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Turbo-Bier mit KVEIK
Verfasst: Montag 11. Juli 2022, 08:52
von borstel77
Moin die Frage klingt zwar quick und dirty, aber sie soll es auch sein.
Ich würde gern mal ein Turbo-Bier mit einer Kveik probieren. Ich meine damit, dass zwischen Einmaischen und Anzwickeln knapp 7 Tage liegen sollen. Ich hatte jetzt schon einiges zu Kveik gelesen und im Podcast gehört und wollte einfach mal ein Experiment wagen.
Als Rezept irgendwas helles mit viel Pima, etwas Cara usw., 20l Testsud den ich bei 35°C in 36h vergären will, dann Coldcrush und ab ins Keg zwangskarbonisieren, um es, wenn es mit der Carbonisierung klappt am 7. oder 8. Tag ins Glas zapfen. Es heißt ja, dass man mit Kveik-Stämmen recht schnell und ohne langes Reifen ein fertiges Bier produzieren kann.
Hat das schonmal jemand gemacht und welche Kveik-Sorte ist hier am sinnvollsten.
Desweiteren die Frage, mit welcher maximalen Stammwürze ich da am besten hinkomme.
Jetzt bitte kein Aufschrei, es soll ein Experiment sein und nicht mehr ... falls es nicht reif ist, dann bleibt es halt länger im Keg oder kommt in den Stiefel.
LG und Danke schonmal
Björn
Re: Turbo-Bier mit KVEIK
Verfasst: Montag 11. Juli 2022, 10:25
von Svenk
Voss Hefe, ~12° Plato und keine grasigen sondern eher fruchtige Hopfen nehmen.
Viel Spaß und gut Sud
/Edit: Ah und 5-10% Weizenmalz Anteil haben sich auch bewährt.
Re: Turbo-Bier mit KVEIK
Verfasst: Montag 11. Juli 2022, 10:30
von borstel77
na das wollen wir mal ausprobieren ... nach dem Urlaub! Es ist immer etwas niederschmetternd, wenn ich braufremden Biertrinkerkumpels erkläre, dass das Anzwickeln nur noch knapp 8 Wochen dauert. Da wäre doch mal ein beschleunigter Sud was sehr interessantes. Fruchtige Hopfenreste sind für das Experiment noch in Hülle und Fülle vorhanden.
Gruß
Björn
Re: Turbo-Bier mit KVEIK
Verfasst: Montag 11. Juli 2022, 10:32
von borstel77
Svenk hat geschrieben: ↑Montag 11. Juli 2022, 10:25
/Edit: Ah und 5-10% Weizenmalz Anteil haben sich auch bewährt.
Irgendwie hatte ich mehrfach gelesen, dass belgische und Weizenbiere bei Kveik Probleme machen. Ist da etwas dran? 5-10% sind kein Problem, hab noch 500g Weizenluftmalz rumzuliegen, die ich selbst vermälzt hab und die zum Test endlcih mal in ein Bier sollen.
Gruß
Björn
Re: Turbo-Bier mit KVEIK
Verfasst: Montag 11. Juli 2022, 10:38
von Svenk
borstel77 hat geschrieben: ↑Montag 11. Juli 2022, 10:32
Svenk hat geschrieben: ↑Montag 11. Juli 2022, 10:25
/Edit: Ah und 5-10% Weizenmalz Anteil haben sich auch bewährt.
Irgendwie hatte ich mehrfach gelesen, dass belgische und Weizenbiere bei Kveik Probleme machen. Ist da etwas dran? 5-10% sind kein Problem, hab noch 500g Weizenluftmalz rumzuliegen, die ich selbst vermälzt hab und die zum Test endlcih mal in ein Bier sollen.
Gruß
Björn
Kann ich so nicht bestätigen, fand die mit Weizenmalz immer etwas spritziger und angenehmer zu trinken. Passte immer besser zu dem Hefe Geschmack den die Voss macht.
Aber mehr als 10% habe ich auch noch nicht probiert.
Re: Turbo-Bier mit KVEIK
Verfasst: Montag 11. Juli 2022, 10:53
von borstel77
hatte jetzt schon öfter von Gose mit Kveik gelesen, was mich hinsichtlich der Aussage ( nicht mit Weizen ) verwundert hat, da grade die Gose eben mit einem erheblichen Anteil Weizenmalz gebraut wird.
Re: Turbo-Bier mit KVEIK
Verfasst: Montag 11. Juli 2022, 11:04
von Svenk
Eine Gose habe ich noch nicht probiert. Aber ein Weizen oder belgisches Bier würde ich generell nicht mit einer Kveik brauen. Die Biere leben ja doch schon von ihren speziellen Hefen.
Aber wie gesagt, mehr als 10% habe ich auch noch nicht probiert.
Re: Turbo-Bier mit KVEIK
Verfasst: Montag 11. Juli 2022, 11:08
von Plankton
Vielleicht hast Du noch Lust und Gelegenheit, dich etwas näher in die Themen Raw Ale und nordische Farmhouse-Ales einzulesen. Da sind eine Woche vom Brautag u.U. durchaus realistisch und führen auf stiltypische Resultate.
Zum Einlesen super ist Mika Laitinens Blog, z.B.
https://www.brewingnordic.com/new-nordic-beer/raw-ale/
https://www.brewingnordic.com/new-nordi ... d-recipes/
Abraten würde ich von unrealistischen Projekten a la "ich hätte gerne ein original fränkisches Helles, neutral obergärig mit Kveik, das nach einer Woche trinkbar ist..."
Re: Turbo-Bier mit KVEIK
Verfasst: Montag 11. Juli 2022, 11:11
von borstel77
Ich belasse es für mein Experiment erstmal bei Deinem Vorschlag von 5-10% Weizenmalz und schweife mal lieber nicht in ein anderen Thema ab.
Vielen Dank
Gruß
Björn
Re: Turbo-Bier mit KVEIK
Verfasst: Montag 11. Juli 2022, 11:13
von borstel77
Plankton hat geschrieben: ↑Montag 11. Juli 2022, 11:08
Vielleicht hast Du noch Lust und Gelegenheit, dich etwas näher in die Themen Raw Ale und nordische Farmhouse-Ales einzulesen. Da sind eine Woche vom Brautag u.U. durchaus realistisch und führen auf stiltypische Resultate.
Zum Einlesen super ist Mika Laitinens Blog, z.B.
https://www.brewingnordic.com/new-nordic-beer/raw-ale/
https://www.brewingnordic.com/new-nordi ... d-recipes/
Abraten würde ich von unrealistischen Projekten a la "ich hätte gerne ein original fränkisches Helles, neutral obergärig mit Kveik, das nach einer Woche trinkbar ist..."
Danke für die Links ... einen mir vorschwebenden Bierstil mit Kveik zu kopieren hatte ich aber nicht vor, es geht um experimentelle Resteverwertung mit dem Spaßziel ... es nach einer Woche anzuzwickeln ...

und darum, erste Erfahrungen mit der Gärführung zu machen bspw. 35°C, Coldcrush usw.
Gruß
Björn
Re: Turbo-Bier mit KVEIK
Verfasst: Montag 11. Juli 2022, 11:17
von DevilsHole82
Mein
Summer Kvale hatte ich bisher immer nach ca. 14 Tagen am Hahn, aber das geht mit Sicherheit auch deutlich früher. Geh einfach mit dem Maisanteil auf 10-15% und reduzier die Bitterkeit auf 15 IBU. Dann wird das definitiv ein sehr leckeres Bier.
Re: Turbo-Bier mit KVEIK
Verfasst: Montag 11. Juli 2022, 11:18
von Svenk
Plankton hat geschrieben: ↑Montag 11. Juli 2022, 11:08
Abraten würde ich von unrealistischen Projekten a la "ich hätte gerne ein original fränkisches Helles, neutral obergärig mit Kveik, das nach einer Woche trinkbar ist..."
Das finde ich immer einen wichtigen Punkt. Biere mit Kveik sind halt immer Kveik Biere. Man kann damit sicher ein leckeres Alt typisches Bier brauen aber kein echtes Alt. Alt, Weizen, Tripple, was auch immer kriegt man halt nur mit einer echten Alt, Weizen oder Tripple Hefe hin.
Kveik Hefen sind super, aber kein Ersatz für alle anderen Hefen. Auch wenn es manchmal so rüber kommt. Gerade im angelsächsischen Raum, wo dann auf einmal alles nur mit einer Kveik gebraut wird...
Re: Turbo-Bier mit KVEIK
Verfasst: Montag 11. Juli 2022, 11:22
von Ladeberger
borstel77 hat geschrieben: ↑Montag 11. Juli 2022, 10:30
na das wollen wir mal ausprobieren ... nach dem Urlaub! Es ist immer etwas niederschmetternd, wenn ich braufremden Biertrinkerkumpels erkläre, dass das Anzwickeln bei nur noch knapp 8 Wochen dauert.
Wobei sich hier auch die Frage stellt, warum Sude bei dir erst nach 2 Monaten gezwickelt werden können. Was ist denn vorher am Bier unreif oder außerhalb der Soll-Vorstellung? Je nach dem wo hier die Probleme liegen, ist die Hoffnung, dass Kveik es in 7 Tagen richtet, etwas optimistisch. Die Hefe ist eben flott, weil man sie bei abartigen Temperaturen führen kann, aber sie hat keinen Zauberstab dabei.
Gruß
Andy
Re: Turbo-Bier mit KVEIK
Verfasst: Montag 11. Juli 2022, 11:38
von borstel77
Das ist doch keine fixe Sollvorstellung, es war der Worstcase und etwas übertrieben, aber wenn ich mal im Keller mit einem Themafremden Kumpel ein Bier gebraut habe, war oft die naive Vorstellung, dass das Bier gleich trinkfertig ist. Wie lange bis zum Anstich hängt NATÜRLICH vom Sud ab, obwohl ich eben auch sagen muss, dass ich da inzwischen auch wesentlich entspannter bin als in der Anfangsphase, wo ich schon kurz nach Ende der Flaschengärung angefangen habe, das Bier zu verproben, um dann etwas später (Wochen) bei der letzten Flasche festzustellen, dass die dann doch wesentlich besser schmeckte als die ersten. Meine Frau hat sich darüber immer köstlich amüsiert

Re: Turbo-Bier mit KVEIK
Verfasst: Montag 11. Juli 2022, 13:54
von Plankton
borstel77 hat geschrieben: ↑Montag 11. Juli 2022, 11:13
[quote=Plankton post_id=471257 time=<a href="tel:1657530503">1657530503</a> user_id=12069]
Danke für die Links ... einen mir vorschwebenden Bierstil mit Kveik zu kopieren hatte ich aber nicht vor, es geht um experimentelle Resteverwertung mit dem Spaßziel ... es nach einer Woche anzuzwickeln ...

und darum, erste Erfahrungen mit der Gärführung zu machen bspw. 35°C, Coldcrush usw.
Gruß
Björn
Die Artikel enthalten auch Anregungen zur eigenen Rezeptentwicklung. Ist auf jeden Fall eine spannende Welt.
Zügig nach Ende der Hauptgärung runterkühlen, dann dauerhaft kühl halten und zwangskarbonisieren sollte jedenfalls funktionieren. Den Druck solltest du permanent kontrollieren, da uU eine unvollständige Gärung nicht ausgeschlossen werden kann. (Ich habe deswegen - wie in Skandinavien üblich - auch schon in PET-Flaschen abgefüllt

)
Re: Turbo-Bier mit KVEIK
Verfasst: Montag 11. Juli 2022, 14:25
von borstel77
Genauso hatte ich es auch gedacht, Spundventil kommt ans Keg, da man nicht davon ausgehen kann, dass da schon alles durch ist.
Re: Turbo-Bier mit KVEIK
Verfasst: Mittwoch 20. Juli 2022, 07:28
von rauchbier
Probiere grad was ähnliches. Experiment mit Spaßfaktor und noch etwas Resteverwertung. Angesichts der hohen Außentemperaturen und ner halben Packung Voss hab ich mir spontan ein schnelles Summer Pale Ale gebraut. 95 % helles Malzextrakt, 5 % Malzextrakt Amber, auf 80 Grad hoch geheizt. Altbestände aus dem Hopfenlager für 10 Minuten im Hopspider für etwas Bitterung. Würze war also in ca. 15 Minuten fertig. Nachdem die Würze runtergekühlt war, gestern dann bei 35 Grad Außentemperatur mit der Voss im Garten angestellt. Nach Abschluss der Gärung wird dann noch fürs Aroma mit Mosaic kaltgehopft.
Re: Turbo-Bier mit KVEIK
Verfasst: Mittwoch 20. Juli 2022, 08:28
von Colindo
Ich braue momentan gemeinsam mit @Fuzzu ein Himbeerbier, wo wir wegen der aktuellen Temperaturen ebenfalls auf die Kveik Voss zurückgegriffen haben. Allerdings im Haus bei 25°C. Das Basisbier war gestern nach zwei Tagen bereits praktisch nicht mehr am Blubbern, die Kräusen fiel sogar schon nach 24h zusammen. Deswegen kamen schon die Himbeeren dazu. Bin mal gespannt, wie schnell das nachher trinkfertig ist.
Re: Turbo-Bier mit KVEIK
Verfasst: Mittwoch 20. Juli 2022, 10:37
von hölsch
Colindo hat geschrieben: ↑Mittwoch 20. Juli 2022, 08:28
Ich braue momentan gemeinsam mit @Fuzzu ein Himbeerbier, wo wir wegen der aktuellen Temperaturen ebenfalls auf die Kveik Voss zurückgegriffen haben. Allerdings im Haus bei 25°C. Das Basisbier war gestern nach zwei Tagen bereits praktisch nicht mehr am Blubbern, die Kräusen fiel sogar schon nach 24h zusammen. Deswegen kamen schon die Himbeeren dazu. Bin mal gespannt, wie schnell das nachher trinkfertig ist.
Moin berichte hier mal gerne, mich würde vor allem interessieren wie der Kveik pH Sturz mit der Säure von den Himbeeren funktioniert oder ob es dadurch zu sauer wird.
LG
Re: Turbo-Bier mit KVEIK
Verfasst: Mittwoch 20. Juli 2022, 16:51
von desolate_moto
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... 0a%20shark
schnell und gut, Aromen in Richtung Mandarine, Grapefruit, deutliche Bittere, die beim 2. Schluck in den Hintergrund tritt.
Ich hatte bisher die Voss Kveik
Und es geht wirklich in einer Woche, Gärung bei >30 Grad möglich und entsprechend sehr schnell.
Gruß
Re: Turbo-Bier mit KVEIK
Verfasst: Mittwoch 20. Juli 2022, 18:18
von Thorsten68
Meine Hauptgärung mit der Voss Kveik vom letzten Sonntag (Anstellen um 17:00 Uhr) war bei 38-40 Grad! am Montag Mittag fertig. Habe bei ca. 37 Grad angestellt (ohne Rehydrieren) und eine Wolldecke um das Fass gewickelt. Hat sich angefühlt, als ob der Gärtopf Fieber hat.
Re: Turbo-Bier mit KVEIK
Verfasst: Mittwoch 20. Juli 2022, 21:45
von Colindo
hölsch hat geschrieben: ↑Mittwoch 20. Juli 2022, 10:37
Moin berichte hier mal gerne, mich würde vor allem interessieren wie der Kveik pH Sturz mit der Säure von den Himbeeren funktioniert oder ob es dadurch zu sauer wird.
Da die Basis ein Weizenbier ist (bzw. bei mir 50% Dinkelmalz) habe ich meine Restalkalität von 5,9°dH nicht aufbereitet. Das sollte der Säure entgegenwirken.
Ich werde aber gerne berichten.