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Anfängerfragen Kegging

Verfasst: Freitag 1. April 2022, 12:08
von Luxi3
Hallo Leute!

Wollte heute Nachmittag das erste Mal mein Jungbier in Kegs abfüllen und zwangskabonisieren, jedoch treten bei mir ein paar Verständnisprobleme auf :Waa

Mein Jungbier im Gärbehälter ist gerade bei 1°C im Kühlschrank(Cold Crash) ich habe das Keg mit Oxi Lösung und C02 leer gedrückt und ca. 1 bar drauf.
Soweit sogut.

Wenn Ich jetzt mein Keg mit dem Jungbier gefüllt habe, versetz Ich das Keg mit ca. 2 - 2,5bar und stelle es in den Kühlschrank zur Reifung(bei mir sind das 4°C) Spundventil mit Manometer kommt auch drauf.
In den nächsten Tagen hänge Ich immer wieder die C02 Flasche drauf und gib ca. 2 bar drauf bis der Druck nicht mehr fällt und das Bier gesättigt ist.

Jetzt kommt der Punkt den Ich nicht verstehe:

Wenn das Bier mit C02 fertig gesättigt ist lasse ich über das Spundventil langsam Druck ab bis Ich den für mich gewollten Carbonisierungsgrad erreicht habe( 5g/L bei 4°C) was laut Spundungstabelle bei 0,8 bar der Fall sein sollte.

Ich hab aber auch gelesen das der Fassdruck bei den NC-Kegs nicht unter 1 bar sein sollte, zwecks Dichtigkeit --> was bei meinen Fass anscheinend auch der Fall war(ist mir beim Leerdrücken aufgefallen)

Beim Umdrücken zwischen Spenderfass(Keg) und Empängerfass(Ikegger) sollte letzteres um ca. 0,1bar weniger Druck haben(um ein Entgasen des Bieres zu verhindern) oder?

Beim Bierzapfen sollte dann auch wieder mit 1 bar(oder etwas mehr) gefahren werden oder?

Verstehe Ich da etwas nicht richtig?
Habe Angst das Ich irgendwo zuviel oder zuwenig Druck drauflege und Ich mir das Bier versaue :crying
Könnte mir wer seine Vorgangsweise erzählen :Smile

LG Franz

Re: Anfängerfragen Kegging

Verfasst: Freitag 1. April 2022, 12:30
von spaddel
Moin Franz, warum nicht einfach Zielspunddruck einstellen und die Co2-Flasche zusammen mit dem Keg in den Kühlschrank? Dauert ein paar Tage länger, aber du vermeidest eine Überkarbonisierung, die danach wieder abgelassen werden muss (spart auch Co2).

Meine NC-Kegs schließen bereits ab 0,5bar dicht ab, das sollte bei Dir auch so gehen.

Druckdifferenz 0,1bar beim Umdrücken perfekt.

Beim Bierzapfen taste ich mich ehrlich gesagt langsam an den richtigen Zapfdruck ran. Ich stelle den Spunddruck dann immer erstmal auf den Karbonisierungsgrad ein und entscheide dann beim Zapfen, ob ich steigern muss oder nicht :-)

Re: Anfängerfragen Kegging

Verfasst: Freitag 1. April 2022, 12:31
von hattorihanspeter
Aufs Keg musst nicht zwingend 1 Bar Druck geben, damit es dicht ist. Es muss nur etwas Druck drauf.
Umdrücken kannste entweder mit Überdruck oder Schwerkraft-> https://braumagazin.de/article/soda-kegs/

Druck beim Zapfen ist abhängig vom Hahn. Der nukatap mag meiner Erfahrung nach weniger Durck, als z.B. ein Billo Kompensatorhahn.
Grundlegend brauchst aber immer mehr als den Spundungsdruck-> https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... 9#p462729

Abschließend: Sorge dich nicht, das Bier machste nicht kaputt. Hast zu wenig CO2 drin, gibste welches nach und raus bekommst das auch wieder, sollte zu viel drin sein.

Persönlich karbonisiere ich mit der burst carbonisation Methode. CO2 anschließen, max. Druck anlegen, CO2 wegmachen und warten bis sich das gebunden hat. Das wiederhole ich so oft bis die Karbonisierung passt (nach Gefühl).

Re: Anfängerfragen Kegging

Verfasst: Freitag 1. April 2022, 12:52
von Brandergartenbier
Hi,

um dein "Problem" zu lösen, geh doch einfach auf 8°C hoch und dann hast du deinen Druck damit der Deckel dicht bleibt.

Dein Bier wirst du nicht versauen, ich mache das so:

Ich kenne die Temperatur und den Druck den ich will.
Die ersten Tage gebe ich einfach 3 bar aufs Fass und schauen wie weit der sinkt. Wenn ich immer näher an den Bereich komme den ich brauche (z.B. 1bar), dann stelle ich auch nurnoch auf 1 bar. Ich habe keinen Spundapparat und nichts. Ist der Druck zu hoch entlüfte ich über das Ventil und fertig.

Ich bin aber auch schon hingegangen, habe meinen gewünschten Druck am Druckminderer eingestellt und die Flasche einfach nonstop am Fass gelassen.

Mittlerweile probiere ich ob es mir schmeckt und halte mich nicht mehr an Tabellen und gr/l. Das mache ich nur um die Grobe Richtung zu haben.

Auch beim Zapfen, wird kein Zirkus veranstaltet. Ich erhöhe den Druck so, dass es nicht schäumt, fertig :thumbsup
Edit: Ich zapfe vom Fass ohne Kühler und Anlage, da ist das sicher nochmal was anders.

Re: Anfängerfragen Kegging

Verfasst: Freitag 1. April 2022, 12:54
von Ladeberger
Hallo Franz,
Luxi3 hat geschrieben: Freitag 1. April 2022, 12:08 Wenn Ich jetzt mein Keg mit dem Jungbier gefüllt habe, versetz Ich das Keg mit ca. 2 - 2,5bar und stelle es in den Kühlschrank zur Reifung(bei mir sind das 4°C) Spundventil mit Manometer kommt auch drauf.
In den nächsten Tagen hänge Ich immer wieder die C02 Flasche drauf und gib ca. 2 bar drauf bis der Druck nicht mehr fällt und das Bier gesättigt ist.

Jetzt kommt der Punkt den Ich nicht verstehe:

Wenn das Bier mit C02 fertig gesättigt ist lasse ich über das Spundventil langsam Druck ab bis Ich den für mich gewollten Carbonisierungsgrad erreicht habe( 5g/L bei 4°C) was laut Spundungstabelle bei 0,8 bar der Fall sein sollte.
wenn tatsächlich erreicht wird, was du schreibst, dann hast du das Bier auf 2 bar und damit 8,5 g/l aufkarbonisiert und lässt dann wieder CO2 ab, bis es auf 4 g/l angekommen ist. Das erscheint mir für Geldbeutel und Umwelt wenig sinnvoll.

Voraussichtlich werden aber durch gelegentliches Aufdrehen auf 2 bar aber keine 8,5 g/l erreicht, sondern abhängig von Kopfraum und Häufigkeit dieser CO2-Stöße irgendwas (deutlich) darunter. Nehmen wir an das Keg hat noch 500 ml Kopfraum, gefüllt mit CO2. Es ist zunächst drucklos. Mit dem ersten CO2-Stoß von 2 bar (Ü) bringt man 2 * 0,5 l * 1,96 g/l = ca. 2 g CO2 ein, die sich auf 20 l Bier und den Kopfraum verteilen. Mit jeder weiteren CO2-Gabe wird es weniger aufgrund der geringeren Druckdifferenz. Man muss das nicht bis ins Detail ausrechnen um zu sehen: Da musst du ziemlich oft in den Keller rennen...

Ich kenne grundsätzlich drei Ansätze:
1. Druckminderer auf Zieldruck einstellen und das Bier 1 - 2 Wochen vergessen. Zuverlässig, unkompliziert, birgt aber die Gefahr von Sauerstoffdiffusion in den Schlauch und Leckagen, durch die CO2 in den Keller entweicht.
2. Druckminderer auf ca. 2 - 3 bar und das Fass eine bestimmte Dauer (8 - 12 h) dranhängen lassen. Schnell, unkompliziert, schwierig zu steuern. Ich weiß nicht, ob hierzu mal jemand ein Formelwerk aufgestellt hat. Wenn nicht, sind eigene Erfahrungswerte gefragt. Ich kenne Hobbybrauer, die damit recht zuverlässig arbeiten und klar, spunden kann man im Notfall immer noch.
3. Druckminderer minimal über Zieldruck einstellen und das Fass intensiv rollen oder schütteln. Wenn es kaum mehr ins Fass blubbert, ist es fertig. Vergleichsweise mühsam, aber zuverlässig, das Bier ist direkt fertig und es gibt nicht die Gefahren von (1.+2.)
Beim Umdrücken zwischen Spenderfass(Keg) und Empängerfass(Ikegger) sollte letzteres um ca. 0,1bar weniger Druck haben(um ein Entgasen des Bieres zu verhindern) oder?
Um ein Entgasen beim Transfer zu verhindern, muss der Druck in beiden Fässern etwas über dem Spunddruck/Sättigungsdruck liegen. Der niedrigere Druck auf dem Empfängerfass dient lediglich dazu, dass überhaupt etwas fließt.
Beim Bierzapfen sollte dann auch wieder mit 1 bar(oder etwas mehr) gefahren werden oder?
Das ist abhängig von der ganzen Schankanlage. Dazu gibt es hier zig Threads. Bei Unklarheiten ggf. ein Thema für einen eigenen Thread.

Gruß
Andy

Re: Anfängerfragen Kegging

Verfasst: Sonntag 3. April 2022, 14:12
von Räuber Hopfenstopf
ich habe das Keg mit Oxi Lösung und C02 leer gedrückt
Warum das? Oxireste im Bier sind sicherlich ungefährlich, aber gehören trotzdem nicht dort hin. Saubermachen, mit Wasser füllen, leerdrücken, fertig.

Re: Anfängerfragen Kegging

Verfasst: Sonntag 3. April 2022, 21:35
von jbrand
:goodpost: