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Braudoku: Klappe, die Zweite! - Hopfengestopftes Lagerbier

Verfasst: Dienstag 12. Oktober 2021, 19:43
von Vobi
Hallo liebe Braufreunde!

In letzter Zeit habe ich immer wieder mal das "Hoppy Hell" von Maisel getrunken und ich wollte gerne etwas brauen, was in eine ähnliche Richtung geht.
Mit der Unterstützung des Rezeptunterforums (Danke nochmal an alle die sich dort beteiligt haben!) wurde das Rezept wie folgt gestaltet:
PXL_20211012_155731217.jpg
Ziel der Aktion ist nicht zwangsläufig ein Klon des Hoppy Hell, sondern ein helles, mildes, untergäriges Bier mit intensivem Hopfenaroma zu brauen.
Im Laufe der letzten Woche hatte ich einen Hefestarter mit einer W 34/70, die ich in NaCl eingelagert habe, angesetzt. <br />Gestern Morgen war die Hefe dann schon recht fleißig am schaffen.<br />Der Starter ist ein wenig dunkel und wird mir wohl die Bierfarbe etwas kaputt machen, aber das ist OK. Ich habe unbenutzte Speise von meinem letzten Pale Ale verwendet, das war mir so lieber als die Speise wegzuschütten.
Im Laufe der letzten Woche hatte ich einen Hefestarter mit einer W 34/70, die ich in NaCl eingelagert habe, angesetzt.
Gestern Morgen war die Hefe dann schon recht fleißig am schaffen.
Der Starter ist ein wenig dunkel und wird mir wohl die Bierfarbe etwas kaputt machen, aber das ist OK. Ich habe unbenutzte Speise von meinem letzten Pale Ale verwendet, das war mir so lieber als die Speise wegzuschütten.
Leider war der Tag gestern ein wenig chaotisch. Loslegen konnte ich erst gegen späten Mittag. Und vorbereitet hatte ich natürlich auch noch nichts. Also startete der Brautag erst einmal an der Schrotmühle.
Leider war der Tag gestern ein wenig chaotisch. Loslegen konnte ich erst gegen späten Mittag. Und vorbereitet hatte ich natürlich auch noch nichts. Also startete der Brautag erst einmal an der Schrotmühle.
Einen tauben rechten Arm später.
Einen tauben rechten Arm später.
In der Zwischenzeit, während ich mir einen Muskelkater kurbele, läuft schonmal das Brauwasser in den Braukessel.
In der Zwischenzeit, während ich mir einen Muskelkater kurbele, läuft schonmal das Brauwasser in den Braukessel.
Auf Anraten aus dem Rezepteforum benutze ich heute 100% vollentsalztes Wasser.
Auf Anraten aus dem Rezepteforum benutze ich heute 100% vollentsalztes Wasser.
Den Nachguss (plus ein bisschen was extra) lass ich direkt mal mit durch die Filterkartusche in den Braukessel laufen und lasse dann soviel in den Nachgusserhitzer ab, bis nur noch der Hauptguss in der Maischepfanne ist. Danach heisst es volle Power für die Hendiplatte.
Den Nachguss (plus ein bisschen was extra) lass ich direkt mal mit durch die Filterkartusche in den Braukessel laufen und lasse dann soviel in den Nachgusserhitzer ab, bis nur noch der Hauptguss in der Maischepfanne ist. Danach heisst es volle Power für die Hendiplatte.
Mein Brauassistent macht sich, während das Wasser auf Einmaischtemperatur gebracht wird, auf um die Sauerei zu beseitigen die ich veranstaltet hab.
Mein Brauassistent macht sich, während das Wasser auf Einmaischtemperatur gebracht wird, auf um die Sauerei zu beseitigen die ich veranstaltet hab.
Bereit loszulegen.
Bereit loszulegen.
Ein paar Rasten später sind wir jodnormal.
Ein paar Rasten später sind wir jodnormal.
Zeit umzuschöpfen.
Zeit umzuschöpfen.
Und während die Maische im Läuterbottich ruht...
Und während die Maische im Läuterbottich ruht...
... tut der Brauer das gleiche. Heut ist die Läuterhalbe mal bleifrei.
... tut der Brauer das gleiche. Heut ist die Läuterhalbe mal bleifrei.
Und hier ist es passiert: Meine erste Läuterkatastrophe. Aber gut, passiert. Treber nochmal aufgewirbelt, 20 Minuten gewartet und dann lief die Würze locker flockig durch.
Und hier ist es passiert: Meine erste Läuterkatastrophe. Aber gut, passiert. Treber nochmal aufgewirbelt, 20 Minuten gewartet und dann lief die Würze locker flockig durch.
In dem Edelstahl-Sieb-Dings (ich glaube HopSpider?) ist schonmal der Vorderwürzehopfen. Zm Einsatz kommt der Huell Melon.
In dem Edelstahl-Sieb-Dings (ich glaube HopSpider?) ist schonmal der Vorderwürzehopfen. Zm Einsatz kommt der Huell Melon.
Heute habe ich auch zum ersten mal Irish Moss ausprobiert. Leider kann ich noch nicht beurteilen, ob das zur Klärung beigetragen hat.
Heute habe ich auch zum ersten mal Irish Moss ausprobiert. Leider kann ich noch nicht beurteilen, ob das zur Klärung beigetragen hat.
Und hier ist der Grund dafür. Den Whirlpool hab ich voll verhaun. Notiz an mich selbst: Das nächste mal die HopSpider vor dem Andrehen rausnehmen.
Und hier ist der Grund dafür. Den Whirlpool hab ich voll verhaun. Notiz an mich selbst: Das nächste mal die HopSpider vor dem Andrehen rausnehmen.
Die Speise ist aber wirklich schön klar geworden.
Die Speise ist aber wirklich schön klar geworden.
Jetzt wird ins Gärfass umgefüllt.
Jetzt wird ins Gärfass umgefüllt.
Holla die Waldfee! Da hab ich die angepeilten 12 °P aber deutlich verfehlt! Nächtes mal kann ich die Hendi beim Hopfenkochen wohl deutlich niedriger schalten.
Holla die Waldfee! Da hab ich die angepeilten 12 °P aber deutlich verfehlt! Nächtes mal kann ich die Hendi beim Hopfenkochen wohl deutlich niedriger schalten.

Besser.
Besser.
Nach einem kurzen Abkühl-Intermezzo auf dem Balkon ist das Fas kühl genug um über Nacht in den Kühli gestellt zu werden.
Nach einem kurzen Abkühl-Intermezzo auf dem Balkon ist das Fas kühl genug um über Nacht in den Kühli gestellt zu werden.
Heute konnte dann endlich angestellt werden.
Heute konnte dann endlich angestellt werden.
&quot;Gott gib Glück und Segen drein&quot;. Lustig wie religiös ich werden kann, wenns um Bier geht.
"Gott gib Glück und Segen drein". Lustig wie religiös ich werden kann, wenns um Bier geht.
Das Fass ist doch voller geworden als erwartet. Dem Gärspund traue ich heute vorsichtshalber mal nicht.
Das Fass ist doch voller geworden als erwartet. Dem Gärspund traue ich heute vorsichtshalber mal nicht.
Uuuuund fertig. Fürs Erste.
Uuuuund fertig. Fürs Erste.
Jetzt heisst abwarten. Untergärige Hefe macht sich manchmal offenbar einen Spaß daraus mich nervös werden zu lassen, aber der Starter war mir schonmal sympathisch.
Ich bin wirklich gespannt, wie das Bier wird und vor allem, wie es sich im direkten Vergleich mit dem anstoßgebenden "Hoppy Hell" schmeckt.

Ich werde berichten wenns weiter geht :)

Re: Braudoku: Klappe, die Zweite! - Hopfengestopftes Lagerbier

Verfasst: Dienstag 12. Oktober 2021, 22:26
von integrator
:Grübel Bin kein Starter Experte aber es wundert mich das du auf einem Rührer so viel Kräusen und sogar Brandbefe hast. Oder hast du ihn nur als Heizplatte benutzt?

Re: Braudoku: Klappe, die Zweite! - Hopfengestopftes Lagerbier

Verfasst: Dienstag 12. Oktober 2021, 22:28
von integrator
Achso ... natürlich Danke für die nette Doku :thumbup
Gerne weiter berichten wie es wird.

Re: Braudoku: Klappe, die Zweite! - Hopfengestopftes Lagerbier

Verfasst: Mittwoch 13. Oktober 2021, 05:53
von Vobi
Wie normal die Kräusen auf einem Starter sind weiß ich tatsächlich gar nicht, aber der Rührer lief auf der höchstmöglichen Stufe. Noch schneller und der Rührfisch wär rausgeflogen. Bei drei Litern Starterwürze "strudelt" das natürlich nicht ganz so heftig wie bei 300ml, aber ordentlich in Bewegung war der Starter schon. Ich nehm das mal als Zeichen, dass die Hefe richtig Bock hat :thumbup

Re: Braudoku: Klappe, die Zweite! - Hopfengestopftes Lagerbier

Verfasst: Mittwoch 13. Oktober 2021, 06:23
von Brandergartenbier
Schöne Doku.
Zu deiner Läuterkatastrophe kann ich nur sagen, dass ich nie mit Schlauch am Ablasshahn arbeite, sondern einen Trichter als Läutergrant dazwischen haben damit sich kein Sog bildet. Wir hier viel diskutiert, so steht es aber auch im Braumagazin meine ich.
Dass deine Stammwürze viel höher ist ist blöd. Solange es am Kochen liegt geht es ja, du hast keine Messung vor dem Kochen gepostet. Hast du gemessen oder nicht?

Ich braue auch gerne Helles, und will unbedingt Mal mit Stopfhopfen arbeiten. Den HuellMelon hab ich hier mit 200 Gramm liegen, fand die Beschreibung mega, habe damit aber noch nie gebraut. Das wäre eine sehr gute Kombination für mich. Helles, endlich mal Stopfen und dann noch den HuellMelon. Bin gespannt, vor allem weil dir beim Rezept im Forum geholfen würde ich werde das verfolgen :)

Re: Braudoku: Klappe, die Zweite! - Hopfengestopftes Lagerbier

Verfasst: Mittwoch 13. Oktober 2021, 07:39
von JackFrost
Hi,

Ich fahr die IDS2 bei meinen 20l Suden meist bei 60% ( ca. 2,4 kW ) wenn es kocht und auch das sind schon ~3,7l/h. Damit hab ich etwa 2,3 kW für das Verdampfen und etwa 100 W Verlust durch die Wand.

Das Volumen selber hat ja nur einen Einfluss auf den Verlust durch die Wand. Ich hab meine Pfanne isoliert.

Grober Richtwert : ( gewünschte Verdampfungszahl x 0,6269 ) + Wandverluste = Leistung an der Hendi in kW.

Wandverluste bei 20l , 90K Delta und 10 gal Pfanne:

Isoliert: ~100 W
Unisoliert 500 - 600 W.

Gruß JackFrost

Re: Braudoku: Klappe, die Zweite! - Hopfengestopftes Lagerbier

Verfasst: Donnerstag 14. Oktober 2021, 16:12
von Vobi
Doch, doch, vor dem Kochen hab ich auch gemessen. Da hab ich sogar tatsächlich eine Punktlandung hingelegt: 10,5 °P, genauso wie der kbh prophezeit hatte.

Ich muss mich wirklich mal mit der Feinjustierung von der Hendi beschäftigen. Und das Ding isolieren. 600 W Energieverlust ist schon heftig. Da bollert mein Balkonkraftwerk ja an nem sonnigen Tag nur für vermeidbare Wandverluste.

Die Hefe ist übrigens schon fleißig am Schaffen:
Ca. 22h nach dem Anstellen haben sich die ersten Schauminseln gebildet
Ca. 22h nach dem Anstellen haben sich die ersten Schauminseln gebildet
Und 36h später haben wir schon Kräusen. Definitiv eine meiner besseren Erfahrungen mit UG Hefe
Und 36h später haben wir schon Kräusen. Definitiv eine meiner besseren Erfahrungen mit UG Hefe

Re: Braudoku: Klappe, die Zweite! - Hopfengestopftes Lagerbier

Verfasst: Samstag 16. Oktober 2021, 11:43
von slimcase
Schön Doku, vor allem in Kombination mit der Rezeptentwicklung. Bin schon gespannt wie es weiter geht und verfolge den Verlauf :)

Ich braue bisher auch mit Hopspider und den gilt es vor dem whirlpool zu entfernen ;) Beim nächsten Sud werde ich aber mal auf diesen Verzichten und schauen ob nicht nur der Whirlpool reicht. Das sauber machen des Spiders nervt mich ein wenig.

Was für einen Wasserfilter hast du verwendet und was für einen Wasserdurchsatz hat dieser?

Gruß

Danilo

Re: Braudoku: Klappe, die Zweite! - Hopfengestopftes Lagerbier

Verfasst: Samstag 16. Oktober 2021, 15:17
von Zoigl Jehovas
slimcase hat geschrieben: Samstag 16. Oktober 2021, 11:43
Ich braue bisher auch mit Hopspider und den gilt es vor dem whirlpool zu entfernen ;) Beim nächsten Sud werde ich aber mal auf diesen Verzichten und schauen ob nicht nur der Whirlpool reicht. Das sauber machen des Spiders nervt mich ein wenig.
Hi Danilo,

ich habe auch die Hop Spider, ich reinige die grob vor (Hopfen mit dem Löffel grob entfernen) und danach kommt die bei mir in die Spülmaschine, funktioniert wunderbar.

Grüße
Martin

Re: Braudoku: Klappe, die Zweite! - Hopfengestopftes Lagerbier

Verfasst: Montag 18. Oktober 2021, 20:20
von Vobi
Hi Danilo!

Zur Enthärtung benutze ich die Filterkartusche vom aft-shop. Ich erinnere mich dass im Forum sich jemand intensiv mit dem Thema beschäftigt hat (und afair sogar Kontakt mit dem Händler hatte um da etwas passendes für uns Hobbybrauer zusammenzustellen? Bin mir grad nicht mehr sicher). Laut der Bestellbestätigung von damals hab ich ein VE Filtergehäuse PRO 2.5. Das habe ich aber eben im Shop leider nicht mehr gefunden.

Mit der HopSpider in der Spülmaschine hab ich übrigens auch gute Erfahrungen gemacht, kann mich Martin nur anschließen, das funktioniert top :)

Übrigens: Gestern wurde dann gestopft:
40g Huell Melon
40g Huell Melon
Als Gewicht habe ich einfach eine Edelstahlmutter mit reingeworfen
Als Gewicht habe ich einfach eine Edelstahlmutter mit reingeworfen
Hasta la Vista, Hopfen. Bis in ein paar Tagen.
Hasta la Vista, Hopfen. Bis in ein paar Tagen.
5 Tage darf der Hopfen jetzt schön viel Aroma ins Bier abgeben.

Re: Braudoku: Klappe, die Zweite! - Hopfengestopftes Lagerbier

Verfasst: Samstag 23. Oktober 2021, 12:21
von slimcase
Vobi hat geschrieben: Montag 18. Oktober 2021, 20:20 Hi Danilo!

Zur Enthärtung benutze ich die Filterkartusche vom aft-shop. Ich erinnere mich dass im Forum sich jemand intensiv mit dem Thema beschäftigt hat (und afair sogar Kontakt mit dem Händler hatte um da etwas passendes für uns Hobbybrauer zusammenzustellen? Bin mir grad nicht mehr sicher). Laut der Bestellbestätigung von damals hab ich ein VE Filtergehäuse PRO 2.5. Das habe ich aber eben im Shop leider nicht mehr gefunden.

Mit der HopSpider in der Spülmaschine hab ich übrigens auch gute Erfahrungen gemacht, kann mich Martin nur anschließen, das funktioniert top :)

Übrigens: Gestern wurde dann gestopft:

PXL_20211017_152431782.jpg

PXL_20211017_152642622.jpg

PXL_20211017_152837327.jpg

5 Tage darf der Hopfen jetzt schön viel Aroma ins Bier abgeben.
Ich glaube ich habe ihn gefunden https://aft-shop.de/wasserenthaerter-pro-eh1

Finde ich auch sehr interessant! Ich frage mich nur woher man dann wissen soll wie die Wasserwerte nach dem Filtern aussehen, ob man evt nachsalzen muss usw :/ Aber das würde hier in deinem Thread zu weit führen.

Bin schon auf dein Endergebniss gespannt :)

Liebe Grüße

Danilo

Re: Braudoku: Klappe, die Zweite! - Hopfengestopftes Lagerbier

Verfasst: Montag 25. Oktober 2021, 07:44
von Herbert52
slimcase hat geschrieben: Samstag 23. Oktober 2021, 12:21 Ich glaube ich habe ihn gefunden https://aft-shop.de/wasserenthaerter-pro-eh1

Finde ich auch sehr interessant! Ich frage mich nur woher man dann wissen soll wie die Wasserwerte nach dem Filtern aussehen, ob man evt nachsalzen muss usw :/ Aber das würde hier in deinem Thread zu weit führen.

Bin schon auf dein Endergebniss gespannt :)

Liebe Grüße

Danilo
Hallo Danilo,
den Filter den du gefunden hast, kannst du nicht nehmen, dass ist lediglich ein Enthärtungsfilter, der lediglich die Härtebildner gegen Natriumionen austauscht.
Der richtige ist: https://aft-shop.de/vollentsalzer-ve2-p ... -ve-wasser der Vollentsalzungsfilter entzieht dem Wasser fast alle Salze und das Wasser hat danach eine Leitfähigkeit von 0-2µS/cm. Die Funktionsfähigkeit kannst du mit einem Leitwertmessgerät überprüfen. Das VE Wasser mit Rohwasser mischen oder Nachsalzen ist erforderlich.
Gruß Herbert

Re: Braudoku: Klappe, die Zweite! - Hopfengestopftes Lagerbier

Verfasst: Montag 25. Oktober 2021, 12:13
von slimcase
Ahhh... ich danke dir Herbert :)

Re: Braudoku: Klappe, die Zweite! - Hopfengestopftes Lagerbier

Verfasst: Donnerstag 11. November 2021, 15:44
von Eikonal
Hast du mittlerweile schonmal Kosten können?
Bist du zufrieden?

Viele Grüße
Tim

Re: Braudoku: Klappe, die Zweite! - Hopfengestopftes Lagerbier

Verfasst: Freitag 12. November 2021, 20:35
von Vobi
Aktuell ist das Bier in der Flaschengärung.
Ich habe tatsächlich mal eins gekostet, bin aber noch nicht so hundertprozentig überzeugt.
Aktuell starker Jungbiergeschmack (naja, macht Sinn) und vom Hopfen kommt weit weniger durch als ich mir das erhofft habe.
Natürlich sagt das im Moment noch nicht viel aus. Die Tage wird das Bier zur Reifung für ein paar Wochen auf den Balkon geräumt, und dann wird nochmal gekostet.

Re: Braudoku: Klappe, die Zweite! - Hopfengestopftes Lagerbier

Verfasst: Mittwoch 17. November 2021, 10:51
von TetranolJungs
slimcase hat geschrieben: Samstag 16. Oktober 2021, 11:43

Ich braue bisher auch mit Hopspider und den gilt es vor dem whirlpool zu entfernen ;)
Wie sind denn da die Erfahrungen? MIch nerven die ganzen Hopfenreste immer beim sauber machen - da dachte ich auch ein einen Hop Spider. Wie ist da denn die Kontaktfläche - reicht das aus? Schließlich ist der Hopfen da konzentriert und nicht in der ganzen Würze unterwegs....

Re: Braudoku: Klappe, die Zweite! - Hopfengestopftes Lagerbier

Verfasst: Mittwoch 17. November 2021, 11:11
von DerDallmann
Ich verwende auch eine Hopspider, aber nur für Gaben 60-20", aus den von dir genannten Gründen.
Für die letzten Aromagaben ist mir das zu unsicher. Bitterstoffe, denke ich, werden ausreichend isomerisiert.
Ich lag damit z.B. beim letzten mal, als tatsächliche Messwerte bekommen habe, ziemlich genau im Trefferfeld. 68 IBUs geplant, tatsächlich waren es 69,2.

Re: Braudoku: Klappe, die Zweite! - Hopfengestopftes Lagerbier

Verfasst: Mittwoch 17. November 2021, 18:07
von Brandergartenbier
Ich mach's ganz anders. Ich werfe den Hopfen zum Kochen in den Kessel und hänge den Hopspider dann ins Gärfass und fülle alles dadurch um. Deswegen brauche ich auch keinen Whirlpool, mir ist vollkommen egal was da mit durch den Schlauch geht.

Re: Braudoku: Klappe, die Zweite! - Hopfengestopftes Lagerbier

Verfasst: Samstag 20. November 2021, 15:48
von TajHanson
Habe das Bier in abgewandelter aber ähnlicher Form ebenfalls gebraut und heute in die Flaschen zur Nachgärung gefüllt. Das erste mal mit Irish Moss gearbeitet. Sah sehr klar aus. Hatte zu Ende eine Kahmhaut auf dem Jungbier, geschmeckt hat der Jungbier-Test beim abfüllen trotzdem sehr gut. Ich bin gespannt.

Re: Braudoku: Klappe, die Zweite! - Hopfengestopftes Lagerbier

Verfasst: Mittwoch 8. Dezember 2021, 19:57
von Stubbi_33
Mal eine Frage zu dem Entsalzer...

Also 99 Euro und ich kann bei der Härte unseres Wassers hier (18°dH) ca 130l entsalzen. 5l VE Wasser kosten 1,49EUR.
Irgendwie ist das eine mega Negativrechnung..
Oder verstehe ich was nicht?

Re: Braudoku: Klappe, die Zweite! - Hopfengestopftes Lagerbier

Verfasst: Sonntag 12. Dezember 2021, 09:14
von Fregga
Stubbi_33 hat geschrieben: Mittwoch 8. Dezember 2021, 19:57 Mal eine Frage zu dem Entsalzer...

Also 99 Euro und ich kann bei der Härte unseres Wassers hier (18°dH) ca 130l entsalzen. 5l VE Wasser kosten 1,49EUR.
Irgendwie ist das eine mega Negativrechnung..
Oder verstehe ich was nicht?
Ja da hast du recht. Mein Wasser hat auch um die 18°dH. Ich nutze zwar das Mischbettharz zum enthärten und entsalzen aber, da ist schon ca. 1kg nach 20~30 Liter gesättigt. Bei 4,95€/kg plus Filtergehäuse, Kartuschen usw. was man sich anschaffen muss, kann man letztendlich viel VE-Wasser dafür kaufen.

Beste Grüße
Bastian

Re: Braudoku: Klappe, die Zweite! - Hopfengestopftes Lagerbier

Verfasst: Montag 13. Dezember 2021, 21:26
von Vobi
So, jetzt wo das Bier eine Weile lang gereift ist kann ich mal Bilanz ziehen:

Farblich ist es sehr schön geworden, nur eine leichte Trübung ist zu erkennen. Die Karbonisierung ist optimal geworden und es bildet sich nach dem Einschenken eine schöne, langanhaltende Schaumkrone.
Der einzige Haken: Es schmeckt furchtbar nach Gemüse. Es ist nicht vollkommen untrinkbar geworden, aber sicher nichts, was ich guten Gewissens ohne Vorwarnung an Freunde ausschenken würde.
Eine gewisse Basis lässt sich unter dem Fehlgeschmack erkennen, ein leichtes Bier mit schlankem Körper. Leider wird diese aber vollkommen von dem Gemüsegeschmack übertüncht. Ich kann leider auch nicht beurteilen inwieweit der Stopfhopfen sich in das Gesamtbild einfügt, ich meine lediglich im Abgang eine angenehm fruchtig, hopfige Note wahrzunehmen.

Ich bin mir ehrlich gesagt immer noch unschlüssig was hier der Fehler war. Ich bin mir recht sicher, dass sich DMS ins Bier eingenistet hat, aber gerade bei der enormen Verdampfung verstehe ich nicht wie. Der Topf war nur ca. halbvoll beim Kochen. Ob sich an der Topfwand Kondensat gebildet hat, mit dem DMS zurück in die Würze gelaufen ist? Ich meine wenn der Deckel zu gewesen wäre, klar, aber das wäre jedenfalls das erste mal dass ich von DMS-Kontamination wegen halbvoller Sudpfanne höre.
Ich schätze mal, wahrscheinlicher ist, dass die Hefe nicht mehr in Ordnung war. Ich habe eine w34/70 eingesetzt, die ich ein knappes jahr auf NaCl im Kühlschrank eingelagert hatte. Wenn das nächste Bier, das sich grade schon im Gärschrank befindet, ähnlich gemüsig wird, weiß ich es sicher.
Naja wie dem auch sei, es ist ja nicht völlig untrinkbar, ich werde es bestimmt noch einem guten Zweck zuführen können.

Ich bin mir jedenfalls sicher, dass das Rezept selbst in Ordnung ist. Hoffentlich kann TajHanson später berichten wie gut seine Version geworden ist :)

Re: Braudoku: Klappe, die Zweite! - Hopfengestopftes Lagerbier

Verfasst: Montag 13. Dezember 2021, 21:59
von Frommersbraeu
Wie hast du denn gekühlt? DMS kannst du austreiben so viel du willst, solange du zu langsam kühlst wird sich immer DMS nachbilden. Gerade bei hellen Bieren kann einem das den Spaß verderben

Re: Braudoku: Klappe, die Zweite! - Hopfengestopftes Lagerbier

Verfasst: Montag 13. Dezember 2021, 22:01
von Vobi
Hm, ich denke das ist es nicht. Gekühlt wird bei mir mit der Kühlspirale. Normalerweise bin ich in unter 5 Minuten unter den kritischen 80°C. Zumindest habe ich das so im Hinterkopf, dass 80° auch die magische Grenze für die DMS Bildung war.
Aber danke für den Rat!

Re: Braudoku: Klappe, die Zweite! - Hopfengestopftes Lagerbier

Verfasst: Dienstag 14. Dezember 2021, 16:46
von Frommersbraeu
:Grübel bei der Verdampfung und dem schnellen Kühlen würde ich DMS als unwahrscheinlich betrachten. War der Hopfen frisch? Nicht dass der schon ordentlich oxidiert war

Re: Braudoku: Klappe, die Zweite! - Hopfengestopftes Lagerbier

Verfasst: Dienstag 14. Dezember 2021, 19:45
von Vobi
Zumindest der Huell Melon, den ich als Stopfhopfen und zum Großteil während des Kochens verwendet hab, war frisch aus dem verschweißten Versandbeutel.
Es waren auch noch 5g Perle mit drin, die ich zu Kochbeginn zugegeben habe, bei denen ich mir nicht mir ganz sicher bin, ob die aus einem verschweißten Beutel waren oder aus einem angebrochenen Beutel ausm Froster.

Re: Braudoku: Klappe, die Zweite! - Hopfengestopftes Lagerbier

Verfasst: Dienstag 14. Dezember 2021, 21:36
von TajHanson
Vobi hat geschrieben: Montag 13. Dezember 2021, 21:26 Ich bin mir jedenfalls sicher, dass das Rezept selbst in Ordnung ist. Hoffentlich kann TajHanson später berichten wie gut seine Version geworden ist :)
Ja, was soll ich sagen, ich bin von meiner Variante auch nicht sonderlich überzeugt. :Waa
Habe es jetzt nach drei Wochen in der Flasche mal probiert, das Bier ist insgesamt sehr mau. Offensichtlich zu wenig karbonisiert und geschmacklich schwer einzuordnen, weil kaum definierbar. :Grübel

Hab bisher zwei Flaschen, eine 0,33 und eine 0,5l, probiert. Die 0,33 hatte insgesamt mehr Geschmack, da habe ich auf jeden Fall den Hüll Melon rausgeschmeckt. Ich hoffe die werden mit Zeit noch charakteristischer.

Habe es auch unprobiert ins „Wichtelpaket“ hier um die Ecke zu Pappelbräu geradelt. Bin sehr gespannt, wie seine Meinung dazu ist. :redhead

Re: Braudoku: Klappe, die Zweite! - Hopfengestopftes Lagerbier

Verfasst: Donnerstag 16. Dezember 2021, 09:23
von Brandergartenbier
Ist das wahrscheinlich, dass das an der Hefe liegt? Meine Hefen liegen auch seit ewigkeiten auf NACL und im Starter bilden sich ja zisch neue Zellen, kann ich mir nicht vorstellen, dass wegen 10ml ein ganzer Starter dein Bier nach Gemüse schmecken lässt, ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.

Re: Braudoku: Klappe, die Zweite! - Hopfengestopftes Lagerbier

Verfasst: Freitag 17. Dezember 2021, 15:21
von Vobi
@Florian: Is mehr ein Bauchgefühl als alles andere, wenn ich ehrlich bin. Ich habe aber tatsächlich gestern das Festbier, das ich aktuell im Gärfass habe und mit eben derselben Hefe angestellt habe, mal probiert und nichts derartiges feststellen können.
Ich bin tatsächlich jetzt etwas ratlos.

@TajHanson: Schade. Ich drück die Daumen, dass das in der Reifung noch wird.

Re: Braudoku: Klappe, die Zweite! - Hopfengestopftes Lagerbier

Verfasst: Montag 24. Januar 2022, 21:47
von Vobi
Manchmal sind mir die Biergötter wohl doch gnädig.
Ich habe das Bier über die letzten Wochen immer wieder mal probiert, zuletzt vor zwei Wochen, bis dahin war der fiese Gemüsegeschmack unverändert stark.
Gestern habe ich dann den Entschluss gefasst, die Flaschen für den nächsten Sud zu leeren. Um ganz sicher zu gehen, habe ich eine der Flaschen, die mittlerweile seit ein paar Wochen auf Zimmertemperatur lagern, aufgemacht, einen kräftigen Schluck genommen und siehe da: kein Gemüse mehr! Okay, ich denk mir "Klar, du hast ja auch direkt aus der Flasche getrunken, der Gemüseton kommt sicher v.A. über die Nase". Also Glas her, eingeschenkt und nochmal probiert: Wieder kein Gemüse! Etwas warm für meinen Geschmack, aber durchaus angenehm. Also eine Flasche kaltgestellt und heute nach der Arbeit probiert.

Auch bei Flasche 2 ist kein mehr Gemüse mehr dabei. Das Bier ist sehr schlank geworden und etwas bitterer als ich erwartet habe. Vermutlich auch gerade weil es sehr schlank ist, würde ich sagen, dass sich insgesamt eine mittlere Bittere, wie in einem eher milden Pils, eingestellt hat. Das passt allerdings zum Gesamtbild und ergänzt die angenehme Fruchtigkeit recht gut. Ich kann zwar keine einzelnen Fruchtnoten wahrnehmen (hmm, vielleicht ein kleines bisschen Honigmelone?) aber das Hopfenstopfen hat sich definitiv positiv bemerkbar gemacht, ohne würde das Bier wohl etwas leer schmecken.
Morgen wird es gegen die Vorlage, das Hoppy Hell, probiert (Ich muss nämlich gestehen, ich weiß schon gar nicht mehr wie das eigentlich schmeckt). Aber ich kann auf jeden Fall jetzt schon sagen, dass es mir persönlich sehr gut schmeckt. So gut sogar, dass ich heute sofort den einen Kumpel, der das Bier noch im Gemüsezustand kosten musste, als Wiedergutmachung eingeladen habe, um einen Teil des Sudes gleich wieder zu vernichten :Bigsmile
Ich freu mich grade sehr, dass doch noch etwas Feines aus dem Sud geworden ist. :Pulpfiction
PXL_20220124_194429724.MP.jpg

Re: Braudoku: Klappe, die Zweite! - Hopfengestopftes Lagerbier

Verfasst: Dienstag 25. Januar 2022, 13:40
von haefner
Das ist doch super :-). Ich hab den Thread noch gar nicht gesehen gehabt, hätte Dir hier aber vorher definitiv zu Geduld geraten. Das Bier ist ja so mild und untergärig, da schmeckt man trotz Kalthopfung auch einfach alles raus. War sicher irgend ein Jungbiergeschmack.

Na dann... zum Wohle :)

Re: Braudoku: Klappe, die Zweite! - Hopfengestopftes Lagerbier

Verfasst: Dienstag 24. Januar 2023, 09:14
von Jora7
Trotz Jahrestag möchte ich nochmal fragen: Gab es denn den Vergleich mit dem original HoppyHell?

Re: Braudoku: Klappe, die Zweite! - Hopfengestopftes Lagerbier

Verfasst: Dienstag 24. Januar 2023, 19:32
von Vobi
Es ist schon eine Weile her, aber ich erinnere mich, dass die Biere doch recht weit auseinander waren. Das Hoppy Hell war deutlich intensiver, sowohl vom Malzkörper, als auch von den Fruchtaromen. Und so sehr es auch schmerzt, das Hoppy Hell war auch insgesamt etwas runder.
Wenn ich hier nochmal einen neuen Versuch starten würde, würde ich das Bier weniger schlank einbrauen und deutlich mehr Stopfhopfen verwenden. Ich glaube ich würde auch zusätzlich noch ein paar von den klassischen IPA Hopfensorten einbauen, vielleicht Mosaic oder Galaxy.