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Rezeptcheck Bockbier
Verfasst: Dienstag 13. September 2022, 23:13
von Löffel
Hallo liebe Braucommunity
Ich brauche eure Hilfe für mein geplantes Bockbier. Vielen Dank schon mal im voraus
Bei den letzten Bestellungen hat sich einiges Malz gesammelt. Zudem habe ich Pfauengerste und Emmer geerntet.
Weiter habe ich Wildhopfen (Spalter Select Samen) aus dem Topf geerntet. Den Hopfen habe ich bereits mit einem Tee verkostet - sollte trinkbar werden.
Dem Tee nach würde ich den Hopfen als nicht besonders Bitter einschätzen. Ich braue mit dem Grainfather.
Mit diesen Voraussetzungen und einigen kurzen Recherchen habe ich folgendes Rezept erstellt:
https://brauerei.mueggelland.de/rezeptd ... 43019.html
Wiener Malz 3500 g
Pfauengerste leicht vermälzt 1360 g
Karamellmalz Hell 500 g
Emmer Rohfrucht 480 g
Karamellmalz Amber 400 g
Röstgerste 50 g
60 g Wildhopfen Pellets 3 % Kochen 90 min 23.1 % 17 IBU
50 g Wildhopfen Pellets 3 % Kochen 10 min 10.7 % 6 IBU
22 g LalBrew Nottingham Ale 75 % 16 °C
Es ist mir bewusst, dass der Einsatz des Wildhopfens ein Risiko darstellt, möchte das Risiko aber bewusst eingehen.
Die Bitterung habe ich mittig im vom Bierstil vorgeschlagenen IBU Bereich gewählt, damit der IBU mit Ausreisser nach oben oder unten noch im Rahmen ist.
Bei den Rasten brauche ich definitiv eure Inputs
Einmaischen und Rast bei 55°C wegen der Rohfrucht habe ich irgendwo gelesen, und dann?
Vielen Dank und seit gnädig

Re: Rezeptcheck Bockbier
Verfasst: Mittwoch 14. September 2022, 08:32
von IronHosch
Ich plane für die kommenden Tage auch ein Bockbier und hab ähnliche Zielparameter (16,5°P, 26 IBU, 36 EBC).
Allerdings untergärig mit der W34/70.
Meine Rasten:
10min@57 Grad
30min@64 Grad
30min@72 Grad
Disclaimer:
Bin kein Profi und mir auch nicht ganz sicher, ob die Rasten einigermaßen passen.

Re: Rezeptcheck Bockbier
Verfasst: Mittwoch 14. September 2022, 08:36
von schlupf
Moin,
Ich denke, das kann man schon so machen und wird mit Sicherheit ein interessantes Bier. Probieren würde ich da schon mal eines, aber die 25L werden sich wahrscheinlich nicht besonders schnell leeren, denn ich könnte mir vorstellen, dass das mit der eher geringen Bittere und den geschmackvollen Komponenten der Schüttung eher einigermaßen süß und kantig wird. Wobei die Bittere mit dem Wildhopfen ja quasi ein Schuss ins Blaue ist, oder hattest du den Alphasäuregehalt messen lassen können?
Mir persönlich hat das Rezept zu viele spezielle Komponenten auf einmal: Es gibt einen unbekannten Hopfen, dazu spezielles Gerstenmalz außerdem Emmer und dann auch noch relativ geschmacksstarkes Cara Amber und Röstgerste. Wenn du schon Erfahrung mit den ganzen Rohstoffen hast und ein bestimmtes Ziel damit verfolgst ist das natürlich okay, aber wenn du da die Effekte der einzelnen besonderen Zutaten rausschmecken möchtest, wird das sehr wahrscheinlich nicht funktionieren.
Viele Grüße und Gut Sud
Sebastian
Re: Rezeptcheck Bockbier
Verfasst: Mittwoch 14. September 2022, 11:55
von Löffel
Das mit dem Rausschmecken ist ein guter Punkt. Ich könnte die Röstgerste und Cara Amber weglassen. Der Hopfen ist eher wenig Bitter, da rechne ich mit 3% Alphasäure aber ja, ist ein Risiko. Wie sieht es denn mit den Rasten aus wenn ich Rohfrucht drin habe?
Re: Rezeptcheck Bockbier
Verfasst: Mittwoch 14. September 2022, 12:05
von schlupf
Das hängt von der Verkleisterungstemperatur vom Emmer ab. Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, musst du eine Rohfruchtmaische machen. Vielleicht reicht's auch, wenn du das Emmerschrot mit dem Wasser zum Zubrühen nach der Eiweißrast mitkochst. Ist ja nicht sooo viel und ob das jetzt bei der Eiweißrast dabei ist, ist vermutlich nicht kriegsentscheidend...
Re: Rezeptcheck Bockbier
Verfasst: Mittwoch 14. September 2022, 13:55
von gulp
Außer dem Wiener Malz alles weglassen und den "Wildhopfen" als Aromagabe, eine Bitterhopfengabe Magnum, Kombirast 60min/67, auf über 6,5 % Alk. Vol. einstellen und fertig ist die Laube. Mit der Notti wird das ein Ale...
Gruß
Peter
Re: Rezeptcheck Bockbier
Verfasst: Mittwoch 14. September 2022, 19:09
von Boludo
Es gibt keine Spalter Select Samen, da es keine männlichen Spalter Select Pflanzen gibt. Man kann weibliche Spalter Select Pflanzen mit irgend einer männlichen Pflanze bestäuben, da kommt dann aber was neues dabei heraus.
Re: Rezeptcheck Bockbier
Verfasst: Donnerstag 15. September 2022, 05:59
von Löffel
gulp hat geschrieben: Mittwoch 14. September 2022, 13:55
Außer dem Wiener Malz alles weglassen und den "Wildhopfen" als Aromagabe, eine Bitterhopfengabe Magnum, Kombirast 60min/67, auf über 6,5 % Alk. Vol. einstellen und fertig ist die Laube. Mit der Notti wird das ein Ale...
Gruß
Peter
Ich denke macht soweit Sinn. Ich würde aber noch etwas Cara Hell nehmen, so 90% WM und 10% CH. Wird somit ein Wiener Wildhopped Ale

Re: Rezeptcheck Bockbier
Verfasst: Donnerstag 15. September 2022, 06:01
von Löffel
Boludo hat geschrieben: Mittwoch 14. September 2022, 19:09
Es gibt keine Spalter Select Samen, da es keine männlichen Spalter Select Pflanzen gibt. Man kann weibliche Spalter Select Pflanzen mit irgend einer männlichen Pflanze bestäuben, da kommt dann aber was neues dabei heraus.
Korrekt, war ein Schreibfehler von mir. Die Firma heisst select samen, hat aber nichts mit der Sorte Spalter Select zu tun.
Re: Rezeptcheck Bockbier
Verfasst: Donnerstag 15. September 2022, 21:39
von Löffel
gulp hat geschrieben: Mittwoch 14. September 2022, 13:55
Außer dem Wiener Malz alles weglassen und den "Wildhopfen" als Aromagabe, eine Bitterhopfengabe Magnum, Kombirast 60min/67, auf über 6,5 % Alk. Vol. einstellen und fertig ist die Laube. Mit der Notti wird das ein Ale...
Gruß
Peter
Habe das Rezept nun angepasst, siehe
https://brauerei.mueggelland.de/rezeptd ... 43019.html
Stelle ich mir Kombirast richtig vor, da wird bei gleicher Temperatur eingemaischt wie gerastet? Und Abmaischen bei 78 Grad?
Kann ich die Hopfenkochdauer von 90min auf 60min verkürzen, wenn ich die Hopfenmenge Magnum entsprechend anpasse?
Beste Grüsse
Löffel
Re: Rezeptcheck Bockbier
Verfasst: Freitag 16. September 2022, 09:05
von gulp
Löffel hat geschrieben: Donnerstag 15. September 2022, 21:39
gulp hat geschrieben: Mittwoch 14. September 2022, 13:55
Außer dem Wiener Malz alles weglassen und den "Wildhopfen" als Aromagabe, eine Bitterhopfengabe Magnum, Kombirast 60min/67, auf über 6,5 % Alk. Vol. einstellen und fertig ist die Laube. Mit der Notti wird das ein Ale...
Gruß
Peter
Habe das Rezept nun angepasst, siehe
https://brauerei.mueggelland.de/rezeptd ... 43019.html
Stelle ich mir Kombirast richtig vor, da wird bei gleicher Temperatur eingemaischt wie gerastet? Und Abmaischen bei 78 Grad?
Kann ich die Hopfenkochdauer von 90min auf 60min verkürzen, wenn ich die Hopfenmenge Magnum entsprechend anpasse?
Beste Grüsse
Löffel
Du kannst direkt nach der Kombirast abmaischen. 60 min kochen reichen, obwohl man bei hellen Bieren schon etwas länger kochen kann. Meinereiner kocht 70 min. Etwas Hefenahrung kann auch nicht schaden. (letzte 10 min kochen) Bei einer Stammwürze von 15,7 macht dir die Notti ~ 7 % Alk. Vol. Also würde ich mit den IBUs noch etwas raufgehen, aber ich mag halt auch die hopfigen Böcke.
Gruß
Peter
Re: Rezeptcheck Bockbier
Verfasst: Freitag 16. September 2022, 16:05
von Juergen_Mueller
Ich nehme an, die 16 Grad ist tatsächlich die gesteuerte Gärtemperatur.
Denn wenn es die Raumtemperatur wäre, würde dein Sud ja mit höherer Temp. vergären, was bei 15,x P. und Nottingham zu deutlicher Esterbildung führen würde. Sehr untypisch für einen Bock und mMn auch nicht lecker.