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Gärung in Amphore

Verfasst: Dienstag 16. November 2021, 18:47
von HrXXLight
Hallo

Hat hier jemand schon einmal ein Bier in einer dieser traditionellen georgischen Qvevris vergoren? Mich reizt die Idee ein Sauerbier darin ein Jahr zu lagern.

Grüße Ben

Re: Gärung in Amphore

Verfasst: Dienstag 16. November 2021, 20:34
von Fe2O3
persönlich habe ich damit keine Erfahrung, aber "kommerziell" braut die Stiegl Brauerei in Salzburg in ihrem Biergut "Wildshut" seit einigen Jahren (2016?) alle 2 Jahre das "Wildshuter Urbier", ein spontanvergorenes Bier, das mehrere Monate in eingebuddelten Quervis gärt. Das Ergebnis ist erwartungsgemäß auch ein Sauerbier.
Hier ein kurzer Text von der Brauerei: https://www.stiegl.at/de/biere/wildshut ... ter-urbier
Hier etwas mehr von Falstaff (https://www.falstaff.at/nd/urbier-premi ... -wildshut/) bzw. About-Drinks (https://www.about-drinks.com/stiegl-bra ... er-antike/).

lG
Martin

Re: Gärung in Amphore

Verfasst: Mittwoch 17. November 2021, 01:02
von Olutmatkailijan
Bisher noch nicht aber wie Eisen(II)-Oxid bereits erwähnt hat ist es möglich. Warum denn auch nicht? Nur ist mir in den überflogenen Artikeln aufgefallen das sie mit der TU München zusammen irgendwas zu Maischegärung gemacht haben. Da Malz ja unter anderem Cellulose enthält, wundert mich ob die wirklich direkt auf der Maische gären - also einmaischen ohne dann zu Läutern?

Re: Gärung in Amphore

Verfasst: Mittwoch 17. November 2021, 17:58
von Fe2O3
So weit ich weiß war das schon ne Maischegärung.
Ich erinnere mich dran, Bilder von den "Amphoren" gesehen zu haben, die mit einer "Maischekruste" verschlossen war, weil die Maische beim gären und amphorenreifen am Rand eingetrocknet war.
Leider war die Googlesuche wenig hilfreich.
Das Foto hab ich gefunden, wo wohl gerade eines der Behälter ausgepumpt wird, da erkennt man ganz gut den "Matsch":
https://encrypted-tbn0.gstatic.com/imag ... j2VLs5pI&s

Das Bild findet sich auch auf dieser Seite:
https://picker-pr.at/de/news/detail.asp ... raut+wurde+

Wenn du mit deinen Plänen etwas fortgeschrittener/konkreter bist, kann ich mir gut vorstellen, dass Markus Trinker, der "Kreativbraumeister" von Stiegl dir mit Tipps aushelfen könnte. So wie ich ihn kennengelernt habe ist er eigentlich sehr aufgeschlossen gegenüber Hobbybrauern.

LG
Martin

Re: Gärung in Amphore

Verfasst: Mittwoch 17. November 2021, 21:17
von Olutmatkailijan
Interessant. Wäre mal interessant, wenn das wer ausprobiert.

Re: Gärung in Amphore

Verfasst: Donnerstag 18. November 2021, 07:13
von emjay2812
Etwas offtopic, aber trotzdem passend. Ein Moselwinzer hatte Mal versucht Wein wie die Römer zu machen. Auf Grund von archäologischen Funden ging man davon aus, dass der Wein mit Honig gesüßt wurde. Der Wein wurde Essig. Man kam schließlich darauf, dass die Amphoren mit Wachs ausgekleidet wurden. Die Wachsreste in den gefundenen Römer Amphoren wurden falsch interpretiert\analysiert.
Der zweite Versuch war dann ein zumindest trinkbares Ergebnis.

Re: Gärung in Amphore

Verfasst: Donnerstag 18. November 2021, 15:15
von Olutmatkailijan
Also wahrscheinlich mit Bienenwachs (was hatten sie den anderes)? Würde mich interessieren, ob sie dem auch etwas Propolis beigefügt haben - das dürfte das mikrobielle Wachstum ein wenig hemmen und Schädlingen vorbeugen. Zudem habe ich mal in einem Buch über Metherstellung gelesen, dass man früher ein bestimmtes Eichenholz mit zur Gärung dazu getan hat - und danach entnommen, als frühe Form der "Hefeerhaltung". Wenn ich besagtes Buch und die entsprechende Textpassage finde, zitier ich das mal.

Re: Gärung in Amphore

Verfasst: Sonntag 5. Dezember 2021, 18:28
von Räuber Hopfenstopf
Die Hefe auf Holz zu konservieren ist nicht so ungewöhnlich. Die ganzen Kveik Ringe sind ja auch nichts anderes.