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Da ich schon zwei Kühlschränke besitze, hat meine Regierung beschlossen, dass es keinen weiteren für die Gärführung braucht ("Es braucht zuviel Platz").

Aus dieser Lage habe ich aus Weggeworfenem und dem Inkbird zuerst das hier gebaut:
Das Peltierelement war aus einer HPLC.

Da die PE aber anscheinend nicht sehr effizient sind, habe ich jetzt das hier gebaut:
Das Kühlaggregat besteht jetzt aus einem Kompressor.

Natürlich ist das Ganze wieder von einer HPLC (Autosamplerkühlung).

Das Netzteil habe ich auch im Schrott gefunden.

Erste Tests: Kühlt von 23 auf 20 Grad in ca. 15 Minuten runder und pendelt sich dann bei 19.5°C und 20.3°C ein.
5 Minuten kühlen, 55 Minuten hält es dann die Temperatur.

Als Nächstes werde ich dann mal 5 Liter mit 23°C Wasser einfüllen und messen, wie lange das Ganze braucht, um auf 20°C zu kommen.
Das Selbe mache ich dann noch mit dem alten Eigenbau und messe dann mal, wieviel Energie jeweils gebraucht wurde, um die Wärme abzuführen.

Einen Lüfter könnte ich noch zusätzlich verbauen, um die Umwälzung zu beschleunigen.
Allerdings ist das Luftvolumen im Kühler schon sehr gering.

Sieht ganz interessant aus ... aber das ganze Kabelgewirr solltest du noch hübsch und berührungssicher machen.

Das sind die Kabel vom Netzteil.

Dessen Anschlüsse liegen ja nicht offen.

Einzig die Büroklammer zum Überbrücken des Einschaltknopfes werde ich wohl noch "schön" machen, da dort als einziges ein kleiner Strom drauf ist.

Sehr interessant und kreativ! Aber inwiefern diese Konstruktion jetzt weniger Platz als ein Kühlschrank einnimmt, wird mir nicht klar... Kannst du schon einschätzen, wie hoch der Stromverbrauch ist?

Zum Stromverbrauch brauche ich wirlich zuerst Messdaten.

Das Teil ist halt schon sehr kompackt (32cm x 58cm x 80cm) und lässt sich auch sehr gut transportieren, da es in Einzelteile zerlegt werden kann.

Ausserdem besteht das Ganze aus Dingen, welche weggeworfen wurden (ausser dem InkBird und dem SS Bucket).

So, nach 5 Versuchsreihen habe ich die Daten.

Der Versuchsaufbau war folgendermasssen:

10 Liter Wasser, welches zwischen 24 und 28°C hatte 3 Stunden lang kühlen.

Einmal mit dem Peltier-Aufbau und vier Male mit verschiedenen Varianten mit dem Kompressor (Es bestand Optimierungsbedarf).

Gesteuert wurde über einen Inkbird, dessen Sensor isoliert an der Kesselwand angebracht wurde.

Die Temperatur habe ich sowohl vom Inkbird, wie auch von einem Termometer (welcher im Wasser hing) abgelesen.

Beobachtung war, dass alle Varianten in etwa Gleich viel Leistung verbrauchen: 40 bis 43 Watt
Nach den 3 Stunden war also der Verbrauch zwischen 0.130 und 0.150 kWh.

Die Temperaturdifferenz war jedoch grösser:

Wärend mit dem passiven PE nur 1.6°C möglich waren, hat der Kompressor bis 5.2°C hinbekommen.

Dennoch gab es beim Kompressor zwei Nachteile:

- Lautstärke: klingt wie ein Föhn und da ich das Teil in der Wohnung haben werde, nicht so prickelnd.
- Kondenswasser: Hat mich erstaunt, wieviel da zusammenkam. Je nach Aufbau ist aber eine Drainage vorhanden

Mein persönliches Fazit:
Ich werde wohl weiter mit dem PE die Gärführung kontrolieren, obwohl die Kühlleistung bei gleichem Energieverbrauch nur ca. 1/3 beträgt.
Bei den gegenwärtigen Stromkosten wären es bei 12 Stunden PE Laufzeit ca 15 cents gegenüber 5 cents mit dem Kompressor.

Edit: Lüfter ausgetauscht und die Lautstärke ist jetzt auf gleichem Niveau, wie beim PE.

Jetzt muss ich mich entscheiden....

Nun ja, es wird Gründe haben warum TK-Truhen und Kühlis mit Kompressoren statt PE arbeiten. Mal eine Woche Gärung ist eine Sache, aber rund ums Jahr wird's wirtschaftlich uninteressant (für Kühlis).
Danke für die Versuchsreihe, sehr aufschlussreich.
Achim

Peltierelemente haben den Nachteil das sie die Wärme super in beide Richtungen leiten.
Daher sollte man ein PE auch mit Konstantstrom statt mit PWM Regeln. In den Ausphasen der PWM, kann wieder etwas Wärme zurück "fließen".

Hier ist ein guter Vergleich von einer Last mit 1W bei Konstantstrom und PWM. Bei PWM haben sie sechsmal so viel Leistung gebraucht.

Gruß JackFrost

Seit fast zwei Jahren benutze ich den Gärschrank immer noch.

Hier noch ein paar Daten dazu (da ich Nachfragen zum Bau hatte):

Das Holzgestell (Höher: 57cm; Breite: 38cm; Tiefe: 57cm; 2cm vom Boden weg, wegen der Fussbodenheizung):
Die Styroporboxen (Breite: 38,5cm Länge: 38,5cm; Höhe: 32,5cm+25cm+32,5cm; Dicke Unten: 6cm oben 4,5 cm):
Es sollten "ganze" Boxen sein, keine geklebten, da hierdurch Kältebrücken entstehen können (in wie weit das bei den Temperaturen einen Einfluss hat, weiss ich allerdings nicht).
Die oberste Box ist extra grösser gewählt, so das ein Blubberventil problemlos Platz hat.
Auf dem Boden habe ich noch ein Holzstück positioniert, um den Druck des Gärbehälters ein bisschen zu verteilen.

Den Kühler (Autosamplerkühler einer ausrangierten HPLC) habe ich ein bisschen modifiziert, um die Kühlleistung zu optimieren:

Original:
Optimiert:
Die Metallplatte habe ich durch eine aus Kunststoff ausgetauscht.

Der zusätzliche Lüfter befördert die Warme Luft von oben direkt über die Kühlrillen (die originale Umluft habe ich blockiert und den internen Lüfter hierfür ausgebaut).

Den 24V Lüfter habe ich auch gegen einen 12V Silent Cooler ausgetauscht, so das man Nachts schlafen kann.

Für die 24V/12V Versorgung habe ich ein altes PC Netzteil benutzt und dieses an der richtigen Stelle mit einer Büroklammer überbrückt:
Sobald der Inkbird Strom auf das "Kühlen" gibt, springt somit das Netzteil und somit auch die Kühlung an.

Um den Kompressor im Kühlteil nicht zu überlasten, wird beim InkBird ein Delay von 3 Minuten eingestellt.

Der Sensor des InkBirds habe ich am Gärbehälter (SS BrewBucket) mit Polsterfolie mittels Gummibänder befestigt (liegt dierekt am Kessel auf und die Folie isoliert gegen die Umgebung).

Gesammtmasse: Höhe: 93,5cm; Breite: 38,5cm; Tiefe: 57,0cm

Beim Gestell hinten kann noch eine kleine PET-Flasche eingeklemmt werden, um das Kondenswasser des Kühlers aufzufangen.


Die nächsten Modifikationen stehen schon an:

Es werden kleine Styroporeinheiten ausgeschnitten, so dass man je nach Bedarf auch einen Schlauch statt eines Blubberventils ausführen kann.

Das Ganze steht und fällt natürlich mit der Kühleinheit.

Allerdings dürfe sich auch eine aus einem Kühlschrank einbauen lassen.
Wichtig hierbei ist die Wärmeabführung nach aussen.
Also Kälteeinheit innen, die wärmere Einheit draussen.

Falls Fragen sind, einfach hier rein.

Gruss,

Michu