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Hafer vs. Hopfen
Verfasst: Mittwoch 8. April 2015, 10:51
von cosmophobia
Hallo,
schon mehrmals habe ich gelsen, dass Hafer als Bierzutat unter anderem darum aus der Mode gekommen ist, weil es sich nicht gut mit Hopfen verträgt.
Jedoch fehlt mir die Begründung dazu. Weiß da jemand was genaueres?
Re: Hafer vs. Hopfen
Verfasst: Mittwoch 8. April 2015, 10:53
von tauroplu
Wo hast Du das denn gelesen, wenn ich mal fragen darf? Das wäre mir wirklich neu und ich habe schon mal Bier mit hohem Haferanteil gebraut, das war einwandfrei.
Gruß
Michael
Re: Hafer vs. Hopfen
Verfasst: Mittwoch 8. April 2015, 10:57
von cosmophobia
Re: Hafer vs. Hopfen
Verfasst: Mittwoch 8. April 2015, 11:00
von tauroplu
Danke, da bin ich jetzt aber mal gespannt, was die Brauexperten da für eine Erklärung haben.
Re: Hafer vs. Hopfen
Verfasst: Mittwoch 8. April 2015, 11:10
von Boludo
Ich hab schon mit Cascade gestopftes Haferstout getrunken, das war der Hit.
Leider postet der Verfasser des Beitrags (Bierjunge) seit Anfang des Jahres hier nichts mehr, was ich auch irgend wie verstehen kann.
Stefan
Re: Hafer vs. Hopfen
Verfasst: Mittwoch 8. April 2015, 12:14
von flying
Diese Aussage stammt aus dem sehr empfehlenswerten Buch:
http://www.amazon.de/Das-Bier-Eine-Gesc ... 3406666671
von Prof. Franz Meußdoerfer und Dr. Martin Zarnkow. Beides hochkarätige Wissenschaftler im Bereich Brauen und Mälzen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Meu% ... hemiker%29
Ich selbst habe mal ein sehr starkes, dunkles Bier per Dekoktion mit 12% Hafermalz (mit Spelzen) und 65 BE hergestellt. Das erwies sich als untrinkbar. Hatte eine sehr unschöne, harsche Bittere. Einfach widerlich..
Re: Hafer vs. Hopfen
Verfasst: Mittwoch 8. April 2015, 12:22
von Boludo
Dann liegt´s vielleicht an den Haferspelzen.
Mit Haferflocken hatte ich zumindest mal nie Probleme.
Stefan
Re: Hafer vs. Hopfen
Verfasst: Mittwoch 8. April 2015, 12:45
von tauroplu
Ich auch nicht, definitiv nicht, habe die dampfbehandelten Kernigen genommen: Super!
Re: Hafer vs. Hopfen
Verfasst: Mittwoch 8. April 2015, 12:47
von cosmophobia
Da Hafermalz oft ohne Spelzen verkauft wird, klingt das plausibel.
Re: Hafer vs. Hopfen
Verfasst: Mittwoch 8. April 2015, 12:54
von Trisman
Ich quetsche mir meine Haferflocken selber. Ich nutze Nackthafer und hatte bei meinem Oatmeal Stout mit immerhin 10% Haferflocken keine Probleme mit einer Bittere, ich hätte höchstens etwas mehr Bittere als 35IBU ansteuern sollen.
Re: Hafer vs. Hopfen
Verfasst: Mittwoch 8. April 2015, 15:06
von Sauhamml Seppl
Hallo,
Ich wüsste beim besten Willen nicht, warum dies so sein sollte.
Lies mal diesen wissenschaftlichen Artikel dazu:
guckst du hier. Der Schluss daraus ist: Hafermalz wird als Zutat unterschätzt - ich werde als nächsten Sud auch ein solches 100%iges Haferbier brauen.
Re: Hafer vs. Hopfen
Verfasst: Mittwoch 8. April 2015, 15:58
von chaos-black
Ich würde mich dann, sobald die Verköstigung des 100%igen stattgefunden hat, über eine kurze Rückmeldung freuen. Interessiert mich auf jeden Fall, wie das dann schmeckt und was ggf. beim Brauen anders gelaufen sein könnte.
Liebe Grüße!
Re: Hafer vs. Hopfen
Verfasst: Mittwoch 8. April 2015, 16:11
von Boludo
Es geht vermutlich um die Spelzen.
Haferbier mit vermälztem Hafer und Hopfen gibt es schon lange, auch zu kaufen!
Stefan
Re: Hafer vs. Hopfen
Verfasst: Mittwoch 8. April 2015, 16:17
von Seed7
in dem Buch ist auch folgendes zu lesen:
Heutzutage kann man natürlich aus Hafermalz bekömmliche Biere herstellen, und auch im 15. Jh. wurden in den Niederlanden gehopfte «gelbe» Keutebiere, die einen signifikanten Haferanteil enthielten, erfolgreich vermarktet. Die Inkompatibilität zwischen Hopfen und Haferbier ist eine Frage der Mälzung, der Maischtechnologie, des Haferanteils an der Schüttung oder der verwendeten Hafersorten.
Ein richtig bitteres Haferbier habe nicht noch nicht versucht, mein letztes Bier mit Hafer war 50% Hafermalz und 50% Roggenmalz, etwa 1/3 davon ist auf etwa 80 EBC gerostet worden, 15 IBU bittere. Es schmeckt deutlich mehr bitter als die 15 IBU,
Ingo
Re: Hafer vs. Hopfen
Verfasst: Mittwoch 8. April 2015, 16:27
von flying
Haferspelzen enthalten wohl Indolalkaloide wie Avenin oder Gramin. Letzteres gilt als giftiges Pestizid. Eigentlich nahezu wasserunlöslich aber wer weiß, was bei der langen Hopfenkocherei passiert. Wenn man bedenkt, dass Indolakaloide wie das sehr giftige Strychnin auch sehr bitter schmecken..
Die Spelzen würde ich jedenfalls weglassen bei Hafer.
Re: Hafer vs. Hopfen
Verfasst: Donnerstag 9. April 2015, 11:16
von Sauhamml Seppl
Ich kann mir nicht vorstellen, warum man die Spelzen weglassen sollte. Haferspelzen werden ja auch als Ergänzung bei ballaststoffreicher Nahrung verwendet.
Pferde fressen auch genügend Hafer und werden auch nicht davon krank (wobei ich nicht weiß, wie die Tiere die Inhaltsstoffe verstoffwechseln).
chaos-black: Für das 100% Haferbier habe ich mir vorgenommen eine bebilderte Doku sowie einen Verkostungsbericht zu schreiben

. Falls es schmeckt, können wir ja tauschen

.
Re: Hafer vs. Hopfen
Verfasst: Donnerstag 9. April 2015, 11:51
von gulp
ch kann mir nicht vorstellen, warum man die Spelzen weglassen sollte. Haferspelzen werden ja auch als Ergänzung bei ballaststoffreicher Nahrung verwendet.
Pferde fressen auch genügend Hafer und werden auch nicht davon krank (wobei ich nicht weiß, wie die Tiere die Inhaltsstoffe verstoffwechseln).
Der Mensch ist nun mal kein Pferd und Ballaststoffe sind recht ungesund. Mehr dazu
hier:
Gruß
Peter
Re: Hafer vs. Hopfen
Verfasst: Donnerstag 9. April 2015, 12:33
von Sauhamml Seppl
gulp hat geschrieben:ch kann mir nicht vorstellen, warum man die Spelzen weglassen sollte. Haferspelzen werden ja auch als Ergänzung bei ballaststoffreicher Nahrung verwendet.
Pferde fressen auch genügend Hafer und werden auch nicht davon krank (wobei ich nicht weiß, wie die Tiere die Inhaltsstoffe verstoffwechseln).
Der Mensch ist nun mal kein Pferd und Ballaststoffe sind recht ungesund. Mehr dazu
hier:
Gruß
Peter
Der gute Herr Pollmer ist aufgrund seiner undifferenzierten und oftmals nicht dem aktuellen Stande der Wissenschaft entsprechenden Aussgagen eher nicht ernst zu nehmen.
Re: Hafer vs. Hopfen
Verfasst: Donnerstag 9. April 2015, 13:15
von Cluve
Ob Stout oder Wit oder manches Ale, bis 10% Haferflocken (also ohne Spelzen) als Rohfrucht, haben bei mir bislang zu leicht verdaulichen Bieren geführt. Und ich habe nachweislich keinen Pansen.
Re: Hafer vs. Hopfen
Verfasst: Donnerstag 9. April 2015, 13:20
von Trisman
[offopic]
gulp hat geschrieben:ch kann mir nicht vorstellen, warum man die Spelzen weglassen sollte. Haferspelzen werden ja auch als Ergänzung bei ballaststoffreicher Nahrung verwendet.
Pferde fressen auch genügend Hafer und werden auch nicht davon krank (wobei ich nicht weiß, wie die Tiere die Inhaltsstoffe verstoffwechseln).
Der Mensch ist nun mal kein Pferd und Ballaststoffe sind recht ungesund. Mehr dazu
hier:
Gruß
Peter
Jedes Argument, dass im Text auftaucht wird nicht durch wissenschaftliche Erkenntnisse, sondern durch populistische Naturvergleiche unterlegt. Dazu noch ein Hass auf Frauen, der seines gleichen sucht. Tut mir leid, da kann ich kein Wort von ernst nehmen.
Es mag sein, dass einige Dinge von dem was er sagt stimmen und sich wissenschaftlich belegen lassen, aber die hätte ich dann gerne anders belegt als mit Bödsinn wie:
Wie sollten sie auch? Vollkorn ist nicht die natürliche Kost des Menschen, sondern eine Marotte aus dem letzten Jahrhundert.
Ich hoffe, dass Herrn Pollmer klar ist, dass die Technologie um Weißmehl herzustellen nicht seit anbeginn der Menschheitsgeschichte besteht. Brot wird schon gegessen, seit man Körner mit Steinen zuertrümmert hat. Dementsprechend können die Menschen gar nicht erst im letzten Jahrhundert darauf gekommen sein Vollkornmehl zu essen. Und damit bricht ja seine ganze Argumentation zusammen, die besagt dass der Mensch nur essen kann, woran sich sein Verdauungstrakt gewöhnt hat. An Weißmehl kann er sich dann wohl schlecht gewöhnt haben.
Wobei ich Peter natürlich recht geben muss, dass der Mensch kein Pferd ist und man den Vergleich nicht ziehen kann, wenn es um Ernährung geht.
[/offtopic]
Re: Hafer vs. Hopfen
Verfasst: Donnerstag 9. April 2015, 21:22
von flying
Also ich finde den Text von Pollmer äußerst lustig. Ich bin aber auch ein chauvinistisches Schwein. Kann nix dafür..mein energiefressendes Hirn ist durch falsche Ernährung geschwächt..

Tausche Großhirn gehen 4 m Dickdarm..köstlich
Wie schnell sich Menschen an verfügbare Nahrung anpassen unterschätzt er wohl ein wenig? Gerade wir "Einheimischen" tragen ein heftiges Erbe in uns. Eine europäische Bevölkerung, die sich durch finsteres Mittelalter, kleine Eiszeit, die Pest und den dreißigjährigen Krieg immer mit Hunger, Hunger und Hunger gequält hat, wurde durch brutalste Auslese angepasst. Unter uns Pyknikern...

Re: Hafer vs. Hopfen
Verfasst: Donnerstag 9. April 2015, 23:29
von uli74
gulp hat geschrieben:
Der Mensch ist nun mal kein Pferd und Ballaststoffe sind recht ungesund. Mehr dazu
hier:
Gruß
Peter
Diese
https://www.youtube.com/watch?v=5BPdbUTD4oM
wissenschaftliche Abhandlung schafft Klarheit was zuviel "gesundes" Futter betrifft.
Mehr kann mann dazu nicht sagen.