CaptainJack hat geschrieben: ↑Freitag 10. Dezember 2021, 14:44
Danke schon mal für deine Antworten. Tut mir leid, dass ich so blöd nachfrage, aber ich bin was Elektronik angeht wirklich etwas "unnormal" und kenne mich nur sehr rudimentär aus. Ein B16 hält doch 3680W bei 230V dauerhaft aus. Wenn ich jetzt meine Yato bei 3300W betreibe müsste doch genug Luft sein, was Netz etc. angeht. Machst du dir Sorgen, dass der LSS zu früh rausspringt oder zu spät?
CaptainJack hat geschrieben: ↑Freitag 10. Dezember 2021, 14:44
Tut das eine normale Leitung nicht? Wie gesagt ich verstehe davon nichts, aber es sollte doch möglich sein bei einer Leitung die 3680W "abrufbar" macht, dass mit Kabeltrommel noch 3300 Watt ankommen
Der B16 Schütz nur die Leitung, das diese nicht zu heiss wird. Für PVC Leitungen sind das maximal 70 °C. Die maximal Leistung die über eine "normale" 1,5 mm² Leitung gehen darf hängt von ihrer Länge ab und der Verlegeart. In Trockenbauwänden ist sie stärker isoliert und darf damit dann nicht mehr so stark belastet werden. Das gleiche gilt für die Länge. Der maximale Spannungsverlust darf 3% bis zur letzten Dose betragen. Bei 1,5 mm² sind das 18m bei 16 A. Alles darüber sind kleinere Automaten zu verbauen.
Mit diesen Werten oben wird die Leitung nicht zu warm und auch der maximale Spannungsabfall an der letzten festen Steckdose ist erfüllt. Dier Kurzschlussstrom hier ist noch so hoch das der B16 oder gar C16 Automat noch auslöst.
Nun kommen die 40 m Verlängerungsleitung dazu. Hier steigt erstmal der Verlust an. Am Ende der Leitung kommen dann nur noch 200V an, näheres weiter unten. Wenn nun der Hausanschluss schon weit vom Trafo weg ist und auch noch schlechte Leitungen liegen, dann ist die Netzimpedanz so hoch das hier maximal 50A fließen könnte. Damit kann noch wunderbar die 16A abrufen, aber im Kurzschlussfall am Ende der Leitung ist nicht mehr gesichert das der LSS schnell genug auslöst. Es fließen dann für kurze Zeit 50A und der größte Teil wird in deinen Leitungen verheizt. Das wären dann so 9 - 10 kW mit denen die Leitungen in der Wand und dem Verlängerungskabel. Das macht das PVC nicht lange mit. Entweder brennt es oder es geht kaputt und über Störlichtbögen kann es dann zu weiteren Problemen kommen.
Sollte die Leitung an einem C16 sein, z.B. eine Garagensteckdose mit Geräten mit hohem Anlaufstrom, dann bräuchst du 80 - 160 A Auslösestrom.
Wie hoch der maximale Kurschlusstrom am Ende ist kann man nur mit einem speziellen Messgerät messen.
CaptainJack hat geschrieben: ↑Freitag 10. Dezember 2021, 14:44
Was würde dann passieren, wenn ich die Platte auf 3300W schalte? Ruft die Platte dann 3300 Watt ab, aber es kommen nur 3100?
CaptainJack hat geschrieben: ↑Freitag 10. Dezember 2021, 14:44
Tut das eine normale Leitung nicht? Wie gesagt ich verstehe davon nichts, aber es sollte doch möglich sein bei einer Leitung die 3680W "abrufbar" macht, dass mit Kabeltrommel noch 3300 Watt ankommen
CaptainJack hat geschrieben: ↑Freitag 10. Dezember 2021, 14:44
Was würde da im schlimmsten Fall passieren?
Vielen Dank und liebe Grüße
CaptainJack
Ab hier wird es schwierig. Nehmen wir einfach mal 16 A an und die Trommel könnte 3680 W, ist einfacher zu rechnen. Schauen wir uns nun verschiedene Lasten an. Die Leitungslänge sind 18m ( HAK bis Steckdose ) und 40 m Verlängerungsleitung mit 1,5 mm² macht also 58m. Die Übergangswiderstände lassen wir mal weg.
Die einfache Leitungslänge sind 58m und 0,6883 Ohm. Damit kommt man bei 16 A auf nur noch 208 V am Ende der Leitung an. Auf jeder Leitung fallen 11V ab und damit liegt L auf 219V und N auf 11V, damit sind nur noch 208V nutzbar.
Bei einem einfachen Heizelement hat man dann nur noch 3328 W. Bezogen werden 3680 macht einen Verlust in der Wand von 352 W. Der Strom ist bei 16 A.
Induktionsplatte mit einer
passiven PFC ( Power Form Correction ). Auch dieses Gerät sieht die 208W und hat damit dann nur noch 3328 W und der Verlust liegt bei 352 W und der Strom beträgt 16 A.
Induktionsplatte mit einer
aktiven PFC , in der Leistungsklasse wird man von einer aktiven PFC ausgehen müssen. Die aktive PFC hat einen Stepupwandler der Spannungsschwankungen ausgleicht. Hier zieht die Platten dann mehr Strom so das nach der aktiven PFC wieder 325V Gleichspannung ( = 230V Wechselspannung ) anliegen. Um hier von den 208V auf 230V bei 16A zu kommen muss die Platte 18 A ziehen.
Wir haben also 4140 W die wir beziehen mit 18A. Damit ist alles überlastet und der Verlust beträgt 460W. Durch die Übergangswiderstände und die steigenden Temperatur der Leitung wird das noch schlimmer, und der Strom muss weiter ansteigen. Es ist schwer zu sagen was der maximale Strom ist da man die verbaute PFC nicht kennt. Aber 19A sind da schon denkbar.
Wenn man das also für dein Kabel mit 3300W runterbricht wird das Kabel bei 3300 W überlastet da hier mehr als der erlaubte Strom fließt.
Der Strom macht das Kabel warm nicht die Leistung.
Schukodosen sind normal nach Norm nur 1h mit 16 ausgelegt. Ob es länger geht ist nicht getestet. Für so große Lasten die blauen CEE besser, die halten das länger aus.
Bei solchen Leitungslängen muss man einen entsprechenden Querschnitt nehmen und sicherstellen das alles auch im Falle eines Fehlers auslöst und nichts überlastet wird.
Gruß JackFrost