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Sud No. 5

Verfasst: Sonntag 13. November 2022, 19:44
von Fridthopf Bräu
Hallo liebes Forum!

Nachdem ich mir schon sehr viele Infos von diesem Forum geholt habe, möchte ich mich mit folgender Braudokumentation meines fünften Suds bedanken. Ich hoffe, nun soweit alles richtig zu machen. Bis jetzt sind alle Biere gelungen.
Die Hefezugabe habe ich nicht mehr fotografiert. Diese habe ich direkt in die 18°C kalte Würze gegeben, danach den Bottich klassisch mit gefüllten Gärspund und Klammern geschlossen.

Rezept habe ich aus Hagen Rudolphs "Heimbrauen". Es sollen 20l Altbier werden.
Schüttung: 3,2 Kg Münchner Malz, 1 kg Weizenmalz dunkel
Hauptguss: 14l, Nachguss 18l
Hopfen: Mandarina Bavaria 39g bei 10,7% Alpha
Rasten lt. Bildbeschreibungen.
Kochdauer 70 Minuten.
Hefe: Fermentis SafAle K-97.

Ich stehe noch am Anfang einer langen Reise, aber ich hoffe, dass die Basics passen. Über eure fachkundigen Meinungen würde ich mich sehr freuen!

lg aus dem sonnigen Kärnten

Re: Sud No. 5

Verfasst: Sonntag 13. November 2022, 20:37
von afri
Bis auf den Gartenschlauch mit Gardena-Pistole ganz OK, aber bei Gartenschlauch und Zubehör verstehen hier viele keinen Spaß (schneid' mal bitte 10cm vom Schauch ab und diesen Abschnitt auf, du wirst staunen was da alles zu finden ist). Zumindest in diesem Punkt solltest du dir vielleicht mal Gedanken machen.
Und hast du den Einkocher an den Griffen wieder hochgestellt? Nicht gut, die sind allenfalls fürs Häändling ohne Inhalt gedacht und könnten bei voller Beladung abreißen, auch nicht so gut.
Ansonsten: sieht doch gut aus.
Achim

Re: Sud No. 5

Verfasst: Sonntag 13. November 2022, 20:57
von BrauSachse
Willkommen im Forum! Ein schöner Bericht - mir gefallen die einfachen Setups, weil ich selbst auch so braue. Deinen Nachgussheizer hätte ich gern. :Wink Und es ist, wie du so treffend beschreibst: "... am Anfang einer langen Reise." Beim Brauen lernen wir täglich hinzu.

Weiterhin viel Spaß beim Brauen wünscht
Tilo

Re: Sud No. 5

Verfasst: Sonntag 13. November 2022, 21:46
von schwarzwaldbrauer
Schöner Bericht, schöne Fotos.
Wenn du zukünftig Zeit sparen willst dann maische bei 72°C und jodnormal ab.
Wie schon öfter hier diskutiert ist weiteres Aufheizen auf 78° unnötig.

Weiter viel Spaß
Dieter

Re: Sud No. 5

Verfasst: Sonntag 13. November 2022, 22:02
von Alt-Phex
Ein paar Sachen fallen auf. Das sind zum einen die Rasten. Dafür kannst du nichts, stehen halt so in dem komischen Rezept. Für ein Altbier ist eine Rast bei 40°C völlig unnötig. Da reicht eine Eiweißrast bei 55-57°C. 20min bei 78°C rumzueiern ist völlig sinnlos. Das ist auch keine "Endverzuckerung", die ist bereits bei der Verzuckerungsrast bei 72°C passiert. Aber zumindest weiß ich jetzt, dass dieser Quatsch wohl u.a. von Hagen Rudolph stammt.

Außer einer geringeren Viskosität passiert bei 78°C nichts wichtiges mehr. Im schlimmsten Fall kommst du über 80°C und löst wieder Stärke aus den Spelzen die zu einem Blausud führt. OK, scheint hier nicht passiert zu sein. Also entweder komplett weglassen oder bei erreichen der 78°C sofort abmaischen. Eine Rast gibt es hier nicht. Das ist Blödsinn.

Die K97 ist leider auch alles andere als eine taugliche Altbierhefe. Das Geschmacksprodil passt gar nicht. Zumindest nicht, wenn man das Bier nicht filtrieren kann. Die macht ein sehr trübes Bier mit reichlich fruchtigen Estern. Nicht falsch verstehen, das muss deswegen kein schlechtes Bier werden. Von einem klassischen Alt dürfte das geschmacklich aber weit entfernt sein.

Den Würzebruch abzuschöpfen ist kontraproduktiv. Das ist so ein reines Hobbybrauer-Ding. in der Brauerei schöpft den auch keiner ab. Der gehört an der Stelle genau so da hin. Das meiste davon geht sowieso wieder in Lösung Und das ist auch gut so, da dort schaumpositive Inhaltstsoffe vorhanden sind. Nächstes mal einfach mitkochen lassen. Dein Schaum wird es dir danken. Hast du den Unfug auch von Hagen Rudolph?

Re: Sud No. 5

Verfasst: Montag 14. November 2022, 07:38
von jbrand
Auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum und beim schönsten Hobby der Welt. Eine schöne Doku und für den 5. Sud sind deine Vorgehensweisen auch schon sehr gut. Ein paar Kleinigkeiten, die du verbessern kannst, sind mir aber auch aufgefallen.

Beim Läutern lässt du die Würze einfach in den Einkocher plätschern und lässt dadurch unnötig viel Sauerstoff daran kommen. Hier würde ich einfach einen Schlauch an den Hahn anbringen. Wenn du mit einer Läuterspirale läuterst, dann kannst du den Schlauch direkt an den Hahn stecken, da entsteht kein so großer Sog, dass dir der Treiber dicht macht. Mit einem normalen Läuterblech habe ich keine Erfahrung, hier solltest du eventuell einen Trichter vorschalten, so wie du es beim Ausschlagen machst.

Und dann: Von den Bildern her sieht es so aus, als hättest du zwischen den Rasten eine Jodprobe gemacht. Das jst völlig unnötig, einmal am Ende der letzten, 72 Grad Rast reicht völlig aus.

Trotzdem wird es mit Sicherheit ein leckeres Bier, denn selbstgemacht schmeckt immer besser :Bigsmile

Re: Sud No. 5

Verfasst: Montag 14. November 2022, 08:02
von Sebasstian
Hallo,
ich finde auch dass das alles schon sehr gut aussieht. :thumbup
Einzig hier:
20221114_075820.jpg
würde ich wie von jbrand schon erwähnt, auch mit einem Stück Silikonschlauch das Plätschern verhindern.
Ich hab das auch mit einem Läuterblech ohne Probleme viele Jahre so gemacht und hatte keinen Trichter/Läutergrant. Also am besten einfach mal testen mit Schlauch direkt an Hahn und dann in den Topf legen.

Re: Sud No. 5

Verfasst: Montag 14. November 2022, 09:04
von thopo68
jbrand hat geschrieben: Montag 14. November 2022, 07:38 Wenn du mit einer Läuterspirale läuterst, dann kannst du den Schlauch direkt an den Hahn stecken, da entsteht kein so großer Sog, dass dir der Treiber dicht macht.
Ich will deine Aussage nicht infrage stellen, aber genau das ist mir vor ein paar Suden passiert, obwohl ich die Läuterspirale nutze. Aus Vergesslichkeit (ja ja, das Alter...) habe ich den Trichter weg gelassen, den ich sonst immer benutze und prompt hat der Treber dicht gemacht. War wahrscheinlich beleidigt... :P Allerdings habe ich auch relativ schnell geläutert. Wenn man es langsam angeht, wird es wohl auch nur mit Schlauch klappen.

Re: Sud No. 5

Verfasst: Montag 14. November 2022, 09:57
von schwarzwaldbrauer
Kommt natürlich auch auf die Schüttung an. Bei z.B. 50% Weizenanteil bekomme ich manchmal auch mit Trichter Probleme und muss äußerst langsam läutern und den Treber paar mal aufhacken.
Grüßle Dieter

Re: Sud No. 5

Verfasst: Montag 14. November 2022, 10:05
von Fridthopf Bräu
Herzlichen Dank für eure Kommentare, schließlich habe ich dadurch schon wieder einiges mitgenommen!

@afri
Danke, Schlauchsache wird optimiert. Einkocher nicht bei den Griffen aufheben - check.

@Alt-Phex
Da ich schon sehr viele deiner Beiträge gelesen habe, habe ich gehofft, dass du hier einhakst.
So wie ich das rauslese, habe ich mit der Literatur keinen guten Griff gemacht. Welche Literatur bzw. Quellen für "richtige" Rezepte würdest du mir stattdessen ans Herz legen?
Vielleicht ein Missverständnis: Ich habe bei 40° das Malz hinzugegeben, dann aber sofort die Temperatur für die 1.Rast mit 64° erhöht. Fällt das auch unter Rast?
Hier eine weitere Diskrepanz: Hagen Rudolph schreibt, dass auf eine Eiweißrast verzichtet werden kann. Aber ich vermute, dass hier der Begriff für die Rasten augenscheinlich unterschiedlich sind. Wie sind denn nun die offiziellen Namen der Rasten? :Waa
Rast bei 78° wird in Zukunft entfallen - check.

Im Rezept stand nur "obergärige Hefe". Lt. Produktbeschreibung sollte sich die K97 für Altbier eignen. Woher weiß ich dann, ob die Hefe zum Bierstil passen wird, wenn das dann doch nicht stimmen sollte? :Grübel

Schaum nicht abschöpfen - check.

Ja, die Infos sind aus der Literatur Rudolphs. Auch wenn er jetzt etwas schlecht wegkommt, muss ich dazu sagen, dass es bis jetzt aber gut funktioniert hat. NOCH bin ich glücklich, dass es "nur" ein trinkbares Bier wird. Das Ansteuern des Geschmacks und der Feinheiten wird wohl noch kommen, aber wie man sieht, ist bei den Grundlagen noch Verbesserungsbedarf.

@jbrand
Würze in den Einkocher mit Trichter und Schlauch - check.
Ja, Jodprobe zwischen den Rasten lt. Literatur. Kann also entfallen - check.
Die letzten Biere haben auch geschmeckt, obwohl mehr Fehler dabei waren... :redhead

@Sebasstian und thopo68
Ich hätte aus den Foren herausgelesen, dass der Schlauch nicht direkt angeschlossen werden soll. Trichter und Schlauch sollten es sein.

@schwarzwaldbrauer
Mit Treber aufhacken hab ich noch nie gehört, aber gut zu wissen, falls es mal notwendig sein sollte.

Re: Sud No. 5

Verfasst: Montag 14. November 2022, 10:19
von thopo68
Fridthopf Bräu hat geschrieben: Montag 14. November 2022, 10:05
@Sebasstian und thopo68
Ich hätte aus den Foren herausgelesen, dass der Schlauch nicht direkt angeschlossen werden soll. Trichter und Schlauch sollten es sein.
Genau. Um ein Dichtmachen des Trebers zu verhindern.

Re: Sud No. 5

Verfasst: Montag 14. November 2022, 11:43
von Sebasstian
thopo68 hat geschrieben: Montag 14. November 2022, 10:19
Fridthopf Bräu hat geschrieben: Montag 14. November 2022, 10:05
@Sebasstian und thopo68
Ich hätte aus den Foren herausgelesen, dass der Schlauch nicht direkt angeschlossen werden soll. Trichter und Schlauch sollten es sein.
Genau. Um ein Dichtmachen des Trebers zu verhindern.
Wenn es Läuterprobleme geben sollte, dann kann man einen Trichter nehmen. Wenn es aber keine Läuterprobleme gibt nach direktem Anschluss eines Schlauchs, dann ist der Trichter halt einach ein zusätzliches (unnötiges) Teil. :Wink
Deswegen mein Rat: Probiere es aus mit dem Schlauch und wenn das Läutern schwieriger wird, dann baust du dir ne Trichterlösung. Aber da hat halt jeder so seine eigenen Vorgehensweisen.
Ich läutere seit Jahren ohne Trichter oder Läutergrant.

Re: Sud No. 5

Verfasst: Montag 14. November 2022, 11:49
von FlorianTH
Sebasstian hat geschrieben: Montag 14. November 2022, 11:43
thopo68 hat geschrieben: Montag 14. November 2022, 10:19
Fridthopf Bräu hat geschrieben: Montag 14. November 2022, 10:05
@Sebasstian und thopo68
Ich hätte aus den Foren herausgelesen, dass der Schlauch nicht direkt angeschlossen werden soll. Trichter und Schlauch sollten es sein.
Genau. Um ein Dichtmachen des Trebers zu verhindern.
Wenn es Läuterprobleme geben sollte, dann kann man einen Trichter nehmen. Wenn es aber keine Läuterprobleme gibt nach direktem Anschluss eines Schlauchs, dann ist der Trichter halt einach ein zusätzliches (unnötiges) Teil. :Wink
Deswegen mein Rat: Probiere es aus mit dem Schlauch und wenn das Läutern schwieriger wird, dann baust du dir ne Trichterlösung. Aber da hat halt jeder so seine eigenen Vorgehensweisen.
Ich läutere seit Jahren ohne Trichter oder Läutergrant.
Und am besten einen lebensmittelechten Silikonschlauch im geeigneten Temperaturbereich 😁

Re: Sud No. 5

Verfasst: Montag 14. November 2022, 13:58
von Alt-Phex
Fridthopf Bräu hat geschrieben: Montag 14. November 2022, 10:05 @Alt-Phex
Da ich schon sehr viele deiner Beiträge gelesen habe, habe ich gehofft, dass du hier einhakst.
So wie ich das rauslese, habe ich mit der Literatur keinen guten Griff gemacht. Welche Literatur bzw. Quellen für "richtige" Rezepte würdest du mir stattdessen ans Herz legen?
"Bier Brauen" von Jan Brücklmeier. Es gibt nichts besseres zu dem Thema.

Eine weitere, gute und kostenlose Quelle ist das www.braumagazin.de

Gute Rezepte findest du auf https://www.maischemalzundmehr.de/

Einfach nach gut bewerteten und/oder kommentierten Rezepten gucken. Wenn bereits andere das Bier nachgebraut und für gut befunden haben, bist du auf der sicheren Seite dass das Bier auch was wird.
Fridthopf Bräu hat geschrieben: Montag 14. November 2022, 10:05 Vielleicht ein Missverständnis: Ich habe bei 40° das Malz hinzugegeben, dann aber sofort die Temperatur für die 1.Rast mit 64° erhöht. Fällt das auch unter Rast?
Auch das tiefe Einmaischen ist schon lange nicht mehr zeitgemäß. In grauer Vorzeit war das notwendig um das Malz vorzulösen. Die heutigen Malze kommen aber bereits entsprechend "vorgelöst" aus der Mälzerei. Wenn du so tief einmaischt, mit oder ohne Rast, kann dir das den Schaum kaputt machen. Ausnahme sind Weizen- oder Roggenbiere, da sind so niedrige Rasten sinnvoll oder sogar erforderlich. Das wird in Jans Buch alles super erklärt.

Fridthopf Bräu hat geschrieben: Montag 14. November 2022, 10:05 Hier eine weitere Diskrepanz: Hagen Rudolph schreibt, dass auf eine Eiweißrast verzichtet werden kann. Aber ich vermute, dass hier der Begriff für die Rasten augenscheinlich unterschiedlich sind. Wie sind denn nun die offiziellen Namen der Rasten? :Waa
Rast bei 78° wird in Zukunft entfallen - check.
Das Gerücht, das eine Eiweißrast unnötig ist, hält sich tapfer. Geht aber auch auf die hochwertigeren Malze ein, die man heutzutage bekommt. Steht daher im Widerspruch zum tiefen einmaschen. Eiweißrast Ja oder Nein ist so pauschal nicht zu beantworten. 10min bei 55-57°C schaden nicht und können den Schaum verbessern. Unbedingt notwendig ist die aber tatsächlich Eiweißrast nicht.
Fridthopf Bräu hat geschrieben: Montag 14. November 2022, 10:05 Im Rezept stand nur "obergärige Hefe". Lt. Produktbeschreibung sollte sich die K97 für Altbier eignen. Woher weiß ich dann, ob die Hefe zum Bierstil passen wird, wenn das dann doch nicht stimmen sollte? :Grübel
Ja, das ist etwas schwierig, weil die Hersteller natürlich gern ihre Hefen verkaufen wollen und daher manchmal ziemlichen Quatsch drauf schreiben. Da hilft leder nur Erfahrung. Entweder deine eigene oder die der Community hier. Für ein Altbier nimmst du die Gozdawa OGA9 oder die Brewferm Top, wenn es eine Trockenhefe sein muss. Die machen das passende Geschmacksprofil. Bei Flüssighefen ist die Auswahl etwas größer, wie z.b. die WY1007.
Fridthopf Bräu hat geschrieben: Montag 14. November 2022, 10:05 Schaum nicht abschöpfen - check.
:thumbup
Fridthopf Bräu hat geschrieben: Montag 14. November 2022, 10:05 Ja, die Infos sind aus der Literatur Rudolphs. Auch wenn er jetzt etwas schlecht wegkommt, muss ich dazu sagen, dass es bis jetzt aber gut funktioniert hat. NOCH bin ich glücklich, dass es "nur" ein trinkbares Bier wird. Das Ansteuern des Geschmacks und der Feinheiten wird wohl noch kommen, aber wie man sieht, ist bei den Grundlagen noch Verbesserungsbedarf.
Die aufgeführten Fehler führen natürlich nicht zwangsläufig zu einem schlechten Bier. Aber wenn man das optimiert wird das nächste Bier sicherlich noch besser. Und da wollen wir doch alle hin.

Re: Sud No. 5

Verfasst: Montag 14. November 2022, 15:13
von integrator
Fridthopf Bräu hat geschrieben: Sonntag 13. November 2022, 19:44 Ich stehe noch am Anfang einer langen Reise, aber ich hoffe, dass die Basics passen. Über eure fachkundigen Meinungen würde ich mich sehr freuen!
Hallo Fridthopf Bräu, eine sehr gelungene und extravagante Doku. :Drink
Einige haben ja schon Tipps und Tricks geäussert aber einen Fehler habe ich auch noch entdeckt ... es heisst schöne und tolle Reise. :Wink

Re: Sud No. 5

Verfasst: Montag 14. November 2022, 16:41
von Fridthopf Bräu
@Alt-Phex
Herzlichen Dank für die Antworten :thumbsup

Somit kann die "schöne und tolle Reise" (Zitat Integrator) weitergehen.

Re: Sud No. 5

Verfasst: Montag 14. November 2022, 23:09
von slimcase
Schöne Braudoku, danke fürs teilen. Ich hoffe, dass du noch lange Spaß bei diesem Hobby haben wirst.

Ich habe meine ersten Sude auch immer mit einem Trichter gefahren weil ich Angst hatte dass der Treber zumacht. Ich war damit aber immer recht unzufrieden weil es nicht hinbekommen habe ohne Blubbern auszukommen. Nach gutem Zureden es mal ohne Trichter zu probieren habe ich den trichter dann schliesslich weggelassen. Seit 10-15 Suden läuter ich nur noch mit Schlauch und hatte noch keine Probleme.

Re: Sud No. 5

Verfasst: Montag 14. November 2022, 23:28
von afri
Ich denke auch, im Hobbybrauermaßstab ist der Unterdruck zu vernachlässigen, der in vielleicht 70cm Höhenunterschied entsteht. Jedenfalls hatte ich weder mit dem doppelten Oskar noch mit der Hexe/Freund jemals Probleme mit zugezogenem Treberkuchen. Vielleicht ist das abhängig von der Läutergeschwindigkeit, ich strebe 1l/min an, aber natürlich auch von der Treberdicke die bei mir stets 30cm+ betrug.

Es freut mich jedenfalls, dass wir hier offenbar einen fehlerbewussten und lernfähigen Foristo begrüßen können, der detaillierte Angaben zu allem möglichen Kram machen kann und Ratschläge anzunehmen bereit ist. Sehr schön.
Achim

Re: Sud No. 5

Verfasst: Dienstag 15. November 2022, 07:20
von Exedus
Sehr schöne Braudoku und für Sud Nr. 5 sieht das doch schon sehr gut aus :thumbup

Verbesserungspotenzial gibt es immer, die Forenkollegen haben ja bereits einiges angesprochen.

Hier noch ein weiterer Tipp / Gedankenanstoß:

Den Nachguss könntest Du noch besser "verteilen", z.B. indem Du ihn über ein Lochblech (z.B. GN Behälter oder dergleichen) laufen lässt. Dann wird der Treber besser und gleichmäßiger durchspült, das erhöht die Ausbeute. Insbesondere, wenn Du die "Läuterlösung mittels Schlauch" und ohne Läutergrant anstrebst solltest Du den Treber auch nicht ganz so trocken laufen lassen, wie in dem Bild. Idealweise sind wohl so 1-2cm Flüssigkeitsspiegel über dem Treber. Ansonsten komprimiert sich das Treberbett und das kann wiederum zu Läuterproblemen führen.

Für die Messung der Konzentration vor dem Kochbeginn könntest Du auch eine auf 70° geeichte Spindel nehmen und direkt während des Läuterns in den Einkocher tun. Dann hast Du permanente Kontrolle und kannst das Läutern bei passender Konzentration beenden. Außerdem musst Du die Probe nicht abkühlen. Setzt natürlich aber voraus, dass man die Temperatur beim Läutern um die 70°C hält und nicht direkt auf Kochtemperatur heizen kann, während man läutert. Da muss jeder selbst entscheiden, was ihm wichtiger ist. Prozessdauer- oder Prozessgenauigkeitsoptimierung ;) Mit nem EasyDens (digitales Dichtemessgerät) geht dann auch beides gleichzeitig :thumbsup

Bzgl. des Eintauchkühlers: Die Schlauchenden scheinen hier nur aufgesteckt zu sein. Ist der am Ein- und Auslass 100%ig dicht? Du solltest sicherstellen, dass kein Kühlwasser (insbesondere aus dem Gardenaschlauch) in die abkühlende Würze tropft. Ggf. abdichten mit Schellen usw. Ansonsten fängst Du dir wohlmöglich eine Infektion ein.

Ansonsten viel Spaß mit diesem tollen Hobby :Greets

Re: Sud No. 5

Verfasst: Dienstag 15. November 2022, 08:26
von Fridthopf Bräu
@Exedus
Beim Nachguss verteile ich mit dem Schöpfer gleichmäßig über den ganzen Treber. Ich hab das auch mit einer Siebschüssel (die Metallerne für die Küche zum Salat waschen etc.) probiert, aber treffe ich ja nur einen Teil vom Treber. Soweit ich das mitbekommen habe, sollte das Wasser auch nicht mit zuviel Schwung auf dem Treber landen. Und das hat mit dem Sieb eben mehr geplätschert als mit dem Schöpfer. Muss aber dazu sagen, dass ich noch nicht das Problem hatte, dass der Treberkuchen zu dicht geworden wäre. Aber Vorsicht ist besser als Nachsicht. :Smile
Also gebe ich den Nachguss wenn der Treber noch mit 1- 2 cm Wasser bedeckt ist - check.

Das mit der Spindel werde ich in meine Gedanken aufnehmen, danke für den Tipp.

Beim Eintauchkühler rinnt nichts vom Schlauch vorbei, ist dicht.

@afri
Meine Sude sind 20l, daher ist bei mir der Treberkuchen bei Weitem nicht so hoch. Wieviel Liter machst denn du?

Bin euch sehr dankbar für die Ratschläge, da ich selbst beruflich in der Situation bin, meine Erfahrungen weiterzugeben und weiß, wieviel der Austausch mit erfahrenen bzw. Fachleuten Wert ist (und vor allem, wenn man diese Erfahrungen in den Wind schlägt...)
Und ein neues Wort noch dazugelernt: Foristo :Bigsmile

Re: Sud No. 5

Verfasst: Dienstag 15. November 2022, 11:45
von coyote77
Mir ist das alles zuviel Geplätscher beim Nachguss-geben, daher bin ich dazu übergegangen, einen Plastikdeckel oder ein Stück Holz auf dem Treber schwimmen zu lassen und das Wasser darauf zu schütten. Klappt wunderbar, wirbelt nichts auf und plätschert kaum.