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Fernsehbeitrag: MDR - CO2 Mangel

Verfasst: Dienstag 20. September 2022, 22:15
von 1_Harald
https://www.ardmediathek.de/video/mdr-s ... mE0ZThkYzQ
Ein kurzer Clip zum CO 2 Mangel und den Folgen für die Brauereien sowie zur Preisentwicklung/Preisprognose des Bieres.
Leider gibt es weitere Produktionseinschränkungen:
-Apoldaer Brauerei
-Brauerei Neunspringe Eichsfeld

Re: Fernsehbeitrag: MDR - CO2 Mangel

Verfasst: Mittwoch 21. September 2022, 10:56
von Herbert52
Das habe ich heute Morgen bei meinem Gashandel auch erfahren. CO 2 ist absolute Mangelware und die Preise steigen extrem. Ich habe mir zusätzlich noch eine Füllung für eine 10 kg Flasche gehamstert.

Re: Fernsehbeitrag: MDR - CO2 Mangel

Verfasst: Mittwoch 21. September 2022, 16:20
von hattorihanspeter
War bereits Ende Mai ein riesen Theater eine 10Kg Pfandflasche E290 beim Hornbach zu bekommen.

Re: Fernsehbeitrag: MDR - CO2 Mangel

Verfasst: Mittwoch 21. September 2022, 19:36
von Exedus
Habe vor 4 Wochen auch schon ~28€ für meine 2L Füllung gezahlt :puzz

Re: Fernsehbeitrag: MDR - CO2 Mangel

Verfasst: Mittwoch 21. September 2022, 20:20
von JackFrost
Ich wollte mir KEGs anschaffen, aber mit der aktuellen Lage mit CO2 werde ich erst mal warten.

Gruß JackFrost

Re: Fernsehbeitrag: MDR - CO2 Mangel

Verfasst: Mittwoch 21. September 2022, 20:31
von Braufex
Hab mir Dienstag letzter Woche noch 2 10kg-Flaschen liefern lassen. Bis jetzt noch alter Preis (34€/10kg incl. MWSt).
Der Fahrer meinte auf Nachfrage, dass sich die Knappheit langsam bei Ihnen auch bemerkbar macht.
Die Aktienbrauerei Kaufbeuren hat laut Tagesschau im Augenblick die Limonadenherstellung eingestellt.

Seltsame Zeiten ... :Grübel

Gruß Erwin

Re: Fernsehbeitrag: MDR - CO2 Mangel

Verfasst: Mittwoch 21. September 2022, 22:24
von afri
Heute habe ich erfahren, dass die Brauereien ihr CO2 quasi ausschließlich aus der Düngemittelindustrie beziehen. Hat jemand erzählt, muss ja nicht stimmen.

Frage: die Brauereien erzeugen ihrerseits doch jede Menge CO2, allein bei der Gärung, warum kaufen die das zu wenn sie es bereits haben? Und wie ist das mit dem RHG vereinbar?
Achim

Re: Fernsehbeitrag: MDR - CO2 Mangel

Verfasst: Mittwoch 21. September 2022, 22:51
von Braufex
afri hat geschrieben: Mittwoch 21. September 2022, 22:24 Frage: die Brauereien erzeugen ihrerseits doch jede Menge CO2, allein bei der Gärung, warum kaufen die das zu wenn sie es bereits haben? Und wie ist das mit dem RHG vereinbar?

Hallo Achim,

wie in dem von mir verlinkten Beitrag erwähnt, verwenden die großen Brauereien, wie z.B. die Radeberger-Gruppe ihre eigene Gärkohlensäure.
Für kleinere Brauereien ist die Aufbereitung wahrscheinlich (noch?) zu aufwendig und zu teuer.

Da die zugekaufte Kohlensäure hauptsächlich zum Spülen von Tanks und Behältern und zur Herstellung von Limonaden und Mineralwässern benutzt wird, wird das RHG da keine Rolle spielen.
Anders wäre das bei einer Zwangs-Karbonisierung des Biers, was in einer Brauerei nicht nötig ist.

Gruß Erwin

Re: Fernsehbeitrag: MDR - CO2 Mangel

Verfasst: Donnerstag 22. September 2022, 10:59
von Ladeberger
Richtig, der Einsatz richtet sich nach § 17 Abs. 1 Vorl. BierG i.V.m. § 3 LMZDV Nr. 2, wonach technische Kohlensäure nur dann verwendet werden darf, wenn sie bis auf technisch unvermeidbare Mengen nicht in das Bier übergeht und den CO2-Gehalt des Bieres nicht erhöht. Der Einsatz ist daher in der Praxis eigentlich nur zulässig für das Spülen und Vorspannen von Behältern, Apparaten, Gebinden und Leitungen, sowie Transfers.

Für die eh schon gebeutelte Branche der nächste Schlag. Hat sich zwar schon länger angebahnt, aber der exorbitante Jahresbedarf selbst in mittelständischen Brauereien kann nicht mal so eben über Notzeiten hinweg bevorratet werden, dafür stünden gar keine Lagerkapazitäten bereit.

Als Hobbybrauer sehe ich es hingegen sportlich. Sollte mir das CO2 ausgehen, packe ich eben das Equipment für Flaschengärung wieder aus.

Gruß
Andy

Re: Fernsehbeitrag: MDR - CO2 Mangel

Verfasst: Donnerstag 22. September 2022, 12:22
von ggansde
Und das geht natürlich auch bei KEG's :Smile
VG, Markus

Re: Fernsehbeitrag: MDR - CO2 Mangel

Verfasst: Donnerstag 22. September 2022, 12:28
von Jomsviking
Letzte Woche hab ich mein CO2 ganz normal erhalten. Preislich wie immer (10€ 2kg, 20€ 10kg)
Der einzige Unterschied war nur, das ich Technisches erhalten hab. Normal wars bisher immer Lebensmittelqualität.

Re: Fernsehbeitrag: MDR - CO2 Mangel

Verfasst: Donnerstag 22. September 2022, 12:30
von Braufex
ggansde hat geschrieben: Donnerstag 22. September 2022, 12:22 Und das geht natürlich auch bei KEG's :Smile
VG, Markus
Servus Markus,
da hast Du schon recht.
Man kann mit der Gärungskohlensäure ja auch bereits das Nachgärungskeg und das Reife- bzw. Lager-Keg spülen.
Wenn man Wert auf eine O2-arme Abfüllung legt, könnte man so durchaus einiges an CO2 sparen.
Zum Umdrücken ins Lagerkeg (wenn gewünscht) und zum Zapfen benötigst Du dann allerdings wieder CO2 in Flaschen.
Außer Du leerst das Keg auf einmal und belüftest beim Zapfen ...
Oder hast Du da auch eine Lösung?

Gruß Erwin

Re: Fernsehbeitrag: MDR - CO2 Mangel

Verfasst: Donnerstag 22. September 2022, 12:36
von ggansde
Hast Recht. Das Bier muss ja wieder raus. Da habe ich zu kurz gedacht. :Ahh
Evtl. Zapfen mit Hilfe von Gärungskohlensäure :Grübel Vermutlich nicht praktikabel.
VG, Markus

Re: Fernsehbeitrag: MDR - CO2 Mangel

Verfasst: Donnerstag 22. September 2022, 13:11
von Braufex
Jomsviking hat geschrieben: Donnerstag 22. September 2022, 12:28 Letzte Woche hab ich mein CO2 ganz normal erhalten. Preislich wie immer (10€ 2kg, 20€ 10kg)
Der einzige Unterschied war nur, das ich Technisches erhalten hab. Normal wars bisher immer Lebensmittelqualität.
Hallo Felix,
bei mir war es wie immer E290-CO2, allerdings bezahl ich auch 34€/10kg (incl. Lieferung mit Austausch der Pfandflasche).
ggansde hat geschrieben: Donnerstag 22. September 2022, 12:36 Hast Recht. Das Bier muss ja wieder raus. Da habe ich zu kurz gedacht. :Ahh
Evtl. Zapfen mit Hilfe von Gärungskohlensäure :Grübel Vermutlich nicht praktikabel.
VG, Markus
@Markus:
Wenn Du auch mit einer niedrigen Karbonisierung zufrieden wärst, könntest Du evtl. bei der Nachgärung im Keg ein "CO2-Speicherkeg" mit aufdrücken, das Du bei der Hauptgärung bereits mit CO2 gespült hast.
Je früher Du mit dem Grünschlauchen ins Nachgär-Keg beginnst, desto höher wäre der Druck im Speicherkeg.
Ob das aufgrund der entstehenden CO2-Menge bei der Nachgärung funktioniert, bzw. wie hoch der entstehende Pufferdruck dann wäre müsste man rechnen. Oder einfach mal probieren ... :Wink
Aufgrund dessen, dass beim Zapfen des gekühlten Bieres eh ein niedrigerer Druck benötigt wird, wäre es vielleicht mal einen Versuch wert.
Man könnte auch den Zapfdruck im Keg dann über einen zwischengeschalteten Kegland-Zwischendruckminderer regulieren.

Natürlich alles nur, wenn die entstehende Menge ausreicht.
Wenn man im Drucktank bereits die Hauptgärung (oder einen Teil derer) unter Druck durchführt, steht bestimmt genügend CO2 für dieses Vorgehen zur Verfügung.
Oder? :Grübel

Gruß Erwin

Re: Fernsehbeitrag: MDR - CO2 Mangel

Verfasst: Donnerstag 22. September 2022, 13:24
von schlupf
Wie wär's, direkt ein Keg zur CO2 Erzeugung zu nutzen. Man bräuchte doch im Prinzip nur ein bisschen Zuckerwasser, Hefe plus Nährstoffe...
Das Keg bläst ja standardmäßig bei 8bar ab, oder? Je nachdem, wieviel Zuckerwasser man vorlegen müsste, um den Rest des Volumens mit 8bar CO2 zu füllen, könnte das mit dem Zwischendruckminderer doch zum Zapfen eine Weile reichen, oder?
Die Hefe müsste den Druck eigentlich abkönnen, die sprengt ja im Zweifel auch Flaschen...

Re: Fernsehbeitrag: MDR - CO2 Mangel

Verfasst: Donnerstag 22. September 2022, 13:30
von Braufex
schlupf hat geschrieben: Donnerstag 22. September 2022, 13:24 Wie wär's, direkt ein Keg zur CO2 Erzeugung zu nutzen. Man bräuchte doch im Prinzip nur ein bisschen Zuckerwasser, Hefe plus Nährstoffe...
Das Keg bläst ja standardmäßig bei 8bar ab, oder? Je nachdem, wieviel Zuckerwasser man vorlegen müsste, um den Rest des Volumens mit 8bar CO2 zu füllen, könnte das mit dem Zwischendruckminderer doch zum Zapfen eine Weile reichen, oder?
Die Hefe müsste den Druck eigentlich abkönnen, die sprengt ja im Zweifel auch Flaschen...
Der Ball rollt ... :thumbsup

Gruß Erwin

Re: Fernsehbeitrag: MDR - CO2 Mangel

Verfasst: Donnerstag 22. September 2022, 13:48
von schlupf
:achtung Vorsicht, ich habe keinerlei Erfahrung mit chemischen oder physikalischen Berechnungen!

Aber ich habe mal gegoogelt.
Nach dem, was ich gefunden habe, haben 20L CO2 bei 8bar ein Gewicht von 320g. Nach Faustformel bräuchte man ja das doppelte an Zucker in der Maische. Die Schnapscommunity sagt, mit Turbohefe kriegt man 22P Zuckermaischen in 2 Tagen vergoren (Frage: auch noch unter Druck?).
Dann würde das doch über den Daumen reichen, wenn man 3L Wasser nimmt plus 600g Zucker und hätte damit im Kopfraum am Ende noch 16L CO2 mit 8 bar.
Das sollte doch reichen, ein Fass zu Zapfen und vielleicht ein bisschen was per GDA abzufüllen, oder.

Also das alles nur grob ohne Ahnung überschlagen...

Wenn man jetzt einen ganzen Zoo an Fässern hat, könnte man ja auch eins komplett mit Zuckermaische (plus ein wenig Steigraum) vollmachen, ein zweites mit Wasser und das dann erst leer drücken lassen und danach den Druck aufbauen lassen.
Das könnte man in dem Fall sogar mit mehreren Fässern in Reihe machen, sogar mit demselben Wasser (bzw. StarSan Lösung)

Re: Fernsehbeitrag: MDR - CO2 Mangel

Verfasst: Donnerstag 22. September 2022, 14:20
von Ladeberger
Ich sehe da zwei Hindernisse. Zum einen haben wir in einem 20 L Fass mit 16 L Kopfraum dann zunächst mal 16 L sauerstoffhaltige Luft. Die wird zwar komprimiert, verschwindet aber nicht. Man müsste das Fass also erstmal abblasen lassen, bis sich der Inhalt auf einen qualitativ unbedenklichen Restsauerstoffgehalt verdünnt hat. Das geht schon mal deutlich auf den Ertrag.

Zum anderen dürften sich in einer Turbo-Gärung ziemlich viele Gärungsnebenprodukte inkl. garstigem H2S sammeln. Das mag für reine Transfers, Leerdrücken und Vorspannen von Fässern nicht so wild sein, aber ob man mit so einem Gas wochenlang ein Fass zapfen will?

Ähnliche Argumente gibt es auch bei CO2 aus Biergärung.

Kegs blasen normalerweise nicht kontrolliert ab, manche sind überhaupt erst durch etwas Überdruck dicht. Federbelastete Überdruckventile sind Zusatzausstattung. Die meisten Kegs haben allerdings eine eingearbeitete Berstscheibe, aber die will man nicht auslösen :Wink

Gruß
Andy

Re: Fernsehbeitrag: MDR - CO2 Mangel

Verfasst: Donnerstag 22. September 2022, 14:44
von DevilsHole82
Unter Berücksichtigung, dass die Hefe es bis 8 Bar schafft wäre die Ausbeute mehr als Bescheiden.

Kleines Rechenbeispiel mit der idealen Gasgleichung p*V=m*Rs*T :

Gegeben:
Rs,CO2 = 188,9 J/kg*K
T = 20°C=293,15 K
p = 8 bar = 800.000 Pa
V = 30 L = 0,03 m³

Gesucht:
m = ? [kg]

Formel:
p*V = m*Rs,CO2*T

Berechnung:
Formel umgestellt nach m = (p*V) / (Rs,CO2 * T) = (800.000 Pa * 0,03 m³) / (188,9 J/kg*K * 293,15 K) = 0,433 kg

433 g bei 8 Bar im Vergleich zu beispielsweise 2 kg bei 50 Bar aus der CO2-Flasche macht also wenig Sinn.

Re: Fernsehbeitrag: MDR - CO2 Mangel

Verfasst: Donnerstag 22. September 2022, 14:48
von schlupf
Ja, bei der 1-Fass Lösung ist das tatsächlich ein Problem, den Sauerstoff im Kopfraum loszuwerden. Ginge eigentlich nur mit einmaligem leer drücken und danach die Zucker-Hefelösung über eine Flasche unter Überdruck per Carbonation Cap einzubringen.

Bei der Daisy-Chain-Version wäre das kein Problem.

Bei den originalen NC Kegs dachte ich immer, wären PRVs serienmäßig. CC und echte Bierkegs haben das natürlich nicht (zumindest nicht normalerweise).

Meinst du denn, das mit dem H2S wäre in einer Zuckermaische mit Turbohefe ein großes Problem? Viel Schwefel dürfte in der Maische ja nicht vorhanden sein, außer das, was mit der Hefe-Nährsalz-Mischung reinkommt. Und so Schnapshefen sollen ja eigentlich relativ sauber vergären...

Re: Fernsehbeitrag: MDR - CO2 Mangel

Verfasst: Donnerstag 22. September 2022, 14:50
von schlupf
DevilsHole82 hat geschrieben: Donnerstag 22. September 2022, 14:44 Unter Berücksichtigung, dass die Hefe es bis 8 Bar schafft wäre die Ausbeute mehr als Bescheiden.

Kleines Rechenbeispiel mit der idealen Gasgleichung p*V=m*Rs*T :

Gegeben:
Rs,CO2 = 188,9 J/kg*K
T = 20°C=293,15 K
p = 8 bar = 800.000 Pa
V = 30 L = 0,03 m³

Gesucht:
m = ? [kg]

Formel:
p*V = m*Rs,CO2*T

Berechnung:
Formel umgestellt nach m = (p*V) / (Rs,CO2 * T) = (800.000 Pa * 0,03 m³) / (188,9 J/kg*K * 293,15 K) = 0,433 kg

433 g bei 8 Bar im Vergleich zu beispielsweise 2 kg bei 50 Bar aus der CO2-Flasche macht also wenig Sinn.
Klar, ideal ist natürlich was anderes, aber wenn die Alternative ist, gar kein CO2 zum Zapfen zu haben...

Re: Fernsehbeitrag: MDR - CO2 Mangel

Verfasst: Donnerstag 22. September 2022, 14:51
von Braufex
Danke für die Hinweise, Andy.
Ladeberger hat geschrieben: Donnerstag 22. September 2022, 14:20 Zum einen haben wir in einem 20 L Fass mit 16 L Kopfraum dann zunächst mal 16 L sauerstoffhaltige Luft. Die wird zwar komprimiert, verschwindet aber nicht. Man müsste das Fass also erstmal abblasen lassen, bis sich der Inhalt auf einen qualitativ unbedenklichen Restsauerstoffgehalt verdünnt hat. Das geht schon mal deutlich auf den Ertrag.
Das wäre vielleicht das kleinere Problem:
Keg trocken mit Zucker und Trocken/Turbohefe füllen, schließen und mit Gärungskohlensäure während der Hauptgärung spülen/fluten.
Dann das Keg von der Biergärung trennen und zum Starten der Gärung das Keg mit berechneter Wassermenge über die Anschlüsse füllen.
Oder das leere Keg mit der Gärungskohlensäure fluten und erst dann den Deckel kurz öffnen und Zucker und Hefe einfüllen, ähnlich wie beim Dry-Hopping. Danach mit Wasser füllen, soweit nötig.
Die zweite Variante erscheint mir hygienischer, da bei der Ersten bestimmt auch Feuchtigkeit durch die Gärgase eingetragen werden.

Das zweite Problem ist, denke ich, das größere:
Zum anderen dürften sich in einer Turbo-Gärung ziemlich viele Gärungsnebenprodukte inkl. garstigem H2S sammeln. Das mag für reine Transfers, Leerdrücken und Vorspannen von Fässern nicht so wild sein, aber ob man mit so einem Gas wochenlang ein Fass zapfen will?

Ähnliche Argumente gibt es auch bei CO2 aus Biergärung.
Kann man denn durch die richtige Nährstoff-Versorgung die Entstehung von "garstigem H2S" vermindern bzw. fast vermeiden?
Kegs blasen normalerweise nicht kontrolliert ab, manche sind überhaupt erst durch etwas Überdruck dicht. Federbelastete Überdruckventile sind Zusatzausstattung. Die meisten Kegs haben allerdings eine eingearbeitete Berstscheibe, aber die will man nicht auslösen :Wink
Ich bin jetzt von meinem Fall ausgegangen; hab NC-Kegs, alle mit Sich.-Ventil im Deckel.
Ohne Sich.-Ventil würd ich das sicher nicht versuchen, eine Berstscheibe bei 8bar und ca. 20l Inhalt ist kein Spass, den man haben muss ...
Aber es gibt doch auch Spund-Ventile, die man auf höheren Druck einstellen kann, oder?

Gruß Erwin

Re: Fernsehbeitrag: MDR - CO2 Mangel

Verfasst: Donnerstag 22. September 2022, 15:00
von Braufex
DevilsHole82 hat geschrieben: Donnerstag 22. September 2022, 14:44 Unter Berücksichtigung, dass die Hefe es bis 8 Bar schafft wäre die Ausbeute mehr als Bescheiden.

Kleines Rechenbeispiel mit der idealen Gasgleichung p*V=m*Rs*T :

Gegeben:
Rs,CO2 = 188,9 J/kg*K
T = 20°C=293,15 K
p = 8 bar = 800.000 Pa
V = 30 L = 0,03 m³

Gesucht:
m = ? [kg]

Formel:
p*V = m*Rs,CO2*T

Berechnung:
Formel umgestellt nach m = (p*V) / (Rs,CO2 * T) = (800.000 Pa * 0,03 m³) / (188,9 J/kg*K * 293,15 K) = 0,433 kg

433 g bei 8 Bar im Vergleich zu beispielsweise 2 kg bei 50 Bar aus der CO2-Flasche macht also wenig Sinn.
Danke fürs Rechnen :thumbsup
Mit 7bar (8bar absolut) bei einem Volumen von 30l kann ich mehrere vorgespannte 30l Fässer mit einem Zapfdruck von 1bar leerdrücken.
In der Not würde das ausreichen, denke ich.

Gruß Erwin

Re: Fernsehbeitrag: MDR - CO2 Mangel

Verfasst: Donnerstag 22. September 2022, 15:17
von schlupf
Witzigerweise höre ich gerade die neue Folge vom Orca Brau Podcast (willybecher & meer), wo sie erzählten, dass Brauereien (bzw. Limo-Produzenten) zur Zeit genau das in der Not tun, also Zuckerwasser vergären, um Prozess-Kohlensäure zu erzeugen.
CO2-Rückgewinnungs- und Aufbereitungsanlagen, um die Gärungskohlensäure zu nutzen, sind wohl auch schon auf 5 Jahre ausverkauft, meinten sie und ein Ende der CO2 Krise wäre nicht abzusehen...

Re: Fernsehbeitrag: MDR - CO2 Mangel

Verfasst: Donnerstag 22. September 2022, 15:38
von DevilsHole82
Bei meinem hiesigen Händler (Brandschutz-Unternehmen) gibt es noch keine Probleme. Die Lieferzeiten sind wohl was länger, aber sie haben grad erst die Tanks gefüllt.

Re: Fernsehbeitrag: MDR - CO2 Mangel

Verfasst: Donnerstag 22. September 2022, 20:38
von Räuber Hopfenstopf
Ist denn Zucker so viel günstiger? Der fällt ja auch nicht vom Himmel. Und die Zuckerfabriken helfen sich mittlerweile gegenseitig. Das hat sogar das Kartellamt erlaubt, da einige mit Öl und festen Brennstoffen feuern und den Kollegen mit Gasfeuerung aus der Patsche helfen können. Ich denke, dass CO2 demnächst das kleinste Problem ist. Die Braukollegen mit holzbefeuerten Kesseln haben es gut. Ich habe 25 rm Holz im Schuppen und eine Induktionsplatte :thumbdown Vielleicht sollte ich mir noch einen Waschkessel zulegen…

Re: Fernsehbeitrag: MDR - CO2 Mangel

Verfasst: Sonntag 25. September 2022, 10:26
von Andlix
War zufällig jemand die letzten Tage bei Gase Demmel in München?
Haben die auch schon die Probleme?

Gruß
Andy