Dokumentation: Bau der Vorzeltbrauerei
Verfasst: Donnerstag 18. November 2021, 12:46
Servus,
wie bereits im Vorstellungsfaden angekündigt habe ich vor, in einem Vorzelt eine kleine Brauerei einzurichten. In diesem Faden dokumentiere ich den Bau dergleichen! Sogar mit Bildern!
Momentan: Der Bau des Bodens aus Paletten, die mit Spanplatten überdeckt werden. Das werde ich dann nächste Woche weitermachen, wenn ich den Akkuschrauber hier habe. Das ganze wird mit Folie überzogen, da einfacher zu reinigen.
Vorschläge zur zu verwendenden Folie, oder lieber billiger Pfusch der hält, bitte gerne anbringen (R13 Folie ist ziemlich teuer)...: Als nächstes die zu verwendende "Brauanlage". Es handelt sich hier um einen modifizierten, günstigen Einkochautomaten der Marke SilverCrest von Lidl. Die Modifikationen waren notwendig, da beim ersten Brauversuch auf der Hauptplatine Leiterbahnen durchgebrannt sind. Weshalb? Wegen geplanter Obsoleszenz, die waren viel zu dünn für den Anwendugszweck! Hier nochmal der Automat ohne seine "Schutzfolie": Leider stehe ich vor einem kleineren Problem: meine Pumpe hat ein 1/2" Gewinde, das Loch im Automaten ist aber 3/8". Zum einen mag ich diese zölligen Maße nicht, zum anderen kann ich sie so nicht verwenden. Abhilfe schafft mir nächste Woche mein Nachbar, welcher als großer Obermonteur in einer entsprechenden Branche tätig ist: Es kommt also ein "Adapter" von 3/8" auf 1/2" drauf (und ein entsprechender Kugelhahn aus Edelstahl, da ich von dem Plastikgelumpe nichts halte...auch die Abdeckung der Pumpe wird eines Tages aus Edelstahl sein).
Natürlich habe ich ein weiteres Problem: Da wird Hauptplatine überbrückt haben, ist der Automat natürlich nicht zu steuern! Abhilfe schafft hierbei ein kleines Gerät aus einem Raspberry Pi Zero mit selbstlaufender Real-Time-Clock: Das hat einen weiteren Vorteil: Da der Automat auf das Einkochen ausgelegt ist, hat er ab 95C abgeriegelt. Beim Würzekochen ist das unvorteilhaft. Durch das fachmännische Umgehen dieser Maßnahme und dem daraus resultierenden erhöhten Brandrisiko schmeckt das Bier doch gleich deutlich besser! Keine Sorge, nach dem chinesischen Standard "Safe to operate" ist sicherheitstechnisch alles in Ordnung!
Um besagtes Wunderwerk der Technik an den Automaten anzuschließen, haben wir uns einen entsprechenden Stecker aus der Aviationstechnik besorgt. Dieser hat den Vorteil, das er relativ unempfindlich gegenüber Störungen ist. Zudem ist er relativ günstig: Fertig aufgebaut sieht das ganze dann ungefähr so aus. In einer alten Mon-Cheri Box wird das Wunderwerk der Technik vor Außeneinflüssen "geschützt".
Was noch zu tun ist:
- Boden fertig machen
- Entsprechenden Tisch (Bierbank?) besorgen
- Einkochautomat umbauen: Über ein T-Stück und ein L-Stück wird das ganze so gebaut, dass die Würze zirkulieren kann. Mit zwei Hähnen: Eines, um die heiße Würze in den PWT zu jagen, und eines, mit dem ich die Würgezirkulation regeln kann
- Die Software für den Einkochautomaten fertig schreiben (ist nicht nett, wenn man davor sitzt und sich denkt "also ja eigentlich ist das ein SCADA-System"...andererseits wäre ein Drag-and-Drop SCADA für Heimbrauer und sonstige Prozessleute schon cool)
Der PWT wird über eine Aquariumpumpe betrieben (für das Kaltwasser). Mal sehen, ob die ausreicht!
Da in meinem Wohnwagen die Temperatur sehr konstant bei 15C liegt, sind jetzt im Winter erstmals untergärige Biere dran. Der erste Sud wird was einfaches aus Böhmischen Pilsnermalz und Polaris-Hopfen, vergoren mit W34. Ist halt alles, was ich grade da habe.
Hierbei ist noch zu achten: Die Vergärung erzeugt ja CO2. Dieses CO2 möchte ich in meinem Wagen nicht haben! Dementsprechend werde ich wohl den langen Schlauch von Gärröhrchen aus dem Fenster hängen lassen, bis ich mir was überlegt habe das sinnvoller ist. Dazu kommt noch ein Luftqualitätssensor. Ich habe zwar schon Rauch- und CO-Melder im Wagen, aber das nützt bei CO2 natürlich rein gar nicht.
Anstatt mir einen Tortenboden (beim Kauf auf den Durchmesser von Fuß zu Fuß achten!) in den Automaten rein zustellen, verwende ich ein Seil das über einen Flaschenzug geht. Dieses wird an den Malzsack festgemacht. Dadurch kann ich das Malz vom Boden abheben. Des weiteren kann ich so in einem Gerät sowohl Einmaischen, als auch Läutern, als auch Kochen (man vergleiche die größeren Anlagen von Speidel)!
Fragen und Anregung ausdrücklich erwünscht.
Nachtrag: Nun erst mal den Boden reingemacht. Da ich die Schiebetüren im Hänger nicht ausstehen kann(werden immer vergessen zu sichern, verklemmen dann) kurzerhand ausgebaut. Es stellt sich heraus, sie bestehen aus ca. 2,5cm dickem MDF - genau passend zum Rest der Platten. Bei den Eltern noch alte Hochregal-Lagerplatten, die der Opa mal mitgenommen hat weil man "sie ja mal brauchen kann". Somit ist das Möbilar auch schon vorhanden. Die restlichen Lücken werden auch mit Lagerplatten verschlossen. Danach wird der gesamte Boden angeschraubt und mit Folie überzogen. Zu verwenden ist dabei nur Folie, welcher das Reinigungsmittel wenig ausmacht...
wie bereits im Vorstellungsfaden angekündigt habe ich vor, in einem Vorzelt eine kleine Brauerei einzurichten. In diesem Faden dokumentiere ich den Bau dergleichen! Sogar mit Bildern!
Momentan: Der Bau des Bodens aus Paletten, die mit Spanplatten überdeckt werden. Das werde ich dann nächste Woche weitermachen, wenn ich den Akkuschrauber hier habe. Das ganze wird mit Folie überzogen, da einfacher zu reinigen.
Vorschläge zur zu verwendenden Folie, oder lieber billiger Pfusch der hält, bitte gerne anbringen (R13 Folie ist ziemlich teuer)...: Als nächstes die zu verwendende "Brauanlage". Es handelt sich hier um einen modifizierten, günstigen Einkochautomaten der Marke SilverCrest von Lidl. Die Modifikationen waren notwendig, da beim ersten Brauversuch auf der Hauptplatine Leiterbahnen durchgebrannt sind. Weshalb? Wegen geplanter Obsoleszenz, die waren viel zu dünn für den Anwendugszweck! Hier nochmal der Automat ohne seine "Schutzfolie": Leider stehe ich vor einem kleineren Problem: meine Pumpe hat ein 1/2" Gewinde, das Loch im Automaten ist aber 3/8". Zum einen mag ich diese zölligen Maße nicht, zum anderen kann ich sie so nicht verwenden. Abhilfe schafft mir nächste Woche mein Nachbar, welcher als großer Obermonteur in einer entsprechenden Branche tätig ist: Es kommt also ein "Adapter" von 3/8" auf 1/2" drauf (und ein entsprechender Kugelhahn aus Edelstahl, da ich von dem Plastikgelumpe nichts halte...auch die Abdeckung der Pumpe wird eines Tages aus Edelstahl sein).
Natürlich habe ich ein weiteres Problem: Da wird Hauptplatine überbrückt haben, ist der Automat natürlich nicht zu steuern! Abhilfe schafft hierbei ein kleines Gerät aus einem Raspberry Pi Zero mit selbstlaufender Real-Time-Clock: Das hat einen weiteren Vorteil: Da der Automat auf das Einkochen ausgelegt ist, hat er ab 95C abgeriegelt. Beim Würzekochen ist das unvorteilhaft. Durch das fachmännische Umgehen dieser Maßnahme und dem daraus resultierenden erhöhten Brandrisiko schmeckt das Bier doch gleich deutlich besser! Keine Sorge, nach dem chinesischen Standard "Safe to operate" ist sicherheitstechnisch alles in Ordnung!
Um besagtes Wunderwerk der Technik an den Automaten anzuschließen, haben wir uns einen entsprechenden Stecker aus der Aviationstechnik besorgt. Dieser hat den Vorteil, das er relativ unempfindlich gegenüber Störungen ist. Zudem ist er relativ günstig: Fertig aufgebaut sieht das ganze dann ungefähr so aus. In einer alten Mon-Cheri Box wird das Wunderwerk der Technik vor Außeneinflüssen "geschützt".
Was noch zu tun ist:
- Boden fertig machen
- Entsprechenden Tisch (Bierbank?) besorgen
- Einkochautomat umbauen: Über ein T-Stück und ein L-Stück wird das ganze so gebaut, dass die Würze zirkulieren kann. Mit zwei Hähnen: Eines, um die heiße Würze in den PWT zu jagen, und eines, mit dem ich die Würgezirkulation regeln kann
- Die Software für den Einkochautomaten fertig schreiben (ist nicht nett, wenn man davor sitzt und sich denkt "also ja eigentlich ist das ein SCADA-System"...andererseits wäre ein Drag-and-Drop SCADA für Heimbrauer und sonstige Prozessleute schon cool)
Der PWT wird über eine Aquariumpumpe betrieben (für das Kaltwasser). Mal sehen, ob die ausreicht!
Da in meinem Wohnwagen die Temperatur sehr konstant bei 15C liegt, sind jetzt im Winter erstmals untergärige Biere dran. Der erste Sud wird was einfaches aus Böhmischen Pilsnermalz und Polaris-Hopfen, vergoren mit W34. Ist halt alles, was ich grade da habe.
Hierbei ist noch zu achten: Die Vergärung erzeugt ja CO2. Dieses CO2 möchte ich in meinem Wagen nicht haben! Dementsprechend werde ich wohl den langen Schlauch von Gärröhrchen aus dem Fenster hängen lassen, bis ich mir was überlegt habe das sinnvoller ist. Dazu kommt noch ein Luftqualitätssensor. Ich habe zwar schon Rauch- und CO-Melder im Wagen, aber das nützt bei CO2 natürlich rein gar nicht.
Anstatt mir einen Tortenboden (beim Kauf auf den Durchmesser von Fuß zu Fuß achten!) in den Automaten rein zustellen, verwende ich ein Seil das über einen Flaschenzug geht. Dieses wird an den Malzsack festgemacht. Dadurch kann ich das Malz vom Boden abheben. Des weiteren kann ich so in einem Gerät sowohl Einmaischen, als auch Läutern, als auch Kochen (man vergleiche die größeren Anlagen von Speidel)!
Fragen und Anregung ausdrücklich erwünscht.
Nachtrag: Nun erst mal den Boden reingemacht. Da ich die Schiebetüren im Hänger nicht ausstehen kann(werden immer vergessen zu sichern, verklemmen dann) kurzerhand ausgebaut. Es stellt sich heraus, sie bestehen aus ca. 2,5cm dickem MDF - genau passend zum Rest der Platten. Bei den Eltern noch alte Hochregal-Lagerplatten, die der Opa mal mitgenommen hat weil man "sie ja mal brauchen kann". Somit ist das Möbilar auch schon vorhanden. Die restlichen Lücken werden auch mit Lagerplatten verschlossen. Danach wird der gesamte Boden angeschraubt und mit Folie überzogen. Zu verwenden ist dabei nur Folie, welcher das Reinigungsmittel wenig ausmacht...