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Erfahrung: BlackSwaen Honey Biscuit Malt

Verfasst: Donnerstag 14. April 2022, 10:19
von DevilsHole82
Guten Morgen Braukollegen,

hat von Euch jemand Erfahrung mit dem BlackSwaen Honey Malz von The Swaen und weiß, wie es sich von anderen (Belgischen) Biscuit-Malzen unterscheidet? Normalerweise verwende ich das Chateau Biscuit Malz von Castle Malting, musste aber Lieferanten bedingt auf Swaen Malz umsteigen.

Bedingt durch den Farbunterschied hatte ich schon den geplanten Anteil von 10% auf 5,5% reduziert. Stelle nun aber im fertigen Bier eine unangenehme, nachhängende Bitterkeit fest und frage mich, ob es vom Biscuit Malz kommt. Das Rezept war in diesem Fall gleich zu einem vorherigen Sud. Nur das Biscuit Malz wurde substituiert. Im letzten Sud konnte ich diese Bitterkeit nicht feststellen.

Farbunterschied:
Castle Chateau Biscuit ~50 EBC
The Swaen BlackSwaen Honey Biscuit ~85 EBC

Re: Erfahrung: BlackSwaen Honey Biscuit Malt

Verfasst: Donnerstag 14. April 2022, 10:50
von Frommersbraeu
Hallo Daniel,

wenn ich mir von beiden die Datenblätter anschaue, dann sind das komplett unterschiedliche Malze. Das Honey biscuit liest sich wie ein sehr helles Röstmalz (was auch eine gewisse Bittere bringen könnte), das Biscuit hingegen ist, lt. Hersteller ein ganz leicht geröstetes Malz bei nur 160°C.

Ich würde dir Raten dem ganzen etwas Zeit zu geben. Malz-Aromen können durch Lagerung noch deutlich runder werden.

Re: Erfahrung: BlackSwaen Honey Biscuit Malt

Verfasst: Donnerstag 14. April 2022, 15:30
von Colindo
Ich habe das Honey Biscuit noch nicht benutzt, aber bereits im Lager. Was die Malzart generell angeht kann ich sagen, dass ich mit dem Thomas Fawcett Amber Malt (auch ein helles Röstmalz, 100 EBC) keinerlei bitteren Nachgeschmack hatte. Biscuit Malt bringt generell eher süße Aromen ein, auch bei den dunkleren Varianten.

Kann es sein, dass sich die Hefe noch nicht ganz abgesetzt hat und du die schmeckst?

Re: Erfahrung: BlackSwaen Honey Biscuit Malt

Verfasst: Donnerstag 14. April 2022, 16:52
von DevilsHole82
Die Hefe hat sich definitiv abgesetzt 😉
PSX_20220414_164626.jpg
Noch ein paar Infos zum Sud:
- gebraut am 04.03.2022, also vor 6 Wochen
- Stw. 12,5°P
- 50% Wiener, 34,5% Pilsner, 10% Münchner, 5,5% Honey Biscuit
- 16 IBU
- Hefe W 120 bei 9-12°C

Re: Erfahrung: BlackSwaen Honey Biscuit Malt

Verfasst: Donnerstag 14. April 2022, 22:38
von Pura Vida
Hallo Daniel,

bei mir war die Ausgangssituation vergleichbar. Ich hatte sowohl das Chateau Biscuit Malz von Castle Malting als auch das Honey Biscuit von Swaen vorrätig. Als vor einiger Zeit ein Sud anstand, bei dem ich Biscuit Malz verwenden wollte (das von Castle kannte ich schon), habe ich probehalber von beiden Malzen ein paar Körner zerkaut. Dabei ist mir beim Honey Biscuit ein scharfer, bitterer und anhaltender Röstgeschmack aufgefallen, der beim Biscuit Malz von Castle Malting nicht vorhanden war. Das Chateau Biscuit habe ich schon ziemlich treffend als Biscuit-artig, kernig, nussig empfunden.
Ich habe mich deswegen gegen das Honey Biscuit entschieden und stattdessen das Chateau Biscuit verwendet.

Aufgrund dessen und da bei deinen Bieren das Biscuit Malz die einzige Variable ist, bin ich geneigt zusagen, dass diese unangenehme, nachhängende Bitterkeit vom Honey Biscuit stammt. Ob die entsprechenden Malzaromen mit der Zeit noch runder werden, kann ich nicht einschätzen. Ich bin aber der Meinung, dass das Biscuit Malz von Swaen kein adäquater Ersatz für das Malz von Castle Malting sein kann. Ich denke, dass sich das Honey Biscuit ganz gut in einem Stout machen könnte.

Grüße
Philipp

Re: Erfahrung: BlackSwaen Honey Biscuit Malt

Verfasst: Freitag 15. April 2022, 16:45
von Colindo
Ich habe eben mal einen ganzen Teelöffel Honey Biscuit gekaut und muss sagen, dass ich keine unangenehmen Aromen feststellen konnte. Es schmeckte wie wenn man Brotrinde kaut. Da war das Amber Malt von Thomas Fawcett noch deutlich näher an der angebrannten Brotrinde. Es kann natürlich trotzdem sein, dass das Château Biscuit noch weicher und angenehmer ist.

Re: Erfahrung: BlackSwaen Honey Biscuit Malt

Verfasst: Samstag 16. April 2022, 13:51
von DevilsHole82
Ich geb dem Bier auf jeden Fall noch mal ein bisschen Zeit. Vielleicht lagert es sich wirklich aus. Für mich schmecken die "rohen" Körner auch bitter, brenzlig. Das war bei dem Chateau Malz definitiv nicht. Werde für meine nächsten Biere mit Biscuit Malt wieder auf Castle Malting gehen und das Swaen Malz in dunklen Bieren mit langer Lagerzeit verarbeiten.

Re: Erfahrung: BlackSwaen Honey Biscuit Malt

Verfasst: Donnerstag 8. September 2022, 12:37
von Pura Vida
DevilsHole82 hat geschrieben: Samstag 16. April 2022, 13:51 Ich geb dem Bier auf jeden Fall noch mal ein bisschen Zeit. Vielleicht lagert es sich wirklich aus. Für mich schmecken die "rohen" Körner auch bitter, brenzlig. Das war bei dem Chateau Malz definitiv nicht. Werde für meine nächsten Biere mit Biscuit Malt wieder auf Castle Malting gehen und das Swaen Malz in dunklen Bieren mit langer Lagerzeit verarbeiten.
Wie hat sich das Bier geschmacklich noch entwickelt? Bei mir steht morgen ein Stout an in dem das Honey Biscuit 5 % der Schüttung ausmacht.

Re: Erfahrung: BlackSwaen Honey Biscuit Malt

Verfasst: Donnerstag 8. September 2022, 12:50
von DevilsHole82
Nach langer Lagerzeit (12 Wochen) hat es sich noch zum Positiven gewendet. Das Bier ist wirklich sehr gut geworden. Aber trotzdem schmeckt es anders als Chateau Malz. Ich würde es als kerniger beschreiben.

Werde beim meinem diesjährigen Weihnachtsbier weniger verwenden, damit die Lagerzeit wieder passt. Normalerweise verwende ich dabei 9,5% Biscuit Malt. Das reduzier ich mal auf 5-6%.

Re: Erfahrung: BlackSwaen Honey Biscuit Malt

Verfasst: Donnerstag 8. September 2022, 13:18
von Pura Vida
Danke für die schnelle Antwort.
Das hört sich gut an. Ich denke, dass die veranschlagten 5 % gut in ein Stout passen.

Re: Erfahrung: BlackSwaen Honey Biscuit Malt

Verfasst: Donnerstag 8. September 2022, 13:24
von DerDallmann
DevilsHole82 hat geschrieben: Donnerstag 14. April 2022, 16:52 Die Hefe hat sich definitiv abgesetzt 😉

PSX_20220414_164626.jpg

Noch ein paar Infos zum Sud:
- gebraut am 04.03.2022, also vor 6 Wochen
- Stw. 12,5°P
- 50% Wiener, 34,5% Pilsner, 10% Münchner, 5,5% Honey Biscuit
- 16 IBU
- Hefe W 120 bei 9-12°C
Was ist das für ein Glas?

Re: Erfahrung: BlackSwaen Honey Biscuit Malt

Verfasst: Donnerstag 8. September 2022, 13:36
von DevilsHole82
Das ist ein Braufactum Degu Glas. Die gab es vor einigen Jahren mal als Set im lokalen REWE. Hab jeweils vier Gläser als hohe und niedrige Ausführung.

Re: Erfahrung: BlackSwaen Honey Biscuit Malt

Verfasst: Freitag 25. November 2022, 20:54
von Räuber Hopfenstopf
Ich plane gerade ein Stout und möchte noch etwas dezente Röstaromen reinbekommen. Ein Kilo Honey Biscuit ist da und ich werde das mal probieren. Das Chateau ist wirklich deutlich milder und keksiger. Hab mal beide probiert.

Re: Erfahrung: BlackSwaen Honey Biscuit Malt

Verfasst: Samstag 3. Dezember 2022, 05:29
von Bolban
Ich hab das Black Swan und das Best Biscuit von Amihopfen hier. Das Black Swan ist geschmacklich eher "bitterschokoladig", während das Best Biscuit "löffelbiscuitig" und gar nicht bitter anmundet (das futtere ich zum WM Gucken nebenher) . Ich hab so bei mir den ähnlichen Gedanken gehabt wie ihr, nämlich dass das Black Swan für helle und biscuitige Biere (wie ich sie mag) eher sehr sehr sparsam verwendet werden sollte. Ich finde zerkaute Kornproben auch sehr aufschlussreich, weil so schmeckt's Bier halt später auch. Das von Chateau kenne ich noch :thumbsup nicht

edit: Verbraut habe ich das Black Swan selber noch nicht.

Re: Erfahrung: BlackSwaen Honey Biscuit Malt

Verfasst: Samstag 3. Dezember 2022, 14:03
von Colindo
Bolban hat geschrieben: Samstag 3. Dezember 2022, 05:29 Ich finde zerkaute Kornproben auch sehr aufschlussreich, weil so schmeckt's Bier halt später auch.
Ich finde zerkautes Malz auch sehr aufschlussreich, aber tatsächlich hat bei mir noch nie ein Bier so geschmeckt, wie das unbearbeitete Malz. Habe das BlackSwaen Honey Biscuit aber noch nicht gefuttert. Meine Probe war damals das Amber Malt von Thomas Fawcett, das wie Brotrinde schmeckt, im Bier aber eine sehr süße Keksnote einbringt.

Re: Erfahrung: BlackSwaen Honey Biscuit Malt

Verfasst: Samstag 3. Dezember 2022, 18:10
von Bolban
Danke. Ich meinte, dass man halt die Richtung sehr stark vorausahnen kann. So war's bei mir mit dem Tennenmalz/Carahell (ich hab nur noch das verwendet) Ich hab noch Carabohemian, aber das is mir zu "dunkelschokoladig" im Geschmack. Wenn Du jetzt sagst, dass da plötzlich völlig andere Aromen hintnach auch rauskommen können, werde ich es doch nicht verschenken (anderer Beitrag) und mal einen dezent carabohemisierten Sud ansetzen. Danke Dir & Cheers

Re: Erfahrung: BlackSwaen Honey Biscuit Malt

Verfasst: Montag 5. Dezember 2022, 10:09
von jaulinho
Kann diese Bittere im Abgang nur bestätigen. Hier steht seit Ende Oktober ein Biere de Garde rum, das mit 4.8% BlackSwaen Money Biskuit gebraut wurde. So richtig "rauslagern" will sich der Geschmack auch nicht, was mich etwas nervt. Dachte eigentlich nicht an Röstaromen, als ich das Malz eingeplant hatte. Naja, Versuch macht klug.

Gruß

Re: Erfahrung: BlackSwaen Honey Biscuit Malt

Verfasst: Montag 5. Dezember 2022, 11:41
von renzbräu
Ich kann die Bittere bestätigen.
The typical dry biscuit combined with sweet malty and honey taste with a touch of chocolate.
Vielleicht nett der Hersteller die Bittere mit "a touch of chocolate"?
Bitter hat im Taste Diagramm einen kleinen Ausschlag, aber keinen hohen. In der Praxis dominierte die Bittere aber bei meinem Einsatz deutlich.

Re: Erfahrung: BlackSwaen Honey Biscuit Malt

Verfasst: Donnerstag 8. Dezember 2022, 07:37
von Bolban
Also ist es wohl doch so wie ich in #14 vermutet habe.Vielleicht hätt der Hersteller es Herrenschokoladenmalz nennen sollen, ich schmeck von Biscuit gar nix.