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Hefe aus eigenen Flaschen ernten
Verfasst: Dienstag 29. März 2022, 10:31
von Stubbi_33
Hallo zusammen,
immer wieder lese ich wie Leute aus Kaufbieren die Hefe "ernten" und zu einem Starter verarbeiten.
Hat das schonmal jemand mit seinen eigenen Bieren gemacht..müsste doch genauso funktionieren, oder?
Gruß
Mario
Re: Hefe aus eigenen Flaschen ernten
Verfasst: Dienstag 29. März 2022, 10:35
von Colindo
Ich hab das mal versucht, als die Hefe aus dem Einmachglas nicht mehr anging. Da hat sich allerdings herausgestellt, dass der Bodensatz in den Flaschen wohl das gleiche Problem hatte, also da ging nichts mehr. Die Hefe aus dem Bodensatz von Kaufbieren schien mir da selbst nach Monaten deutlich vitaler. VIelleicht hast du aber mehr Glück.
Re: Hefe aus eigenen Flaschen ernten
Verfasst: Dienstag 29. März 2022, 11:11
von DrFludribusVonZiesel
Stubbi_33 hat geschrieben: Dienstag 29. März 2022, 10:31
Hat das schonmal jemand mit seinen eigenen Bieren gemacht..müsste doch genauso funktionieren, oder?
Klar funktioniert das, wie üblich sollte das Bier halt nicht zu stark gewesen sein und auch möglichst kurz lagern. Ergo: bei einem Weißbierbock den du vor 9 Monaten abgefüllt hast, wirds schwierig.
Ich habe einen 100% Brett Sud gemacht, wo ich genau dasselbe machen werde, hier ist aber zu beachten dass Brett viel länger lebt (und arbeitet) als "normale" Hefen.
Erfolgreich habe ich mal eine 34/70 aus Flaschen geerntet, wo ich die Hefe weggekippt hatte und dann doch noch gebraucht hätte
Wie immer gilt: probieren geht über studieren. Trockenhefe als Sicherheitsreserve ist bei solchen Versuchen aber Pflicht.
Re: Hefe aus eigenen Flaschen ernten
Verfasst: Dienstag 29. März 2022, 11:12
von Andlix
Warum sollte es nicht gehen? Aber welchen Vorteil hast du von deinem eigenen Bier? In der Regel kannst du die Hefe nachlaufen und erhälst bessere Ergebnisse auf einen deutlich einfacheren Weg.
Gruß
Andy
Re: Hefe aus eigenen Flaschen ernten
Verfasst: Dienstag 29. März 2022, 15:57
von Stubbi_33
Ich will das machen, da meine Brauereihefe als letztes einen Doppelbock vergoren hat und ich nicht sicher bin ob ich die für das nächste Pils wieder verwenden kann/will/soll. Und da "mein Braumeister" in Urlaub zu sein scheint, gibt es aktuell keine frische Brauereihefe.
Also werden am WE mal aus 3 Flaschen oder dem KEG, je nachdem was zuerst leer wird, die Ernte im Erlenmeyerkolben versucht zu aktivieren.
Gruß
Mario
Re: Hefe aus eigenen Flaschen ernten
Verfasst: Dienstag 29. März 2022, 21:04
von Y-L
Dieses Thema ist für mich aktuell auch interessant!
Es stünde evtl. ein 10-20 Liter Probesud an, für den in nicht die passende Hefe da habe...
Würde es auch klappen, wenn ich den Bodensatz von zwei bis drei Flaschen Selbstgebrautem mit Wunschhefe in den Gärtank schütte?
Natürlich wären Flaschenköpfe und Verschlüsse vorher desinfiziert, und der Inhalt vorsichtig in Gläser abgelassen sein.
Dann mit dem letzten Teil Restbier in der Flasche aufwirbeln, und ab damit in den Tank!?
Bin ich da zu blauäugig, oder klappt das so problemlos; vorausgesetzt, die Biere sind nicht zu alt und stark?
Ich persönlich möchte keine heimische Hefebank anlegen, aber wenn das so einfach klappen würde,
wäre ich sehr daran interessiert, das auch mal zu probieren!

Re: Hefe aus eigenen Flaschen ernten
Verfasst: Dienstag 29. März 2022, 21:30
von DrFludribusVonZiesel
Da würde ich unbedingt den Zwischenschritt über einen Starter nehmen. Du riskierst ein Anstellen mit zu niedriger Zellzahl und/oder mit unvitaler Hefe. Im schlimmsten Fall wirds nix und im besten Fall stehts 2-3 Tage rum und beginnt dann zu gären wegen Underpitching.
Kann man einfach vermeiden, indem man einen Liter
Starterwürze ansetzt und die Bodensätze da reinkippt. Topf mit 1l Wasser (70°C) in den ebenso warmen Ofen stellen und eine Stunde warten, einfacher gehts echt nicht.
Re: Hefe aus eigenen Flaschen ernten
Verfasst: Dienstag 29. März 2022, 22:01
von Andlix
Y-L hat geschrieben: Dienstag 29. März 2022, 21:04
Ich persönlich möchte keine heimische Hefebank anlegen, aber wenn das so einfach klappen würde,
wäre ich sehr daran interessiert, das auch mal zu probieren!
Der Bodensatz ist allerdings auch nicht mit einer Hefebank vergleichbar.
Ja, man kann einmal den Bodensatz verwenden, viel häufiger würde ich es aber nicht machen. Die Wahrscheinlich, dass sich die Hefe ändert oder du Verunreinigungen (Hefe, Bakterien) rein bringst ist sehr hoch.
Eine Hefebank ist dagegen auf viele Jahre ausgelegt.
Gruß
Andy
Re: Hefe aus eigenen Flaschen ernten
Verfasst: Mittwoch 30. März 2022, 09:46
von Y-L
Ich danke euch!
Die Nummer mit der Starterwürze scheint mit vernünftiger zu sein,
aber ich kann beim nächsten Sud ja auch mal die "Flaschenvariante" mit einer kleinen Probemenge im Spargeltopf ausprobieren.
Versuch macht Klug...
