Seite 1 von 1

Hefestarter riecht nach Pattex

Verfasst: Samstag 2. April 2022, 12:53
von jbrand
Hallo zusammen.

Ich habe am Dienstag nach der langen Winterpause versucht, von meiner auf NaCl eingelagerten Weißbierhefe 3068 einen Starter hochzuziehen. Dazu habe ich 5 ml Hefesuspension aus dem Ecoflac mit 15 ml abgekochter und natürlich abgekühlter Starterwürze in einer Spritze aufgezogen und solange stehen lassen, bis sichtbare Gärungsaktivität da war. Das hat schon komischerweise zwei Tage gedauert. Danach habe ich in weitere 100ml Würze überführt und auf den Magnetrührer gestellt. Das Ganze bei ca. 18 Grad Raumtemperatur. Gestern Abend wollte ich dann auf den nächsten Schritt hoch propagieren. Dazu habe ich erst einmal daran gerochen: leider Pattex pur!

Gut, den Brautag heute habe ich erst einmal verschoben, das ist nicht das Problem. Trotzdem interessiert es mich, ob man den Starter noch verwenden kann und was da passiert ist.

Meine Vermutung: Die Hefe ist zu alt und dadurch war der Schritt von 20 ml auf 120 ml einfach zu groß. Dadurch hat die Hefe massiv geestert.

Wenn das so wäre, dann müsste man ja die Vermehrung nur in kleineren Schritten weiter führen, und könnte so den Starter retten. Kann das tatsächlich so sein?

Weizenbierhefe erzeugt ja gerne mal das nach Pattex riechende Ethylacetat, insbesondere wenn sie underpitched wird. Aber bekommt man das auch wieder raus bzw. auf ein normales Maß begrenzt oder versaut man sich mit so einem Starter den ganzen Sud?

Re: Hefestarter riecht nach Pattex

Verfasst: Samstag 2. April 2022, 13:01
von ggansde
Es könnte aber statt gestresster Hefe auch auf eine Infektion hinweisen. Das solltest Du aber durch kleinere Schritte herausfinden können.
VG, Markus

Re: Hefestarter riecht nach Pattex

Verfasst: Samstag 2. April 2022, 14:47
von Ladeberger
Es braucht schon stark erhöhte Konzentrationen von Ethylacetat, um nach Pattex zu riechen. Ich muss hier auch eher an eine Kontamination denken. Aber selbst wenn es keine ist: Der Brautag ist nun abgesagt, was willst du denn mit der Hefe perspektivisch machen? Nochmal eine Woche aerob bebrüten? Wenn sie jetzt noch keinen Knacks hat, bis dahin bestimmt.

Gruß
Andy

Re: Hefestarter riecht nach Pattex

Verfasst: Samstag 2. April 2022, 15:27
von OS-Schlingel
...schnell noch 4 Pullen Gutmann oder Weihenstephan kaufen.
"Überstand" abtrinken und den Rest direkt in den Sud. Da steigt dann gleich die Chance auf Bananenaromen!

Gruß
Stephen

Re: Hefestarter riecht nach Pattex

Verfasst: Samstag 2. April 2022, 16:23
von jbrand
Ladeberger hat geschrieben: Samstag 2. April 2022, 14:47 Der Brautag ist nun abgesagt, was willst du denn mit der Hefe perspektivisch machen? Nochmal eine Woche aerob bebrüten? Wenn sie jetzt noch keinen Knacks hat, bis dahin bestimmt.

Gruß
Andy
Hauptsächlich geht es mir um Wissenserweiterung :Bigsmile Das Hefebanking entwickelt sich bei mir mitterweile zu einem Hobby im Hobby und da möchte ich versuchen, möglichst viel zu verstehen. Der Starter kommt sicherlich nicht mehr in einen Sud, vielmehr geht es eher darum für die Zukunft zu lernen.

@Stephen
An Gutmanns komme ich hier leider nur schwer ran, sonst hätte ich davon bestimmt immer eine Kiste im Keller stehen :Smile

Re: Hefestarter riecht nach Pattex

Verfasst: Dienstag 19. April 2022, 19:51
von jbrand
So, ich wollte euch noch über den Fortgang meiner "Wissenserweiterung" unterrichten. Leider etwas spät, aber das böse "C" hat mich ein paar Tage daran gehindert.
Ich habe versucht, den Starter weiter zu führen, aber der Pattexgeruch wurde immer schlimmer, so dass ich dann eine Infektion für sehr wahrscheinlich gehalten habe. Also weg damit und das Ganze nochmal versucht, diesmal ganz penibel auf die Sauberkeit und Hygiene geachtet und was soll ich sagen, das Gleiche in grün. Ich gehe mittlerweile davon aus, dass die Infektion bereits im Ecoflac steckt, also habe ich ihn auch entsorgt und muss mir nun eine neue 3068 besorgen.