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Hallo,
ich bräuchte mal ein paar Tips...
Seit Jahren pflege ich ein Sauerbier im Eichenfass nach dem Solera-Prinzip: Jedes Jahre die Hälfte entnehmen und in Flaschen abfüllen (mit Frucht oder als Lambic), dann das Fass wieder mit frischem Bier auffüllen.
Leider habe ich das Entnehmen/Wiederbefüllen letztes Jahr vergessen, und so habe ich nun ein 30l Fass, 3/4 gefüllt mit einem recht heftigen, 2 Jahre alten Sauerbier.
Ein Blick durchs Spundloch zeigt eine schöne weisse Decke, kein schimmel und auch keine Essigmutter.
Das Bier selbst ist heftig Sauer, hat deutliche Holz- und Brettaromen und dummerweise auch bemerkbar Essigsäure / Pattexaroma.
Trinkbar ist das nicht mehr.
Was tun damit ?
Verschneiden oder (mit Tränen in den Augen) wegschütten ?
Oder habt Ihr andere Ideen ?

Grüße
Martin

Hallo Martin,

wegschütten? Niemals

Musst einfach das Verhältnis im Blend verändern:
Weniger Sauerbier aus dem Fass, mehr frisches Bier.
.... und öfter als einmal im Jahr "auffrischen" im Fass.
Hatte/ habe diese Situation momentan auch in meiner Pseudo-Solera,da alle Festivals usw. ausgefallen sind.
Ist aber ein Luxusproblem.

cheers

Jürgen
PS: Thema Essiggeruch: Ist das Fass längere Zeit mit Temperaturen über 22 Grad gelagert worden? Dann ist der Acetobacter hyperaktiv geworden....
Ansonsten sind z.B. beim Rodenbach Grand Cru immer größere Mengen Ethyacetat im Bier vorhanden= stiltypisch; mag nicht jeder

Martin,

wenn du zapfst, an der "tankstelle" verschneiden nach geschmack.

Wenn zu viel essig dann leider wegschuetten und das fass reinigen und intensiv mit dampf behandeln.

Ingo

Das Fass steht im Keller. nur in wenigen Sommermonaten sollte es da wärmer als 22 Grad sein. Ich gebe eher den Brett die "Schuld" am Essig.

Ich werde Ingos Rat befolgen und ein paar Experimente mit frischem Dubbel und Saison machen. Aber selbst wenns schmecken sollte, kann man das halt nicht Lagern sondern nur frisch trinken.

Martin