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Hallo,

ich hatte Anfang diesen Jahres ein Pils gebraut (Dekoktion) und den Großteil in Flaschen, jedoch auch ein NC-KEG abgefüllt. Die Flaschen sind (fast alle) lange leer und gestern habe ich dann das Keg ebenfalls mittels WinTap auf Flaschen gezogen. Dabei sind mir zwei Dinge aufgefallen, die ich gerne hier zur Diskussion stellen würde:

1. Das Bier wurde im Drucktank (Fermzilla) vergoren und nach etwa einer Woche cold-crash auf Flaschen bzw. ins KEG gefüllt. In den Flaschen war eigentlich nie Bodensatz zu finden, aber die letzten 200ml aus dem KEG waren tiefbraun, jedoch nicht so dickflüssig wie Hefesediment.
Das Bier wurde in den 7-8 Monaten nicht durchgehend gekühlt und stand unbewegt im Brauraum. Woher kommt dieser Dunkle Bodensatz?

2. Die Farbe des Bieres kam mir gestern dunkler vor als bei den im Frühjahr getrunkenen Bieren. Ich dachte zunächst an Oxidation, konnte aber nichts negatives herausschmecken (was nicht heißt, dass es nicht doch irgendwelche Geschmacksfehler hat, ich bin darin in keinster Weiße geschult). In meiner Erinnerung war das Bier helgelb und jetzt war es eher Goldgelb (was mit sogar besser gefällt). Während ich dies tippe fällt mir ein, das ich noch irgendwo eine Flasche aus der Erstabfüllung stehen haben müsste, mit der ich die gestern befüllten Flaschen evtl. vergleichen könnte. Aber bis dahin, gibt es solche Nachdunkeleffekte bei hellen, ungefilterten Bieren immer oder habe ich Fehler gemacht? Evtl. hätte ich das NC-Keg noch mehr mit CO2 durchspülen können…

Vielen Dank
Tobias

Zu 1. Ich würde vermuten, dass es die restliche Hefe ist, welche noch in schwebe war und die sich am Boden abgesetzt hat. Muss nicht viel sein, aber wenn du das kleine bisschen bodebsediment mit 200 ml Bier vermischt sieht es nach viel aus.

Zu 2. Da warte ich Mal auf die Experten

Danke für deine Antwort. Ich glaube du hast recht. Habe heute das Fass geöffnet und es sah nach Hefe aus:

Ich mache die Nachgärung immer im NC Keg. Dort habe ich dann ebenfalls so einen Bodensatz.

Einmal habe ich jedoch Zwangskarbobisiert, da hatte ich eine kveik genommen und ohne coldcrash oder ähnliches nach 3 Tagen HG umgeschlaucht. Entsprechend war ebenfalls noch Heferest im Bier, der einen derartigen Bodensatz produziert hat. Der brautag war etwas dicht an der Veranstaltung, da war keine Zeit für Lagerung oder NG.

Edith sagt: wenn man das Fass dann bewegt hat man natürlich immer etwas trub aufgewirbelt und trübes Bier. Da die Fässer bei mir im Kühlschrank stehen und idR nicht bewegt werden, komme ich so sehr gut zurecht ohne viel Aufwand mit CC, Filtern, langen Wartezeiten und x-Mal umschlauchen.

So, heute habe ich einmal die Gegenüberstellung gemacht.
Links das Bier, das bereits Anfang des Jahres in Flaschen abgefüllt wurde, rechts das erst kürzlich us dem NC-Keg umgefüllte. Fotos sind da sicher nicht immer eindeutig, aber das im KEG gelagerte war schon deutlich dunkler. Geschmeckt hat es mir tatsächlich sogar etwas besser, aber das waren dann auch nur Nuancen.
Habe ich die Fässer nicht ausreichend mit CO2 gespült, oder färbt das Keg ab, alternativ wird das Bier in der Flasche heller?
Was meint ihr?

Abfärben tun NC edelstahlkegs sicherlich nicht. Denke das könnte Oxidation sein, wenn beide Biere gleich klar sind