Unsere Braustube
Verfasst: Samstag 11. Juni 2022, 16:31
Hallo Forum,
nachdem ich hier schon eine ganze Zeit unterwegs bin wollte ich auch mal noch die Braustube unseres Brausport-Teams vorstellen. Wir sind 3 Freunde die sich zum Brauen zusammengefunden haben und versuchen mehr oder weniger regelmäßig einmal im Monat zu brauen. Wir, das sind Sicco, Tobi und meine Wenigkeit.
Sicco und Tobi haben seit 2019 schon ein bisschen mit Bierkits Erfahrung gesammelt. Da bin ich dann irgendwann dazu gestoßen. 2020 hab ich dann nach 2 Bierkits auf Einkocher aufgerüstet und ab da immer mit den beiden zusammen mehrere Sude erfolgreich absolviert - bis das ganze dann langsam eskaliert ist.
Dazu muss ich sagen, dass ich auf einem alten Bauerngehöft, das längst nicht mehr als solches genutzt wird, aufgewachsen bin und bis heute lebe. Bisher hatte mein Vater noch ab und an Schnapsgebrannt, hat aber damit aufgehört. Als meine Mutter im unteren Stock beschloss eine neue Küche muss her, kam die Idee die Brennküche als Braustube zu benutzen und Teile der alten Küchen dort einzubauen. Meine beiden Freunde fanden das toll und wollten mitmachen. Damit kam auch Idee um Idee was man noch gleich machen sollte. Das ganze ist dann etwas eskaliert.
So sah die Brennküche vorher aus:
Im Sommer 2021 haben wir dann die alte Brennküche renoviert, die übrigen Küchenteile eingebaut und in unsere Braustube umgebaut. Ein Elektriker und ein Sanitärer in der Familie haben dann geholfen noch Wasser und reichlich Strom zu verlegen. In Eigenarbeit haben wir den Raum gefliest, gestrichen, die Küchenteile eingebaut und eine von meinem alten Verein übrige Edelstahlspühle, die sie nicht brauchen konnten, hinzugefügt. Aus der Verwandschaft wurden noch Tisch und Stühle beigesteuert, aus der alten Arbeitsplatte haben wir den Maisch- und Kochbereich konstruiert.
Mit Rat hier aus dem Forum und einigen Abendsitzungen, wie und was man am besten für eine Brauanlage beschaft ist dann eine weitestgehend selbst konstruierte Brauanlage entstanden. Danke hier nochmal an das Forum.
Wir brauen mit einer 50-Liter-Anlage auf 2 Yato-Platten und haben parallel noch unseren Einkocher am Start, so dass wir in einem Braugang immer 120 Liter brauen. So haben wir immer 2 "Maßenbiere" und einen "Expermientalsud", bei dem wir munter ausprobieren:
Die Ausrüstung:
Wie schon geschrieben 2 x 3,5 kw Yatoplatten
Je ein 70 und ein 50 Liter-Topf von Royal Catering, Loch selbst gestanzt und zerlegbare Kugelhähne
Im Maischekessel eine Läuterfreund im Ring, obendrauf ein Rührwerk. Mein Cousin ist im Metallbau tätig und hat uns einen Galgen für das Rührwerk gebaut - ist etwas überdimensioniert geraten, funktioniert aber wie es soll.
Ein Heißwasserkocher von Royal Catering 40 Liter (in den 30 reingehen - Chinaware halt, für uns aber ausreichend, von daher okay)
Dazu eine selbst gebaute Kühlspirale (siehe hier: https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... 27#p392327), hatte ich damals zu Einkocherzeiten schon etwas größer gebaut, als ob ich es geahnt hätte. Passt für den 70er-Topf wie maßgeschneidert.
Dazu noch Mama's Einkocher - inzwischen mit Rührwerk
Steuerung über Inkbird
Läutern und Gären im 30-Liter-Gäreimer
Zum Kochen brauchen wir leider noch einen Tauchsieder, da kommt vielleicht mal noch ein Biggie dazu
Das Herzstück ist die Brausteuerung:
Die Steuerung läuft über einen CBPi, seit kurzem auf Version 4. Ist ausgestattet für 3 paralelle Sensoren und steuert dann über SSR 4 Steckdosen, 1 x Rührwerk, 1 x Maischekessel, 1 x Nachguss, 1 x Würzepfanne.
Beim Brauen wird unser "BrUTUS" (Brau- Und ThemperaturUeberwachhungsSystem) von seinem "Plätzchen" am Eingang neben die Pfannen gehängt. Wenn der Brautag rum ist wird umgerüstet auf Fermentationsüberwachung. Dann kommt er zu den Gärbehältnissen.
Hier sind 2 70-Liter-Polsinelli-Edelstahl-Tanks und ein oder zwei Gäreimer im Einsatz. Die Steuert Brutus über runde Heizmatten. Wenns kalt ist wird mit Hausmitteln isoliert.
Dann haben wir uns auch ein kleines Malzlager angelegt:
Aus Platzgründen in einem ehemaligen Stall. Auch hier hat mein Vater noch was beigesteuert. Aus seiner aktiven Landwirtszeit hatte er noch alte Einwegindustriefäßer übrig, die er nicht mehr nutzt. Hier lagern unsere Basismalze, in der Kiste was an Spezialmalzen grad noch rumliegt.
Die Braurezepte machen wir, wie sicher viele oder die meisten in diesem Forum über den KBH - hier nochmal Danke an Frederic uns seine Arbeit!
Wir füllen noch klassisch auf Flaschen ab. Kegs sind für uns unpraktisch da wir ja auch immer alles unter uns dreien aufteilen.
2021 haben wir trotz Bau im Sommer und Braubeginn mitte Juli über 600 Liter geschafft. Im Winter konnten wir ein paar untergärige Biere herstellen. Im Sommer sindwir wieder obergärig unterwegs. Demnächst vielleicht mit Kveiks.
Und dafür machen wir das ganze:
(Blick auf mein kleines abgelegenes Heimattal)
Gruß Martin
nachdem ich hier schon eine ganze Zeit unterwegs bin wollte ich auch mal noch die Braustube unseres Brausport-Teams vorstellen. Wir sind 3 Freunde die sich zum Brauen zusammengefunden haben und versuchen mehr oder weniger regelmäßig einmal im Monat zu brauen. Wir, das sind Sicco, Tobi und meine Wenigkeit.
Sicco und Tobi haben seit 2019 schon ein bisschen mit Bierkits Erfahrung gesammelt. Da bin ich dann irgendwann dazu gestoßen. 2020 hab ich dann nach 2 Bierkits auf Einkocher aufgerüstet und ab da immer mit den beiden zusammen mehrere Sude erfolgreich absolviert - bis das ganze dann langsam eskaliert ist.
Dazu muss ich sagen, dass ich auf einem alten Bauerngehöft, das längst nicht mehr als solches genutzt wird, aufgewachsen bin und bis heute lebe. Bisher hatte mein Vater noch ab und an Schnapsgebrannt, hat aber damit aufgehört. Als meine Mutter im unteren Stock beschloss eine neue Küche muss her, kam die Idee die Brennküche als Braustube zu benutzen und Teile der alten Küchen dort einzubauen. Meine beiden Freunde fanden das toll und wollten mitmachen. Damit kam auch Idee um Idee was man noch gleich machen sollte. Das ganze ist dann etwas eskaliert.
So sah die Brennküche vorher aus:
Im Sommer 2021 haben wir dann die alte Brennküche renoviert, die übrigen Küchenteile eingebaut und in unsere Braustube umgebaut. Ein Elektriker und ein Sanitärer in der Familie haben dann geholfen noch Wasser und reichlich Strom zu verlegen. In Eigenarbeit haben wir den Raum gefliest, gestrichen, die Küchenteile eingebaut und eine von meinem alten Verein übrige Edelstahlspühle, die sie nicht brauchen konnten, hinzugefügt. Aus der Verwandschaft wurden noch Tisch und Stühle beigesteuert, aus der alten Arbeitsplatte haben wir den Maisch- und Kochbereich konstruiert.
Mit Rat hier aus dem Forum und einigen Abendsitzungen, wie und was man am besten für eine Brauanlage beschaft ist dann eine weitestgehend selbst konstruierte Brauanlage entstanden. Danke hier nochmal an das Forum.
Wir brauen mit einer 50-Liter-Anlage auf 2 Yato-Platten und haben parallel noch unseren Einkocher am Start, so dass wir in einem Braugang immer 120 Liter brauen. So haben wir immer 2 "Maßenbiere" und einen "Expermientalsud", bei dem wir munter ausprobieren:
Die Ausrüstung:
Wie schon geschrieben 2 x 3,5 kw Yatoplatten
Je ein 70 und ein 50 Liter-Topf von Royal Catering, Loch selbst gestanzt und zerlegbare Kugelhähne
Im Maischekessel eine Läuterfreund im Ring, obendrauf ein Rührwerk. Mein Cousin ist im Metallbau tätig und hat uns einen Galgen für das Rührwerk gebaut - ist etwas überdimensioniert geraten, funktioniert aber wie es soll.
Ein Heißwasserkocher von Royal Catering 40 Liter (in den 30 reingehen - Chinaware halt, für uns aber ausreichend, von daher okay)
Dazu eine selbst gebaute Kühlspirale (siehe hier: https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... 27#p392327), hatte ich damals zu Einkocherzeiten schon etwas größer gebaut, als ob ich es geahnt hätte. Passt für den 70er-Topf wie maßgeschneidert.
Dazu noch Mama's Einkocher - inzwischen mit Rührwerk
Steuerung über Inkbird
Läutern und Gären im 30-Liter-Gäreimer
Zum Kochen brauchen wir leider noch einen Tauchsieder, da kommt vielleicht mal noch ein Biggie dazu
Das Herzstück ist die Brausteuerung:
Die Steuerung läuft über einen CBPi, seit kurzem auf Version 4. Ist ausgestattet für 3 paralelle Sensoren und steuert dann über SSR 4 Steckdosen, 1 x Rührwerk, 1 x Maischekessel, 1 x Nachguss, 1 x Würzepfanne.
Beim Brauen wird unser "BrUTUS" (Brau- Und ThemperaturUeberwachhungsSystem) von seinem "Plätzchen" am Eingang neben die Pfannen gehängt. Wenn der Brautag rum ist wird umgerüstet auf Fermentationsüberwachung. Dann kommt er zu den Gärbehältnissen.
Hier sind 2 70-Liter-Polsinelli-Edelstahl-Tanks und ein oder zwei Gäreimer im Einsatz. Die Steuert Brutus über runde Heizmatten. Wenns kalt ist wird mit Hausmitteln isoliert.
Dann haben wir uns auch ein kleines Malzlager angelegt:
Aus Platzgründen in einem ehemaligen Stall. Auch hier hat mein Vater noch was beigesteuert. Aus seiner aktiven Landwirtszeit hatte er noch alte Einwegindustriefäßer übrig, die er nicht mehr nutzt. Hier lagern unsere Basismalze, in der Kiste was an Spezialmalzen grad noch rumliegt.
Die Braurezepte machen wir, wie sicher viele oder die meisten in diesem Forum über den KBH - hier nochmal Danke an Frederic uns seine Arbeit!
Wir füllen noch klassisch auf Flaschen ab. Kegs sind für uns unpraktisch da wir ja auch immer alles unter uns dreien aufteilen.
2021 haben wir trotz Bau im Sommer und Braubeginn mitte Juli über 600 Liter geschafft. Im Winter konnten wir ein paar untergärige Biere herstellen. Im Sommer sindwir wieder obergärig unterwegs. Demnächst vielleicht mit Kveiks.
Und dafür machen wir das ganze:
(Blick auf mein kleines abgelegenes Heimattal)
Gruß Martin