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Wir hatten bei unserem vorletzten Sud einen schwer zu beschreibenden Fehlgeschmack.
Als Ursache konnten wir nichts identifizieren und sind inzwischen bei der Frage angelangt, ob die Fehlende Kühlung für 12 Stunden schuld daran sein könnte.

Wir machen das so, daß das Jungbier in Bauchfässer kommt und dann im Kühlraum unter dem Lokal bei ca 6 ° nachgärt. Da am Boden etwas mit Farbe ausgebessert werden mußte, war die Kühlung für einen halben Tag aus und die Temperatur im Kühlraum stieg auf etwa 14 ° an. Da die Fässer dicht gestapelt lagen, finden erst mal die vorderen an zu schwitzen. In wieweit sich die Temperatur des Biers in den Fässer verändert hat, läßt sich nur vermuten.

Es war dann som daß das erste Faß des Sudes einen starken Fehlgeschmack hatte der dann von Faß zu Faß weniger wurde. Vielleicht war es doch so, daß die vorderen Fässer etwas abbekommen haben und die hintern nicht.

Wäre das denkbar? An der Hefe kannst nicht liegen, weil wir die für den nächsten Sud weitergeführt hatten und dieser Fehlerfrei war.

Was war es denn für ein Fehlgeschmack? Auch wenn er schwer zu beschreiben ist: versuch's doch mal!
Und was war es für ein Bier? War es komplett ausgegoren (mit welcher Hefe?) und es geht nur um eine Nachgärung zur Karbonisierung? Mit Restextrakt oder mit Zucker oder mit neuer Speise?

Werden die Fässer schnell nacheinander geleert oder so nach und nach? Dann könnte es auch ein Fehlaroma sein, das mit der Zeit abgebaut wird, und es lag nicht an der Kühlung.

Viele Grüße
Tilo

Schau doch mal, ob du hier was passendes findest: https://brauerei.mueggelland.de/bieraromen.html

Per Ferndiagnose ist das sonst schwer zu beantworten.

BrauSachse hat geschrieben: Samstag 29. Oktober 2022, 21:20 Werden die Fässer schnell nacheinander geleert oder so nach und nach? Dann könnte es auch ein Fehlaroma sein, das mit der Zeit abgebaut wird, und es lag nicht an der Kühlung.

Viele Grüße
Tilo

Könnte natürlich auch sein, aber daß so ein Geschmack rein durch längere Lagerung verschwindet glaub ich eher nicht.

Wenn das erste Fass einen sogar starken Fehlgeschmack hatte, müßte ja zu bestimmen sein, in welche Richtung das geht. Würde mich nun schon auch interessieren.

So mit etwas Optimismus drüber nachgedacht war es vielleicht einfach noch nicht ausgereift und / oder ein etwaiges Fehlaroma hat sich ausgelagert.

Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass 12 Stunden ohne Kühlung da viel ausmachen sollten. Wenn das Fass vorher durchgekühlt war, dürfte sich die Temperatur im Fass nur um wenige Grad geändert haben, wenn überhaupt. Ich würde ebenfalls darauf tippen, dass der Fehlgeschmack von Anfang an vorhanden war und sich dann langsam ausgelagert hat.

Ich kann mir das mit der Kühlung auch überhaupt nicht vorstellen. Im Gegenteil würde ich die Nachgärung prinzipiell ohne Kühlung machen und wüsste auch nicht, was da dagegen sprechen sollte.
Sollte ein Bier schlecht werden, nur weil es mal kurz warm geworden ist, dann hat man ein ganz anderes Problem.