Zweiter Sud - Arnold Weizenegger mit GF40
Verfasst: Sonntag 2. Januar 2022, 12:54
Hi,
ich habe am 28.12.2021 meinen zweiten Sud überhaupt gebraut. Das erste Mal (auch Arnold Weizenegger) war ich noch zu nervös, um Fotos zu machen, das hole ich hiermit offiziell nach.
Geplant war eine Ausschlagmenge von 23 Litern. Beim ersten Mal hatte ich mit dem Rezept 22.5 geschafft, also nahezu Punktlandung.
Die Schüttung betrug 8,2kg, 100g mehr als im Rezept weil ich den Rest Caramel Aroma einfach dazu gegeben habe.
Im GF40 also 27,1l Wasser auf eine Einmaischtemperatur von 65 Grad gebracht und los ging es mit dem Maischen:
Danach ging es für 30 Minuten auf 63 Grad in die 1. Verzuckerungsrast:
Kleine Anmerkung: beim ersten Sud hatte ich nicht gerührt (außer beim Einmaischen) und hatte den Hahn am Malzrohr ganz geöffnet. Daraufhin stieg die Würze so hoch, dass sie durch die Löcher für den Läuterbügel übergelaufen ist. Dieses Mal habe ich fleißig alle 5 Minuten kräftig durchgerührt und den Durchlauf am Hahn auf ca. 50% reduziert, was dann auch einen vernünftigen Würzepegel (wie Grainfather empfiehlt, ca. 1 Inch über dem Malz) ergab.
Noch schnell das Läuterwasser aufgestellt und dabei eine passende Halbe Autenrieder Weizenbock geöffnet :)
Nach weiteren 10 Minuten auf 66 Grad und einer 2. Verzuckerungsrast bei 72 Grad für 30 Minuten (musste ich um 10 Minuten ggü Rezept verlängern bis Jod neutral) habe ich dann noch für 15 Minuten die 78 Grad als Läuterrast angefahren.
Das Läutern hat dann dieses Mal viel viel länger gedauert als beim ersten Mal - da war ich mit Anschwänzen nach ca. 8 Minuten durch, dieses Mal hat es ca. 40 Minuten gedauert (ebenfalls mit 10l Nachgusss):
Kleine Überraschung: beim letzten Mal hatte ich 31 Liter vor dem Kochen, dieses Mal nur 29 Liter. Die Restmenge, die noch aus dem Trester gekommen ist, war jedoch nicht mehr als beim letzten Mal. Muss also wohl im Trester verblieben sein.
Im nächsten Schritt nun ab auf 100 Grad und walle walle 80 Minuten kochen lassen:
Statt zweimal Perle (nach 20 und 60 Minuten) habe ich dieses Mal Mandarina genommen mit angepassten Mengen, da der alpha Wert bei Perle 8.7% und bei Mandarina 9.7% beträgt. Seltsamerweise empfand ich die Hopfung mit Perle wesentlich aggressiver beim Probieren. Naja, schauen wir mal.
Beim ersten Sud hatte ich eine Verdampfungsrate von 5,1l/h - weit weg von den 3.5l/h, die Grainfather so angibt. Da ich noch nicht so viel Erfahrung habe, nehme ich die Verdunstung jetzt erst einmal hin, bis ich bessere Erfahrungswerte habe. Und siehe da: dieses Mal betrug sie "nur" noch 4,3l/h.
Okay, schnelle Probe gezogen und im Schnellfroster auf 20 Grad runter gekühlt. Erste Überraschung: beim ersten Sud war ich auf 18 Plato gelandet (versus 20 laut Rezept), dieses Mal auf 20,5 Plato und damit eine Sudhausausbeute von 62% gegenüber 54% beim letzten Mal - das Rühren hat also anscheinend doch was gebracht.
Nun ist mir das allerdings dann doch zuviel, da ich einen Endalkoholgehalt von nicht viel mehr als 8% anstrebe. Also habe ich schnell nochmals 2l heißes Wasser dazugegeben und habe damit knapp 18,2 Plato erzielt:
Das Refraktometer hat 19 Brix angezeigt, naja, das wären 18.4 Plato, die Differenz ist für mich unerheblich.
Ich hatte beim ersten Mal sehr gute Erfahrungen damit gemacht, in den GF40 zurück zu kühlen. Ich weiß, dass das nicht unbedingt effizient ist, aber als Anfänger möchte ich nicht noch Zwischengefäße benutzen und die Würze so schnell wie möglich anstellen.
Nach ca. 20 Minuten hatte ich dann auch als Rücklauftemperatur (nicht im GF40, sondern mit Thermometer direkt am Rücklauf gemessen) von 18 Grad. Ich hatte beim ersten Sud wohl eine Schweineglück, denn ich hatte die schwere Würze mit nur einem Smash Pack Wyeast 3638 angestellt, wo die meisten Heferechner 3 Pack empfehlen. Naja, nach einem weiteren Aufziehen 24h später ging es dann doch los.
Um das dieses Mal zu vermeiden, hatte ich bei der ersten Gärung die Hochkräusen geerntet und 5 Tage vor dem Brauen aus dem Kühlschrank genommen und mit abgekochtem Malzbier hochgepäppelt bei Anstelltemperatur. Diesen Starter habe ich dann direkt vor dem Abfüllen in den Conical Fermenter gegeben. Den Fermenter hatte ich schon auf 18 Grad vorgeheizt.
Hier der Trubkegel nach dem Umfüllen:
Nach dem Umfüllen habe ich dann noch einmal kräftig aufgezogen und dann verschlossen. Das mit dem Starter scheint funktioniert zu haben, denn bereits nach wenigen Minuten entstand ein Überdruck im Fermenter:
.
Nach 6h ging es dann richtig ab und am nächsten Tag hatte ich dann Hochkräusen bis oben an den Deckel - zum Glück hatte ich mich an die Angaben der Wyeast 3638 gehalten, die ja für mächtige Krausen bekannt ist. So ist nichts übergelaufen.
Heute am 02.01. habe ich immer noch heftige Hochkräusen, aber weniger als an den anderen beiden Tagen. Sieht so aus, als wäre die Hauptgärung noch voll im Gange. Laut Messung bin ich heute bei 12 Brix unkorrigiert. Das wären ca. 66% sEVG und 6.9% Alkohol bei 6.3 Plato SRE. Der erste Sud mit dem schwachen Starter war nach 9 Tagen abfüllreif.
Beim ersten Sud bin ich letztendlich auf 10 Brix umkorrigiert gekommen, das waren 4.7 Plato SRE, 7.5% Alkohol und 74% sEVG. Hier ist also definitiv noch Potenzial :)
Ich bin echt gespannt, ob ich die sEVG ggf. durch den Starter sogar noch Richtung 80% bekomme.
Ich freue mich auf eure Kommentare, gerne auch Verbesserungen und Tipps - seid nicht zu hart, ich bin ja noch blutjunger Anfänger.
P.S.: kleiner Nachtrag: erster Sud verköstigt nach abgeschlossener Flaschengärung - ein top Bier, super lecker und ich muss mich jetzt zurückhalten damit ich es nicht trinke bevor die 3 Monate Lagerung abgeschlossen sind :)
ich habe am 28.12.2021 meinen zweiten Sud überhaupt gebraut. Das erste Mal (auch Arnold Weizenegger) war ich noch zu nervös, um Fotos zu machen, das hole ich hiermit offiziell nach.
Geplant war eine Ausschlagmenge von 23 Litern. Beim ersten Mal hatte ich mit dem Rezept 22.5 geschafft, also nahezu Punktlandung.
Die Schüttung betrug 8,2kg, 100g mehr als im Rezept weil ich den Rest Caramel Aroma einfach dazu gegeben habe.
Im GF40 also 27,1l Wasser auf eine Einmaischtemperatur von 65 Grad gebracht und los ging es mit dem Maischen:
Danach ging es für 30 Minuten auf 63 Grad in die 1. Verzuckerungsrast:
Kleine Anmerkung: beim ersten Sud hatte ich nicht gerührt (außer beim Einmaischen) und hatte den Hahn am Malzrohr ganz geöffnet. Daraufhin stieg die Würze so hoch, dass sie durch die Löcher für den Läuterbügel übergelaufen ist. Dieses Mal habe ich fleißig alle 5 Minuten kräftig durchgerührt und den Durchlauf am Hahn auf ca. 50% reduziert, was dann auch einen vernünftigen Würzepegel (wie Grainfather empfiehlt, ca. 1 Inch über dem Malz) ergab.
Noch schnell das Läuterwasser aufgestellt und dabei eine passende Halbe Autenrieder Weizenbock geöffnet :)
Nach weiteren 10 Minuten auf 66 Grad und einer 2. Verzuckerungsrast bei 72 Grad für 30 Minuten (musste ich um 10 Minuten ggü Rezept verlängern bis Jod neutral) habe ich dann noch für 15 Minuten die 78 Grad als Läuterrast angefahren.
Das Läutern hat dann dieses Mal viel viel länger gedauert als beim ersten Mal - da war ich mit Anschwänzen nach ca. 8 Minuten durch, dieses Mal hat es ca. 40 Minuten gedauert (ebenfalls mit 10l Nachgusss):
Kleine Überraschung: beim letzten Mal hatte ich 31 Liter vor dem Kochen, dieses Mal nur 29 Liter. Die Restmenge, die noch aus dem Trester gekommen ist, war jedoch nicht mehr als beim letzten Mal. Muss also wohl im Trester verblieben sein.
Im nächsten Schritt nun ab auf 100 Grad und walle walle 80 Minuten kochen lassen:
Statt zweimal Perle (nach 20 und 60 Minuten) habe ich dieses Mal Mandarina genommen mit angepassten Mengen, da der alpha Wert bei Perle 8.7% und bei Mandarina 9.7% beträgt. Seltsamerweise empfand ich die Hopfung mit Perle wesentlich aggressiver beim Probieren. Naja, schauen wir mal.
Beim ersten Sud hatte ich eine Verdampfungsrate von 5,1l/h - weit weg von den 3.5l/h, die Grainfather so angibt. Da ich noch nicht so viel Erfahrung habe, nehme ich die Verdunstung jetzt erst einmal hin, bis ich bessere Erfahrungswerte habe. Und siehe da: dieses Mal betrug sie "nur" noch 4,3l/h.
Okay, schnelle Probe gezogen und im Schnellfroster auf 20 Grad runter gekühlt. Erste Überraschung: beim ersten Sud war ich auf 18 Plato gelandet (versus 20 laut Rezept), dieses Mal auf 20,5 Plato und damit eine Sudhausausbeute von 62% gegenüber 54% beim letzten Mal - das Rühren hat also anscheinend doch was gebracht.
Nun ist mir das allerdings dann doch zuviel, da ich einen Endalkoholgehalt von nicht viel mehr als 8% anstrebe. Also habe ich schnell nochmals 2l heißes Wasser dazugegeben und habe damit knapp 18,2 Plato erzielt:
Das Refraktometer hat 19 Brix angezeigt, naja, das wären 18.4 Plato, die Differenz ist für mich unerheblich.
Ich hatte beim ersten Mal sehr gute Erfahrungen damit gemacht, in den GF40 zurück zu kühlen. Ich weiß, dass das nicht unbedingt effizient ist, aber als Anfänger möchte ich nicht noch Zwischengefäße benutzen und die Würze so schnell wie möglich anstellen.
Nach ca. 20 Minuten hatte ich dann auch als Rücklauftemperatur (nicht im GF40, sondern mit Thermometer direkt am Rücklauf gemessen) von 18 Grad. Ich hatte beim ersten Sud wohl eine Schweineglück, denn ich hatte die schwere Würze mit nur einem Smash Pack Wyeast 3638 angestellt, wo die meisten Heferechner 3 Pack empfehlen. Naja, nach einem weiteren Aufziehen 24h später ging es dann doch los.
Um das dieses Mal zu vermeiden, hatte ich bei der ersten Gärung die Hochkräusen geerntet und 5 Tage vor dem Brauen aus dem Kühlschrank genommen und mit abgekochtem Malzbier hochgepäppelt bei Anstelltemperatur. Diesen Starter habe ich dann direkt vor dem Abfüllen in den Conical Fermenter gegeben. Den Fermenter hatte ich schon auf 18 Grad vorgeheizt.
Hier der Trubkegel nach dem Umfüllen:
Nach dem Umfüllen habe ich dann noch einmal kräftig aufgezogen und dann verschlossen. Das mit dem Starter scheint funktioniert zu haben, denn bereits nach wenigen Minuten entstand ein Überdruck im Fermenter:
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Nach 6h ging es dann richtig ab und am nächsten Tag hatte ich dann Hochkräusen bis oben an den Deckel - zum Glück hatte ich mich an die Angaben der Wyeast 3638 gehalten, die ja für mächtige Krausen bekannt ist. So ist nichts übergelaufen.
Heute am 02.01. habe ich immer noch heftige Hochkräusen, aber weniger als an den anderen beiden Tagen. Sieht so aus, als wäre die Hauptgärung noch voll im Gange. Laut Messung bin ich heute bei 12 Brix unkorrigiert. Das wären ca. 66% sEVG und 6.9% Alkohol bei 6.3 Plato SRE. Der erste Sud mit dem schwachen Starter war nach 9 Tagen abfüllreif.
Beim ersten Sud bin ich letztendlich auf 10 Brix umkorrigiert gekommen, das waren 4.7 Plato SRE, 7.5% Alkohol und 74% sEVG. Hier ist also definitiv noch Potenzial :)
Ich bin echt gespannt, ob ich die sEVG ggf. durch den Starter sogar noch Richtung 80% bekomme.
Ich freue mich auf eure Kommentare, gerne auch Verbesserungen und Tipps - seid nicht zu hart, ich bin ja noch blutjunger Anfänger.
P.S.: kleiner Nachtrag: erster Sud verköstigt nach abgeschlossener Flaschengärung - ein top Bier, super lecker und ich muss mich jetzt zurückhalten damit ich es nicht trinke bevor die 3 Monate Lagerung abgeschlossen sind :)