blubbert" - meist, weil eine geringe Undichtigkeit des Gärfasses vorliegt.
Gruß
Gerald
Re: Mein erster Sud: Pale Ale frei nach brauanleitung.de
Verfasst: Donnerstag 26. März 2015, 09:29
von purudin
Sehr schöne Doku !!!
Da hast du ja Glück gehabt das dir der Eimer nicht um die Ohren geflogen ist.

Re: Mein erster Sud: Pale Ale frei nach brauanleitung.de
Verfasst: Donnerstag 26. März 2015, 12:09
von Corvus
Hallo Klaus,
schöne Doku
Zum Thema "Headspace" im Gäreimer: Die Notti ist schon ein ziemlicher Rüpel und kann mitunter heftige Hochkräusen verursachen. Du hättest es auch so lassen können (mehr Plato als geplant) und dann später, wenn der Sturm der Hochkräusenphase vorbei gewesen wäre, verdünnen können. Das mache nicht nur ich hier hin und wieder. Nur das Wasser nicht zu spät geben, damit es sich noch mit der Gärkohlensäure anreichern kann, sonst wird es später bei der NG in der Flasche schwierig mit der Berechnung der Zuckerlösung. Ich braue meist immer 25-27 l in dem HuM-Gäreimer und UG hatte ich auch schon einmal 29l ohne Probleme, aber da hat man ja auch nicht diese Turbokräusen. Die Notti kann man auch etwas im Zaume halten, wenn man sie bei konstanten 18 Grad vergärt. Sie arbeitet dann immer noch prächtig, aber nicht unbedingt wie ein Orkan
Liebe Grüße und viel Spaß weiterhin.
Andreas
Re: Mein erster Sud: Pale Ale frei nach brauanleitung.de
Verfasst: Donnerstag 26. März 2015, 14:31
von StJack
Hallo Andreas
das mit der späteren Verdünnung ist ein guter Tipp, das werde ich nächstes Mal so machen.
Einstweilen habe ich mir zwei 18 Liter Eimer gekauft. Erst mal benutze ich die zur Kalthopfung mit zwei verschiedenen Hopfensorten, beim nächsten Mal dann vielleicht ein Süd mit zwei unterschiedlichen Hefen.
Grüße Klaus
Re: Mein erster Sud: Pale Ale frei nach brauanleitung.de
Verfasst: Donnerstag 26. März 2015, 15:18
von Ulrich
ich will ja kein Spielverderber sein, aber diese schöne Doku hat wunderbar gezeigt, wie man sich ohne weiteres eine Infektion einholen kann.
In der Umgebung sind Bakterien. Nun haben die eine tolle Nahrungsquelle. Sowohl aerobe als auch anaerobe Bakterien freuen sich, denn es ist angerichtet. Den kleinen Biestern ist es Egal, ob gegen Druck oder von unten nach oben, die wachsen sich in das Produkt.
Bei tropfenden Pumpen, Gefäßen oder Leitungen entsteht eine Verbindung, die die Bakterien mit Kusshand benutzen.
=> Betroffene Teile und Produktreste soffort gründlich entfernen und wenn möglich betroffene Bereiche desinfizieren.
In diesem Fall ist es zwar besser, dass das Produkt durch das Gärröhrchen entlaufen ist, als, wenn der Behälter über den Rand gegangen wäre. Trotzeden sollte geschaut werden, ob zwischen dem Deckel keine Produktreste sind. => optimal: in ein zweites sauberes Gefäß umfüllen. Wenn nicht möglich, dann wenigstens Deckel und vor allem Gärröhrchen säubern.
Es sollte keine Nähstoffverbindung bestehen. (Vergleichbar mit einer Zündschnur!

)
Ich will das mal schnell nutzen, um zu erläutern, in welchen größenmasstab wir uns befinden.
Eine Hefe hat eine Größe von 6 - 10Mikrometern, also 0,006 - 0,010 mm.
Bakterien sind um einiges kleiner: 0,3 - 1 Mikrometer => 0,0003 - 0,0010 mm.
Wenn man also eine Verunreinigung von zB einem Millimeter Stärke hat, erhält man ein Verhältnis von:
Bei Hefe: 1 : 100 (1 : 166)
Bei Bakterien: 1 : 1000 (1 : 3333)
Wenn ich (1,8m) nun eine Hefe wäre, würde ich in einem Schlaraffenland von >180m leben, um mich die tolsten Leckerbissen!
Wenn ich eine Bakterie wäre, sogar >1 800 m, also >1,8 km. Wenn das nicht mal die Steigerung von einem Mega-Oktoberfest ist!
Nun könnt Ihr Euch vieleicht besser vorstellen, wie wichtig die Reinigung (Entfernung von organischen und anorganischen Resten, ist.
Re: Mein erster Sud: Pale Ale frei nach brauanleitung.de
Verfasst: Donnerstag 26. März 2015, 16:23
von maloep
Eine kurze Zwischenfrage zu dem Verdünnen während der Gärung: Verhält sich die Entwicklung des Extraktgehalts dabei mehr oder weniger linear? D.h., kann ich einfach die Menge Wasser nehmen, die ich auch genommen hätte, wenn ich vor dem Anstellen verdünnt hätte? Und mit diesen Werten dann auch Rückschlüsse auf den Vergärgrad und Alkoholgehalt ziehen?
Re: Mein erster Sud: Pale Ale frei nach brauanleitung.de
Verfasst: Donnerstag 26. März 2015, 16:32
von Boludo
Ja natürlich ist die Wassermenge die selbe. Es kommt ja kein Extrakt aus dem Nichts hinzu oder verschwindet von allen.
Allerdings wird es schon nicht ganz so präzise mit der Rechnerei, da die Stammwürze nicht wirklich gemessen, sondern errechnet wurde.
Aber mir ist es mittlerweile vollkommen egal, ob das Bier 0,3% Alkohol mehr oder weniger hat, solange es schmeckt.
Stefan
Re: Mein erster Sud: Pale Ale frei nach brauanleitung.de
Verfasst: Donnerstag 26. März 2015, 16:49
von Ulrich
maloep hat geschrieben:Eine kurze Zwischenfrage zu dem Verdünnen während der Gärung: Verhält sich die Entwicklung des Extraktgehalts dabei mehr oder weniger linear? D.h., kann ich einfach die Menge Wasser nehmen, die ich auch genommen hätte, wenn ich vor dem Anstellen verdünnt hätte? Und mit diesen Werten dann auch Rückschlüsse auf den Vergärgrad und Alkoholgehalt ziehen?
Ja, natürlich benutzt man die ursprünglich berechnete Wassermenge. Es sind nur zwei Sachen zu beachten:
1.) Sauerstoffeintrag: es könnte von Vorteil sein das wasser abzukochen (im kochenden Wasser kann sich kein Sauerstoff lösen), das wasser vorsichtig hereigeben, nicht stürmisch eingießen
2.) Aromenbildung: bei diesem "high gravity" Verfahren, erhält man einen höheren pH (geringerer ph Abfall während der Gärung plus Wasser mit einem hohem pH (mikrobiologisch nicht optimal), aber man erhält ein volleres Bier, als wenn man gleich "dünner" vergärt. das kann sehr positiv sein (einfach mal ein Starkbier mit neutralem karbonisiertem Wasser auf 11-12°P herunterverdünnen und mit einem "normalem" 12%igem vergleichen)
Re: Mein erster Sud: Pale Ale frei nach brauanleitung.de
Verfasst: Donnerstag 26. März 2015, 16:56
von maloep
Ok, danke Euch beiden. Auf die Nachkommastellen kommt es mir auch nicht an. Ich hab da wohl unnötig kompliziert gedacht.
Re: Mein erster Sud: Pale Ale frei nach brauanleitung.de
Verfasst: Donnerstag 26. März 2015, 18:08
von StJack
Ulrich hat geschrieben:ich will ja kein Spielverderber sein,
Das bist Du ganz und gar nicht, im Gegenteil. Deine mikrobiologischen Ausführungen finde ich ausgesprochen interessant.
Ich habe übrigens Deckel und Gärröhrchen abgenommen und mit heißem Wasser gereinigt. Ich gehe einfach mal davon aus, dass das reicht. Dann habe ich den Schaum mit einem abgekochten Schaumlöffel abgeschöpft und den Deckel wieder aufgesetzt. Dann habe ich die Heizug abgedreht und das Fenster gekippt, am nächsten Morgen war die Temperatur dann auf 17°C runter und es schäumte noch einen Tag lang aus dem Gärröhrchen. Das habe ich dann noch zwei oder drei mal gespült und frisch gefüllt und danach war alles ok. Ich habe inzwischen zweimal gespindelt und die Probe aus dem Messzylinder anscchließend ausgetrunken. Das mache ich immer so, weil ich der Meinung bin, dass auch die Verkostung in diesen frühen Stadien Anhaltspunkte liefert und ich da Erfahrungen und Vergleichswerte sammeln will. Und im Vergleich zu meinen vorherigen Extraktsuden bin ich mit dem Geschmack in diesem Stadium sehr zufrieden. Gestern waren übrigens schon 2,5°Plato erreicht, viel weiter runter wird es wohl nicht mehr gehen, es blubbert aber immer noch in etwas größeren Abständen. Morgen wird dann in die kleineren Gäreimer umgeschlaucht und kaltgehopft.
Grüße Klaus
Re: Mein erster Sud: Pale Ale frei nach brauanleitung.de
Verfasst: Donnerstag 26. März 2015, 18:41
von Boludo
Wenn man mehr Würze gemacht hat als erwartet, kann man auch einen Kotzschutz basteln.
Einfach einen Schlauch vom Gärröhrchen in einen mit Wasser gefüllten Eimer hängen. Dann bleibt die Sauerei überschaubar.
So sieht das bei uns in groß aus:
Stefan
Update Bilder vom Umschlauchen
Verfasst: Freitag 27. März 2015, 14:37
von StJack
Hallo zusammen,
Kleiner Nachtrag noch zur Gärrohrverstopfung: So sah der Deckel von innen heute aus, wohlgemerkt, nach der Verstopfung habe ich ihn komplett geputzt. Glück gehabt, dass das nicht noch mal dicht gegangen ist.
Heute habe ich meine immer noch 25,5 Liter in zwei Eimer mit jeweils gut 10 Liter umgefüllt und den einen mit 50g Citra und den anderen mit 50g Chinook gestopft. Ich habe mit der SuFu nicht allzu viel über Mengen bei der Kalthopfung gefunden, aber 5g pro Liter sollten eigentlich ok sein.
Die Pellets habe ich in XL Teebeutel gepackt und als Ballast Glasmurmeln mit hinein gegeben. Zuerst habe ich versucht, die Beutel zu zu nähen, nachdem mir das dabei gerissen ist, habe ich sie dann einfach mit Gefrierbeutelclips verschlossen. Die sind auch nur aus PP, die Gäreimer glaube ich ebenso. Die Eimer stehen jetzt in meiner ungeheizten Werkstatt, da hat es so um die 10°C
Und die übrigen 5,5 Liter habe ich mit 30g gelöstem Rohrzucker angereichert, in 0,33l Bügelflaschen gefüllt und in das Zimmer gestellt, wo sie auch bei der Hauptgärung standen. Dann kann ich am Ende zwei verschiedene Hopfen und das ungestopfte Bier vergleichen, bin mal gespannt.
Grüße Klaus
Re: Mein erster Sud: Pale Ale frei nach brauanleitung.de
Verfasst: Montag 27. April 2015, 14:33
von Fichtenknicker
StJack hat geschrieben:Hallo,
.......
Kombirast bei 66°C 90 Minuten. Ich habe abweichend von der Brauanleitung eine Jodprobe gemacht und weil sich das doch noch arg verfärbte, habe ich eine zusätzliche Verzuckerungsrast bei 72°C für 30 Minuten eingelegt. Danach war alles prima und es ging ans Läutern im Thermoport mit Läuterhexe.
klare Würze.jpg
Ich finde, das sieht aus wie aus dem Bilderbuch.
Das finde ich auch!
Und so was macht die Läuterhexe?
Grüße!
Re: Mein erster Sud: Pale Ale frei nach brauanleitung.de
Verfasst: Donnerstag 30. April 2015, 23:35
von StJack
Fichtenknicker hat geschrieben:
Und so was macht die Läuterhexe?
Ja, das denke ich schon. Allerdings führe ich es auch darauf zurück dass ich zum einen eine Weile experimentiert habe, um die optimale Einstellung bei meiner Malzmühle zu finden und zum anderen dass ich zum Läutern in einen separaten Topf umschöpfe. Beim Läutern aus dem Maischtopf gibt es wohl öfter Probleme, nicht nur aber auch mit der Läuterhexe.