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Hopfenstopfen ohne Säckchen

Verfasst: Dienstag 11. Januar 2022, 14:11
von Weizza0412
Hallo Braufreunde,

ich werde in ein paar Tagen ein IPA stopfen. Bisher habe ich immer im Hopfensäckchen gestopft, war aber nicht zufrieden mit der Ausbeute. Ich folge nun eurem oft gegebenen Rat ('Quelle hier einfügen'), einfach ohne Säcken zu Stopfen und mache dann einen cold crash vor dem Abfüllen.

Eine kurze Frage hätte ich da aber noch: Ich werde mit 150g Pellets stopfen. Diese werden hoffentlich sehr schön absedimentieren nach 5-7 Tagen plus cold crash. Der Ablaufhahn am Gäreimer (ich habe den klassischen 30L Gäreimer) sitzt meiner Meinung nach aber sehr weit unten und ich bin mir nicht sicher ob der Hopfentrub wirklich darunter liegt nach dem sedimentieren? Hat jemand schon Erfarungen bezüglich der Hopfenmenge im Gäreimer gemacht? Ich möchte aus oxidationsgründen und auch aus Platzgründen eigentlich um ein umschlauchen herumkommen...

Danke schonmal für Tips!

Re: Hopfenstopfen ohne Säckchen

Verfasst: Dienstag 11. Januar 2022, 14:35
von Beerkenauer
Hallo Weizza0412

Das ist echt ne Glaubensfrage ob mit oder ohne Säckchen.
Ich stopfe immer ohne. Durch den Cold Crash setzt sich das allermeiste doch ehe ab.
Am Anfang meiner Braukarriere habe ich auch über einen Hahn abgefüllt. Um die Hefe und Hopfen Ablagerungen nicht in den Hahn zu bekommen habe ich vorher immer ein kleines Klötzchen untergelegt auf der Seite wo der Hahn ist. MIttlerweile ziehe ich das Jungbier von oben ab.

Stefan

Re: Hopfenstopfen ohne Säckchen

Verfasst: Dienstag 11. Januar 2022, 14:58
von Bier & Brot
Moin,
habe die Pellets immer ohne Socke in den Gäreimer eingebracht. Cold Crash gemacht und dann beim Abziehen von oben den Heber vorher in einen Hopfenseiher mit 150 µm gesteckt, so dass das Sediment außen bleibt. Bisher keine Probleme mit Hopfentrub in Flaschen gehabt.

Claus

Re: Hopfenstopfen ohne Säckchen

Verfasst: Dienstag 11. Januar 2022, 15:11
von Shenanigans
Ich stopfe immer in Säckchen aber will es auch mal ohne und mit cold crash probieren.
Wie machen ihr das genau?
Wie lange, wie kalt, mit oder ohne Gelatin?
Klappt es auch gut bei ca. 10g/L?

Danke :thumbup

Re: Hopfenstopfen ohne Säckchen

Verfasst: Dienstag 11. Januar 2022, 21:08
von toaster
Ich habe im Sommer ein NEIPA welches ich oft braue zum ersten Mal ohne Säckchen gestopft. Danach einen Cold Crash gemacht aber es war saubitter. Weiss nicht wie das passieren konnte. Ich dachte ob Säckchen oder nicht macht keinen Unterschied. Seither habe ich es wieder gebraut (gleiches Rezept) einfach wieder mit Säckchen und es war wieder gewohnt gut.

Re: Hopfenstopfen ohne Säckchen

Verfasst: Mittwoch 12. Januar 2022, 07:20
von Beerkenauer
Shenanigans hat geschrieben: Dienstag 11. Januar 2022, 15:11 Ich stopfe immer in Säckchen aber will es auch mal ohne und mit cold crash probieren.
Wie machen ihr das genau?
Wie lange, wie kalt, mit oder ohne Gelatin?
Klappt es auch gut bei ca. 10g/L?

Danke :thumbup
Eigentlich ist es einfach. Deckel ein wenig öffnen und Hopfen rein. Dann 3-5 Tage bei der gleichen Temperatur bevor ich coldcrashe (1-2 Tage).
Ich benutze keine Gelantine (aber Irish Moss am Ende vom Hopfenkochen). Das Resultat ist ein klares Bier.
Habe letztens ein Hazy IPA mit 8g/l gebraucht, auch das war kein Problem. Es war zwar dann nicht klar (da Hazy :puzz ) hatte aber auch keine Hopfenpartikel im fertigen Bier.

Stefan

Re: Hopfenstopfen ohne Säckchen

Verfasst: Mittwoch 12. Januar 2022, 09:03
von Sebasstian
Beerkenauer hat geschrieben: Mittwoch 12. Januar 2022, 07:20

Eigentlich ist es einfach. Deckel ein wenig öffnen und Hopfen rein. Dann 3-5 Tage bei der gleichen Temperatur bevor ich coldcrashe (1-2 Tage).
Ich benutze keine Gelantine (aber Irish Moss am Ende vom Hopfenkochen). Das Resultat ist ein klares Bier.
Genau so mache ich das auch, allerdings sogar ohne Irish Moss und immer häufiger lasse ich sogar den coldcrash weg weil eigentliche nicht nötig. Wenn man dem Hopfen bei Gärtemperatur Zeit lässt sich abzusetzen und dem Bier nach der Gärung ausreichend Zeit lässt schön kalt zu lagern, dann wird es sehr klar. Da macht auch das Säckchen keinen Unterschied. Der Hopfen setzt sich bei mir immer sehr gut unten mit der Hefe ab. Spielt eventuell auch die Sedimentierungseigeschaft der jeweiligen Hefe eine Rolle. Ich schränke meinen Erfahrungsbericht mal ein auf S-04, US-05 und W34/70.

Re: Hopfenstopfen ohne Säckchen

Verfasst: Mittwoch 12. Januar 2022, 10:01
von Kurt
Ich stopfe auch ohne Containment für den Hopfen und würde das auch empfehlen. Die Infektionsgefahr steigt durch das Sackmaterial und die notwendige Beschwerung. Hauptargument ist aber, dass die Hopfenausbeute beim Stopfen deutlich geringer ist (zum Teil ist der Hopfen im Sack noch trocken nach dem Stopfen wenn man zu dicht packt). Ich kläre meine IPAs mit Gelatine und bekomme so weitgehend partikelfreies Bier. Nur die letzten 2-3 Flaschen enthalten (aus Geiz) meist ein paar Hopfenstückchen, die aber auch im Laufe der Flaschengärung sedimentieren.

Re: Hopfenstopfen ohne Säckchen

Verfasst: Freitag 14. Januar 2022, 10:10
von Weizza0412
Vielen Dank für die Erfahrungsberichte.

Ich habe jetzt Mal ohne Säckchen gestopft und schaue wie es sich verhält.
Eine Frage hätte ich aber noch. Darf ich bei euren Erfahrungen davon ausgehen, dass ihr direkt über den Hahn am Gärfass/Eimer abfüllt oder hebt ihr euer Bier von oben ab? Ich möchte, wie schon gesagt, über den Hahn abfüllen. Ich bin mir sicher mit einem Heber wäre ich besser bedient (wie oben schon einige berichten), das geht aber gerade noch nicht...

LG

Re: Hopfenstopfen ohne Säckchen

Verfasst: Freitag 14. Januar 2022, 10:35
von Michu
Weizza0412 hat geschrieben: Freitag 14. Januar 2022, 10:10 Vielen Dank für die Erfahrungsberichte.

Ich habe jetzt Mal ohne Säckchen gestopft und schaue wie es sich verhält.
Eine Frage hätte ich aber noch. Darf ich bei euren Erfahrungen davon ausgehen, dass ihr direkt über den Hahn am Gärfass/Eimer abfüllt oder hebt ihr euer Bier von oben ab? Ich möchte, wie schon gesagt, über den Hahn abfüllen. Ich bin mir sicher mit einem Heber wäre ich besser bedient (wie oben schon einige berichten), das geht aber gerade noch nicht...

LG
Ich fülle über den Hahn ab.
Man muss sich einfach bewusst sein, dass ein Kugelhahn eine potentielle Kontaminationsquelle ist (da ein Totraum vorhanden ist).
Ich desinfiziere den daher vorher sehr gründlich und reinige das Aussenstück (innen und aussen) kurz vor dem Abfüllen mittels eines Wattestäbchens und 70% Alkohol. Die ersten Milliliter verwerfe ich zudem. Bisher hat es funktioniert.
Beim Bierheber ist die Gefahr (bei sachgerechter Reinigung) um einiges geringer.

Andere Hahnkonstruktionen haben das Problem zum Teil nicht (ausser den Aussenteil).

Gruss, Michu

Re: Hopfenstopfen ohne Säckchen

Verfasst: Freitag 14. Januar 2022, 11:30
von Beerkenauer
ich habe früher ein paar mal über den Hahn abgezogen. War mich echt eine zu grosse Infektionsgefahr.
Ich habe, wie oben beschrieben, den Topf immer schräg gestellt (höchster Punkt unter dem Hahn) so hat sich der Hefe/ Hopfen Schlunz dann vom Hahn wegbewegt und das Abfüllen war einfacherer und sauberer.
Tendenziell empfehle ich Dir diesen Abzieher zuzulegen. Ich nehme dann immer noch einen Hopfenfilter (150µm) dazwischen.

Stefan

Re: Hopfenstopfen ohne Säckchen

Verfasst: Samstag 15. Januar 2022, 12:42
von Braufuzi
Ich verwende zum Kalthopfen Teesäckchen oder einen Hopfenfilter.Bei beiden funktioniert es sehr gut nur muss man Aufpassen nich zuviel Hopfenpellets zu verwenden da diese ja Aufquellen.Habbe auch schon die Pellets direkt reingeworfen hatte aber das Problem das bei mir der Auslaufhahn verstopfte und ich das ganze in einen zweiten Gärbehälter Umschlauchen musste :Ahh :Ahh

Re: Hopfenstopfen ohne Säckchen

Verfasst: Sonntag 16. Januar 2022, 18:56
von Andlix
Es gibt auch Tee-Eier in sehr groß. Die sind fein genug, dass der Hopfen zurück gehalten wird und gehen von alleine unter.
Die sind auch einfach zu reinigen, so dass ich keinen Grund sehe die einfach so reinzuwerfen.

Re: Hopfenstopfen ohne Säckchen

Verfasst: Montag 17. Januar 2022, 11:51
von HubertBräu
Man könnte doch so eine Hop Spider zum Stopfen verwenden oder?