So ich hab gesehen ihr habt schon viele Rezepte & auch gute Ergebnisse erzielt, deshalb möchte ich euch mit sowas gar nicht nerven, außer es besteht interesse an Bierburgerbuns, Kräpfla und ähnliches...
Einen hilfreichen Tipp möchte ich zu diesem Hobby trotzdem beisteueren.
Anstatt den Teig warm gehen zu lassen könnt ihr auch immer den Teig am Vortag kneten und über Nacht im Kühlschrank langsam gehen lassen, es gilt hier den richtigen Moment abzuwarten, bei beiden Varianten.
Dieser ist gekommen wenn der Teig nach außen gewölbt ist, elastisch ist, und bei Fingereindrücken nur wenige Millimeter zurück geht. Fällt der Teig zusammen, ist der Punkt überschritten, geht der Teig in seine Ursprungsposition zurück, war der Zeitpunkt zu früh.
Scheut euch nicht davor etwas mehr Flüssigkeit im Teig zu verarbeiten, umso mehr Feuchtigkeit euer Teig enthält umso saftiger wird euer Brot am Ende. Bestes Beispiel: Das Brot im Römertopf ein paar Posts davor, viel Wasserdampf fördert das ganze.
Am besten finde ich wird das Brot wenn man es frei schiebt. Um einen etwas "weicheren Teig" Stabilität zu verleihen, faltet ihr diesen während der ersten Gärphase, der so genannten Stockgare. Hierzu geht ihr mit einer Teigkarte an den Rand der Schüssel, zieht diesen vorsichtig nach oben und legt den gestreckten Teig auf die Mitte, diesen Vorgang so oft Ringsrum wiederholen bis ihr merkt das der Teig sich nicht mehr locker ziehen lässt, gönnt dem Teig eine abgedeckte Pause, ca. 30 Minuten sollten genügen. Diesen Vorgang würde ich bis zu 3 mal wiederholen. Hat der Teig erneut ca. das doppelte Volumen erreicht, stoßt ihr den Teig kurz aus, (einmal auf die Arbeitsfläche werfen und die Luft ausdrücken, dies bringt euch eine feinere gleichmäßige Porung. Legt euch ein Backpapier bereit, falls ihr einen Pizzastein habt, gebt diesen in den Ofen auf die Unterste Schiene und schaltet den Ofen auf 250°C Ober- Unterhitze ein, habt ihr keinen Pizzastein, könnt ihr noch ca. 25 Minuten mit dem Vorheizen warten. Drückt den Teig etwas platt, fangt an einem Ende an und zieht den Teig nach oben, legt ihn auf die Mitte, wiederholt diesen Vorgang ringsherum, ihr bekommt eine Runde Kugel mit einer Öffnung die nach oben zeigt. Falls der Teig zu sehr kleben sollte fügt ein wenig Mehl hinzu und arbeitet natürlich auch immer auf einer bemehlten Oberfläche. Nun dreht ihr den Teig mit der Öffnung nach unten, ein letztes mal streicht ihr den Teig oben mittig ringsherum auf Spannung nach unten, somit streckt ihr erneut den Teig und eure große Öffnung wird um einiges kleiner. Diesen setzt ihr nun aufs Backpapier, der Teig sollte stabil & glatt wirken. Bemehlt die Kugel, deckt sie mit Frischhaltefolie ab, nun wollen wir eine bereits vorhin beschriebene halbgare erreichen, das heißt ca. 30-60 Minuten bei Raumtemperatur gehen lassen ((Stückgare)der Teig hat fast das doppelte Volumen erreicht). Entfernt die Folie, nehmt ein scharfes Messer und schneidet zügig Entlang der Mitte, mit leicht schräg gehaltener Klinge, längs dem Brotlaib entlang. (Ca. 1,5cm tief) Zieht das Backpapier auf einen Schieber oder ein großes Schneidebrett, öffne den Ofen und gebt den Teigling auf den vorgeheizten Pizzastein/Gitterblech, nehmt ein Glas mit 250 ml Wasser und schüttet es rechts & links gegen die Ofenwand und schließt sofort den Ofen. Somit erreicht ihr eine unglaubliche Menge an Wasserdampf im Ofen welches euer Brot erneut aufgehen lässt, saftig macht und euer Brot gezielt an der Schnittstelle einreißt. (Alternativ eine längliche Backform mit Wasser füllen und auf den Boden des Ofens stellen, damit dies aber überhaupt einen Effekt hat muss dieses Natürlich auch verdampfen, das heißt dieses Wasser muss lange mit vorheizen) 1. Variante bringt einen weitaus größeren Effekt, zugegeben ist Variante 2 weitaus freundlicher für die Langlebigkeit des Ofens, habe allerdings bis jetzt unzählige Brote gebacken und er funktioniert immer noch ohne Einschränkungen :D
Backt das Brot nun im Wasserdampf für ca. 15 Minuten, öffnet die Tür, und lasst den Wasserdampf heraus, dreht den Regler auf 220° zurück. backt das Brot nun für weitere 35 Minuten. Anschließend klemmt ihr einen Löffel oder ähnliches (Vorzugsweiße Metall(bitte nichts brennbares!!!)) in den oberen Rand der Ofentür, nun kann die Rest Feuchtigkeit entweichen, und euer Brot wird unglaublich Rösch und knusprig. Hier kommt spätestens der Zeitpunkt wo ihr das Backpapier entfernen solltet. Nach ca. 5-10 Minuten sollte der Vorgang abgeschlossen sein. Nehmt das Brot heraus und lasst es auf ein Gitterblech oder einen Topfuntersetzer vollständig auskühlen damit das Brot nicht schwitzen kann und somit nicht wieder aufweicht. Das Brot bäckt nach, die Röststoffe ziehen nun in das innere des Brotes.
So ich hoffe ich konnte das irgendwie verständlich rüberbringen, ausprobieren lohnt sich auf jedenfall!
In diesem Sinne lasst´s euch schmecken.
Mfg Thomas
