Seite 1 von 1
Safbrew Abbaye
Verfasst: Mittwoch 22. Oktober 2014, 17:31
von tauroplu
Fortführung der
Diskussion des alten Forums.
Hallo,
ich habe diese Hefe aktuell in meinem Weihnachtsdoppelbock und kann alles bestätigen, was bisher darüber gesagt wurde. Ich erlaube mir nochmal zusammenzufassen, da der thread hier neu ist:
1. Die Hefe geht recht rasch und vor allem recht rasant zu Werke (bei 20-21C).
2. Die Kräusen steigen
sehr hoch! und das sogar auch, wenn sie frisch eingesetzt wird. Bei mir sind die Kräusen üblicherweise so etwa 5 cm hoch, die Abbaye schaffte locker 15 cm in meiner 50 l Gärkanne!
3. Die Hefe produziert Schwefelwasserstoff (stinkt nach faulen Eiern), gehört also zu den wenigen OG Hefen, die das tun (ist üblicherweise den UG Hefen vorbehalten).
4. Die Hefe produziert fette Esteraromen, die typisch sind für Belgische Dubbel, Trippel usw.
5. Die Hefe setzt sich sehr gut ab und produziert klare Biere.
6. Der Hefe werden im Jungbiergeschmack die Aromen Muskat, Piment und Nelke, sowie leicht pfeffrige Aromen zugeschrieben und ein Vergleich zur Safbrew T-58 gezogen.
Das kann ich bei meinem Jungbier nicht bestätigen, aber da warte ich lieber erst mal 3-4 Wochen ab und werde dann berichten. Die T-58 ist mir für meinen Geschmack damals zu unangenehm aufgefallen, gerade wegen der pfeffrigen Aromen, die ich im damaligen Bier gar nicht wollte. Im Jungbier habe ich sie nicht feststellen können, um so gespannter bin ich, wie sich das nach ein paar Wochen Reife gibt.
Gruß
Michael
Re: Safbrew Abbaye
Verfasst: Mittwoch 22. Oktober 2014, 18:04
von hutschpferd
Danke für den Reminder!
Ich gehe mir ein Fläschchen einkühlen und werde dann später berichten :)
Re: Safbrew Abbaye
Verfasst: Mittwoch 22. Oktober 2014, 21:00
von dingi
1. Die Hefe geht recht rasch und vor allem recht rasant zu Werke.
2. Die Kräusen steigen sehr hoch! und das sogar auch, wenn sie frisch eingesetzt wird. Bei mir sind die Kräusen üblicherweise so etwa 5 cm hoch, die Abbaye schaffte locker 15 cm!
Bei welcher Gärtemperatur?
Die Abbaye hat eine temp-spanne von 12-25 Grad (siehe
http://www.fermentis.com/wp-content/upl ... Abbaye.pdf)
Evtl. waere mal der Unterschied interessant, wenn am oberen und unteren Ende der Spanne vergärt wird...
Gruss
Markus
Re: Safbrew Abbaye
Verfasst: Mittwoch 22. Oktober 2014, 21:06
von tauroplu
Jo, Markus, hast Recht, das ist recht wichtig, ich habe es entsprechend ergänzt. Danke für den Hinweis!
Gruß
Michael
Re: Safbrew Abbaye
Verfasst: Mittwoch 22. Oktober 2014, 22:09
von hutschpferd
Sodala.
Bei mir ist es nix geworden.
Die kahminfektion führte zu kaum Kohlensäure, null schaum, weißen flunkerl an der Oberfläche und ein Geschmack den ich schwer beschreiben kann.
Mastig, als ob es noch jungbier wäre.
Ich werd morgen ein paar andere Flaschen verkosten.
Kann ich daraus eigentlich noch Essig machen?
Re: Safbrew Abbaye
Verfasst: Donnerstag 23. Oktober 2014, 09:42
von Krappi
Nach einigen Wochen Nachgärung und Lagerung ergänze ich mal:
- die anfänglich vorhandene Sprittigkeit (das damit vergorene Bier hatte 24°P StW) lagert sich gut weg
- Es sind deutliche aber keine übertriebenen Esteraromen vorhanden. Man erkennt das Bier stilistisch deutlich als "belgisch" wird aber nicht von den Estern "überrannt".
Mein bisheriges Fazit: Würde ich für hochalkoholische Belgier jederzeit wieder verwenden. Einzig die Nachgärung tat sich im Verhältnis zur Hauptgärung etwas schwer (bei den letzten Flaschen hat es fast 8 Wochen bei 20° gebraucht bis sich auf dem Flaschenmanometer was tat) was aber natürlich auch dem hohen Alkoholgehalt des Bieres geschuldet ist.
Re: Safbrew Abbaye
Verfasst: Donnerstag 23. Oktober 2014, 09:47
von Macallan
tauroplu hat geschrieben:
1. Die Hefe geht recht rasch und vor allem recht rasant zu Werke (bei 20-21C).
2. Die Kräusen steigen sehr hoch! und das sogar auch, wenn sie frisch eingesetzt wird. Bei mir sind die Kräusen üblicherweise so etwa 5 cm hoch, die Abbaye schaffte locker 15 cm!
Unterschreibe ich! Bei uns wurde sie in einem Barley Wine eingesetzt. 40l haben den Steigraum eines 60l Fasses gesprengt. Die Hefe krabbelte nach nicht mal 24h aus dem Fass. Echt krass. Am Wochenende wird abgefüllt. Werde berichten, wie das Bier geworden ist im Vergleich zur WLP07.
Cheers!
Re: Safbrew Abbaye
Verfasst: Donnerstag 23. Oktober 2014, 10:33
von tauroplu
Krappi hat geschrieben:Nach einigen Wochen Nachgärung und Lagerung ergänze ich mal:
Einzig die Nachgärung tat sich im Verhältnis zur Hauptgärung etwas schwer (bei den letzten Flaschen hat es fast 8 Wochen bei 20° gebraucht bis sich auf dem Flaschenmanometer was tat) was aber natürlich auch dem hohen Alkoholgehalt des Bieres geschuldet ist.
Würde ich auch sagen, denn bei meinem 18,4er Doppelbock steht der Druck nach 2 Tagen bei 20°C bei 1,2 bar, bisher also noch im üblichen Gärverlaufsrahmen.
Gruß
Michael
Re: Safbrew Abbaye
Verfasst: Freitag 24. Oktober 2014, 23:14
von dingi
Habe versucht bei ca. 15 Grad die Hefe in den Sud zu geben. Diese kam dann aber auch nach 12h nicht an.
Dann habe ich das Fass in den heizungsraum ca. 20-21 Grad verlagert und die Hefe kam dann recht schnell innerhalb 4h an und die Vergärung war und ist auch bemerkenswert stürmisch (hohe Kräusen).
Viele Grüße
Markus
Re: Safbrew Abbaye
Verfasst: Samstag 25. Oktober 2014, 09:35
von Seed7
15°C ist für eine Belgisch Hefe zu kalt. Bei etwa 18-19°C dazu geben und langsam mit der Temperatur hoch fahren. Bei einigen dieser Belgischen Hefen ist 100% Steigraum gerade groß genug.
Ingo
Re: Safbrew Abbaye
Verfasst: Samstag 25. Oktober 2014, 17:36
von dingi
Nach dem Produktdatenblatt von Fermentis
http://www.fermentis.com/wp-content/upl ... Abbaye.pdf hätten 15 Grad funktionieren müssen...

Re: Safbrew Abbaye
Verfasst: Mittwoch 29. Oktober 2014, 17:56
von tauroplu
Hmmm...seit 2 Tagen tut sich bei 20°C nichts mehr an der Druckkontrollflasche, aber ich bleibe geduldigt und warte nochmal bis Sonntag, den 4,6 g Kohlensäure ist zu wenig, 5 wollte ich eigentlich...Das Bier ist echt klar geworden.
Re: Safbrew Abbaye
Verfasst: Donnerstag 30. Oktober 2014, 11:34
von dingi
Hallo zusammen,
Die Hauptgärung dauert jetzt bei mir schon 8 Tage und das Bier erscheint mit durchgegärt.
Frage: wie lange habt ihr die Haupt- und Nachgärung gemacht? Wenn ich das so lese scheint die Abbaye zwar bei der Hauptgärung ziemlich schnell zu sein, jedoch bei der Nachgärung entsprechend langsam.
Gruß
Markus
Re: Safbrew Abbaye
Verfasst: Donnerstag 30. Oktober 2014, 11:43
von Bierwisch
Hallo Markus,
das kann Dir niemand mit Bestimmtheit sagen - was sagen die Messwerte? Ändert sich noch was am Restextrakt? Wenn Du drei Tage in Folge den gleichen Wert mißt und sich an den äußeren Bedingungen (Temperatur) nichts wesentliches geändert hat, dann kann man davon ausgehen, daß Du abfüllen kannst.
Je nach Alkoholgehalt kann die Nachgärung recht lange dauern. Ein Flaschenmanometer bringt da Licht ins Dunkel, ansonsten mußt Du alle paar Wochen mal eine Flasche verkosten.
Gruß,
Bierwisch
Re: Safbrew Abbaye
Verfasst: Freitag 7. November 2014, 19:31
von dingi
tauroplu hat geschrieben:Fortführung der
Diskussion des alten Forums.
...
3. Die Hefe produziert Schwefelwasserstoff (stinkt nach faulen Eiern), gehört also zu den wenigen OG Hefen, die das tun (ist üblicherweise den UG Hefen vorbehalten).
...
Habe jetzt nach 2 Wochen auf der Hefe, das Bier in Flaschen gefüllt.
Ich kann bestätigen, dass die Hefe Schwefelwasserstoffe produziert. Der Gestank nach Öffnen des Gärbehälters hat mich unsicher gemacht, ob das Bier i.O. ist

, jedoch hat das Jungbier ziemlich gut geschmeckt

Schaun wir mal wie die Nachgärung verläuft. Habe auf ca. 5g Kohlensäure gezuckert. Flaschenmanometer ist installiert.
Viele Grüße
Markus
Re: Safbrew Abbaye
Verfasst: Samstag 8. November 2014, 16:00
von tauroplu
Ich habe eben, keine 3 Wochen nach Abfüllung mal ein Fläschchen getestet. Wow, das ist mal echt Belgisch, richtig Klasse! Da bin ich gespannt, wie sich das weiter entwickelt. Von Schwefelwasserstoff schon jetzt keine Spur mehr. Es schmeckt allerdings nicht in Richtung T-58, da kann ich keine aromenteschnischen Gemeinsamkeiten erkennen. Die T-58 hatte bei mir auch zusätzlich noch leichte Nelkennoten erzeugt, die fehlen hier völlig, ebenso die leicht pfeffrigen Noten.
Die Hefe erzeugt augenscheinlich typisch Belgische (Ester-) Aromen.
Gruß
Michael
Re: Safbrew Abbaye
Verfasst: Montag 10. November 2014, 16:55
von Macallan
Aloha!
Ha! Da war wohl nicht nur ich neugierig am Wochenende. Habe gestern Abend mal den jungen Barley Wine probiert. Nachgärung ist schon komplett durch. Geschmacklich null sprittig (hatte 23 Brix Stammwürze, ging ca. 9,6Vol%), wird vom Malz dominiert. Jedoch im Vergleich zur WLP007 ist die Malzsüße imho angenehmer, fruchtiger - ok, die Abbaye hat auch gut 0,7-0,5Vol% mehr Alkohol geschafft wenn ich mich recht entsinne. Abgang angenehm "holzig"; zumindest ist mir nichts negatives aufgfallen, was ich der Hefe anlasten würde.
Bei uns war sie auch kein Schwefelwasserstoffstinker.
Fazit: bin zufrieden und gespannt, was die Zeit da noch machen wird
Cheers!
Re: Safbrew Abbaye
Verfasst: Samstag 20. Dezember 2014, 23:51
von gulp
So, nach 6 Wochen Faßreifung habe ich heute mal ein Fläschchen vom
Bruder Ty probiert. 19 P, 9,6 % Alc. 90 % scheinbarer Vergärgrad.
Erster Eindruck, typisch belgische Ester. Schnüffelt man intensiver kommt etwas Nelke aber auch ein Hauch Lösungsmittelgeruch, aber nicht unangenehm. Das Bier selbst hat einen malzigen Antrunk, bremst aber sogleich und wird erstaunlich trocken. Dann die üblichen Trockenfrüchte, die aber vom Malz kommen. Der
Amisirup ist schon wahrzunehmen. Im Abgang kommt etwas Pfeffer und dann die Nobelhopfen. Insgesamt ist das recht schwierig, genau zu sagen, was da von der Hefe kommt. Holz habe ich jedenfalls nicht bemerkt und ich würde die Hefe jederzeit wieder einsetzen. Schwefelabbau dauert bei der Maitre etwas länger.
Für mich ist das eine gute belgische Hefe. Gerne wieder.
Gruß
Peter
Re: Safbrew Abbaye
Verfasst: Montag 27. April 2015, 08:20
von Horsti
Guten Morgen,
gestern ein Belgian IPA mit der Safbrew Abbaye angestellt.
Dazu habe ich die Hefe nach Herstelleranleitung rehydriert und einen Starter gerichtet. Siehe Bild:

- Rehydrierte Abbaye (links), rechts die vorbereitete Starter-Würze
Was ist denn da los????
In der Tasse befindet sich nur abgekochtes Wasser und 2 Päckchen Hefe...kein Zucker, Würze oder sonstwas. Wieso schäumt das so stark (ca 4 cm Schaumhöhe)?? Sowas habe ich noch nie gesehen. Kann mir das jemand erklären?
Gruß
Simon
Re: Safbrew Abbaye
Verfasst: Montag 27. April 2015, 09:12
von hutschpferd
warum ned?
die abbaye gibt ordentliche "Kräusen"Gas, das wurde hier ja schon oft besprochen.
Die Hefezellen haben ja den Starter schon dabei in der Trockenhefe und fangen gleich mal an zu arbeiten für ein paar Minuten bevor sie zur Würze gegeben werden...
Re: Safbrew Abbaye
Verfasst: Montag 27. April 2015, 13:09
von Horsti
Du meinst, Trockenhefe hätte schon ein paar Nährstoffe mit dabei und kann direkt mit einer leichten "Gärung" loslegen?
War mir neu...wieder was gelernt.
Re: Safbrew Abbaye
Verfasst: Montag 27. April 2015, 13:18
von tauroplu
??? Das mit den Nährstoffen wär mir neu.
Re: Safbrew Abbaye
Verfasst: Montag 27. April 2015, 14:01
von hutschpferd
tauroplu hat geschrieben:??? Das mit den Nährstoffen wär mir neu.
Das ist so bei den (Danstar) Trockenhefen!
Zitat von Danstar aus dem Abbaye Datenblatt:
Abbaye Yeast has been conditioned to survive rehydration, and contains an
adequate reservoir of carbohydrates and unsaturated fatty acids to achieve active growth. It is not necessary to aerate wort.
http://www.danstaryeast.com/system/file ... download=1
Das wurde mir auch in der Danstar Fabrik auf meine Frage diesbezüglich so mitgeteilt.
Einfach mit Wasser gemäß Anleitung rehydrieren und dann zur Anstellwürze geben.
Die Hefe ist versorgt mit "Futter" für den Beginn, danach hats eh die Würze zum Knabbern.
Re: Safbrew Abbaye
Verfasst: Montag 27. April 2015, 14:09
von Horsti
Danke für die Antwort!
Re: Safbrew Abbaye
Verfasst: Montag 27. April 2015, 14:24
von tauroplu
Ja, aber wir reden doch hier von einer Fermentis Hefe (Safbrew Abbaye wird von Fermentis produziert und nicht von Danstar).
Re: Safbrew Abbaye
Verfasst: Montag 27. April 2015, 15:46
von hutschpferd
sry, den hersteller verwechselt.
laut datenblatt unterscheiden sie sich nicht besonders in der handhabe, und auch hier hat der hersteller natürlich nahrung mitgegeben für die hefe, da sind ja nicht nur hefezellen in so einer packung drin sondern auch etwas nahrung und fettsäuren.
Re: Safbrew Abbaye
Verfasst: Sonntag 8. November 2015, 09:11
von Cluve
tauroplu hat geschrieben:Fortführung der
Diskussion des alten Forums.
3. Die Hefe produziert Schwefelwasserstoff (stinkt nach faulen Eiern), gehört also zu den wenigen OG Hefen, die das tun (ist üblicherweise den UG Hefen vorbehalten).
Moin,
Ich habe die Abbaye in einem Belgian Session bei 22* Celsius gestartet.
Schüttung:
2,7 kg PaleAle Malz
0,2 kg Special B
0,1 Kg CaraFarb
0,1 kg CaraPils
0,5 kg Rohrzucker
Die Hefe ist sehr gut angekommen. Ich hatte bislang allenfalls leichte Schwefelnoten bei UG. Aber das hier stinkt echt übelst!

Verliert sich das noch während der Hauptgärung, oder lagert sich das Fehlaroma aus?

Das an anderer Stelle empfohlene auswaschen mit CO2 möchte ich lieber vermeiden.
Ralf
Re: Safbrew Abbaye
Verfasst: Sonntag 8. November 2015, 12:56
von Peter_H
Hallo zusammen,
habe gestern 50l in Flaschen abgefüllt. (16,3 Plato)
Schüttung:
Weizen Tennenmalz 4,69
Pilsener Tennenmalz 2,24
Dunkles Tennenmalz 1,81
Weizen dunkel 0,64
Whiskey Malz 0,11
Cara Pils 0,21
Cara Bohemian 0,21
Röstmalz 1400EBC 0,11
Cara Belge 0,11
Cara Wheat 0,32
Maischprogremm:
Phase T / °C Dauer / min
Einmaischen 38 10
Rast 1 48 10
Rast 2 50 20
Rast 3 68 70
Abmaischen 78 5
Bei der Gärung hatte ich starken Bananen-Geruch. Nach 2 Wochen HG und 2 Wochen bei 5°C im Fass wurde in Flaschen gefüllt und ein Schluck probiert.
Es schmeckt malzig, mild, leicht fruchtig mit dieser pfeffrigen Note, die den Alkoholgeschmack verstärkt. Typisch für belgisches Abbaye. Bin mal gespannt, wie es sich weiter entwickelt.
Vielleicht hatte ich keinen Schwefel-Geruch, weil die Eiweiss-Rast sehr intensiv war. Hatte mal gelesen, dass das 'Schwefeln' entstehen kann, wenn zu wenig Aminosären gelöst sind.
Beste Grüße,
Peter
Re: Safbrew Abbaye
Verfasst: Sonntag 8. November 2015, 13:49
von tauroplu
@Ralf: Siehe meinen post 1. Das hat ganz doll gestunken. Aber sei beruhigt: Das verliert sich im Laufe der Kaltreifung.
Re: Safbrew Abbaye
Verfasst: Sonntag 8. November 2015, 15:59
von Cluve
Danke Michael, ich bin nun beruhigter. Weil in dem Kontext jetzt öfter die Eiweißrast erwähnt wurde: bei meinem Rezept wurde eine Kombirast für 60 min. bei 67* Celsius durchgeführt.
Re: Safbrew Abbaye
Verfasst: Sonntag 8. November 2015, 16:27
von Peter_H
Das scheints zu sein. Folgendes habe ich beim Braumagazin gefunden:
Die optionale Eiweißrast von 5-15min Länge dient in erster Linie der Freisetzung von freiem Aminostickstoff (FAN), den die Hefe für eine einwandfreie Gärung benötigt. FAN ist oft schon in hellen Gerstenmalzwürzen im Defizit und kann insbesondere bei Verwendung von Rohfrucht, Weizenmalz und dunklen Basismalzen zu einem Problem werden. Die Folgen können langsame und stockende Gärungen, niedrige Vergärungsgrade und verstärkte Produktion von Gärungsnebenprodukten (H2S, „Schwefeln”) sein. Auch haben nicht alle Hefen den gleichen Bedarf an FAN; als genügsam gelten die meisten Ale-Hefen, während etwa untergärige Stämme und Weißbierhefen oft einen erhöhten Bedarf aufweisen. Bezüglich der Dauer der Eiweißrast ist zu beachten, dass auch Eiweissfraktionen abgebaut werden, die für die Schaumhaltbarkeit und Vollmundigkeit mitverantwortlich sind.
Cheers!

Re: Safbrew Abbaye
Verfasst: Montag 6. Februar 2023, 05:27
von Barney Gumble
Grab, Grab (und 8 Jahre später..), bei mir ging die Hefe nach Verwendung von 140 g dünnbreiig (2. Führung) auch bei 12 °c innerhalb von weniger als 10 Stunden an.
viewtopic.php?p=488862#p488862
Nur was das mit den Aromen macht so kalt bei den Belgiern ist hier noch nirgends beschrieben
Edit: wichtiger Zusatz: 12 ° war die Raumtemperatur, nicht was evtl in der Suppe selbst an thermischer Energie vorhanden ist
Vg
Shlomo
Re: Safbrew Abbaye
Verfasst: Montag 6. Februar 2023, 21:39
von Räuber Hopfenstopf
Edit: wichtiger Zusatz: 12 ° war die Raumtemperatur, nicht was evtl in der Suppe selbst an thermischer Energie vorhanden ist
Ich habe die Hefe gerade in der Gärung. Ein Abteibier mit 21,3 Plato. Zwei Tüten Hefe für knapp 30 Liter, als Starter drei Tage hochgepäppelt. Gestern Abend angestellt und heute früh war das kurz vor der Kernschmelze. Der 54 Liter Kübel war randvoll. Teilweise konnte der Kühlschrank kaum gegenan kühlen. Die 24 Grad in der Würze sind aber nicht überschritten worden. Gerade nochmal gutgegangen.
Re: Safbrew Abbaye
Verfasst: Montag 6. Februar 2023, 21:51
von Barney Gumble
Oha 13 °C Unterschied dazwischen, das ist ja mal eine Warnung bzgl unkontrollierte Vergärungen. Ich kontrollier bei meinen 50 L Suden auch direkt über Tauchhülse und inkbird, bei den 10 L Suden kann ich keine Tauchhülse anbringen und kann die T in der Würze/Jungbier nur schätzen. Da ich auf exakt 15 °C vorgekühlt habe und RT wie gesagtbei 12 °C, kann es bei mir wohl nicht ganz so hoch gewesen sein. Das die abbaye ein ganz schön aktives Bürschlein ist, kann ich mit der anhaltenden Schaumbildung bestätigen (der Topf ist jetzt voll..

)
Re: Safbrew Abbaye
Verfasst: Dienstag 7. Februar 2023, 08:53
von Räuber Hopfenstopf
Die Gärung wird ruhiger. Aber 71 % scheinbarer VG in 36 Stunden ist schon nicht schlecht. Nachher kommt der letzte Zucker rein. Der Kübel war spürbar warm. Und das waren nur knapp 30 Liter. Wenn man sowas in einem Kunststoffbehälter (relativ schlechte Wärmeleitung) vergärt, sind das bestimmt nochmal ein paar Grad mehr. Ich habe das früher auch nicht so ernst genommen, aber es scheint wirklich wichtig zu sein, wo man misst. Und eine einigermaßen temperaturgeführte Gärung sowieso. Mittlerweile liegt die Temperaturdifferenz bei etwa 4 Grad und der Kühlschrank läuft nicht mehr ständig.