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"Lambic" Glasballon Oxidation

Verfasst: Mittwoch 13. Oktober 2021, 15:54
von hopfenbär
Hallo,

Ich hab vor 7Monaten ein Lambic-Style Bier gebraut und es in einen Glasballon zur Gärung gegeben.
Mittlerweile hatte sich eine schöne Pellicle Decke gebildet ( Leider auf Bild zerstört, da ich aus versehen an den ballon gerempelt bin :( ) )

Leider ist ein relativ großer Kopfraum in dem Glasballon und ich mache mir etwas sorgen bezüglich Oxidation und dass das Bier zu Essig wird.
Habe den Ballon zumindest nie geöffnet , keine Proben entnommen ect. , langsam würde mich der Restextrakt allerdings interssieren.

Würdet ihr empfehlen das Bier in einen kleineren Ballon zu füllen? Bzw in ein Keg und mit Co2 leicht unter Druck zu setzten? Weiß nicht ob man das bei Brett Fermentation macht.
Zusatzfrage: Wie erkenne ich dass die Brett Fermentation abgeschlossen ist?

Mein Plan war das Bier wenn es fertig vergoren ist in Flaschen zu karbonisieren.

Würde mich über euren Input sehr freuen,
Viele Grüße
Martin

Re: "Lambic" Glasballon Oxidation

Verfasst: Mittwoch 13. Oktober 2021, 16:21
von ggansde
Moin,
wo soll der Sauerstoff herkommen? Es gab doch zu Beginn eine stürmische Gärung und die Hefe hat alles, was übrig war garantiert verstoffwechselt. Lasse lieber die Finger davon. Den RE kannst Du immer noch bestimmen, wenn das Bier dann in 2-3 Jahren fertig ist und Du abfüllst.
VG, Markus

Re: "Lambic" Glasballon Oxidation

Verfasst: Mittwoch 13. Oktober 2021, 16:24
von DrFludribusVonZiesel
Optionen aus meiner Sicht:
1.) Probe nehmen und Restextrakt messen, wenns schmeckt abfüllen. Es wird sich in der Flasche noch weiterentwickeln. Je nach Restextrakt etwas unter Zielwert karbonisieren bzw. per GDA ausm Keg abfüllen
2.) Minisud brauen und den Ballon auffüllen.
3.) Wenn du das Keg nicht brauchst und dir nicht sicher bist, ob die Gärung durch ist (viel kann da aber nicht mehr übrig sein), dann wäre das auch ein gangbarer Weg. Druck kannst du ja notfalls ablassen.

In einen anderen Ballon umfüllen würd ich bleiben lassen, der Essig ist dir auf diese Weise quasi sicher. Das Keg würde ich auf jeden Fall mit Wasser füllen und dann mit CO2 leerspülen falls du dich dafür entscheidest.
ggansde hat geschrieben: Mittwoch 13. Oktober 2021, 16:21 Moin,
wo soll der Sauerstoff herkommen? Es gab doch zu Beginn eine stürmische Gärung und die Hefe hat alles, was übrig war garantiert verstoffwechselt. Lasse lieber die Finger davon. Den RE kannst Du immer noch bestimmen, wenn das Bier dann in 2-3 Jahren fertig ist und Du abfüllst.
VG, Markus
Das blöde ist jetzt auch, dass es kälter wird und somit die Flüssigkeit an Volumen verliert, dadurch saugt man sich Sauerstoff ein (vgl. Coldcrash), bin auch grade in der Situation. Habe aber einen sehr kleinen Kopfraum (hab nach Abschluss der Gärung mit einem Liter Würze/Bodensätze aufgefüllt und viel Platz ist da nicht mehr).

Viel Erfolg!

Re: "Lambic" Glasballon Oxidation

Verfasst: Mittwoch 13. Oktober 2021, 16:27
von hopfenbär
ggansde hat geschrieben: Mittwoch 13. Oktober 2021, 16:21 Moin,
wo soll der Sauerstoff herkommen? Es gab doch zu Beginn eine stürmische Gärung und die Hefe hat alles, was übrig war garantiert verstoffwechselt. Lasse lieber die Finger davon. Den RE kannst Du immer noch bestimmen, wenn das Bier dann in 2-3 Jahren fertig ist und Du abfüllst.
VG, Markus
Hi,
ich dachte da eher an Temperaturschwankungen/Ausdehnung des Jungbiers. Bei normalen Gärzeiten hätte ich mir keine Sorgen gemacht. Bei 1Jahr + habe ich einfach keine Erfahrung, ob minimal diffudierter Sauerstoff über die Zeit nicht zum Problem wird. Allerdings steht das Bier im Heizungskeller, wo relativ stabile Temperaturen vorherschen. Nicht mehr als ein paar Grad Schwankung.

Aber du hast natürlich Recht, das Bier gärt ja auch noch.

DrFludribusVonZiesel hat geschrieben: Mittwoch 13. Oktober 2021, 16:24 Optionen aus meiner Sicht:
1.) Probe nehmen und Restextrakt messen, wenns schmeckt abfüllen. Es wird sich in der Flasche noch weiterentwickeln. Je nach Restextrakt etwas unter Zielwert karbonisieren bzw. per GDA ausm Keg abfüllen
2.) Minisud brauen und den Ballon auffüllen.
zu 1. Evtl würde sich das Bier in der Flasche genauso weiterentwickeln. Allerdings würde ich es gerne noch etwas reifen lassen vor der Abfüllung. Zumindest laut MilkTheFunk sollte es nach der Pellicle Bildung noch ein paar Monate gären.
2. Gute Idee, allerdings geht die Gärung dann wieder von vorne los :puzz
3. Keg Abfüllen würde gehen, wäre aber meine letzte Option, Ich müsste dafür erst noch ein paar Schläuche/Anschlüsse besorgen. Will mir nichts einfange :Grübel


VG Martin

Re: "Lambic" Glasballon Oxidation

Verfasst: Freitag 15. Oktober 2021, 11:22
von DrFludribusVonZiesel
hopfenbär hat geschrieben: Mittwoch 13. Oktober 2021, 16:27 Allerdings steht das Bier im Heizungskeller, wo relativ stabile Temperaturen vorherschen. Nicht mehr als ein paar Grad Schwankung.
In diesem Fall:
ggansde hat geschrieben: Mittwoch 13. Oktober 2021, 16:21Lasse lieber die Finger davon.

Re: "Lambic" Glasballon Oxidation

Verfasst: Samstag 16. Oktober 2021, 22:35
von sam2nd
Kannst du dein Rezept mal vorstellen? Ich bin auch auf den Lambic Geschmack gekommen - wüsste aber nicht wie ich anfangen soll.

Re: "Lambic" Glasballon Oxidation

Verfasst: Dienstag 19. Oktober 2021, 14:16
von hopfenbär
sam2nd hat geschrieben: Samstag 16. Oktober 2021, 22:35 Kannst du dein Rezept mal vorstellen? Ich bin auch auf den Lambic Geschmack gekommen - wüsste aber nicht wie ich anfangen soll.
Hi,
klar.

2IBU (Um Milchsäure Bakterien nicht zu töten)
14°P
"Hefe": ImperialYeast F08 "SourKidz" + 5Bodensätze von 3Fontain Lambics

Schüttung:
Pilsner 65%
WeizenRohfrucht 15%
Münchner 10%
DinkelRohfrucht 10%

Maischen:
63°C 15min
72°C 40min
Abmaischen 78°C

Kochen:
60min
100% Saazer Hopfen als Vorderwürzehopfen. Bei der niedrigen IBU wahrscheinlich egal.

Re: "Lambic" Glasballon Oxidation

Verfasst: Donnerstag 21. Oktober 2021, 12:50
von sam2nd
Super - vielen Dank

Besonders die Hefe und damit verbunden der notwendigerweise niedrige IBU wert sind spannend.

Re: "Lambic" Glasballon Oxidation

Verfasst: Donnerstag 21. Oktober 2021, 14:17
von ggansde
Moin,
21 IBU sind aber ganz schön fett für ein Lambic. Zumal der typisch verwendete gealterte Hopfen gar keine Bittere mitbringt. Ich hatte max. 10 IBU in Erinnerung.
VG, Markus

Re: "Lambic" Glasballon Oxidation

Verfasst: Donnerstag 21. Oktober 2021, 14:52
von Ladeberger
Er schreibt 2 IBU. Aber zugegeben, ich habe es auch erst als 21 gelesen. Leerzeichen zwischen Zahlen und Einheiten helfen der Lesbarkeit ungemein.

Gruß
Andy

Re: "Lambic" Glasballon Oxidation

Verfasst: Donnerstag 21. Oktober 2021, 15:20
von hopfenbär
Ladeberger hat geschrieben: Donnerstag 21. Oktober 2021, 14:52 Er schreibt 2 IBU. Aber zugegeben, ich habe es auch erst als 21 gelesen. Leerzeichen zwischen Zahlen und Einheiten helfen der Lesbarkeit ungemein.

Gruß
Andy
Genau, ich meinte 2 IBU. Sorry war ein Tippfehler.

Cheers Martin

Re: "Lambic" Glasballon Oxidation

Verfasst: Freitag 10. Dezember 2021, 13:15
von Hans A.
Moin zusammen, ich hole diesen Thread mal wieder hoch, da ich auch vermehrt Sauerbiere und Co. Brauen möchte.

In "American Sour Beers" wird von einem "1 Way"- / "Waterless-Airlock" gesprochen. Hat jemand damit Erfahrung oder kennt Bezugsquellen?

Ich habe nur das hier gefunden:

https://www.farmhousebrewingsupply.com/ ... s-airlock/

Die wollen allerdings 80 USD Porto für 10 Stück haben, habe das gerade Mal angefragt.