PH-Wert gut, alles gut? Sorry, schon wieder Brauwasser!
Verfasst: Montag 29. November 2021, 08:24
Liebe Braukollegen,
es tut mir echt leid, dass ich nun den gefühlt tausendsten Thread zum Thema Brauwasser eröffnen muss, aber so richtig habe ich noch keine Antwort auf diese Frage gefunden:
Mir ist der Zusammenhang von Restalkalität und PH-Wert zumindest soweit klar, dass ersteres genutzt wird um zweiteres für die jeweiligen Bierstile in die richtigen Bahnen zu lenken. Wenn man es ganz genau mag, kann man das ganze sogar nach dem Einmaischen mittels PH-Messgerät messen bzw. sogar noch korrigieren.
Was ist aber mit den anderen Wasserinhaltsstoffen wie z.B. Kalzium und Magnesium?
Hier sind mit die allgemeinen Grenzwerte bewusst, aber auch, dass es für verschiedene Bierstile auch hier wieder unterschiedliche Wertbereiche gibt.
Meine Frage ist jetzt, ob diese in dem Sinne zu vernachlässigen sind, dass man z.B. kein perfektes Klon-Bier vom Pilsner Urquell oder von einem originallen Dortmunder Export bekommt, wenn man diese Werte nicht einhält, oder ob diese ähnlich wichtig einzuhalten sind wie die RA bzw. der PH-Wert.
Beispiel: Nach vollzogenem Umzug plane ich Wasser aus einer Quelle zu nutzen, die laut einem bekannten der im Wasserwerk gelernt hat, ähnliche Wasserwerte wie das Leitungswasser in der Gegend hat.
Ich bin ein großer Fan von Schlupfs Wasserrechner, der ja auch alle anderen Werte berücksichtigt. Leider könnte ich mit diesem Wasser keinen einzigen Bierstil brauen, da bereits Kalzium (160mg/l) und Magnesium (24,7mg/l) über allen Bierstilen liegen.
Der allgemeine Grenzwert für Kalzium scheint ja bei etwa 200mg/l zu liegen, so dass ich damit schon noch brauen können müsste. Tatsächlich habe ich damit bereits ein Münchner Dunkles gezaubert, dass ganz hervorragend geworden ist.
Ich würde dieses Wasser gerne (aus sentimentalen Gründen) nutzen, genau wie ich eben gerne selbstangebauten Hopfen nutzen würde.
Dadurch bin ich auch auf die Frage gekommen, da die Brauer im den Interviews in „Hopfenliebe“ zumeist ihre Biere mit unbehandeltem Wasser brauen auch wenn diese Wässer wohl nicht innerhalb der Wertebereiche liegen. Es liest sich für mich eher so, dass man dann halt kein Tschechisches Pils bekommt, aber dass es dann halt ein Deutsches wird, also nicht schlechter nur halt anders…
Sorry für so viel Text, aber krieg ich‘s nicht hin.
Beste Grüße
Tobias
es tut mir echt leid, dass ich nun den gefühlt tausendsten Thread zum Thema Brauwasser eröffnen muss, aber so richtig habe ich noch keine Antwort auf diese Frage gefunden:
Mir ist der Zusammenhang von Restalkalität und PH-Wert zumindest soweit klar, dass ersteres genutzt wird um zweiteres für die jeweiligen Bierstile in die richtigen Bahnen zu lenken. Wenn man es ganz genau mag, kann man das ganze sogar nach dem Einmaischen mittels PH-Messgerät messen bzw. sogar noch korrigieren.
Was ist aber mit den anderen Wasserinhaltsstoffen wie z.B. Kalzium und Magnesium?
Hier sind mit die allgemeinen Grenzwerte bewusst, aber auch, dass es für verschiedene Bierstile auch hier wieder unterschiedliche Wertbereiche gibt.
Meine Frage ist jetzt, ob diese in dem Sinne zu vernachlässigen sind, dass man z.B. kein perfektes Klon-Bier vom Pilsner Urquell oder von einem originallen Dortmunder Export bekommt, wenn man diese Werte nicht einhält, oder ob diese ähnlich wichtig einzuhalten sind wie die RA bzw. der PH-Wert.
Beispiel: Nach vollzogenem Umzug plane ich Wasser aus einer Quelle zu nutzen, die laut einem bekannten der im Wasserwerk gelernt hat, ähnliche Wasserwerte wie das Leitungswasser in der Gegend hat.
Ich bin ein großer Fan von Schlupfs Wasserrechner, der ja auch alle anderen Werte berücksichtigt. Leider könnte ich mit diesem Wasser keinen einzigen Bierstil brauen, da bereits Kalzium (160mg/l) und Magnesium (24,7mg/l) über allen Bierstilen liegen.
Der allgemeine Grenzwert für Kalzium scheint ja bei etwa 200mg/l zu liegen, so dass ich damit schon noch brauen können müsste. Tatsächlich habe ich damit bereits ein Münchner Dunkles gezaubert, dass ganz hervorragend geworden ist.
Ich würde dieses Wasser gerne (aus sentimentalen Gründen) nutzen, genau wie ich eben gerne selbstangebauten Hopfen nutzen würde.
Dadurch bin ich auch auf die Frage gekommen, da die Brauer im den Interviews in „Hopfenliebe“ zumeist ihre Biere mit unbehandeltem Wasser brauen auch wenn diese Wässer wohl nicht innerhalb der Wertebereiche liegen. Es liest sich für mich eher so, dass man dann halt kein Tschechisches Pils bekommt, aber dass es dann halt ein Deutsches wird, also nicht schlechter nur halt anders…
Sorry für so viel Text, aber krieg ich‘s nicht hin.
Beste Grüße
Tobias