Hobbybrauer.de

Hallo zusammen,
Lese schon ewig mit und habe mich jetzt mal registriert weil ich furchtbar zwischen den Stühlen sitze und hoffe, dass ihr mir den Weg weisen könnt.

Wir brauen schon seit einiger Zeit sehr erfolgreich 25-30l Sude. Mit erfolgreich meine ich: Nichts musste weggekippt werden und unsere Familien und Freunde sind schwer begeistert. Wir natürlich auch.
Wir füllen komplett in Flaschen ab und karbonisieren mit Speise.

Hardware: Der „erste Klarstein“ (so heißt er bei uns. Unten mit völlig unzuverlässigem Temperatur Rädchen) mit Maischesack.
Der „zweite Klarstein“ Garagenfund mit dieser digitalen Steuereinheit wie beim GF S40, zwei Watt Einstellungen und einem Malzrohr. Für ReZirkulation gepimpt mit einer externen Pumpe.
-Viele Gäreimer und neuerdings ein Brew Monk Conical 55l.
-MattMill Master.
-selbstgebauter 10m Gegenstromkühler

Die 55l des Brew Monks wurden natürlich in Hinblick auf eine Vergrößerung des „Sudhaus“ gewählt. Mit dem soll jetzt auch die Temperaturgesteuerte HG bei uns Einzug halten. Nicht fragen wie wir es bisher machen :) (hauptsächlich OG)

Soviel dazu.

HERMS Systeme sind bei uns ja „gefühlt“ eher weniger vertreten und ich finde sie super spannend! Leider habe ich im Umkreis niemanden der mir seine Erfahrungen schildern oder gar demonstrieren könnte. Von Douglas und den etliche Ammis habe ich mir schon jedes YouTube Video angenschaut.
Das HERMS Trio von Craft Hardware in Kombination mit der Einbrew Steuerung hat es mir schwer angetan. Das System liest sich wie ein Quantensprung. 3400 Quantensprünge mit RipTide Pumpen.

Auf der anderen Seite genieße ich den kleinen Fußabdruck der all in one Systeme während der Brautage. Da kommt der G40 ins Spiel. Alles was ich von ihm so gesehen und gelesen habe finde ich, für so ein System, ebenfalls sehr ansprechend. War schon immer vom g30 angetan. Wie gesagt, viel weniger Platz und Aufwand und Quanten. „Fast“ 1/3 des HERMS System.

Mir ist bewusst dass beide Systeme „nur“ mit bewegtem Wasser und „Schwerkraft“ arbeiten. Es findet keine mechanische durchmischung der Maische statt.

Wäre cool wenn ihr zu einer oder beiden Lösungen euren Senf abgeben könntet. Gerne offen, ehrlich und grade heraus!
Vielen Dank und stets gut Sud

Welche Bierstile hast du vor?

G40 hat wie jedes andere Malzrohrsystem Einschränkungen bei der maximalen Stammwürze.
Herms ist halt verdammt viel Putzaufand, ich finde diese Systeme überkompliziert.
Diese Ganze Clamperei schaut gut aus, aber wenn du mal einen genaue Spülmaschine nur voller Clamps und anderen Teilen hast…

Wie wäre es von BIAB ev. Sogar im Thermoport…Ideal für Kombirasten: keine Schläuche und Pumpen, verlässliche Ergebnisse und keine Läuterkatastrophen…

Vielen Dank, war am Wochenende verhindert.

Ich denke mit dem, was ich mir zur "maximalen Stammwürze" und dem G30 durchgelesen habe, kämen wir klar.

Der Putzaufwand und "Fußabdruck" der Herms Analge ist eben auch der größte Faktor, der mich stört.

BIAB machen wir praktisch mit unserem ersten System. Der Klarstein ist doppelwandig und hält die Temperatur sehr gut. Die Temperatur steuern wir wg des unzuverlässigen Einstellrädchens mit einem Inkbird. Da können wir ggf noch läutern indem wir den Sack in eine Maischrohr heben und nachgießen. Sieht dann aus wie bei den gängigen Malzrohrsystemen.
EDITH: Verständnisfrage: das doofe an ungeläutertem BIAB ist doch, dass ich zB bei nem 50 Liter Kessel am Ende, wegen des Platzes den der Treber benötigt, trotzdem nur 40l, oder so, rausbekomme oder?

Vermutlich geht es mir nicht nur um die Vergrößerung der Ausbeute sondern auch die Vergrößerung/Komplexität des Systems. Da waren wir eben noch nicht und dementsprechnd fehlt uns wsl. die Erfahrung, dass "normaler und weniger" viel besser und mehr ist.

Moin, moin,

zum G40 (oder auch einem anderen Malzrohrsystems) kann ich leider nichts sagen, da ich diesen noch nie selbst benutzt habe. Ich kann dir aber gerne ein paar Erfahrungen zu einer HERMS-Anlage mitgeben.

Anfänglich haben wir wie folgt gebraut: Eingemaischt in einem Kochtopf auf Induktionsplatte. Während der Aufheizperioden zwischen den Rasten wurde händisch umgerührt. Nach dem Abmaischen wurde die Maische in ein Läuterbottich (=Plastikeimer) mit Läuterhexe umgeschöpft. Während der Läuterruhe wurde der Kochtopf ausgespült. Geläutert wurde dann in den (wieder sauberen) Kochtopf. Nachguss kam aus dem Einkochautomaten. Während des Kochens wurde der Läuterbottich gereinigt. Nach Kochende und dem Umfüllen in den Fermenter wurde der Kochtopf gereinigt.

Wir sind vor gut einem Jahr auf eine HERMS-Anlage umgestiegen. Diese möchte ich nicht mehr missen. Temperatursteuerung (und -verteilung) klappt sehr gut. Dadurch, dass die Maische durchgängig zirkuliert wird, klärt sie sich schon während des Maischens und kann ohne weiteren Zeitaufwand in die Sudpfanne umgepumpt werden. Zudem ist die Würze - im Vergleich zu unserer früheren Vorgehensweise - noch klarer. Eine "Läuterkatastrophe" hatten wir mit der HERMS-Anlage noch nie - auch nicht, beim Brauen von Witbier. Läuterprobleme hatten wir eigentlich nur früher mit der Läuterhexe.

Zum Reinigen: Der Reinigungsaufwand ist m.E. nicht viel größer geworden. Der HLT muss quasi gar nicht gereinigt werden. Im HLT ist schließlich nur das Nachgusswasser. Zwar läuft die Maische durch die HERMS-Coil, allerdings wird die HERMS-Coil während des Läuterns mit dem bis zu 78°C heißen Nachgusswasser durchströmt und damit gleich gereinigt. Die Mashtun muss genauso gereinigt werden, wie unser Läuterbottich früher. Zuzugeben ist allerdings, dass sich der Plastikeimer für die Reinigung etwas leichter handhaben ließ, als jetzt die isolierte Mashtun aus Edelstahl. Auch die Sudpfanne muss nach dem Kochen gereinigt werden - genauso wie früher unser Kochtopf. Der Mehraufwand zum Reinigen ergibt sich eigentlich nur aus den drei Schläuchen und der Pumpe. Die Schläuche kann man aber einfach in einen Eimer mit PBW legen (oder einfach durch das System eine PBW-Lösung zirkulieren lassen). Damit sind diese auch ruck zuck wieder sauber. Als Pumpe habe ich die Riptide von Blichmann. Da sich der Pumpenkopf hier abnehmen lässt, ist die Reinigung auch kein großes Problem. Der Reinigungsmehraufwand (gegenüber früher) beträgt daher vielleicht 10 bis 15 Min. Da wir früher aber sehr lange für das Läutern gebraucht haben (den Hahn immer nur vorsichtig aufmachen, damit der Treber nicht dicht macht), ist der Brautag mit der HERMS-Anlage dennoch ein paar Stunden kürzer. Ich vermute, dass der G40 wahrscheinlich sogar noch einfacher zu reinigen ist und der Brautag damit ggf. noch kürzer wird. Für uns persönlich war ein solches All-in-One-System allerdings "zu automatisiert".

Die Nachteile einer HERMS-Anlage dürften aus meiner Sicht daher der größere footprint und ggf. der Preis sein (je nachdem, welche Anlagen man miteinander vergleicht).

PS.
Der wirkliche Reinigungsaufwand ist bei mir eigentlich erst mit dem Unitank von Ss Brewtech entstanden. Dagegen fällt die Reinigung der HERMS-Anlage gar nicht ins Gewicht.

Viele Grüße
Lutz

Gewidder - Barmbek hat geschrieben: ↑Montag 8. November 2021, 14:01 Ich kann dir aber gerne ein paar Erfahrungen zu einer HERMS-Anlage mitgeben.

Kurze Frage, welche HERMES-Anlage habt ihr oder selbst bau ?

klecksi hat geschrieben: ↑Montag 8. November 2021, 14:51 Kurze Frage, welche HERMES-Anlage habt ihr oder selbst bau ?

Servus Klecksi, schau mal da: Umbau eines Einkochtopfes zu einem HLT für eine HERMS-Anlage

Gruß Erwin

Braufex hat geschrieben: ↑Montag 8. November 2021, 19:18 Servus Klecksi, schau mal da: Umbau eines Einkochtopfes zu einem HLT für eine HERMS-Anlage

Gruß Erwin

Danke

klecksi hat geschrieben: ↑Montag 8. November 2021, 14:51

Gewidder - Barmbek hat geschrieben: ↑Montag 8. November 2021, 14:01 Ich kann dir aber gerne ein paar Erfahrungen zu einer HERMS-Anlage mitgeben.

Kurze Frage, welche HERMES-Anlage habt ihr oder selbst bau ?

Moin Kleckis,

hier ist die fertige Anlage im Betrieb: https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?f=20&t=28482

Viele Grüße
Lutz