Konstant sehr niedrige Sudhausausbeute
Verfasst: Mittwoch 15. Dezember 2021, 17:24
Hallo liebe Forengemeinschaft,
ich habe erst wenige Sude hinter mir, wundere mich aber schon von Anfang an darüber, dass ich statt 22l Ausschlagwürze wie in Rezepten angegeben konstant am Ende deutlich weniger in die Flaschen bekomme, nämlich nur um die 18-19l. Ich habe dann bei den letzten drei Suden mal meine Sudhausausbeute mit Refraktometer und dem Rechner von MMuM gemessen und diese liegt lediglich immer so um die 50%.
Ich habe das typische Einkocher-Setup.
Ich beschreibe im Folgenden mal den Ablauf des heutigen Suds und würde mich über eine Einschätzung freuen, ob ich irgendwo einen Messfehler oder Hirnaushänger habe oder wo eventuell gravierende Fehler im Ablauf liegen.
Werden sollte es ein obergäriger Maibock von MMuM, Werte geändert auf 22l Ausschlagswürze und 62% SHA (22l wegen angepeilter 20l bei Abfüllung, weil die Hefe ja noch Menge weg nimmt, 62% SHA ohne besonderen Grund... es erschien mir erzielbar und die Malzmengen waren da mit 4kg Wiener und 2kg Münchner schön glatt).
Bei Schüttung, Haupt-/Nachguss, Maischeplan sowie der Würzekochung habe ich mich sklavisch ans Rezept gehalten. Das Malz wurde nicht konditioniert.
Die 6kg Malz habe ich mit der MattMill auf der zweitletzen (bzw. zweitfeinsten) Raste geschrotet, dann wie im Rezept bei 60°C eingemaischt, die Rasten wie im Rezept gehalten und nach Erreichen der 78°C Abmaischtemperatur in den Läuterbottich mit Läuterblech umgeschöpft. Die Maische war jodnormal.
Läuterruhe eingehalten, erste 3l wieder oben rein, dann geläutert und mit dem heißesten Wasser, das mein Wasserhahn her gibt (45°C oder so), die 12l wie im Rezept Nachguss zugegeben.
Ich geben den Nachguss übrigens wie im Buch von Laudange empfohlen vorsichtig über den gelochten Einkocherdeckel hinzu und achte darauf, dass der Treber nicht trocken läuft.
Läutern ging sehr schnell und problemlos, nach 15min war der Einkocher fast randvoll, also habe ich den Läutervorgang abgebrochen. Würze m.E. recht klar ohne zu viel Trubstoffe.
Interessehalter habe ich dann mal mit einem Refraktometer gemessen, was dann noch aus dem Hahn kam, das Refrakto zeigte 5°B. Ohne jetzt zu wissen ob das gut oder schlecht ist. Mir erscheint der Wert hoch.
Da man nach dem Hopfenkochen ja oft nochmal mit Wasser strecken muss, habe ich dann einfach in einen Messbecher zu Ende geläutert und so nochmal knapp 2l abzapfen können bis ich den Läuterbottich zu sehr kippen musste, der Läuterkuchen auseinander gefallen ist und zu viele Trubstoffe raus kamen.
Die Würze hab ich dann 90min gekocht, bisserl stehen gelassen, Trubkegel erfolgreich hergestellt und ab damit durch einen abgekochten Sputnikfilter in den sauberen Gärbottich. Würze lief klar, schnell und völlig problemlos innerhalb von 10min durch den Filter. Kurz vor Schluss habe ich den Tortenring-Trick verwendet, um mehr Würze abzuziehen.
Ich weiß ja nie wann ich da aufhören soll... irgendwann konnen ja dann doch trotz größter Vorsicht immer mehr Hopfenanteile durch den Hahn, obwohl noch relativ viel Würze im Einkocher ist. Ich hab den Rest beim Reinigen nachher mal mit einem Messbecher gemessen und komme auf knapp 1l "Verlust" inklusive Hopfen-Schmodder.
Achja, die 2l zusätzlichen Nachlauf vom Läutern habe ich dann (abgekocht) noch im Anschluss mit durch den Filter gegeben.
Alles in Allem komme ich dann am Ende aber nur auf erschreckend wenig Menge im Gärbottich, nämlich 19,5l. Zumindest zeigt mir das der Aufkleber am Gäreimer an. Nun weiß ich, dass die Anzeige nun nicht sehr genau ist (vielleicht auf einen halben Liter genau?), aber auf die angepeilten 22l komme ich im Leben nicht. Und in den Flaschen landen dann am Ende wohl auch nur grob 18,5l statt der angepeilten mindestens 20l.
Probeflüssigkeit abgezogen, auf Zimmertemperatur abgekühlt, Refrakto sagt 15,7°B = 15,2°P Stammwürze.
Im Rezept heißt es jetzt "Stammwürze: 16.5%". Was meinen die mit Prozent? Ich kenne nur °B, °P und SG. Aber %?
Jedenfalls ergibt das nach dem SHA-Rechner von MMuM eine Sudhausausbeute von gerade mal 50,5%.
Jetzt hab ich gelesen, dass man den Heißtrub dazu zählen soll, (keine Ahnung ob der SHA-Rechner von MMuM das schon kompensiert) kein Problem, mit dem gemessenen 1L Hopfenschmodder dazu gerechnet ist das Ergebnis 53,1%, was immer noch sehr wenig ist.
Weit entfernt von SHA-Werten um die 70%. Irgendwas um die 60% wären ja schon schön...
Wo liegt der Fehler? Schlecht geläutert und alles steckt noch im Treber?
Im Laudange steht, dass das Läutern bis zu 45min dauern kann, ich bin in 15min längst durch. Läuft das eventuell viel zu schnell?
Ja, ich habe den Nachguss nicht auf 78°C erhitzt sondern das heiße Wasser aus dem Hahn genommen... aber das macht doch nicht so einen Unterschied aus, oder?
Noch feiner schroten würde ich jedenfalls nicht mehr, ich bin schon auf der zweitfeinsten von fünf Rasten der Mühle und das Schrot sah für mich eigentlich fein genug aus...
Grüße,
Jens
ich habe erst wenige Sude hinter mir, wundere mich aber schon von Anfang an darüber, dass ich statt 22l Ausschlagwürze wie in Rezepten angegeben konstant am Ende deutlich weniger in die Flaschen bekomme, nämlich nur um die 18-19l. Ich habe dann bei den letzten drei Suden mal meine Sudhausausbeute mit Refraktometer und dem Rechner von MMuM gemessen und diese liegt lediglich immer so um die 50%.
Ich habe das typische Einkocher-Setup.
Ich beschreibe im Folgenden mal den Ablauf des heutigen Suds und würde mich über eine Einschätzung freuen, ob ich irgendwo einen Messfehler oder Hirnaushänger habe oder wo eventuell gravierende Fehler im Ablauf liegen.

Werden sollte es ein obergäriger Maibock von MMuM, Werte geändert auf 22l Ausschlagswürze und 62% SHA (22l wegen angepeilter 20l bei Abfüllung, weil die Hefe ja noch Menge weg nimmt, 62% SHA ohne besonderen Grund... es erschien mir erzielbar und die Malzmengen waren da mit 4kg Wiener und 2kg Münchner schön glatt).
Bei Schüttung, Haupt-/Nachguss, Maischeplan sowie der Würzekochung habe ich mich sklavisch ans Rezept gehalten. Das Malz wurde nicht konditioniert.
Die 6kg Malz habe ich mit der MattMill auf der zweitletzen (bzw. zweitfeinsten) Raste geschrotet, dann wie im Rezept bei 60°C eingemaischt, die Rasten wie im Rezept gehalten und nach Erreichen der 78°C Abmaischtemperatur in den Läuterbottich mit Läuterblech umgeschöpft. Die Maische war jodnormal.
Läuterruhe eingehalten, erste 3l wieder oben rein, dann geläutert und mit dem heißesten Wasser, das mein Wasserhahn her gibt (45°C oder so), die 12l wie im Rezept Nachguss zugegeben.
Ich geben den Nachguss übrigens wie im Buch von Laudange empfohlen vorsichtig über den gelochten Einkocherdeckel hinzu und achte darauf, dass der Treber nicht trocken läuft.
Läutern ging sehr schnell und problemlos, nach 15min war der Einkocher fast randvoll, also habe ich den Läutervorgang abgebrochen. Würze m.E. recht klar ohne zu viel Trubstoffe.
Interessehalter habe ich dann mal mit einem Refraktometer gemessen, was dann noch aus dem Hahn kam, das Refrakto zeigte 5°B. Ohne jetzt zu wissen ob das gut oder schlecht ist. Mir erscheint der Wert hoch.
Da man nach dem Hopfenkochen ja oft nochmal mit Wasser strecken muss, habe ich dann einfach in einen Messbecher zu Ende geläutert und so nochmal knapp 2l abzapfen können bis ich den Läuterbottich zu sehr kippen musste, der Läuterkuchen auseinander gefallen ist und zu viele Trubstoffe raus kamen.
Die Würze hab ich dann 90min gekocht, bisserl stehen gelassen, Trubkegel erfolgreich hergestellt und ab damit durch einen abgekochten Sputnikfilter in den sauberen Gärbottich. Würze lief klar, schnell und völlig problemlos innerhalb von 10min durch den Filter. Kurz vor Schluss habe ich den Tortenring-Trick verwendet, um mehr Würze abzuziehen.
Ich weiß ja nie wann ich da aufhören soll... irgendwann konnen ja dann doch trotz größter Vorsicht immer mehr Hopfenanteile durch den Hahn, obwohl noch relativ viel Würze im Einkocher ist. Ich hab den Rest beim Reinigen nachher mal mit einem Messbecher gemessen und komme auf knapp 1l "Verlust" inklusive Hopfen-Schmodder.
Achja, die 2l zusätzlichen Nachlauf vom Läutern habe ich dann (abgekocht) noch im Anschluss mit durch den Filter gegeben.
Alles in Allem komme ich dann am Ende aber nur auf erschreckend wenig Menge im Gärbottich, nämlich 19,5l. Zumindest zeigt mir das der Aufkleber am Gäreimer an. Nun weiß ich, dass die Anzeige nun nicht sehr genau ist (vielleicht auf einen halben Liter genau?), aber auf die angepeilten 22l komme ich im Leben nicht. Und in den Flaschen landen dann am Ende wohl auch nur grob 18,5l statt der angepeilten mindestens 20l.
Probeflüssigkeit abgezogen, auf Zimmertemperatur abgekühlt, Refrakto sagt 15,7°B = 15,2°P Stammwürze.
Im Rezept heißt es jetzt "Stammwürze: 16.5%". Was meinen die mit Prozent? Ich kenne nur °B, °P und SG. Aber %?
Jedenfalls ergibt das nach dem SHA-Rechner von MMuM eine Sudhausausbeute von gerade mal 50,5%.
Jetzt hab ich gelesen, dass man den Heißtrub dazu zählen soll, (keine Ahnung ob der SHA-Rechner von MMuM das schon kompensiert) kein Problem, mit dem gemessenen 1L Hopfenschmodder dazu gerechnet ist das Ergebnis 53,1%, was immer noch sehr wenig ist.
Weit entfernt von SHA-Werten um die 70%. Irgendwas um die 60% wären ja schon schön...

Wo liegt der Fehler? Schlecht geläutert und alles steckt noch im Treber?
Im Laudange steht, dass das Läutern bis zu 45min dauern kann, ich bin in 15min längst durch. Läuft das eventuell viel zu schnell?
Ja, ich habe den Nachguss nicht auf 78°C erhitzt sondern das heiße Wasser aus dem Hahn genommen... aber das macht doch nicht so einen Unterschied aus, oder?
Noch feiner schroten würde ich jedenfalls nicht mehr, ich bin schon auf der zweitfeinsten von fünf Rasten der Mühle und das Schrot sah für mich eigentlich fein genug aus...
Grüße,
Jens